Hilfe bei Identifizierung (Vorderlader)

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  • RaGe
    Lehnsmann


    • 10.02.2008
    • 46
    • NDS

    #1

    Hilfe bei Identifizierung (Vorderlader)

    Hallo, mein vor einigen Monaten verstorbener Onkel hat diesen alten Vorderlader hinterlassen. Ich weiss von ihm, dass das Teil nicht mehr in der Lage ist zu schießen. Ich weiss jedoch nicht ob er vom Waffenbauer unschädlich gemacht wurde oder von Anfang an Deko war. Vielleicht kann mir ja hier jemand helfen und weiss was ich hier für eine Waffe habe.





    Wenn ihr weitere Bilder zur Identifizierung benötigt einfach sagen.
  • Wolfo
    Oberbootsmann
    Heerführer


    • 02.11.2006
    • 1465
    • Heiðabýr
    • Oculus

    #2
    Einläuftige Schwarzpulverwaffen sind Frei ab 18 Jahre!
    Darfst du also ohne Probleme und unverändert behalten...


    Kein Berg zu tief!

    Kommentar

    • RaGe
      Lehnsmann


      • 10.02.2008
      • 46
      • NDS

      #3
      Zitat von Wolfo
      Einläuftige Schwarzpulverwaffen sind Frei ab 18 Jahre!
      Darfst du also ohne Probleme und unverändert behalten...
      Die geht zurrück an meinen Cousin. Liegt hier nur im Moment rum. Es geht mir eigentlich eher darum ob man herrausbekommt woher die Waffe kommt und ob es eine echte Waffe ist/war etc. In ihrem aktuellen Zustand ist sie jedenfalls reine Deko. Trotzdem Danke!

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      • Mr.T
        Heerführer


        • 15.02.2007
        • 2653
        • Holzkirchen-Bayern
        • Teknetics Omega 8000 - Fisher F4 - Garrett Pro-Pointer

        #4
        Kannst Du noch ein Detailfoto von dem geschwungenen Schild mit der Aufschrift machen? Evtl. gibt das ja Aufschluss.
        Grüße aus Holzkirchen
        Mr.T



        Das Schönste, was wir erleben können, ist das Geheimnisvolle.
        Albert Einstein

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        • Wolfo
          Oberbootsmann
          Heerführer


          • 02.11.2006
          • 1465
          • Heiðabýr
          • Oculus

          #5
          Sieht authentisch aus...

          Mit der Öse für den Riemenbügel wohl militärisch.
          Lese da was mit 87..


          Kein Berg zu tief!

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          • Septimius
            Heerführer


            • 10.01.2009
            • 3990
            • Königreich Bayern

            #6
            Also was man auf die Schnelle sieht ist, dass es sich um eine Prkussionspistole aus dem 19. Jhdt. handelt, zweitens militärisch, mit Messinggarnitur. Militärisch deeswegen, weil vorne am Lauf noch die Scharnieröse für den Ladestockhalter da ist, das hatten zivile Stücke normalerweise nicht. Die Pistole war seit dem 16. Jhdt. eine Kavalleriewaffe (von Ausnahmen wie der Zusatzbewaffnung einzelner Grenadiereinheiten mal abgesehen) wie sie hier auch vorliegt. Ebenfalls spricht der massiver Aufbau und das Kaliber, soweit man das vom Foto her sagen kann, dafür. Die ist sicher Gattläufig und wohl nicht vom Steinschloß zum Perkussionsschloß adaptiert, dürfte wohl um 1840/50 sein, den Wert in dem Zustand kannst Dir ja denken, aber selbst wenn Du gern bastelst und sie wieder in funktionsfähigen Zustand bekämest, ja nicht ausprobieren! Der Besitz ist erlaubt, wie oben schon erwähnt, aber das Material ist dermassen durch schlechte Laberung und Altern in Mitleidenschaft gezogen, dass man damit am Schießstand nix mehr machen sollte.
            Es gibt sicher Spezialisten, die jetzt rumwälzen, welches Modell das genau ist, aber ich jetzt ned.

            Trotzdem halt dekorativ und wenns echt ist, dann ist das halt ganz was anderes, als der Nippes, den sich manche Leut ins Wohnzimmer hängen
            Viel Spass, vielleicht lässt sie Dir ja Dein Cousin, wenn Du doch, wie wir alle, so an altem Zeug hängen
            Gruß Septi

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            Jahresabschlußfotowettbewerbsgewinner Dezember 2010

            "Tapferkeit und Edelmut vergranten auch den kleinsten Wicht zum Helden!"
            Jebediah Springfield

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            • chabbs
              Heerführer


              • 18.07.2007
              • 12179
              • ...

