Hand-Feuerlöscher an Absturzstelle entdeckt

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  • Uwe Benkel
    Ratsherr


    • 02.11.2004
    • 217

    #1

    Hand-Feuerlöscher an Absturzstelle entdeckt

    Hallo,

    am heutigen Dienstag wurde bei Waldarbeiten in der Nähe von Bad Dürkheim eine Flasche gefunden. Eine nähere Untersuchung ergab, dass es sich um einen Handfeuerlöscher mit englischer Aufschrift handelt.

    Da in diesem Bereich eine britische Halifax am 21./22.02.1945 (Angriffsziel Worms) abgestürzt ist, ist mit starker Wahrscheinlichkeit davon auszugehen, dass dieses Teil zu besagtem Bomber gehörte. (Nähere Informationen zum Absturz bei Ludwig Faust: „Als die Kriegsmaschinerie lief …“, Seite 125)

    In Kürze wird eine genaue Untersuchung der Absturzstelle erfolgen, da mit weiteren Funden, evtl. auch Munition oder Reste der Besatzung zu rechnen ist.

    Für weitere Infos, auch bezüglich des Feuerlöschers, sind wir dankbar. Nach erfolgter Untersuchung der Absturzstelle werden wir euch auf dem laufenden halten. Dieser Feuerlöscher wird am 23. Juni 2007 bei unserer Ausstellung beim Dorffest in Breitenbach, Landkreis Kusel erstmals zu sehen sein.

    Mit freundlichen Grüßen

    Martina & Uwe Benkel
    E-Mail: mu.benkel@t-online.de
    Homepage: www.flugzeugabstuerze-saarland.de
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  • spittfire
    Heerführer


    • 16.05.2007
    • 1349
    • Bochum
    • Minelab Musketeer Advantage

    #2
    Feuerlöscher

    Hi kann euch mehr zu diesem Löscher sagen.Bin aber vorab gesagt der Meinung das es sich evt. um einen deutschen Halon oder Tetralöscher handelt der so ab 1914 bis 1938 sehr verbreitet(über 1.Million verkaufte Löscher)war ,die Druckerzugung erfolgte noch mit Säureglastube und Natron!
    Könnte dann nur von den Werken HOECHST, MINIMAX und JUNKERS für Luftwaffe und Marine erprobt und anstelle von Tetra in dieselben Löscher, gefüllt worden sein.Tetralöscher wurden später nicht mehr zugelassen und verschwanden nach den 40 bis 50 Jahren vom Markt.

    Aber vorsichtig..!!! Hoffe der Löscher ist schon abgeblasen denn wenn ich mich nicht irre dann ist Tetrachlorkohlenstoff(Tetralöscher) extrem giftig und soll sogar teilweise zum tode geführt haben.

    mfg spittfire
    Suche alles was mit Feuerwehr,Feuerschutz/löschpolizei, vor 1945 zu tun hat.Suche auch immer alles vom DRK(1933-1945) Melde mich auf jedenfall.

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    • deckerbitte
      Heerführer


      • 13.02.2005
      • 1457
      • Köln
      • ADX 200

      #3
      Der Feuerlöscher stammt definitiv von den Briten oder Amerikanern. Die Dinger wurden in anderen Foren häufig besprochen (allerdings ohne genauere Bestimmung des Herstellers, Produktionszahlen etc.).
      Ob diese Löscher als Beutestücke eingesetzt wurden ist mir unbekannt, halte ich aber für unsinnig da es genügend deutsche Modelle gab (wie oben beschrieben).
      Robert
      Keiner ist so verrückt, daß er nicht noch einen Verrückteren fände, der ihn versteht.

      (Heinrich Heine)

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      • deckerbitte
        Heerführer


        • 13.02.2005
        • 1457
        • Köln
        • ADX 200

        #4
        Hier zur Ergänzung der Löscher bei US-Fahrzeugen:

        Keiner ist so verrückt, daß er nicht noch einen Verrückteren fände, der ihn versteht.

        (Heinrich Heine)

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        • eifelsucher
          Ritter

          • 15.06.2003
          • 543
          • Königsfeld/Eifel
          • XP Deus 22,5/RC/WS4+PP MI6 oder Fisher F-Pulse

          #5
          Ich kenne die Art Feuerlöscher. Habe selber mal einen ähnlichen vor x-Jahren, ebenfalls an einer Absturzstelle einer Halifax im Raum Trier gefunden. Bei "meinem" Löscher war das Oberteil aber wohl tw. aus Alu und da die Halifax Brandbomben geladen hatte die beim Absturz sich wohl entzündet haben (lagen dutzende von Beschwerungsgewichten rum), waren die Teile aus Alu vermutlich weggebrannt. Dem Löscher hat es nicht viel ausgemacht, im inneren "rauschte" die unter Druck stehende Flüssigkeit, ähnlich so als wenn man eine Gasflasche hin und her bewegt.

