Hallo!
Ich habe mal ein paar Sachen aus meiner Sammlung ausgegraben ,welche ich hier vorstellen möchte.
Um der "staatsbürgerlichen Aufklärung" und im weitesten Sinne den Zielen des Forums gerecht zu werden ,möchte hiermit die Gelegenheit nutzen ,eine mutige Persönlichkeit und die Rettung eines "Weltkulturerbes" aus dem Dunkeln der Geschichte hervorzuheben .
Hauptmann Gerhard Klinkicht ,welcher seit Kriegsbeginn in verschiedenen Flakeinheiten gedient hat ,befehligte im Frühjahr 1945 eine 8,8 Flakbatterie im Wiener Flakgürtel.
Während des Endkampfes um Wien erhielt er am 10.4.1945 den Funkbefehl: "100 Granaten gegen den Stephansdom abzufeuern und sollte das nicht genügen ,bis zum Einsturz des Turmes weiterzufeuern".
Dies sollte aus Vergeltung für eine dort von der Bevölkerung gehisste Weisse Flagge geschehen.
(Angeblich sollte der Befehl von der 6. Panzerdivision stammen ,welche sich ebenfalls im Endkampf um Wien befand ,da aber in
mehreren Quellen Sepp Dietrich als Urheber des Befehls genannt wird ,liegt hier wohl eine Verwechslung mit der 6. SS Panzerarmee vor)
Hauptmann Klinkicht ,so wird es in mehreren eidestattlichen Erklärungen übereinstimment geschildert,zeriss den Befehl und äusserte sich,dass
er kein Kullturschänder sei und nicht auf die Bevölkerung schiesst ,die er so lange verteidigt hat.
(durch die Position seiner Batterie am Bisamberg konnte er zwar direkt auf den Stephansdom wirken ,doch auf Grund der doch recht grossen Entfernung
von ca. 8km hätte es sehr währscheinlich auch "Kollateralschäden" in der ohnehin schon genug geschundenen Stadt und ihrer Bevölkerung gegeben)
Er liess zurückfunken,dass er nicht schiessen werde.
Glücklicherweise erlitt Haupmann Klinkicht keine Konsequenzen aus dieser Befehlsverweigerung ,da entweder der Befehl zur Festnahme und wahrscheinlichen Erschiessung Klinkichts im allgemeinen Untergangsstrudel mitunterging oder die kurze Zeit später erfolgte Kapitulation der Flakabteilung Hauptmann Klinkicht einem Zugriff durch die Wehrmacht entzog.
Im Nachhinein betrachtet kann diese Gewissensentscheidung Haupmann Klinkichts nicht genug gewürdigt werden ,da eine eventuelle erfolgreiche
Ausführung des Befehls die Deutsch-Österreichischen Nachkriegsbeziehungen sicherlich durch die Zerstörung eines "Nationalsymbols" durch die
"Deutsche Wehrmacht" unterbewusst schwer belastet hätte.
Dieses Ereignis ist wieder ein Beispiel ,dass auch in den dunkelsten Momenten der Geschichte ,durch mutige Entscheidungen Einzelner ,noch
grösseres Unheil verhindert werden kann.
Gerhard Klinkicht starb am 14.3.2000 im alter von 85 Jahren.Ihm zu Ehren wurde eine Gedenktafel am Fusse des Hochturm des
Stephansdoms angebracht:"Haupmann Gerhard Klinkicht.Durch seine Gewissensentscheidung bewahrte er im April 1945 den Stephansturm vor der Zerstörung"
Viele Grüße ,Werner
Ich habe mal ein paar Sachen aus meiner Sammlung ausgegraben ,welche ich hier vorstellen möchte.
Um der "staatsbürgerlichen Aufklärung" und im weitesten Sinne den Zielen des Forums gerecht zu werden ,möchte hiermit die Gelegenheit nutzen ,eine mutige Persönlichkeit und die Rettung eines "Weltkulturerbes" aus dem Dunkeln der Geschichte hervorzuheben .
Hauptmann Gerhard Klinkicht ,welcher seit Kriegsbeginn in verschiedenen Flakeinheiten gedient hat ,befehligte im Frühjahr 1945 eine 8,8 Flakbatterie im Wiener Flakgürtel.
Während des Endkampfes um Wien erhielt er am 10.4.1945 den Funkbefehl: "100 Granaten gegen den Stephansdom abzufeuern und sollte das nicht genügen ,bis zum Einsturz des Turmes weiterzufeuern".
Dies sollte aus Vergeltung für eine dort von der Bevölkerung gehisste Weisse Flagge geschehen.
(Angeblich sollte der Befehl von der 6. Panzerdivision stammen ,welche sich ebenfalls im Endkampf um Wien befand ,da aber in
mehreren Quellen Sepp Dietrich als Urheber des Befehls genannt wird ,liegt hier wohl eine Verwechslung mit der 6. SS Panzerarmee vor)
Hauptmann Klinkicht ,so wird es in mehreren eidestattlichen Erklärungen übereinstimment geschildert,zeriss den Befehl und äusserte sich,dass
er kein Kullturschänder sei und nicht auf die Bevölkerung schiesst ,die er so lange verteidigt hat.
(durch die Position seiner Batterie am Bisamberg konnte er zwar direkt auf den Stephansdom wirken ,doch auf Grund der doch recht grossen Entfernung
von ca. 8km hätte es sehr währscheinlich auch "Kollateralschäden" in der ohnehin schon genug geschundenen Stadt und ihrer Bevölkerung gegeben)
Er liess zurückfunken,dass er nicht schiessen werde.
Glücklicherweise erlitt Haupmann Klinkicht keine Konsequenzen aus dieser Befehlsverweigerung ,da entweder der Befehl zur Festnahme und wahrscheinlichen Erschiessung Klinkichts im allgemeinen Untergangsstrudel mitunterging oder die kurze Zeit später erfolgte Kapitulation der Flakabteilung Hauptmann Klinkicht einem Zugriff durch die Wehrmacht entzog.
Im Nachhinein betrachtet kann diese Gewissensentscheidung Haupmann Klinkichts nicht genug gewürdigt werden ,da eine eventuelle erfolgreiche
Ausführung des Befehls die Deutsch-Österreichischen Nachkriegsbeziehungen sicherlich durch die Zerstörung eines "Nationalsymbols" durch die
"Deutsche Wehrmacht" unterbewusst schwer belastet hätte.
Dieses Ereignis ist wieder ein Beispiel ,dass auch in den dunkelsten Momenten der Geschichte ,durch mutige Entscheidungen Einzelner ,noch
grösseres Unheil verhindert werden kann.
Gerhard Klinkicht starb am 14.3.2000 im alter von 85 Jahren.Ihm zu Ehren wurde eine Gedenktafel am Fusse des Hochturm des
Stephansdoms angebracht:"Haupmann Gerhard Klinkicht.Durch seine Gewissensentscheidung bewahrte er im April 1945 den Stephansturm vor der Zerstörung"
Viele Grüße ,Werner
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