Schicksal eines US-Piloten nach 60 Jahren anhand von Trümmerteilen geklärt

Einklappen
X
 
  • Zeit
  • Anzeigen
Alles löschen
neue Beiträge
  • Uwe Benkel
    Ratsherr


    • 02.11.2004
    • 217

    #1

    Schicksal eines US-Piloten nach 60 Jahren anhand von Trümmerteilen geklärt

    60 Jahre nach Ende des Zweiten Weltkrieges ist es uns gelungen, das Schicksal eines amerikanischen Piloten zu klären.

    Aufgrund von Zeitzeugen wurde die Absturzstelle jetzt durch uns bei Heltersberg/Südwestpfalz entdeckt. Eine erste Untersuchung ist bereits erfolgt und Trümmerteile des Flugzeuges wurden auch schon geborgen.

    Das Flugzeug, eine P-47 "Thunderbolt" der 368th Fighter Group wurde am 14. Januar 1945 im Luftkampf abgeschossen und der amerikanische Pilot, 1st Lt. Roland C. Potter, beim Absturz getötet.

    Dem Veteranenverband der 368th FG war nicht bekannt, dass 1st Lt. Potter damals getötet wurde. Wie deren Historiker uns mitteilte, werde man nun die Geschwaderchronik ändern müssen. Zur vorgesehenen Bergung wird auch der deutsche Pilot erwartet. Auch für ihn schloss sich nach 60 Jahren ein Kreis. "Ich ging damals davon aus, dass er mit dem Fallschirm abgesprungen ist", erklärte er.

    Bei diesem Fall werden wir auch erstmals Interessierten Bürgern der Umgebung die Möglichkeit geben, uns bei unserer Arbeit über die Schulter zu schauen, wir planen Exkursionen zur Absturzstelle und erhoffen uns damit weitere Hinweise auf Absturzstellen.

    Wer von euch Kenntnis von derartigen Absturzstellen hat, dem möchten wir mit unseren Kontakten gerne behilflich sein. Fragt einfach mal bei uns nach.

    ARBEITSGRUPPE VERMISSTENFORSCHUNG
    Uwe & Martina Benkel
    E-Mail: mu.benkel@t-online.de
    Angehängte Dateien
  • A4 Rakete
    Heerführer


    • 14.03.2005
    • 1432
    • NRW

    #2
    Hallo Uwe,
    wer war denn der deutsche Pilot der den Abschuß gemacht hatte?

    Gruß A4 Rakete
    semper prorsum - numquam retrorsum

    Kommentar

    • Uwe Benkel
      Ratsherr


      • 02.11.2004
      • 217

      #3
      Deutscher Pilot

      Hallo A4 Rakete,

      bei dem deutschen Piloten handelte es sich um den Fähnrich Theo Nau von der 7./JG 11. Kurz nach dem Abschuß der P-47 wurde er mit seiner Me Bf 109 G-14/AS, Werknummer 784 965, Gelbe 4 bei Kindsbach abgeschossen. Fähnrich Nau konnte noch mit dem Fallschirm abspringen, schlug jedoch an das Leitwerk und brach sich den Arm. Sein Flugzeug stürzte in ein Sumpfgebiet bei Kindsbach und grosse Teile des Flugzeuges stecken heute noch drin. Die genaue Absturzstelle ist uns bekannt.

      Für uns ist eine Bergung uninteressant, da es sich nicht um die Klärung eines Vermisstenschicksales handelt. Wir haben Kenntnis von einer Reihe derartiger Abstürze, u.a. ein komplettes Wrack einer Me Bf 109 (Notlandung und in einem Feuchtgebiet versunken).

      Ebenfalls am 14.Januar 1945 wurde Nau`s bester Freund und Stubenkamerad, Fähnrich Wolfgang Schade, bei Rothselberg abgeschossen. (7./JG 11 - Me Bf 109 G-14/AS - Werk-Nummer 785 105 - Gelbe 10) Beim Versuch, noch aus dem Flugzeug zu kommen war er zu tief und der Fallschirm öffnete sich nicht mehr richtig.
      Mehr als 50 Jahre nach Kriegsende konnten wir Theo Nau die Absturzstelle und das Grab von Wolfgang Schade auf dem Gemeindefriedhof in Rothselberg zeigen. Er hatte seit dem Absturz von damals nichts mehr von seinem Kameraden gehört.

