Projektil-Zange

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  • spike
    Heerführer


    • 15.02.2009
    • 2013
    • Oberfranken/Bayern
    • Bounty Hunter Lone Star

    #1

    Projektil-Zange

    Hallo,
    ich möchte euch gerne mal diese Zange zeigen.
    Mann findet ja oft die Projektile, nur wie sie entstanden sind weis nicht jeder.
    Und sie erfüllt sogar noch ihren Zweck
    Ich frage mich nur wie das damals im Krieg war, wenn mann immer erst die Gußnaht an der Seite, genau entfernen musste......
    Hat doch sicher viel Zeit genommen.....

    Nun ja, schaut`s euch an...
    Ps: Könnt Ihr mir in etwa eine Zeitbestimmung geben?
    Danke im Voraus!

    Gruß und gut Fund!
    Angehängte Dateien
    Zuletzt geändert von spike; 19.07.2010, 16:44.
    Nur weil du nicht Paranoid bist, heisst das nicht, dass dich niemand verfolgt...
    Suche EKM: -74-Res.Flak-Abt. 432 3. Battr. !!!
  • Front Koblenz
    Heerführer


    • 14.12.2007
    • 1099
    • Köln

    #2
    Sehr interessant,danke für den Beitrag!
    "SIEGER ZWEIFELN NICHT; ZWEIFLER SIEGEN NICHT"
    "Wer kämpft kann verlieren, wer nicht kämpft hat schon verloren!"

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    • insurgent
      Heerführer


      • 26.11.2006
      • 2126
      • schleswig Holstein
      • GMP2

      #3
      Sieht nach einer jagdlichen Zange für Patronenmunition um 1900 aus.

      Welchen Durchmesser hat das Geschoss??

      Könnte aber auch noch vom Vorderlader (Mine`) sein und es fehlt der Einsatz für die Aushöhlung. Deshalb auch zwei Löcher.
      Zuletzt geändert von insurgent; 19.07.2010, 18:21.
      Mitglied der Detektorengruppe SH

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      • Septimius
        Heerführer


        • 10.01.2009
        • 3990
        • Königreich Bayern

        #4
        Zur allgemeinen Info: Entgegen der landläufigen Meinung gossen die Soldaten die Geschosse nicht selber, auch wenn das in manchen Filmen so vermittelt wird, allerhöchstens haben Aufständische Bürger in Strassenschlachten versucht, aus Bleifassungen von Fenstern, sog. Butzenscheiben, noch schnell ein paar Kugeln herzustellen, was aber natürlich nie zum militärischen Erfolg geführt hat, selbst im 30jährigen hört man, dass die ihre Knöpfe verschossen haben, aber nie gebrannte Lehmschusser oder sowas, das war ein Verzweiflungsakt, sonst nix. Bei Dir sieht man dan der Kokille Fettrillen. ich würde davon ausgehen, dass das mal eine Kugelzange für ein Minie war, dazu fehlt allerdings der Hohlbodenstempel, ich hab solche auch schon gegossen, ein Hedengeschäft, denn die müssen noch kalibriert werden, d. h. die werden nochmal durch ein kalibergrosses Schneidloch gedrückt, damit die schön reingehen in den Lauf und nach dem Aufpelzen des Hohlbodens durch die Explosinsgase genau die Führung der Felder und Züge mitnehmen, sowas ist im Felde nicht zu bewerkstelligen bei den Mengen, die die da verballert haben, höchstens der Scharfschütze bekam von Hersteller der Spezialanfertigung sowas mitgeliefert, aber für den Massenverbrauch wurde die Munition als komplette Papierpatrone geliefert, hergestellt in Manufaktueren. Bei einer Kadenz von ca. 3 Schüssen/ min in der Zeit ab ca. 1700 (Steinschloß, wir gehen hier von geübten Profis aus, nicht vom heutigen Schwarzpulverschützen, der wegen div. Bestimmungen etwas anders laden muß... zu Recht.. wegen der Sicherheit) kann man sich ungefähr vorstellen, was jemand in einem Gefecht von 7h bis.... verballert, wenn man auch mit Pausen rechnet, dann kann sowas nicht mit Feuerchen und mal nebenbei selber machen gelingen, auch wenn man da zwei Tage Vorlauf hat. Ich bin mir nimmer sicher, aber soweit ich weiß, hatte der Bayerische Füsilier 1809 56 Patronen dabei, der Französische auch nicht mehr, dann war Ende, alles ander musste dann von den Trossen nachgeliefert werden, zum Selbergiessen war da keine Zeit, das wäre so, als hätten die Soldaten im WKII bei Mun- mangel das große Wiederladen angefangen, ging auch nicht...

        Aber ein sehr schönes Stück, würde ich so ab den 1850igern datieren, eher etwas später... da wo der dicke Pfropfen auf dem Spiegel (Geschoßboden) sitzt, da wurde ein runder Stempel miteigeklemmt, damit ein Hohlboden entsteht. Schau mal hier:
        Gruß Septi

        ------------------------------------------------------

        Jahresabschlußfotowettbewerbsgewinner Dezember 2010

        "Tapferkeit und Edelmut vergranten auch den kleinsten Wicht zum Helden!"
        Jebediah Springfield

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        • spike
          Heerführer


          • 15.02.2009
          • 2013
          • Oberfranken/Bayern
          • Bounty Hunter Lone Star

          #5
          Zitat von insurgent
          Sieht nach einer jagdlichen Zange für Patronenmunition um 1900 aus.

          Welchen Durchmesser hat das Geschoss??

          Könnte aber auch noch vom Vorderlader (Mine`) sein und es fehlt der Einsatz für die Aushöhlung. Deshalb auch zwei Löcher.
          Öhm....
          Glaub um die 9mm aber ich habe leider keine S.Lehre da.

          @ Septi

          Danke für die super Erklärung!!!!!!!!!!!

          Das gute Stück hat mich nur 11 deutsche Dollar gekostet

          Beste Grüße-
          Nur weil du nicht Paranoid bist, heisst das nicht, dass dich niemand verfolgt...
          Suche EKM: -74-Res.Flak-Abt. 432 3. Battr. !!!

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          • Septimius
            Heerführer


            • 10.01.2009
            • 3990
            • Königreich Bayern

            #6
            Das wars wert, so oft findet die man nimmer, auch nicht oder gerade deswegen nicht auf Schlachtfeldern, das ist was, was dem Jäger zur Büchse adäquat mitgeliefert wurde...
            Gruß Septi

            ------------------------------------------------------

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            Jebediah Springfield

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