Suche Infos zu Lost-(„Senfgas“-)Munition

[Matthias45]

Ehrlichgesagt, ich weiß es auch nicht genau ob und in welchem Umfang Gasgranaten im II.WK hergestellt oder verwendet wurden. Gesicherte Infos hab ich auch nur vom I.WK.
Und bei Altlasten sind ja meißt beide WKe gemeint. Die Produktions- und Lagerstätten waren bzw. sind oft auch identisch.
Chemische und auch Bakteriologische Kampfstoffe allgemein gab es sicher
auch zu Zeiten des II.WK. Fragt sich nur in welcher Form und ob sie zum Einsatz kamen.
Sicher hat noch jemand ein paar Infos auf Lager???
Schaun´mer ma

Produziert wurden Kampfstoffgranaten mit Sicherheit.
Die Rede ist von Tabun und auch Lost.

Der Beweis ist im CIOS Report File No. XXXII-6 zu finden.

Titel: German CW charging station and CW dump at Espelkamp.

(CW steht für chemical weapon)

Siehe auch das Deckplatt des Reports im Anhang.

[trashhunter]

Hallo,

ich habe da mal einen interessanten Link zum Thema Chemische Waffen und Giftgas im 2. Weltkrieg:

http://www.geschichtswerkstatt.de/gift.html

Es geht zwar hier nicht um die eigentliche Produktion dieser Kampfstoffe, gibt aber einen kleinen Einblick, was da in Sachen C-Waffen tatsächlich vorhanden war.

trashhunter

[Matthias45]

http://www.geschichtswerkstatt.de/gift.html

trashhunter

Hallo trashhunter,

das in dem Link Geschriebene ist echt der Hammer.

da ist vom Landratsamt bis zum Bayrischen Innemministerium bekannt was da lagert und es wird verleugnet? Wo leben wir eigentlich?
Ähnlich könnt es sich auch an diesem Standort abgespielt haben

http://www.giftgas-und-nuklearforschungsstandort-espelkamp.de

[munfrosch]

man wird eh nur verarscht hier

Hallo trashhunter,

das in dem Link Geschriebene ist echt der Hammer.

da ist vom Landratsamt bis zum Bayrischen Innemministerium bekannt was da lagert und es wird verleugnet? Wo leben wir eigentlich?
Ähnlich könnt es sich auch an diesem Standort abgespielt haben
http://www.giftgas-und-nuklearforsch...t-espelkamp.de

wenn du meinst das das alles ist. da gibts noch mehr so geschichten in dem bananenland hier........

frag mal manche räumer wenn sie näher kennst was bekannt ist aber nicht beräumt wird/werden darf (geldmangel oder zu gefährlich/unbekannte kampstoffe) oder einfach nur nicht öffenlich bekanntgegeben wird. da gibts leider genug stellen



ein sich aus dem fenster lehnender mf

[Timo_W.]

zwar kein kampfstoff direkt, aber in der eibia bomlitz wurde das alte wasserwerk dicht gemacht, weil das grundwasser dort reste von nitrocellulose enthält. die vermissen noch einige tonnen davon, haben aber keine ahnung, wo genau sich das zeug befindet.

[Rotti]

Es kam im 2. WK genau zu einem "Einsatz" von Giftgas, und zwar aus Versehen. Die Amerikaner hatten in einem italienischen Hafen eine größere Menge Giftgasgranaten von einem Schiff bringen wollen, wobei ihnen ein Malheur passierte und etliche davon kaputtgingen.
War natürlich eine recht unschöne Sache, soweit ich in Erinnerung habe kamen auch etliche Leute zu Schaden. Ansonsten gab es keine bestätigten Einsätze.

Was das Ableugnen von Altlasten betrifft, das ist ein alter Hut, zumindest hier in Bayern. Ich sag nur Mühldorf am Hart. (Keine Ahnung ob das bei den Links dabei war, hab net geschaut) . War ewig lang ein Politikum und wurde dann in einer Nacht&Nebel -Aktion beräumt.

[Sorgnix]

(Keine Ahnung ob das bei den Links dabei war, hab net geschaut)

... Du hast nicht geschaut

Zu den unbestätigten Einsätzen kommt auch einer vom Afrikafeldzug

Irrtümlich wurde eine Gasgranate Richtung Engländer geschossen. Umgehend fuhr ein Parlamentär über die Linien, um den "Irrtum" bei der Wahl der Tötungsabsicht zu klären und sich zu entschuldigen ...

So überliefert während eines Berufsschulunterrichts von einem ehem. Leutnants, der wohl dabei gewesen sein will. (Unterricht war 1980).

Wie gesagt: Eine Kriegserinnerung eines Architekten.
An sich machte der nicht den Eindruck, daß er Phantastereien nachhängt.

Die Frage wäre wohl, ob so´n Zeug überhaupt mit an der Front landete, wenn man es doch nicht anwenden wollte

Gruß
Jörg

[Rotti]

Die letzte Frage ist gut, die hab ich mir auch schon desöfteren gestellt. Bisher hab ich zu dem Thema nie etwas gehört. Auch mein alter Herr, der dabei war, konnte nichts dazu sagen.
Er führte das Phänomen allerdings darauf zurück, daß zum Einen die Feldherren des 2.WK die Gashölle des 1.WK hautnah kennengelernt hatten , und zum Anderen die Angst vor "fortschrittlicheren " Produkten des Gegners immens war.

Jeder Soldat hatte sein Losantin und seine Gasmaske dabei. Das macht es natürlich wahrscheinlicher, daß zumindest hie und da Gasgranaten im Vorrat gehalten wurden. Auch an, oder zumindest hinter der Front, schließlich macht es ja keinen Sinn, wenn sie z.B. vor Moskau eingesetzt werden hätten sollen ,tatsächlich aber in Trostberg und Umgebung lagern.

