Lagerschalen?

Einklappen
X
 
  • Zeit
  • Anzeigen
Alles löschen
neue Beiträge
  • 2augen1nase
    Heerführer


    • 13.03.2007
    • 5541
    • Chemnitz
    • keiner.. leider

    #1

    Lagerschalen?

    Hallo allerseits,

    da es hier ja auch den ein oder anderen "Maschinenbau-Nerd" gibt, frage ich hier einfach mal.

    Bei meiner Brückensäge ist so langsam aber sicher die Lagerung so eingelaufen, dass sie sich nicht mehr nachstellen lässt und somit auch nicht unbedingt mehr im rechten Winkel schneidet - das Spiel ist einfach zu groß.

    Nun habe ich von meinem Maschinenspezi heute Ersatzlagerschalen bekommen, die stellt er wohl aus Buchsen selbst her bzw. lässt die herstellen. Ob es genau die richtigen sind, wird sich am Dienstag zeigen - aber da ich im Netz auch nur Buchsen gefunden habe hier die Frage:

    Gibt es diese auch als Halbschalen fertig zu kaufen?

    Manchmal brauchs ja nur den richtigen Suchbegriff, um fündig zu werden - aber den habe ich noch nicht. Daher hier ja die Frage

    War jetzt echt ein Abenteuer, da ranzukommen und letztlich braucht es wohl insgesamt 6 Schalen dieser Art und ich habe nur zwei. Da ich die Reparatur genau beobachten will, damit ich das zukünftig vielleicht auch im Notfall selbst hinbekomme, würde ich mir gerne diese Spezialteile auf Lager legen - man weiß ja nie...

    Vielleicht kann mir ja jemand nen Tipp geben?


    Anbei Bilder der Lagerschalen und der Maschine. Bei der Maschine ist oben und unten eine 30er Welle montiert, auf der die Gleitlagerschalen laufen - an der unteren Lagerschale stellt man quasi den "Sturz" der Maschine ein, keine Ahnung, wie man das richtig nennt - also quasi das Spiel und den rechten Winkel zum Tisch.

    Liebe Grüße,

    Till
    Angehängte Dateien
    Genossen und Genossinnen! Geniesset den genuß der Genossenschaften, denn es könnte vorkommen, dass die
    Nachkommen mit dem Einkommen der Vorkommen nicht auskommen und daher umkommen!
  • BOBO
    Heerführer


    • 04.07.2001
    • 4377
    • Coburg
    • Nokta SimpleX+

    #2
    Könnte mal Anfang der Woche bei uns in der Konstruktion und Einkauf nachfragen - versprechen kann ich aber nix
    Maße wären aber gut. Wenn ich Dich richtig verstanden habe, dann Innenradius 15mm - bräuchte ich dann Außenradius noch und die Länge. Die Schalen sehen nach Rotbronze aus mit Grafiteinlagen (bzw. sind das andere Einlagen - komme ich aber gerade nicht auf die Bezeichnung. Haben wir aber auch bei uns an den Führungsleisten vom Stößel bei Pressen)
    MfG BOBO

    Das menschliche Haar wächst mit 4,6 Yoctometer pro Femtosekunde

    Kommentar

    • 2augen1nase
      Heerführer


      • 13.03.2007
      • 5541
      • Chemnitz
      • keiner.. leider

      #3
      Nuja, ich habe mal ne Firma angeschrieben, mal sehen was die antworten - aber frag ruhig mal nach, vielleicht wissen deine Kollegen was.

      Und nein - der Innenradius ist 30mm - so wie die Welle
      Genossen und Genossinnen! Geniesset den genuß der Genossenschaften, denn es könnte vorkommen, dass die
      Nachkommen mit dem Einkommen der Vorkommen nicht auskommen und daher umkommen!

      Kommentar

      • 2augen1nase
        Heerführer


        • 13.03.2007
        • 5541
        • Chemnitz
        • keiner.. leider

        #4
        Heute war es endlich soweit!

