Tragflächenfund im Rhein bei Meerbusch

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  • Uwe Benkel
    Ratsherr


    • 02.11.2004
    • 217

    #1

    Tragflächenfund im Rhein bei Meerbusch

    Hallo alle zusammen,

    nach den vielen Blindgänger- und Nebelfass-Funden ist jetzt auch zum ersten Mal ein Teil eines Flugzeuges im Rhein aufgetaucht.

    Hier wäre es interessant zu erfahren, wie viele dieser Flugzeugwracks sich noch auf dem Boden des Rheins oder anderen Flüssen in Deutschland befinden. Hat hier jemand Kenntnis darüber?

    Uwe Benkel
    ARBEITSGRUPPE VERMISSTENFORSCHUNG



    Meerbusch
    Jäger-Tragfläche geborgen


    VON JAN POPP-SEWING - zuletzt aktualisiert: 26.11.2011
    Meerbusch (RP). Archäologen haben gestern am Büdericher Rheinufer den linken Flügel eines vor fast 70 Jahren abgestürzten alliierten Jagdflugzeugs ausgegraben. Nun beginnt eine detektivische Forschungsarbeit.
    Das Niedrigwasser des Rheins gibt Relikte des Krieges frei: Vor zwei Wochen wunderte sich Robert Korn beim Spaziergang am Rheinufer über ein längliches Stück genietetes Metall, das aus dem Wasser ragte. Je weiter sich der Rhein zurückzog, desto mehr Nieten wurden sichtbar. Sein Verdacht: Da liegt ein Flugzeugteil aus dem Zweiten Weltkrieg. Korn verständigte das Landesamt für Bodendenkmalpflege.
    Gestern rückten die Archäologen an: Stück für Stück befreiten sie ein 4,50 Meter langes, gut erhaltenes Tragflächen-Segment von Sand und Steinen. Zum Teil ist noch dunkelgrüne Lackierung zu erkennen, einzelne Spanten sind im Inneren sichtbar. Grabungsleiter Dr. Michael Gechter vermutet, dass der Flügel von einer amerikanischen Jagdmaschine stammt und beim Absturz abgerissen wurde: "Der Rest des Flugzeugs kann ganz woanders liegen". Das Rätsel der Tragfläche soll nun in der Außenstelle Overath des LVR gelöst werden. "Dort haben wir schon eine ansehnliche Sammlung an Militaria aus anderen Funden", sagt Dr. Gechter.
    Der Fund wirft ein Schlaglicht auf eine der großen Schlachten des Krieges, die jahrelang über Niederrhein und Ruhrgebiet tobte: Britische und amerikanische Bomberverbände versuchten zwischen 1942 und 1945 die an Rhein und Ruhr konzentrierte Rüstungsindustrie des Dritten Reiches durch Großangriffe lahmzulegen. Am Boden starben tausende Menschen, aber auch die Verluste der alliierten Besatzungen durch Flak und deutsche Jäger waren hoch.
    Das heutige Meerbusch lag in einer der Einflugschneisen der Bombergeschwader. Flugabwehrgeschütze standen unter anderem am Büdericher Deich und nahe des Fähranlegers Langst-Kierst. Stadtarchivar Michael Regenbrecht hat Informationen über zwei Abstürze auf dem Gebiet des heutigen Meerbusch:
    Nacht zum 2. Juni 1942 – Ein schwerer britischer Bomber vom Typ Handley Page Halifax II wird bei einem Großangriff auf Essen abgeschossen. Die viermotorige Maschine zerschellt bei Bösinghoven.
    Nacht zum 17. September 1942 – Erneut fällt eine Halifax II dem deutschen Abwehrfeuer zum Opfer, wieder bei einem Angriff auf Essen. Die Maschine stürzt beim Werthhof in Nierst ab.
    Manfred Korn, Vater des Tragflächen-Finders, weiß noch vom Absturz eines Bombers an der Niederlöricker Straße/Am Feldbrand. Der damals von dem Wrack gerissene Krater sei heute noch als Kuhle sichtbar.
    Doch von einem über Meerbusch zu Boden gegangenen Jäger ist bisher offenbar nichts bekannt.
    Die US-Luftwaffe setzte häufig einmotorige Maschinen vom Typ P-51 Mustang als Langstrecken-Begleitjäger ein – die Tragfläche könnte von einer dieser Maschinen stammen. Die Archäologen werden nun nach einer Flugzeugnummer suchen. Damit könnte sich die Geschichte des Jagdflugzeugs aufklären lassen.