              #7
              Sorry, ohne große Ahnung. Aber die Messingbeschläge sehen mir sehr nach künstlich gealtert aus.

              Kommentar

              • Septimius
                Heerführer


                • 10.01.2009
                • 3990
                • Königreich Bayern

                #8
                Ja, die Garnitur an sich sieht nachträglich angebracht, Eisen ist in der Zeit auch üblicher, aber der Lauf, Schaft und Schloß könnten zusammengehören, ist eigentlich auch wurst bei dem Zustand, ausser die gehörte dem damaligen Papst persönlich
                Gruß Septi

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                Jebediah Springfield

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                • RaGe
                  Lehnsmann


                  • 10.02.2008
                  • 46
                  • NDS

                  #9
                  Hört mir auf mit dem Zustand von dem Dingen. Opa hat versucht die zu restaurieren. Ich konnte ihn grade noch davon abhalten das Teil zu lackieren.
                  Bilder kommen gleich!

                  Kommentar

                  • Septimius
                    Heerführer


                    • 10.01.2009
                    • 3990
                    • Königreich Bayern

                    #10
                    Bau doch einfach mal das Schloß aus, das wird gehalten von den Gegenschrauben, die an dieser geschwungenen Massinschiene durchgeführt werden, das ist das interessanteste Teil an dem Teil
                    Aber vorher mit Rostlöser einlassen, die Gewinde, sonst kannst se rausbohren..
                    Abgesehen davon kommen mir die Messingteile sehr grob vor, sowas haben die damals nicht gemacht, die gingen alle durch die Inspektion, das ist wohl ein "Passpartout" oder so, kann Frz. nur lesen..sehr beschränkt, also ich, vermutlich war die Eisengarnitur hin, dann klopft man ein Paar Messingteile dran, sieht eh viel edler aus, zwei Jahre in Misthaufen gelegt, schon ist es ein Original mit geschichtsträchtiger Patina, hehe
                    So sehen in etwa die normal bis gut verarbeiteten Teile aus, hab ich halt doch wieder gesucht.....
                    Achja, der "Passpart....", da werden originale Teile mit anderen zusammengebaut und dann als echt verscherbelt, also richt das Schloß her, schlimmer hätts der Opa auch nimmer machen können
                    Gruß Septi

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                    Kommentar

                    • Septimius
                      Heerführer


                      • 10.01.2009
                      • 3990
                      • Königreich Bayern

                      #11



                      der Link, verzeihung..der Schaft sieht übrigens eher früh aus, also früher als der Lauf mit der Öse, aber das versteh mal einer....
                      Gruß Septi

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                      Jahresabschlußfotowettbewerbsgewinner Dezember 2010

                      "Tapferkeit und Edelmut vergranten auch den kleinsten Wicht zum Helden!"
                      Jebediah Springfield

                      Kommentar

                      • Erdspiegel
                        Heerführer


                        • 16.07.2008
                        • 7039
                        • zwischen Schutt & Scherben
                        • Spatengabel,Kartoffelharke,Fisher CZ-6a,XP-Gmaxx II

                        #12
                        Schau doch mal,ob es in deiner Gegend einen Vorderlader-Schützenklub gibt.Die Leute sind hilfsbereit,meistens selbst Sammler und können gute Tips zwecks Herkunft und Restauration geben.
                        Jedenfalls habe ich diese Erfahrungen in Bezug auf mein Perkussionsgewehr 1839/40 gemacht.Der Verein war sogar direkt in Berlin.
                        Dürfte auch im Raum Minden kein Problem sein.
                        Gruß,Erdspiegel

                        Kommentar

                        • Andi08/15
                          Heerführer

                          • 27.06.2003
                          • 2048
                          • Lkr. RT/Baden-Württemberg
                          • Garret ACE250