      Uwe & Martina Benkel
      Zuletzt geändert von Uwe Benkel; 16.10.2005, 19:48.

      Kommentar

      • A4 Rakete
        Heerführer


        • 14.03.2005
        • 1432
        • NRW

        #4
        Vielen Dank für die rasche Antwort.

        Gruß A4 Rakete
        semper prorsum - numquam retrorsum

        Kommentar

        • oOC-DeviL
          Ritter


          • 28.09.2005
          • 417
          • Berlin - Prenzlauer Berg
          • Fisher F2

          #5
          sehr traurig solche schicksale. menschen verlieren ihre besten freunde... . das muss ein ungeheuer komisches gefühl sein wenn man dann nach 60 jahren endlich weiß was mit seinem kameraden passiert ist. und man vor seinem grab steht...
          komme aus Berlin und bin auf der Suche nach Leuten die mit mir in und um Berlin sondeln gehen würden. Wenn jemand interesse hat dann schreib mir bitte eine PM.

          Kommentar

          • A4 Rakete
            Heerführer


            • 14.03.2005
            • 1432
            • NRW

            #6
            Ja das stimmt.
            Aber wieviele Piloten wurden leider noch nicht gefunden und liegen immer noch in ihrem blechernen Sarg.
            Wieviele ungeklärte Schicksale gibt es noch.

            Wenn man sich das vor Augen führt,dann ist es schon gut zu wissen,dass es noch Leute gibt,
            die nach solchen Fällen suchen und versuchen Vermisstenschicksale aufzuklären.

            Und für die noch lebenden Hinterbliebenen ist es möglich einen Ort aufzusuchen ,wo sie ihre Trauer zum Ausdruck bringen können.


            Gruß A4 Rakete
            semper prorsum - numquam retrorsum

            Kommentar

            • oOC-DeviL
              Ritter


              • 28.09.2005
              • 417
              • Berlin - Prenzlauer Berg
              • Fisher F2

              #7
              ich sehe das genauso. und ich repsektiere die leute die ihre zeit der suche nach kriegsverschollenen widmen sehr. ich macht eine gute arbeit. weiter so...
              komme aus Berlin und bin auf der Suche nach Leuten die mit mir in und um Berlin sondeln gehen würden. Wenn jemand interesse hat dann schreib mir bitte eine PM.

              Kommentar

              • Uwe Benkel
                Ratsherr


                • 02.11.2004
                • 217

                #8
                Pilotenschicksale

                Hallo A4 Rakete und oOC-DeviL,

                für eure Unterstützung möchten wir euch danken. Leider gibt es nicht viele, die genau so denken wie ihr.

                Wie oft bekommen wir auch negative Meinungen zu hören wie "Warum wühlt ihr eigentlich im Mülleimer der Geschichte herum" oder "Lasst doch die Toten dort ruhen, wo sie liegen - es interessiert doch keinen mehr".

                Es ist wirklich ein komisches Gefühl, sechs bis sieben Meter tief in der Erde zu stehen und die sterblichen Reste eines noch vermissten Piloten zu bergen, dort unten ist es ganz still und sehr kalt, man kann den Tod spüren.

                Doch wir denken, dass unsere Arbeit sehr wichtig ist für die noch lebenden Angehörigen sowie die nachfolgenden Generationen. Wir haben uns im vergangenen Jahr einen lang ersehnten Wunsch erfüllt. Meine Frau und ich durften in einer Realschule den Geschichtsunterricht halten - die Reaktion war überwältigend.

                Man sollte nicht für möglich halten, welches Interesse an der Geschichte und an den Geschichten die Jugendlichen zeigten. Tags darauf ging es zu einer Absturzstelle (ohne Toten und Munition) und dort durften die Kids dann selbst suchen - Geschichte zum Anfassen. Die Schulleitung war derart begeistert, dass wir diesen Unterricht wiederholen werden.

                Anbei noch einige Fotos von Piloten, welche wir geborgen haben - man braucht ihnen nur in die Gesichter zu sehen. Drum, wenn euch Absturzstellen bekannt sind, bei denen noch mit den Piloten zu rechnen ist, gebt uns bitte Bescheid. Wir werden euch mit unseren Kontakten zu den zuständigen Behörden unterstützen.

                ARBEITSGRUPPE VERMISSTENFORSCHUNG
                Uwe & Martina Benkel
                E-Mail: mu.benkel@t-online.de
                Angehängte Dateien

                Kommentar

                • A4 Rakete
                  Heerführer


                  • 14.03.2005
                  • 1432
                  • NRW

                  #9
                  Hallo Uwe,
                  schöne Fotos.