        Sonntag habe ich die letzten Stücke geschnitten, die ich vorerst benötige und im Anschluss die Maschine grundgereinigt, das Sägeblatt abgebaut und Material zum Aufbocken bereit gestellt. Dadurch konnte es ohne lange Umschweife heute direkt losgehen.

        Zunächst wurde der untere Träger der Lagerschalen ausgebaut - an diesem stellt man den "Sturz" der Maschine letztlich ein. Um die oberen Lagerträger entfernen zu können, musste dann die ganze Apparatur angehoben werden und auch das klappte erstaunlich gut. Ich hatte ja Bedenken, dass das hinten liegende Ritzel an der Zahnschiene festgeht, aber es war tatsächlich genug Luft.

        Ich Depp hab natürlich vergessen, zwischenrein mal Fotos zu machen - besonders die verschlissenen Lager waren wirklich eindrucksvoll verschlissen.

        Zur Erklärung muss ich nun aber etwas über die (für mich) aussergewöhnliche Befestigung der Schalen beschreiben. Diese sind in einen Träger eingelegt, von oben mit Plättchen gesichert und seitlich ist dann eine Gewindebohrung, die halb in der Lagerschale und halb im Träger sitzt. Die Madenschraube darin sichert die Lagerschale vorm herausrutschen aus dem Träger. Spätestens an dem Punkt wurde mir klar: So eine Reparatur bekomme ich selbst mit meiner Technik niemals hin. Hinzu kam, dass die geteilten Buchsen nicht 100% gleich hoch waren - das heißt: auf einer Seite mussten noch etwa 2mm abgefräst werden, damit die Klemmung durch die Plättchen wieder passt. Das kann wohl wirklich nur ein Maschinenbaufachbetrieb.

        Nochmal zurück zum Verschleiß: die Lagerschalen waren so "runtergenuddelt", dass die Madenschraube schon zur Hälfte frei lag. Neben den Befestigungsplättchen für den Abstreiferfilz sehr wahrscheinlich ein weiterer Grund für die massiven Kratzer in der Welle.

        Der gute Mann war zwischenzeitlich also weg in seiner Firma, um diese Arbeiten zu erledigen. Das ging auch erstaunlich schnell muss ich sagen.

        Als er wieder kam, hatte ich bereits im Inneren den Auflagerbereich der unteren Schale sauber gemacht und wir konnten gleich an den Einbau gehen.

        Was dann noch ein wenig Zeit in Anspruch genommen hat, war das Einrichten der Maschine. Gerade am Anfang verstellte sich das doch relativ schnell - musste sich ja erstmal ein bisschen Einlaufen. Nach mehreren Korrekturen, auch bezogen auf das Spiel, haben wir dann mal einen Stein probegschnitten, danach nochmals etwas korrigiert und nun ist die Maschine so eingestellt, dass sie ganz leicht außer dem Winkel ist und zwar so, dass durch das Motorgewicht und die zwansgweise eintretende weitere Veränderung die Maschine bald wieder akkuratest rechtwinklig schneiden sollte. Immerhin: die Einstellerei habe ich mir genau erklären lassen und werde mir in nächste Zeit vielleicht auch einfach selbst mal so eine Messuhr zulegen, damit ich selbst nachstellen / korrigieren kann.

        Im Anhang Fotos der ganzen Aktion.

        Was mich übrigens ungemein freut: Der ganzen Prozedur liegt ein mehr als 2 Jahre andauernder Nervkrampf zu Grunde. Es ging mal mit einer einfachen Nachfrage an eine andere Maschinenbaufirma los, in dem Glauben, man müsse auch die Wellen austauschen, über viele Nachfragen, eine teure Angebotserstellung, die nie zu einem Angebot führte, viel viel Recherche und viele Gespräche und Fachsimpeleien und Rätselraten, wie die Lagerung letztlich gelöst sein wird. Ob nun zukünftig alles in Ordnung sein wird, das weiß ich nicht. Die Welle selbst hat aber trotz der Kratzer keine nennenswerten Probleme, das Spiel ist überall gleich und die unteren Lagerschalen sahen nicht sooo schlecht aus, also zumindest deutlich besser, als erwartet. Dass da nun kein wochenlanger Maschinenstillstand herauskam mit tausenden Unwägbarkeiten, sondern dass das Problem letztlich an einem Arbeitstag mit einem wirklich netten und kompetenen Maschinenbauer (hoffentlich) zu lösen war, ist einfach mehr als geil. Die Rechnung wird mich garantiert erschlagen - aber: die Maschine ist das Kernstück meiner Firma und ein langer Ausfall wäre wirklich problematisch. Insofern: GROOOOOOOSSE Freude bei mir gerade. Toll, wenn auch mal was funktioniert.

