                          #13
                          Tach,

                          m.E. fehlt sowieso das Schloß, also schußfähig ist die Pistole schon mal so gesehen nicht.
                          Über Verbastelungen an dem Teil kann ich nicht viel sagen, weil ich kenne das gute Stück nicht wirklich. Ich würde sie so aufheben, wie sie ist.
                          Wie schon erwähnt, wurden zeitgenössische Waffen ein- bis mehrmals aptiert, modernisiert oder anderweitig verändert. Meinetwegen von Steinschloß auf Perkussion, ebenso wurden Beschläge verändert oder auch nachträglich angebracht, genauso wie z.B. Riemenösen oder sonstiges.
                          Es gab auch in den verschiedenen Armeen nicht zwingend einheitliche Bewaffnungen, sondern es wurden oft verschiedene, in dem Fall Pistolen, parallel verwendet, was Hersteller, Modelle, Baujahre und Kaliber betrifft, ebenso wurden oft Beutewaffen umgearbeitet oder einfach so weitebenutzt.
                          Es gab Armeen, wo sich da die buntesten Sammelsurien befanden. Eine vereinheitlichte Ausrüstung war oft und lange nicht üblich. Man nahm, was man hatte oder was eben greifbar war.
                          Das betraf aber nicht nur Handfeuerwaffen, sondern auch Artillerie.
                          Es ist bekannt, das eiserne oder bronzene Vorderladerkanonen teilweise mehr als 300 (!) Jahre benutzt oder in Arsenalen aufbewahrt wurden. Das zog sich bis Mitte 19. Jh bis zur Einführung von gezogenen Rohren hin, dann waren die Teile wirklich endgültig veraltet. Vorher war es relativ Fisch, ob eine vergleichbare Waffe 1600 oder 1800 hergestellt wurde. Die Waffentechnik und -entwicklung stagnierte zeitweise, gravierende Neuerungen kamen erst nach 1840 rum. Und einer glatten Vorderladerkanone war es relativ Wurst, ob sie eine Vollkugel oder eine sog. Bombe verschoß.
                          Ich wäre aber mit einer Aussage vorsichtig, auch wenn dieses Exemplar aufgrund des Materialzustandes nicht mehr schußfähig ist:
                          Besitz und Erwerb ist ab 18 Jahren frei, soweit richtig, was aber vergessen wurde ist, das wenn man mit einem Vorderlader schießen möchte, doch tunlichst einen Schwarzpulverschein haben sollte. Kotzt etwa um 200-250 Eulen und ein Wochenende.

                          MFG Andi!
                          § 307 StGB Herbeiführen einer Explosion durch Kernenergie
                          (1) Wer es unternimmt, durch Freisetzen von Kernenergie eine Explosion herbeizuführen und dadurch Leib oder Leben eines anderen Menschen oder fremde Sachen von bedeutendem Wert zu gefährden, wird mit Freiheitsstrafe nicht unter fünf Jahren bestraft.

                          ICH MAG KEINE GRÜNE UND ICH MAG FEINSTAUB, WEIL DER WEISS; DAS ER VOR DEM UMWELTZONENSCHILD STEHENBLEIBEN MUSS, AUSSERDEM HAB ICHS GERNE WARM IN MEINEM ÖKOLOGISCH BEDENKLICHEM V8!!!

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                          • linux_blAcky
                            Heerführer


                            • 10.09.2004
                            • 4898
                            • Köln / NRW
                            • Bounty Hunter Tracker 1D

                            #14
                            hi....

                            in den 70er jahren, vor der novellierung des bundeswaffengesetzes (lex baader meinhof), konnte man bausätze für solche pistolen ganz legal kaufen.
                            es handelte sich dabei um abgesägte gewehrläufe mit geänderter schwanzschraube, kleinteile und einen grob vorgearbeiteten kolben. das ganze musste man dann zurechtschnitzen, ggfs. brünieren und zusammenbauen. vielleicht handelt es sich ja um sowas? dann müssten allerdings beschusszeichen irgendwo auf dem lauf zu finden sein. zerlegen wäre deshalb vllt. wirklich sinnvoll.

                            mfg,

                            blAcky
                            Twitter ist eine typische Erscheinung der Generation ADS & SMS. Für einen Brief zu faul, für einen kompletten Satz zu dumm und für korrekte Grammatik zu cool.

                            Kommentar

                            • Septimius
                              Heerführer


                              • 10.01.2009
                              • 3990
                              • Königreich Bayern

                              #15
                              Der Besitz ist au heute noch ab 18 Jahren für Einschüssige Vordelader erlaubt, siehe WaffG, aber das sieht mir halt zusammengebastelt aus, wie ich vorher scho erwähnt hab, beim Zerlegen würd ich aufpassen, denn die schrauben sehen nicht so aus, als wären sie noch gut gangbar. Wenns ein militärisches Stück ist, sind sicher abnahmestempel auf den Metallteilen, zumindest auf dem Lauf, denn da gabs Fachoffiziere, die die Waffen vor der Ausgabe nochmal prüfen mussten. Das auf der Messinggegenplatte zum Schloss ist sicher eine Regimentsbezeichnung oder Ä., oder soll zumindest den Anschein einer solchen erwecken.
                              Gruß Septi

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                              Jebediah Springfield

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