Reichtweite von Feldschlange und Falkonett

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  • Impex
    Heerführer


    • 25.01.2006
    • 1068
    • das schön übersichtliche Saarland
    • Augen, Nase, Finger ;)

    #1

    Reichtweite von Feldschlange und Falkonett

    Hallo!

    Bin schon seit längerem auf der Suche nach Angaben, wie hoch die Reichweite von Feldschlangen und Falkonetts aus der Zeit grob um 1550 war. Im Internet finden sich im allgemeinen nur Angaben wie "für die damalige Zeit hoch" oder ähnliches, aber das hilft ja nun auch nicht wirklich weiter

    Kann mir jemand sagen, wie weit diese Kanonen (unter optimalen Bedingungen) in etwa schießen könnten?

    Vielen Dank
    ---
  • DFX
    Banned
    • 04.07.2008
    • 2076
    • Taka-Tuka-Land

    #2
    Spontan hätte ich Dir jetzt etwa 2000 m geantwortet.
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    Die Hakenbüchse ist in der kleinen Ausführung eigentlich kein Geschütz, dennoch kam die schwere Hakenbüchse mit bis zu 30kg Gewicht doch schon einem kleinem Geschütz gleich. Mitte des 14. Jahrhunderts wurden Hakenbüchsen aus den Handrohren entwickelt. Der Lauf wurde von der Stabspitze auf die vordere Seite des Holzes mittel Eisenbändern befestigt. Auf der gegenüberliegenden Seite des Rohres wurde ein Eisenhaken im Holz befestigt der den zu erwartenden Rückschlag auffangen sollte, indem die Hakenbüchse mit diesem Haken in Mauern oder Wehren jeglicher Art eingehängt wurde. Bei kleinen Hakenbüchsen wurde dieser Haken auch zum Schlagen genutzt. Die Kaliber bewegten sich so bis ca. 40mm, denn es gab eine unglaublich große und verschiedene Anzahl dieser Waffe. Verschossen wurde Eisen-, Steinkugeln, Steinschrot, Flusskiesel, Blei- u. Eisenschrot. Reichweiten bis 600m waren möglich, die Wirkungsentfernung war je nach schwere der Waffe zwischen 50 u. 300m. Hakenbüchsen waren bis in die Landsknechtzeit im Einsatz.

    Mit er Feldschlange im 15. Jhr. kam ein Geschütz auf, welches schon fast einer Kanone glich. Das Rohr besaß jetzt eine deutlich größere Länge im Verhältnis zum Kaliber gegenüber früheren Geschützen. Gewichte von 3 bis 4 Tonnen und Längen von bis zu 5m waren üblich. Die Kalibrierung lag bei 15cm und es kamen vermehrt Eisenkugel zum Einsatz. Feldschlangen wurden als Flachbahngeschütze hauptsächlich bei Belagerungen eingesetzt. Ein direkter, mit hoher Durchschlagskraft ausgeführter Schuss auf 1000m war möglich, wobei die Reichweiten bei ca. 3000m lagen. Logistisch gesehen waren diese Geschütze unglaublich aufwendig zu betreiben. Ein bis zwei Dutzend Pferde und zusätzliche Mannschaft waren nötig, um solche Ungetüme durch das Gelände zu bewegen. Gegen Ende des 15. Jhr. wurden die Pulvermischungen deutlich verbessert, und es war nun möglich deutlich kleinere Geschütze bei besserer Wirkung und Zielgenauigkeit zu bauen. Diese Geschütze wurden nun auf hölzernen Lafetten transportiert und hatten bereits das Aussehen einer Kanone, wie wir es heute kennen.
    Zuletzt geändert von DFX; 13.01.2011, 16:21.
    Wenn Du etwas essbares siehst, leg es um!

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    • Septimius
      Heerführer


      • 10.01.2009
      • 3990
      • Königreich Bayern

      #3
      Ist leider in das Reich der Phantasie zu verweisen, die 2ooom..... Falconetts und Feldschlangen wurden eh nut in Infanteriekombination auf offener Feldschlacht genutzt, zwischen den Haufen quasi, eher weg von den Kavallerieeskadrons, denn die Pferd mögen sich an Pistolen- und Musketenfeuer gewöhnen, aber grössere Trümmer mögen die nie, Hakenbüchsen wurden, bis auf seltene Ausnahmen eh von örtlichen Befestigungen abgefeuert. Natürlich flogen die z. T. aus Eisen gemachten Kugeln etwas weiter und hatten schlimmere Wirkungen als die Musketenkugeln, die schon auf 200m aufgrund mehrer Stofflagen der getroffenen Ziele (Söldner) eher Blutergusswirkug nach sich zogen, dennoch spilelte die feldmässige Artillerie, wenn man die denn als solche bezeichnen will, schlachtenscheidend eher untergeordnete Rolen, moralisch auf den Feind waren sie aber verheerend und wurden gern erbeutet as Zeichen von Hassardeurtum und Mut, abgesehen davon musste man sie einfach nur mit einer Hand umdrehen und abfeuern, schon, war man Held für einen Tag... Hab selber schon al Versuche (mit von 3cm bis 24Pfünder) in Holand gemacht, denke, mit Deinen wirst effektiv nicht mehr als 500m effektiv arbeiten können, eher darunter, der Schimmelschuß von Ingolstadt, wo sie dem Gustav Adolph den Schimmel unterm Gesäß wegsossen, der dürfte eher den Schwedenkönig gegolten haben, aber aufgrund der Entfernung war das reine Glücksache, dass die Kugel überhaupt traf, armers Pferd...
      Gruß Septi

