Suspekter Hülsenfund

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  • Andi08/15
    Heerführer

    • 26.06.2003
    • 2048
    • Lkr. RT/Baden-Württemberg
    • Garret ACE250

    #1

    Suspekter Hülsenfund

    Tach,

    ich habe letztens zufällig einen Tipp bekommen, wo eine Volkssturm(?)-Stellung gewesen sein soll. Erstaunlich wenig Bodenstörungen, keine sichtbaren Gräben/Stellungen, wie ich festgestellt habe.
    Also mal hingeguckt, Sonde nicht dabei und etwas oberflächlich im Dreck herumgekratzt.
    Dabei kam ein buntes Sammelsurium verschiedenster Patronenhülsen zum Vorschein. Dabei waren teils nur eine Hülse bis einige wenige, große Mengen warens nicht und viele gleiche auch nicht. Nur Gewehrhülsen, keine Pistolenhülsen.
    Es waren u.A. dabei 6,5Carcano, 7,5MAS, 8mm Lebel (spätere Version), 8x56Mannlicher, 7,62x54Nagant und als "Krönung" ein paar 11,43mm-Mauser vom Gewehr83, also Schwarzpulverpatrone. Alle haben, sofern überhaupt noch erkennbar, keinen Bodenstempel nach 1940 gehabt, alle anderen deutlich früher.
    Alle übrigens massiv hitzegeschädigt, teils sogar stark hitzeverformt. Abgeschossen waren alle, den Zündhütchen nach.
    Es handelte sich nur um nicht sammelwürdige Leichen.
    Was mich mal interessieren würde, auch wenn der VS bekanntlich ein Sammelsurium an Beutewaffen genutzt haben soll, wieso liegen dort uralte Schwarzpulverhülsen von einem schon zur Einführung veralteten Gewehrs und wieso ist dort ums Verrecken absolut kein übliches ordonnanzmäßiges Standardkaliber zu finden? Diese Ausrüstungszusammenstellung habe ich noch nie gehört.
    § 307 StGB Herbeiführen einer Explosion durch Kernenergie
    (1) Wer es unternimmt, durch Freisetzen von Kernenergie eine Explosion herbeizuführen und dadurch Leib oder Leben eines anderen Menschen oder fremde Sachen von bedeutendem Wert zu gefährden, wird mit Freiheitsstrafe nicht unter fünf Jahren bestraft.

    ICH MAG KEINE GRÜNE UND ICH MAG FEINSTAUB, WEIL DER WEISS; DAS ER VOR DEM UMWELTZONENSCHILD STEHENBLEIBEN MUSS, AUSSERDEM HAB ICHS GERNE WARM IN MEINEM ÖKOLOGISCH BEDENKLICHEM V8!!!
  • Septimius
    Heerführer


    • 10.01.2009
    • 3990
    • Königreich Bayern

    #2
    Am Ende haben die it allem geballert, denke, dass zum Schiessenlernen alte Dinger genutzt wurden, damit die die Grundbegriffe, wie Kimme und Korn etc., erlernen, damit nicht kriegswichtige Mun verschwendet wurde, denn Schiessen kann man am besten mit dem LG lernen, nicht mit der H&H
    Gruß Septi

    ------------------------------------------------------

    Jahresabschlußfotowettbewerbsgewinner Dezember 2010

    "Tapferkeit und Edelmut vergranten auch den kleinsten Wicht zum Helden!"
    Jebediah Springfield

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    • Andi08/15
      Heerführer

      • 26.06.2003
      • 2048
      • Lkr. RT/Baden-Württemberg
      • Garret ACE250

      #3
      Hallo Septimus,

      mit Munitionsknappheit bei dem Ordonnanzkaliber 8x57 hab ich noch nie gehört, zumal noch zig Millionen davon nach dem Krieg verknallt wurden und heute noch die Wälder und Äcker Europas voll davon liegen.
      Kann ich mir maximal mit dem Transportproblem erklären, bei einer Einheit gabs zum Schluß sinngemäß 5 Schuß pro Person, bei einer anderen soviel wie man tragen konnte.
      Was mich vor allem wundert, die massive Hitzeschädigung, auf einen stattgefundenen Waldbrand deutete nichts und abgschossene Hülsen abfackeln macht keinen Sinn.
      Das Jungs gerne Patronen ins Feuer geschmissen haben, ist ja bekannt, aber leere Hülsen?
      Zuletzt geändert von Andi08/15; 12.03.2011, 08:42.
      § 307 StGB Herbeiführen einer Explosion durch Kernenergie
      (1) Wer es unternimmt, durch Freisetzen von Kernenergie eine Explosion herbeizuführen und dadurch Leib oder Leben eines anderen Menschen oder fremde Sachen von bedeutendem Wert zu gefährden, wird mit Freiheitsstrafe nicht unter fünf Jahren bestraft.

      ICH MAG KEINE GRÜNE UND ICH MAG FEINSTAUB, WEIL DER WEISS; DAS ER VOR DEM UMWELTZONENSCHILD STEHENBLEIBEN MUSS, AUSSERDEM HAB ICHS GERNE WARM IN MEINEM ÖKOLOGISCH BEDENKLICHEM V8!!!

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      • Wolfo
        Oberbootsmann
        Heerführer


        • 01.11.2006
        • 1465
        • Heiðabýr
        • Oculus

        #4
        Unser Volkssturm ist in den letzten Kriegstagen nach Erzählungen und Bildern teilweise noch mit Chassepot-Gewehren (!) aus irgendwelchen Uraltbeständen ausgerüstet worden...


        Im ersten Weltkrieg sind die M71 für Schwarzpulverpatronen noch strukturmäßig an Landwehreinheiten ausgegeben worden.


        Kein Berg zu tief!

