Flugzeugbergung bei Worms/Nähe Mückenhäuserhof

Einklappen
X
 
  • Zeit
  • Anzeigen
Alles löschen
neue Beiträge
  • Uwe Benkel
    Ratsherr


    • 02.11.2004
    • 217

    #1

    Flugzeugbergung bei Worms/Nähe Mückenhäuserhof

    Hallo,

    ich komme gerade von der Bergung eines deutschen Flugzeuges bei Worms zurück.

    Bei Renaturierungsarbeiten in einem Naturschutzgebiet stieß der Baggerführer auf Flugzeugteile. In Zusammenarbeit mit dem KMRD bargen wir die Maschine aus einer Tiefe von mehr als 3 Metern. Besatzungsmitglieder wurden nicht gefunden.

    Bei dem Motor handelt es sich um einen Junkers Jumo 211A-Motor (Typenschild angehängt). Weiter wurde ein Typenschild mit der Zahl 10/40 gefunden.

    Wir gehen davon aus, daß es sich um ein Schulflugzeug der deutschen Luftwaffe handelte. Wer weiß mehr? Kann uns jemand anhand der Typenschilder weiterhelfen? Wer kennt Absturzstellen in der Gegend?

    MfG

    Uwe & Martina Benkel
    ARBEITSGRUPPE VERMISSTENFORSCHUNG
    E-Mail: mu.benkel@t-online.de
    Angehängte Dateien
  • A4 Rakete
    Heerführer


    • 14.03.2005
    • 1432
    • NRW

    #2
    Hallo Uwe,
    es könnte sich bei der Maschine evtl. um eine Junkers Ju 87 B-1 (Stuka) handeln.
    Zumindest ist dies aus der Beschreibung des Antriebes ersichtlich.

    Hoffe dir damit weitergeholfen zu haben.

    Gruss A4 Rakete
    semper prorsum - numquam retrorsum

    Kommentar

    • Uwe Benkel
      Ratsherr


      • 02.11.2004
      • 217

      #3
      Hallo A4 Rakete,

      danke für den Hinweis.

      Anbei noch ein Foto eines der beiden gefundenen Propellerblätter. Für eine Ju 87 dürfte es etwas zu schmal gewesen sein, oder hatten die frühen Versionen schmale Blätter?

      Gruß

      Uwe
      Angehängte Dateien

      Kommentar

      • Jan10
        Geselle


        • 31.12.2004
        • 55

        #4
        Hallo Uwe,

        ich habe gerade die Typenbücher der Luftwaffe durchgesehen. Es gibt zwar einige Maschinen die den Jumo 211 besaßen, aber ich habe nur sehr wenige gefuden, die mit dem Jumo 211 A ausgerüstet waren. Nebenbei habe ich auch einige Schulmaschinen durchgesehen, leider hatte ich hier keinen Erfolg. Hast du vielleicht nähere Informationen über den Motor an sich. Ich nehme an es handelt sich um einen 12 Zylinder Reihenmotor. Sollte ich hier falsch liegen, so berichtige mich bitte. Sind die Zylinder eigentlich hängend angeordnet? Gibt es sonst irgendwelche Merkmale die bei der Indenfifizierung weiterhelfen könnten? Wenn ja, so kannst du diese wenn du Lust hast mal hier ins Forum stellen. Ich finde das die Maschine ein recht interessanter Fund ist, zumal man hier nicht sofort sagen kann, welche Maschine es nun eigentlich ist.

        Im Typenbuch bin ich auch auf die Ta 154 gestoßen. Diese Maschine hatte unter anderem den Jumo 211 A. Ich denke aber nicht, dass es sich um eine derartige Maschine handelt, da dieses Muster sehr selten war. Soweit mir bekannt ist, gab es nur 2 Versuchsmuster. Zum Thema Ju 87 kann ich folgendes sagen: Möglicherweise hat man den Jumo 211 A in der Ju 87 A verbaut. In der B-Version kam dieser Motor bereits nicht mehr zur Anwendung. Hier wurde ein leistungsstärkerer Motor verwendet.