      ------------------------------------------------------

      Jahresabschlußfotowettbewerbsgewinner Dezember 2010

      "Tapferkeit und Edelmut vergranten auch den kleinsten Wicht zum Helden!"
      Jebediah Springfield

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      • DFX
        Banned
        • 04.07.2008
        • 2076
        • Taka-Tuka-Land

        #4
        Ist leider in das Reich der Phantasie zu verweisen, die 2ooom
        Das musst Du mal erklären.

        Es ging schon um die maximale Reichweite, nicht um die Treffsicherheit.

        Zuletzt geändert von DFX; 13.01.2011, 18:26.
        Wenn Du etwas essbares siehst, leg es um!

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        • Dirk.R.
          Heerführer


          • 25.12.2004
          • 6906
          • Dorf

          #5


          Der Kollege hat es schon gut beschrieben...

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          • Siebken
            Heerführer


            • 12.01.2005
            • 6470
            • Nicht von dieser Welt.
            • XP Deus

            #6
            Zitat von Septimius
            ?....der Schimmelschuß von Ingolstadt, wo sie dem Gustav Adolph den Schimmel unterm Gesäß wegsossen, der dürfte eher den Schwedenkönig gegolten haben, aber aufgrund der Entfernung war das reine Glücksache, dass die Kugel überhaupt traf, armers Pferd...
            Dann war es aber am 16.*November*1632 soweit und der gezielte Schuss des kaiserlichen Reiters hat getroffen. Die Untersuchungen aus der heutigen Zeit, zeigen das der Schütze keine 6m entfernt war und auch sehr gezielt abgegeben wurde.
            "Man muss etwas machen, um selbst keine Schuld zu haben. Dazu brauchen wir einen harten Geist und ein weiches Herz. Wir haben alle unsere Maßstäbe in uns selbst, nur suchen wir sie zu wenig."
            Sophie Scholl/Jacques Maritain

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            • Septimius
              Heerführer


              • 10.01.2009
              • 3990
              • Königreich Bayern

              #7
              Ich erkläre, dass ich nicht in der Beweißpflicht bin
              @ Siebken: Da geht es um die Feldschlangen vor Ingolstadt und den sog. Schwedenschimmel, nicht um den Tod des Schwedenkönigs bei Lützen etws später.....
              Gruß Septi

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              • Drusus
                Heerführer


                • 31.08.2005
                • 3464
                • München, Bayern
                • Goldmaxx, was sonst?? ;)

                #8
                2.000m maximale Reichweite für ein großes Kaliber (12-Pfünder aufwärts) halte ich bei guten Bedingungen (Wetter, Pulverqualität etc.) durchaus für möglich, wenn es sich um einen Bogenschuss handelt. Ich habe mal einen Sechspfünder aus dem späten 18. Jh. gefunden, der wohl zu hoch gezielt war und ca. 1.300m zurückgelegt hatte.

                Was ich nicht glaube: "Ein direkter, mit hoher Durchschlagskraft ausgeführter Schuss auf 1000m war möglich" - zumindest kein Kernschuss ohne Rikoschettieren.

                Viele Grüße,
                Günter
                Quis custodiet ipsos custodes?

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                • Siebken
                  Heerführer


                  • 12.01.2005
                  • 6470
                  • Nicht von dieser Welt.
                  • XP Deus

                  #9
                  Zitat von Septimius
                  Ich erkläre, dass ich nicht in der Beweißpflicht bin
                  @ Siebken: Da geht es um die Feldschlangen vor Ingolstadt und den sog. Schwedenschimmel, nicht um den Tod des Schwedenkönigs bei Lützen etws später.....
                  Das weiß ich Septi!
                  Ich wollte nur mal zeigen, das es den Schwedenkönig doch erwischt hat.
                  "Man muss etwas machen, um selbst keine Schuld zu haben. Dazu brauchen wir einen harten Geist und ein weiches Herz. Wir haben alle unsere Maßstäbe in uns selbst, nur suchen wir sie zu wenig."
                  Sophie Scholl/Jacques Maritain

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