          Hab das Teil dann Nähe Bad Münstreifel zu dem damals dort ansässigen Verein gebracht, dort müsste es heute noch sein, wenn der Verein noch besteht.

          Gruß
          Thomas
          Mein Motto:
          sapere aude - wage zu wissen!

          -----
          Was zum nachdenken...
          Wer glaubt das hier gezeigte Funde nur euresgleichen interessiert der denkt wohl auch das die Erde eine Scheibe ist...

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          • Uwe Benkel
            Ratsherr


            • 02.11.2004
            • 217

            #6
            Fluchtkarte ans Tageslicht gekommen

            Hallo,

            nachdem der Fund des Hand-Feuerlöschers der Halifax bekannt wurde, hat sich nun auch noch ein Bürger gemeldet, der an der Absturzstelle eine kleine Ledertasche gefunden hatte. Diese beinhaltet eine Seidenkarte, auf welcher einerseits Europa und andererseits Deutschland gedruckt ist.

            Diese Karte ist ein sehr seltener Fund und sollte den während des Krieges abgeschossenen Piloten die Flucht aus Deutschland ermöglichen. Ein sicherlich sehr interessanter Fund. Mal schauen, wer sich noch mit Fundstücken meldet.

            Weitere Funde erwarten wir bei der Untersuchung der Absturzstelle. Über das Ergebnis der Untersuchung der Absturzstelle, wozu bereits die Genehmigung vorliegt, werden wir euch auf dem laufenden halten.

            MfG

            Martina & Uwe Benkel
            Zuletzt geändert von Uwe Benkel; 17.06.2007, 11:32.

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            • ebel76
              Ratsherr


              • 19.02.2006
              • 255
              • Rheinebene im Badischen
              • Garrett ACE 150

              #7
              Das ist ja mal eine sehr interessante geschichte. Bin gespannt auf die nächsten funde. Wenn sie hoffentlich auch abgegeben werden.
              In den ersten Sekunden des Nichtverstehens wirbelte mein Geist am Rand des Wahnsinns.

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              • spittfire
                Heerführer


                • 16.05.2007
                • 1349
                • Bochum
                • Minelab Musketeer Advantage

                #8
                Da hört man gerne mehr ....
                Suche alles was mit Feuerwehr,Feuerschutz/löschpolizei, vor 1945 zu tun hat.Suche auch immer alles vom DRK(1933-1945) Melde mich auf jedenfall.

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                • htim
                  Heerführer


                  • 13.01.2004
                  • 5812
                  • Niedersachsen / Region Hannover
                  • Xenox MV9

                  #9
                  Zitat von Uwe Benkel
                  Hallo,

                  nachdem der Fund des Hand-Feuerlöschers der Halifax bekannt wurde, hat sich nun auch noch ein Bürger gemeldet, der an der Absturzstelle eine kleine Ledertasche gefunden hatte. Diese beinhaltet eine Seidenkarte, auf welcher einerseits Europa und andererseits Deutschland gedruckt ist.

                  Diese Karte ist ein sehr seltener Fund und sollte den während des Krieges abgeschossenen Piloten die Flucht aus Deutschland ermöglichen. Ein sicherlich sehr interessanter Fund.
                  Über so eine Seidenkarte gab es schon mal einen Beitrag. Auf der einen Seite ist bei diesem Exemplar jedoch Frankreich, und nicht Europa, abgebildet.

                  siehe hierzu:
                  Was bedeutet der Flurname "Auf der Kappell", wie bedient man ein GPS u. ä.
                  Gruß,
                  htim

                  Kommentar

                  • Uwe Benkel
                    Ratsherr


                    • 02.11.2004
                    • 217

                    #10
                    Fund eines Flugzeug-Feuerlöschers

                    Hallo,

                    zu dem o.g. Fund erschien am 21. Juni 2007 in der RHEINPFALZ folgender Artikel:

                    Bad Dürkheim: Der Feuerlöscher und das Taufkleidchen

                    BAD DÜRKHEIM: Bordfeuerlöscher aus dem Zweiten Weltkrieg gefunden - Für Polizist Heinrich ein ganz besonderer Fund

                    Ein Behälter aus Kupfer, der vergangene Woche in der „Betteldelle" unterhalb des „Kleinen Peterskopfes" bei Hardenburg gefunden wurde, hat sich als Bordfeuerlöscher eines abgestürzten Bombers aus dem Zweiten Weltkrieg entpuppt. Für den Dürkheimer Claus Heinrich hat der Fund eine ganz besondere Bedeutung.