                  Gruß A4 Rakete
                  semper prorsum - numquam retrorsum

                  Kommentar

                  • Jan10
                    Geselle


                    • 31.12.2004
                    • 55

                    #10
                    Hallo,

                    ich möchte an dieser Stelle eine kurze Anmerkung machen.

                    Wie hier bereits angesprochen wurde, gibt es nach wie vor Menschen in Deutschland die nicht damit einverstanden sind, das Schicksale von Vermissten aufgeklärt werden. Ich kann hier nur soviel sagen: Mir ist es erst vor wenigen Wochen gelungen einen Oberfeldwebel zu finden, der seit April 1945 über Deutschland vermisst war. Nach ca. 9 Monatiger Forschung die ich selber bezahlen musste, ist es gelungen diesen Oberfeldwebel eindeutig zu ermitteln. Bei Grabungen im Aufschlagskrater wurden die Reste von Sonderausweisen sowie Reste eines Soldbuches gefunden. Neben diesen Fundstücken lag die Koppel und einige Persönliche Dinge im Krater. Über diesen Fall habe ich im Forum ausführlich berichtet. Nun ist es so, dass der Zuständige Revierleiter mit den Recherchen nicht einverstanden ist. Er möchte es in jedem Fall unterbinden, das man weitere Forschungen in diesem Gebiet anstellt. Nun ist es aber so, dass hier noch mind. 1 bis 2 Deutsche Vermisste liegen und wohl auch noch 1-2 Amerikanische Vermisste. Es geht hier sogar soweit, dass man mir untersagt hat das Waldgebiet zu betreten. Doch damit nicht genug. Nun will man mir auch noch ein Verfahren anhängen. Ich kann hier nur sagen: "Sehr gut Gemacht Herr X." machen Sie doch einfach weiter so, dann geht es aufwärts. Aber das ist nicht der einzige Fall. Ich erlebe es im wesentlichen immer wider das man mich und meine Mitarbeiter nicht wirklich ernst nimmt. Nun vielleicht liegt es ja daran, dass ich noch sehr jung bin. Aber das soll meiner Meinung nach doch kein Grund sein oder?

                    Solange es solche Leute wie den Herrn X gibt, kann es nur abwärts gehen. Gerade im Gebiet der ehemaligen DDR liegen noch sehr viele Vermisste Flugzeugführer sowohl der Deutschen als auch der Alliierten Luftwaffe. Doch gerade solche Leute verhindern unsere Arbeit. Im Schutze von Behörden und Paragraphen können Sie schalten und walten wie sie wollen. Eigentlich müssten Sie doch dankbar sein, dass es Menschen in Deutschland gibt, die sich mit dieser Thematik beschäftigen. Aber ganz im Gegenteil man legt diesen Menschen nur Steine in den Weg. Ich habe manchmal den Eindruck als wolle man gar nicht das Vermisstenforschung betrieben wird.

                    Wie dem auch sei. Ich persönlich verachte jeden abgrundtief der sich gegen unsere Arbeit stellt.

                    Macht nur weiter so man wird schon sehen wohin dieser Weg führt.

                    Gruß Jan10

                    Kommentar

                    • Bandit_911
                      Landesfürst


                      • 01.05.2004
                      • 687
                      • NRW
                      • keinen, außer meinen Augen

                      #11
                      Erstmal finde ich es gut, dass er Menschen gibt - wie Dich - die nach Vermissten suchen und die Schicksale klären möchten. Ich kann deine Verbitterung verstehen.

                      Versuche doch mal, Dich ein wenig mit den einschlägigen Gesetzen vertraut zu machen. Ich habe die Erfahrung gemacht, dass man weiter kommt, wenn man sich mit den Gesetzen ebenfalls auskennt. Mit welcher Begründung ist Dir das betreten des Waldes untersagt worden? Ist der Wald privat?

                      Hast Du Dich schon an "höhere Stellen" gewandt, welche das in deinem Fall auch immer sein mögen?

                      Bandit_911
                      Falls dir jemals die Schlüssel in einen Fluss voller geschmolzener Lava fallen sollten, vergiss sie. Sie sind weg.