        Angehängte Dateien
        Zuletzt geändert von 2augen1nase; 24.09.2025, 00:00. Grund: EDIT: Wollte die Bilder in die richtige Rihenfolge schieben, funktioniert aber irgendwie nicht mehr... Naja.
        Genossen und Genossinnen! Geniesset den genuß der Genossenschaften, denn es könnte vorkommen, dass die
        Nachkommen mit dem Einkommen der Vorkommen nicht auskommen und daher umkommen!

        Kommentar

        • BOBO
          Heerführer


          • 04.07.2001
          • 4377
          • Coburg
          • Nokta SimpleX+

          #5
          Ach, ganz vergessen - da war ja was
          Ich versuche es mal gleich nach der Mittagspause zu klären
          MfG BOBO

          Das menschliche Haar wächst mit 4,6 Yoctometer pro Femtosekunde

          Kommentar

          • BOBO
            Heerführer


            • 04.07.2001
            • 4377
            • Coburg
            • Nokta SimpleX+

            #6
            So, war mal in unserer Konstruktion. Leider dato alle kurz angebunden , da dato externe Audit bei uns am Laufen ist
            Aber ich habe evtl. hilfreiche Details für Dich:
            Handelt sich höchstwahrscheinlich um Gleitbuchsen - nicht aus Rotbronze, sondern Messing mit THESIT-Einlagen aus dem Werkstoff COSID3002 - hoffe, es hilft ggf. weiter beim google'n.
            MfG BOBO

            Das menschliche Haar wächst mit 4,6 Yoctometer pro Femtosekunde

            Kommentar

            • BOBO
              Heerführer


              • 04.07.2001
              • 4377
              • Coburg
              • Nokta SimpleX+

              #7
              Gerade noch mal mit Chef-Konstrukteur am Kaffeeautomat gesprochen.
              Lieferanten wären OILLES oder Sankyo. Er würde aber auch anbieten, sofern Du mir Innen- & Außenradius und Länge nennen kannst, Lieferant/Bezugsquelle inkl. Artikelnummer dazu heraus zu suchen.
              MfG BOBO

              Das menschliche Haar wächst mit 4,6 Yoctometer pro Femtosekunde

              Kommentar

              • 2augen1nase
                Heerführer


                • 13.03.2007
                • 5541
                • Chemnitz
                • keiner.. leider

                #8
                Hallo Bobo!

                Lieben Dank fürs Kümmern. Ich habe zwischenzeitlich Rückmeldung von WPK bekommen, dort würde ich solche Buchsen bekommen. Die würden sie mir sogar teilen bzw. gesondert welche anfertigen, damit die Schmierdingens nicht angeschnitten sind.

                Allerdings ist der Einbau so aufwendig, dass ich eh immer eine Maschinenbaufirma dazu benötige, das bekommt man mit Bordmitteln nicht hin. Zudem müsste ich bei der Sonderanfertigung mindestens 10 Paare abnehmen und mein Maschinenbauer, der die Maschine eigentlich betreut, hat wohl neue Buchsen bestellt.

                Insofern ist gerade alles offen, mal sehen was sich am Ende ergibt. Die unteren Lagerschalen sind nicht so wirklich verschlissen, daher brauche ich jetzt nicht superdringend Ersatz. Hoffe ich - zeigen wird sich das jetzt beim nachjustieren.
                Genossen und Genossinnen! Geniesset den genuß der Genossenschaften, denn es könnte vorkommen, dass die
                Nachkommen mit dem Einkommen der Vorkommen nicht auskommen und daher umkommen!

                Kommentar

                Lädt...