        Vielleicht kannst du die Masse der Luftschraubenblätter mal angeben. Ich könnte mal bei einem Bekannten Nachfragen ob die Ju 87 in Frage kommt. Gab es sonst noch irgendwelcher Merkmale die auffalend waren? Vielleicht die Lackierung oder makante Rumpf bzw. Tragflächenteile?

        Wenn du etwas findest, kannst du ja mal Bescheid sagen.

        Gruß Jan10

        Kommentar

        • A4 Rakete
          Heerführer


          • 14.03.2005
          • 1432
          • NRW

          #5
          Zitat von Uwe Benkel
          Hallo A4 Rakete,

          danke für den Hinweis.

          Anbei noch ein Foto eines der beiden gefundenen Propellerblätter. Für eine Ju 87 dürfte es etwas zu schmal gewesen sein, oder hatten die frühen Versionen schmale Blätter?

          Gruß

          Uwe

          Hallo Uwe, das kann ich leider nicht genau sagen,aber dieses Propellerblatt ist eigentlich für das Alter noch ganz gut erhalten.
          Lass mich wetten,bestimmt eine Alu-legierung oder?
          Man könnte evtl. über den Luftschrauben-hersteller Näheres herausfinden. (VDM)

          Gruss A4 Rakete
          semper prorsum - numquam retrorsum

          Kommentar

          • A4 Rakete
            Heerführer


            • 14.03.2005
            • 1432
            • NRW

            #6
            Könnte das evtl. diese Variante sein?






            Gruss A4 Rakete
            semper prorsum - numquam retrorsum

            Kommentar

            • Jan10
              Geselle


              • 31.12.2004
              • 55

              #7
              Hallo A4 Rakete,

              warum hälst du immer noch an der Ju 87 fest? Laut einschlägiger Literatur wurde in der Ju 87 B kein Jumo 211 A berbaut. Diese Version bekamm den Jumo 211J. Die Ausführung ist hier entscheidend. Vielleicht hat man den Jumo 211 A in der Ju 87 A verbaut. Aber das ist leider noch unklar. Na vielleicht hast du ja recht und es handelt sich wirklich um eine Ju 87.

              Man wird diese Frager in der nächsten Zeit sicher klären können.

              Auf dem einen Schild erkennt man die Zahl 10/40. Vielleicht kann man das so übersetzen, dass man sagt: "Die 10 steht für den Monat der Fertigung und die 40 steht für das Jahr" sollte dies der Fall sein, so kann es wohl keine Ju 87 B sein, da bereits ab 1940 die verbesserte Ju 87 D in den Einsatz gekommen ist. Diese Version hatte zwar einen Jumo 211 aber nicht die Unterverison A. Da aber gerade bei der Deutschen Luftwaffe keine Systematik zu finden war, kann angenommen werden, dass es auch Maschinen vom Typ Ju 87 B gab, die mit dem Jumo 211 A geflogen sind. Im Allgemeinen habe ich nur sehr wenig zum Jumo 211 in der Literatur gefunden.

              Na ich denke das sich in der nächsten Zeit herausstellt, um welche Maschine es sich nun wirklich handelt.

              Bis dahin werde ich mich nochmals mit dem Jumo 211 A beschäftigen.

              Gruß Jan10

              Kommentar

              • A4 Rakete
                Heerführer


                • 14.03.2005
                • 1432
                • NRW

                #8
                Hallo Jan10,
                nun ich vermutete das es eine Ju 87 sein könnte,genau kann ich das leider nicht sagen.

                Aber da im ersten Typschild (http://www.schatzsucher.de/Foren/att...chmentid=34075)
                die Bezeichnung meines Erachtens Weser? Flugzeugbau zu lesen ist und die meines Wissens die Ju 87 in Lizenz gebaut hatten,ging meine Vermutung in diese Richtung.

                Aber das Schild ist leider nicht mehr eindeutig leserlich.
                Ich habe selbst schon mal ein identisches Schild in den Händen gehabt und deswegen kommt mir das so bekannt vor.
                Der Hersteller Weser Flugzeugbau war in Bremen ortsansässig und dort wurden die meisten Varianten der Ju 87 in Lizenz gebaut
                Aber wie bereits gesagt,kann ich es nicht mit Bestimmtheit sagen.