                      Kommentar

                      • Immelmann
                        Heerführer


                        • 23.12.2004
                        • 5638
                        • Hessen

                        #12
                        Zitat von oOC-DeviL
                        sehr traurig solche schicksale. menschen verlieren ihre besten freunde... . das muss ein ungeheuer komisches gefühl sein wenn man dann nach 60 jahren endlich weiß was mit seinem kameraden passiert ist. und man vor seinem grab steht...
                        Ich habe mal einen flieger veteran kennen gelernt und der hat mir ertzählt das er an einem abend mit einem seiner besten freunden geburtstag gefeiert hat, am nächsten tag kam der freund (das geburtstagskind 21 Jahre) vom einsatz nicht mer zurück, er wird heute noch vermisst.

                        Was anderes:
                        Mir ist auch eine absturtzstelle bekannt leider weiß ich nicht was aus dem piloten wurde, die absturtzstelle ist im wald bei frielingen der ort liegt beim kirchheimer dreieck. es wird vermutet das es eine amerikanische maschine war, mer kann ich leider nicht dazu sagen.

                        gruß nico
                        Meine Rechtschreibfehler sind mein Eigentum, unanfechtbar, natürlich immer gewollt, und einfach knorke
                        "Semper Fi - you rat, you fry!"

                        Kommentar

                        • Ganymed
                          Heerführer


                          • 08.11.2004
                          • 1364
                          • Erkrath

                          #13
                          @Jan10
                          Eine höhere Behörde brauchst du garnichtmal.
                          Du schreibst,das du schon Beweise gefunden hast,das dort tote Piloten liegen.
                          Ich sag nur Presse!
                          Wende dich mit dem Material das du hast an eine Presse und wenns die Boulevardpresse ist und verklickere ihnen,das es sich um eine Gefallenenbergung handelt,aber ein Dorfyogi dir verbieten will diesem Gefallenen ein würdiges Begräbnis zu geben.
                          Sollte das nicht klappen und du hast auch noch den genauen Standort von den gefallen Amerikanern,dann wende dich an eine dortige amerikanische Kaserne oder ähnlichem.Die reagieren nämlich ziemlich allergisch auf Leute,die verhindern wollen das sie ihre gefallen Jungs heimholen wollen.
                          Ich denke das könnte hinhauen
                          Zuletzt geändert von Ganymed; 19.10.2005, 22:39.
                          Es gibt keine bösen Völker,nur böse Individuen

                          Kommentar

                          • A4 Rakete
                            Heerführer


                            • 14.03.2005
                            • 1432
                            • NRW

                            #14
                            Hallo Jan10,
                            das ist echt heftig,daß Dir bei Deiner Arbeit so viel Steine von ein paar Querulanten in den Weg gelegt werden.

                            Aber lass Dich nicht entmutigen und biete ihnen die Stirn.
                            Leider wirst Du nicht viel Unterstützung von behördlicher Seite aus erwarten können.
                            Aber trotzdem solltest Du immer wieder versuchen mit den zuständigen Beamten in der Region in Kontakt zu treten.
                            (Ordnungsamt, evtl. sogar den Bürgermeister kontaktieren, etc.)

                            Die Presse vermag manchmal einiges zu erreichen,allerdings würde ich davon auch nicht allzuviel erwarten,da es die meisten Leute nicht mehr sonderlich interessiert.Leider!!!
                            Trotzdem kommt es auf einen Versuch an.

                            Falls dort wirklich noch amerikanische Piloten liegen sollten,dann hast Du höchstwahrscheinlich mehr Glück etwas zu erreichen.
                            Die JPAC (Joint Personnel Accounting Command) kümmert sich letzlich darum.
                            Die Amis holen wenigstens ihre Leute aus dem Dreck,sowas kann man von unserer Regierung nur bedingt erwarten.

                            Wünsche Dir viel Erfolg bei Deinem Vorhaben und wenn Du Hilfe brauchst,dann melde Dich ruhig per PN.

                            Gruß A4 Rakete
                            semper prorsum - numquam retrorsum

                            Kommentar

                            • A4 Rakete
                              Heerführer


                              • 14.03.2005
                              • 1432
                              • NRW

                              #15
                              @ Jan10, hatte ich vergessen noch zu erwähnen: kontaktiere doch mal den SGT K hier im Forum.
                              Vielleicht kann er dir weiterhelfen.

                              Gruß A4 Rakete
                              semper prorsum - numquam retrorsum

                              Kommentar

                              Lädt...