    Archäologen haben gestern am Büdericher Rheinufer den linken Flügel eines vor fast 70 Jahren abgestürzten alliierten Jagdflugzeugs ausgegraben. Nun beginnt
  • Alpinafahrer
    Einwanderer


    • 01.07.2010
    • 12
    • Berlin

    #2
    Was immer noch so auftaucht! Und noch mit erkennbaren Farbresten. Wahnsinn nach 70 Jahren.

    Kommentar

    • Odenwälder Bub
      Landesfürst


      • 07.04.2009
      • 814
      • Südhessen - Bergstraße/Odenwald
      • Tesoro Vaquero 2 Germania

      #3
      Naja, mit diesem Thema beschäftigt man sich ja schon in einschlägigen Fachforen. Aber die windigen Spekulationen über den Flugzeugtyp entbehren hier ja jeder Grundlage. Für einen Bomber ist die gefundene Tragfläche zu klein, wie ich finde. Lediglich die grüne Lackierung gibt einen Hinweiß auf eine aliierte Maschine.
      Von Backbord nach Steuerbord, ob Lee oder Luv, es krachen die Planken und nur ein einziger Ruf:
      PIRATEN,PIRATEN, wo kommen die bloß her?
      PIRATEN,PIRATEN,die gehörn doch raus aufs Meer!

      Kommentar

      • Alpenkraxler
        Ratsherr


        • 09.08.2010
        • 216
        • Nürnberg

        #4
        Meiner Meinung nach müssten erst einige Typenschilder oder Baugruppennummern auftauchen, erst dann!! läßt sich devinitiv aussagen, ob das wirklich ein USAAF- Jagdflugzeug war!
        Meines Wissens war bei denen gar keine grüne (Tarn-sichtschutzlackierung) angebracht, sondern das Metall war hochglanzpoliert. Lediglich die Motorversion und das Heckleitwerk waren farbig lackiert...

        Ich nehme an, das das die Tragfläche von einem -Deutschen- Flugzeug war, Auskunft darüber können uns Reste das Hoheitszeichens und, wie schon erwähnt, Beschriftungen geben.

        Hoffe, neue Erkenntnisse in dieser Fundsache werden dann wieder eingestellt..

        Viele Grüße, Micha

        Kommentar

        • Husar
          Landesfürst

          • 07.11.2000
          • 754

          #5
          Na ja, auch gegen Ende des Krieges flogen noch zahlreiche Jäger des US-Luftwaffe mit getarnten Flächen durch die Gegend, z. B. die P-47 der 56th FG mit einem Anstrich in zwei Blautönen oder P-38 der 9th Airforce im klassischen oliv-dark grey Anstrich.

          Kommentar

          • Andi08/15
            Heerführer

            • 26.06.2003
            • 2048
            • Lkr. RT/Baden-Württemberg
            • Garret ACE250

            #6
            Tach,

            ich werfe mal was in den Raum:

            Die Flüsse in D sind schlicht nicht tief genug, als da ein komplettes Flugzeug so vollständig versacken würde, das es "unsichtbar" wird.
            Hinzu kommen noch die Hochwassersituationen, Eisgänge usw. , die ein etwaig im Bach liegendes Flugzeug nach knapp 70 Jahren nahezu zermahlen haben dürften. Strömung mal bei Kleinteilen ganz außen vor...
            Zudem sind in den schiffbaren Gewässern garantiert alle Hindernisse zeitnah herausgefischt worden.
            Das Gleiche gilt generell für alle Hindernisse im schiffbaren/genutzten Bereich in Binnenseen/Flüssen/Küstengewässer/Hafengebieten, wo Hindernis, dann wech damit.
            Nur mal gesetzt den Fall, das da was wirklich im Bach lag, heute ist da nur rein von der Logik und den örtlichen Gegebenheiten mit nicht mehr viel zu rechnen.
            Schon gar nicht mit einem (kompletten) identifizierbaren Flugzeug.
            Wir sind hier in Bach oder See, nicht im Idealfall des norwegischen Fjords, wo mal eine JU beschädigungslos im Tauwetter versunken ist und im kalten Wasser in 300m Tiefe perfekt ungestört erhalten ist.

            LG Andi!
            § 307 StGB Herbeiführen einer Explosion durch Kernenergie
            (1) Wer es unternimmt, durch Freisetzen von Kernenergie eine Explosion herbeizuführen und dadurch Leib oder Leben eines anderen Menschen oder fremde Sachen von bedeutendem Wert zu gefährden, wird mit Freiheitsstrafe nicht unter fünf Jahren bestraft.

            ICH MAG KEINE GRÜNE UND ICH MAG FEINSTAUB, WEIL DER WEISS; DAS ER VOR DEM UMWELTZONENSCHILD STEHENBLEIBEN MUSS, AUSSERDEM HAB ICHS GERNE WARM IN MEINEM ÖKOLOGISCH BEDENKLICHEM V8!!!

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