                Vielleicht klärt sich das alles bald auf.

                Was berichtet eigentlich die Ortschronik über den Fall?


                Gruss A4 Rakete
                semper prorsum - numquam retrorsum

                Kommentar

                • Uwe Benkel
                  Ratsherr


                  • 02.11.2004
                  • 217

                  #9
                  Absturz und Schicksal der Besatzung geklärt

                  Am 18.07.1944 flogen zwei Junkers Ju 87 R-1 "Stuka" über Rheindürkheim. Sie gehörten zur 3./SG 103 und starteten vom Flugplatz in Biblis zu einem Schulungsflug. Über Osthofen hatten sie Berührung. Während eine der Ju 87 beschädigt landen konnte, stürzte die zweite Maschine, Werk-Nr. 5448, Kennung DK + RW, senkrecht ab. Der Bordfunker der Maschine, Gefr Martin Mölender aus dem Raum Köln wurde mit dem Flugzeug in die Tiefe gerissen. Er wurde später geborgen und liegt auf dem Ehrenfriedhof in Biblis begraben. Der Pilot der Maschine, Werner Ochsenknecht, genannt "Charly" sprang mit dem Fallschirm ab und landete sicher bei Rheindürkheim.
                  >
                  > Werner Ochsenknecht, verstorben im Jahr 1981 im Alter von 59 Jahren, ist der Vater des deutschen Filmschauspielers Uwe Ochsenknecht. Angaben über das Leben von Werner Ochsenknecht wurden von seiner Witwe, Ingeborg Ochsenknecht uns gegenüber gemacht.
                  >
                  > Teile seines Flugzeuges werden am kommenden Sonntag anläßlich unserer Ausstellung am Volkstrauertag 2005 in Steinalben gezeigt.
                  >
                  > MfG
                  >
                  > Uwe & Martina Benkel
                  ARBEITSGRUPPE VERMISSTENFORSCHUNG

                  Kommentar

                  • A4 Rakete
                    Heerführer


                    • 14.03.2005
                    • 1432
                    • NRW

                    #10
                    Zitat von Uwe Benkel
                    Am 18.07.1944 flogen zwei Junkers Ju 87 R-1 "Stuka" über Rheindürkheim. Sie gehörten zur 3./SG 103 und starteten vom Flugplatz in Biblis zu einem Schulungsflug. Über Osthofen hatten sie Berührung. Während eine der Ju 87 beschädigt landen konnte, stürzte die zweite Maschine, Werk-Nr. 5448, Kennung DK + RW, senkrecht ab. Der Bordfunker der Maschine, Gefr Martin Mölender aus dem Raum Köln wurde mit dem Flugzeug in die Tiefe gerissen. Er wurde später geborgen und liegt auf dem Ehrenfriedhof in Biblis begraben. Der Pilot der Maschine, Werner Ochsenknecht, genannt "Charly" sprang mit dem Fallschirm ab und landete sicher bei Rheindürkheim.
                    >
                    > Werner Ochsenknecht, verstorben im Jahr 1981 im Alter von 59 Jahren, ist der Vater des deutschen Filmschauspielers Uwe Ochsenknecht. Angaben über das Leben von Werner Ochsenknecht wurden von seiner Witwe, Ingeborg Ochsenknecht uns gegenüber gemacht.
                    >
                    > Teile seines Flugzeuges werden am kommenden Sonntag anläßlich unserer Ausstellung am Volkstrauertag 2005 in Steinalben gezeigt.
                    >
                    > MfG
                    >
                    > Uwe & Martina Benkel
                    ARBEITSGRUPPE VERMISSTENFORSCHUNG

                    Na wer sagst denn?
                    Da stimmten meine Vermutungen ja fast überein.

                    Gruss A4 Rakete
                    semper prorsum - numquam retrorsum

                    Kommentar

                    • SGT K
                      Ritter

                      • 25.05.2001
                      • 445
                      • Geilenkirchen, NRW
                      • Foerster, Vallon, Garrett, Whites, Kadaverhund und SiR3000 GPR

                      #11
                      A4 Rakete

                      Jan10 :effe

                      LoL (Gemeint in gutem Sinn).

                      Kommentar

                      Lädt...