Naja, war besser so.
Wenn man sieht, was die in Frankreich heute noch für Probleme mit dem Dreck haben (von den "Liebesgaben" in den Netzen der Ostseefischer ganz zu schweigen) - wieder mal eine Erfindung aus dem Kapitel "Dinge ,die die Welt nicht gebraucht hätte!"

[Andi08/15]

Auch mal "dazusenfen":

Hmm, Bestände von dem Zeuchs hatten wohl alle kriegführenden Parteien am Start. Ich weiß, das die Japaner in Fernost biologische Kampfstoffe auf Basis von Pesterregern an der chinesischen Bevölkerung in der Mandschurei ausgiebig getestet und auch mit allerlei Chemiewaffen dort im "Feldversuch" herumexperimentiert haben.
Ebenfalls kam "Bomber-Harris" zu der glorreichen Erleuchtung, besser Giftgaskanister statt Thermit und Napalm auf deutsche Städte schmeißen zu wollen, damit noch etwas dableibt, was man ggf. auch "übernehmen" kann. Er hat m.W. sogar schon die Ausstattung der Bomberschwadronen mit dem Zeuch zeitnah befohlen. Aus unbestätigten Quellen wird sogar behauptet, das ihm in seinem Stab Vorschläge unterbreitet worden sind, chemische Kampfstoffe in deutsche Trinkwassertalsperren zu werfen (!)...
Zum Glück bekam der in der Wahl der Mittel sonst nicht besonders zimperliche Winston Churchill Wind von der Sache und pfiff seinen getreuen Kettenhund der Vernichtung schleunigst zurück, weil er "derartigen Terror keinesfalls vor der Weltgeschichte verantworten" wollte, wohl auch geschuldet des offenkundigen Wissens, das die deutsche Seite bekanntermaßen über einen beachtlichen Vorsprung in chemischen Technologien und zu diesem Zeitpunkt bereits über eine durchaus auch "umrüstbare" A4-Rakete verfügte.
Letztlich kam es daher zu keinem Einsatz chemischer Waffen in Europa.
Allerdings wurde Gasmunition in beachtlichem Umfang nach dem 2. Weltkrieg in großem Stil in Nord- und Ostsee versenkt, wo sie heute eine unverminderte Gefahr darstellt und es regelmäßig zu Unfällen und Verätzungen bei Fischern kommt, die per Schleppnetz versehentlich mal ne Gasgranate aufsammeln, in einigen Seegebieten ist an Bord von Fischereifahrzeugen daher eine Dekontaminationsausrüstung vorgeschrieben. (!)

[Roxel]

...
Ähnlich könnt es sich auch an diesem Standort abgespielt haben
http://www.giftgas-und-nuklearforsch...t-espelkamp.de

Hhm, hält das unendliche Thema "Muna Espelkamp" jetzt auch hier Einzug?
Ich hoffe mal nicht, Matthias.
BTW: Die Behauptungen auf der von dir angebenen Homepage (der Herr ist uns ja bekannt) zu kommentieren, erübrigt sich ja wohl.

Gruß
Michael

[Erwin]

Hab mal gelesen dass die Polen vereinzelt mit Senfgas geschossen haben.
Ich schaumal ob ich den Bericht wieder finde.

Erwin

[Oelfuss]

Hhm, hält das unendliche Thema "Muna Espelkamp" jetzt auch hier Einzug?
Ich hoffe mal nicht, Matthias.

Keine Angst - DAS könnt Ihr gern exklusiv behalten - Danke!

[duned]

Keine Angst, auch heutzutage gibt es einen Notfallplan der beschreibt, wie alles abläuft wenn das eine oder andere Areal mit dem einem oder anderem Mittel versetzt wurde...

Auch gibt es Verträge zwischem dem Staat, wieviel z.B. ein Transportwaggon der Bahn dem Verteidigungsministerium zur Beförderung toter Soldaten der BW kostet...

Ebenso sind Lebensmittelmarken fertig gedruckt, eingelagert und binnen Stunden zur Ausgabe bereit...

Auch ist noch der meiste Sprengstoff -aus Zeiten des Kalten Krieges- weiterhin in der Nähe (um die 7km) etwaiger Brücken und sonstigen Objekten gelagert, immer noch als "Trafo-Umspann-Häuschen" oder "Flugsicherungsanlagen" getarnt gelagert...

Straßensteckschachtanlagen werden weiterhin gehegt und gepflegt - und das steht NICHT im Web oder im allwissenden Wiki!

Ehrenurkunden a la "DDR-Funde" - in bronze-, silber- oder gold-Ausführung, für 10/25 und 50 getötete Feinde im Nahkampf (die bei "Übernahme" unserer 16 Millionen Neubürger im Jahre 1990 in streng geheimen Bunkern gefunden wurden, die auch schon von Erich fertig unterschrieben waren und nur noch den Namen des zukünftigen Besitzers einzutragen war...) gibt es in ähnlicher Weise...

ach wie lange würde sich diese Liste noch ohne Unterbrechung fortsetzen lassen!

[da kami]

setz mal, ich finds ganz interessant.

[Matthias45]

Keine Angst - DAS könnt Ihr gern exklusiv behalten - Danke!

Das Thema ist abgegessen Holger.
Zumindest das mit dem Nuklear-Standort.

Fakt ist aber das dort Kampfstoffe gelagert waren.
Nur sind die Mengenangaben (Wieviel war zu Kriegsende in der HMa gelagert und wieviel wurde von den Alliierten abgefahren) so ungenau das vermutet wird es ist nicht alles beräumt.
Dann hätte man da auf jeden Fall ne schöne Zeitbombe.