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        • Zerocool
          Heerführer


          • 14.12.2008
          • 1144
          • Brakel
          • Augen, Nase, Ohren & Diesel betriebenes Grubengrabgerät

          #5
          ich denke auch das gegen Ende des Krieges einfach alles eingesetzt wurde, was man zur Verteidigung nutzen kann, besonders beim Volkssturm.
          Ein kleines Indiz dafür ist meiner Meinung nach das keine der Hülsen Älter ist als 1940.

          Aber vielleicht hat noch jemand eine andere plausible Erklärung dafür...
          Gruss, Björn

          Aufklärer...man sieht sie nicht, man hört sie nicht, man spürt sie...plötzlich!

          HORRIDO!

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          • Herr Wolf
            Ritter

            • 11.08.2003
            • 573
            • Houston, TX. U.S.A.
            • keinen

            #6
            Ich erinnere mich nur irgendwo gelesen zu haben, dass der Volkssturm VIELE Carcano Gewehre im Einsatz hatte. Quelle weiss ich nicht mehr. Nagants wurden auch im 1. WK auf deutscher Seite benutzt. Sind wohl ein paar bis 1945 eingelagert wurden, oder Beutewaffen der letzten Jahre.

            Kommentar

            • Buddelking
              Landesfürst


              • 20.01.2011
              • 933
              • Sauerland/Usedom
              • ex Tesero Lobo Supertraq

              #7
              Hier in unserer Gegend ist damals eine Ju 52 runtergekommen. An Bord waren wohl einige Wehrmachtshelferinnen so sagt man. An der Absturtzstelle konnte man dann auch noch Reste eines Carcano Karabieners finden. Es wurde in den letzten Tage so ziemlich alles genutzt was irgendwie noch schoß.

              Jochen
              Sammelt keine Reichtümer hier auf der Erde! Denn Ihr müsst damit rechnen,dass Motten und Rost Sie aufressen oder Diebe nachgraben und sie stehlen.
              Matth.6,19

              Kommentar

              • berti071
                Ritter


                • 06.02.2006
                • 591
                • 19374
                • Lorenz P3, Schiebel,Ebinger UW720C, Förstersonde Ferrex 4021

                #8
                Hi

                Ich habe mal ein Lager vom Volkssturm gefunden. Insgesamt 78 Langwaffen, nur eine Pistole (P38) und eine italienische MAS1936...., upps fast die Schmeißer MP28 vergessen.

                Ich schreibe extra Langwaffen, weil da war alles bei. Unterhebelrepetierer ala Winchester, Doppelbockflinten, ein Elefantentöter mit Mörderkaliber 15mm, ettliche Carcano, Tokarev- Halbautomaten, Moisin Nagant, Lebel....., nur ein deutsches G98!!

                Ein Sammler von Infantriewaffen WKII hätte mit diesem Fund aufhören können zu sammeln ;-)

                Erstaunlich war die Zusammenstellung der ebenfalls gebunkerten Munition.
                Kistenweise Schrotmunition in einem sehr kleinen Kaliber, passte zu keiner Flinte, Kistenweise 22LR auch ohne zugehörige Waffe und ca. 80Kg 8x57, schön in Speckpapier :-)

                Lustig war, das der KRD den ganzen Kram schleppen mußte, wir durften nicht helfen!!!! (Fundstelle ---> Waldweg war in etwa 600m)

                Von der ganzen Aktion hatte ich damals etwa 250 Fotos gemacht (Neue Kamera) leider sind diese bei einem Umzug verschollen.....
                (vielleich hat ja mein mitlesender Kollege noch ein paar davon auf dem Rechner ??)

                lg

                Nils
                Dieser Beitrag wurde 23x mal editiert, User steht unter Überwachung der Administratoren!

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                • Andi08/15
                  Heerführer

                  • 26.06.2003
                  • 2048
                  • Lkr. RT/Baden-Württemberg
                  • Garret ACE250

                  #9
                  Aso,

                  ich hab komplett vergessen zu erwähnen, das außer den vergrießgnaddelten Hülsen keinerlei sichtbare Beifunde dabei waren, bis auf ein undefinierbares dünnes, rottiges Blechteil und einen kleinen, viereckigen Granatsplitter.
                  Kann ja nochmal mit Sonde drübersehen, ob nochwas tiefer drunter liegt.
                  Doof sind nur die Hülsenreste, die oberflächlich oder oberflächennah liegen, sollte man sich also schwertun, brauchbar etwas in die "Tiefe zu blicken", zumindest wirds wohl sehr nervig, mit Disc schaffen bringt wohl in dem Fall gar nichts.
                  Sinnvolle Suche wirds wohl nicht, da es konfus dödeln wird, ob der vielen Messingrester, die mögliche vorhandene tiefere Gegenstände, falls vorhanden, überdecken werden.
                  Stellungsreste, Gräben oder sonstwas sind keine sichtbar. Das Zeuch lag zusammenhanglos im Dreck rum.
                  Zuletzt geändert von Andi08/15; 19.03.2011, 15:20.
                  § 307 StGB Herbeiführen einer Explosion durch Kernenergie
                  (1) Wer es unternimmt, durch Freisetzen von Kernenergie eine Explosion herbeizuführen und dadurch Leib oder Leben eines anderen Menschen oder fremde Sachen von bedeutendem Wert zu gefährden, wird mit Freiheitsstrafe nicht unter fünf Jahren bestraft.

                  ICH MAG KEINE GRÜNE UND ICH MAG FEINSTAUB, WEIL DER WEISS; DAS ER VOR DEM UMWELTZONENSCHILD STEHENBLEIBEN MUSS, AUSSERDEM HAB ICHS GERNE WARM IN MEINEM ÖKOLOGISCH BEDENKLICHEM V8!!!

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