                    Es war ein purer Zufall, dass Waltraud Heinrich, die im Mai 1945 geboren wurde, bei ihrer Taufe ein edles Seidenkleidchen trug. In einer Zeit, in der nicht nur Stoffe Mangelware waren. Das Kleidchen war so schön, dass es ein Jahr später an Waltrauds Bruder Horst Jürgen vererbt wurde und sogar 14 Jahre später, im Mai 1959, noch einmal zum Einsatz kam. Claus Heinrich, der es damals trug, arbeitet heute bei der Polizei Bad Dürkheim. Deshalb landete vergangene Woche auf seinem Schreibtisch die Nachricht, dass Waldarbeiter am „Kleinen Peterskopf" einen seltsamen Fund gemacht haben: ein Behälter aus Kupfer, „möglicherweise ein Sprengsatz".

                    Nun, ein Sprengsatz war es nicht, nichtsdestotrotz für Heinrich ein aufregender Fund. Denn der Behälter, ein Bordfeuerlöscher, hat die gleiche Herkunft wie einst der Stoff seines hübschen Taufkleidchen. Beides stammt aus einem englischen Bomber, der am 21. Februar 1945 von deutschen „Nachtjägern" abgeschossen wurde und im Dürkheimer Wald, nördlich von Hardenburg, abstürzte. Von der siebenköpfigen Besatzung konnte sich nur der Bombenschütze retten - er sprang mit einem Fallschirm ab. Einem Fallschirm aus Seide. Vielleicht war es genau dieser Fallschirm, den Heinrichs Vater in der Nähe der Absturzstelle fand, und aus dem das Taufkleidchen genäht wurde. „Als ich von dem Fund hörte, musste ich sofort an diese Geschichte denken", erzählt Heinrich. Sein Vater hat sie ihm oft erzählt.

                    Identifiziert wurde der Behälter dann mit Hilfe des Dürkheimer Lokalhistorikers Ludwig Faust, der die Geschichte des Absturzes kennt: Er hat sie bereits in seinem 2004 erschienenen Buch „Als die Vernichtungsmaschinerie lief" beschrieben. So weiß Faust auch ganz genau, um was für einen Bomber es sich damals handelte und was aus der Besatzung wurde: Es war eine „Halifax", die von der englischen Basis Burn aufgestiegen war und 848 Brandbomben an Bord hatte. Faust hat das bei seinen Recherchen herausbekommen: Er stieß auf einen Bericht, in dem der überlebende Bombenschütze, er hieß mit Nachnamen McLean, seine Erlebnisse festgehalten hat. McLean geriet nach seinem Absprung in Gefangenschaft, kam aber durch einen Gefangenenaustausch zurück nach England.
                    Dass an der Absturzstelle noch weitere Überbleibsel des Bombers zu finden sind, hält Faust für durchaus möglich. Vermutlich aber nichts, was den Menschen 1945 irgendwie verwertbar erschien. „Was da rumgelegen hat, ist alles ausgeschlachtet worden", erzählt Heinrich. Seine Familie war damals die einzige, die im Unteren Gaistal wohnte, nicht allzu weit von der Absturzstelle entfernt. Und sie fand nicht nur den Fallschirm (den sie zunächst sorgfältig zwischen der Bettwäsche versteckte), sondern auch eine Schwimmweste. „Sie hatte ein paar Löcher, aber die wurde geflickt", erzählt Heinrich. Sein Cousin, Volker Heu, hat damit schwimmen gelernt. Und noch etwas haben sie „ergattert": eine Landkarte, wasserdicht verschweißt, die vermutlich in dem Fallschirm steckte und den Soldaten im Notfall eine grobe Orientierung ermöglichen sollte. Für die Finder hatte sie zwar keinen praktischen Nutzen. Heute aber ist die Karte ein ganz besonderes Fundstück.
                    Der Flugzeugabsturz hat damals viele Dürkheimer in den Wald bei Hardenburg gezogen. Einer von ihnen war ein vierjähriger Junge, der an der Hand seiner Tante marschierte: Georg Kalbfuß. Der ehemalige Dürkheimer Bürgermeister und Landrat hat den Anblick nie vergessen.

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