Gasmunition

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  • Pabo33
    Einwanderer


    • 14.03.2004
    • 9

    #1

    Gasmunition

    Hallo Leute,

    Ich habe vor ein paar Jahren Gasmuntion in einem unterirdischen Bunker aus dem WK 2 endeckt. Ich war schneller draußen als drinnen. Es war in Holzkisten verpackt mit Reichsadler und Hakenkreuz. Was ich dort in dem Bunker gelesen und auch gesehen habe verschlug mir die Sprache. Es waren unter anderem auch Waffen und Munition drinnen. Aber die Gefahr ging von etwas viel schlimmeren aus. Vieleicht kennt jemand die Namen und kann damit etwas anfangen.
    Senfgas, Lost und Blaukreuz. Habe umgehend die Polizei informiert und die sind mit dem Kampfmittelräumdienst gekommen. Das Gebiet wurde abgesperrt und die haben auch die Kampfstoffe nicht mitgenommen da es ihnen zu gefährlich war. Es kamen zwei große Betonlaster und das ganze wurde zubetoniert. Was auch ich für sinnvoll halte.

    Pabo33
  • Andi08/15
    Heerführer

    • 26.06.2003
    • 2048
    • Lkr. RT/Baden-Württemberg
    • Garret ACE250

    #2
    Tach!

    Schöner Fund, bissel was hätte ich geborgen, was nicht gefährlich oder verboten ist. Die Gaskisten muß man nicht anfassen und wenn die 60 Jahre nicht geplatzt sind fliegen die ohne grobe Gewaltanwendung oder Bewegung niemandem um die Ohren, zumal sich (meistens) die Giftgase je nach Sorte zum Teil eh nach etwa 10-20Jahren wirkungslos verhalten wegen chemischen Ab-/Umbau (sind chemisch teilweide nicht stabil), kommt drauf an was es ist (!!!). Wenn die Kisten aber noch so gut erhalten waren und der Inhalt nicht vergammelt, wovon ich nach dem Post ausgehe wegen Besimmbarkeit (sonst Kisten nicht oder nur noch in Resten vorhanden), platzen die nicht so schnell. Schade um das zubetonierte "Nichtgefahrgut"

    Erkläre mal näher, existieren Fotos?

    MFG Andi!

    ps: Gelbkreuz/Blaukreuz und Lost kann man mit ner intakten militärischen Schtzmaske wikungsvoll von den Lungen fernhalten, die Filter haltens aus, Hautkontakt sollte vermieden werden, läßt sich aber außer bei Lost (Nervengift) leicht abwaschen, ist normalerweise leicht zu neutralisieren. Im WK I wurde das Zeuch wirkungsvoll nur am Anfang eingesetzt bei Ypern, danach wurden persönliche Schutzmaßnahmen getroffen, dann sahs aber andersaus und die Leutz sind "fröhlich" weiterspaziert ohne nennenswerte Beeinträchtigung.
    § 307 StGB Herbeiführen einer Explosion durch Kernenergie
    (1) Wer es unternimmt, durch Freisetzen von Kernenergie eine Explosion herbeizuführen und dadurch Leib oder Leben eines anderen Menschen oder fremde Sachen von bedeutendem Wert zu gefährden, wird mit Freiheitsstrafe nicht unter fünf Jahren bestraft.

    ICH MAG KEINE GRÜNE UND ICH MAG FEINSTAUB, WEIL DER WEISS; DAS ER VOR DEM UMWELTZONENSCHILD STEHENBLEIBEN MUSS, AUSSERDEM HAB ICHS GERNE WARM IN MEINEM ÖKOLOGISCH BEDENKLICHEM V8!!!

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    • hauptmann
      Ratsherr

      • 03.01.2003
      • 263
      • hamburg
      • md 3009

      #3
      Nichts für ungut Pabo33, ich kann sowas nicht recht glauben.

      hauptmann

      Kommentar

      • Claus
        • 24.01.2001
        • 6219
        • Bernau bei Berlin
        • Pulse Star II pro, modifiziert ...und einen guten Freund mit Bergeunternehmen :-)

        #4
        ich auch nicht !

        gerade "Blaukreuz" ist ein Umweltgift erster Güte.
        Es ist praktisch unlöslich, zersetzt sich bei erhöhter Temperatur nur ganz almählich und ist ein extrem gefährlicher Wasserschadstoff!

        ...und sowas sollen die einfach einbetoniert haben ???

        Die Bergung wäre problemlos möglich, denn es ist in Granaten als feste dunkelgrüne Substanz verfüllt, getrennt mit einem 2. Stoff erst wenn Beide reagieren entsteht die aerolisierte Form, die für Mensch und Tier gefährlich ist.

        So verantwortungslos ist niemand, so etwas einfach zuzubetonieren und "Schwamm drüber"!

        claus
        Vertrauen ist eine sehr zerbrechliche Angelegenheit!

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        • wolfsmond
          Heerführer

          • 19.03.2002
          • 1111
          • Kiel

          #5
          tja, so ganz logisch klingt das auch nicht was pabo schreibt.
          aber vielleicht hat er es auch nur nicht mitbekommen das das zeug mitgenommen wurde. kann mir auch nicht vorstellen das jemand die verantwortung für die ausgehende gefahr übernehmen würde.
          auf der anderen seite stellt sich die frage, warum der bunker verschlossen wurde!?

          Kommentar

          • C-4
            Heerführer

            • 01.08.2002
            • 2106
            • D

            #6
            Ähem..."Lost" und Senfgas" verlieren nach 10 - 20 Jahren ihre Wirkung?
            Wer erzählt sowas? Die Amis und die Russen haben nach 45 zigtausende Tonnen in der Ostsee versenkt, hauptsächlich verschiedene Lost-Sorten. Ab und an bleiben Klumpen davon in den Fischernetzen hängen...mit ekligen Folgen für denjenigen, der's anfasst. Geht locker durch Kleidung und Leder durch.

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            • Eifelgeist
              Ehren-Moderator
              Heerführer

              • 13.03.2001
              • 2593
              • Beute-„Rheinland-Pfälzer“

              #7
              Na ja, glauben mag ich DIESE Geschichte auch nicht ...

              Die Schwamm-drüber-Mentalität bei Behörden ist allerdings so ungewöhnlich nicht. Siehe AG Espagit - seit rd. 80 Jahren. Häufchen Erde drauf und gut is: http://bildung.freepage.de/heerwagen/

              Gruß
              Eifelgeist
              Inschrift auf einem sächsisch-preußischen Grenzstein

              Wer hier vorüber geht, verweile!
              Hier läuft ein unsichtbarer Wall.
              Deutschland zerfällt in viele Teile.
              Das Substantivum heißt: Zerfall.

              Was wir hier stehn gelassen haben,
              das ist ein Grabstein, dass ihr's wisst!
              Hier liegt ein Teil des Hunds begraben,
              auf den ein Volk gekommen ist.


              Erich Kästner: Gesang zwischen den Stühlen (1932)

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              • Oelfuss
                Heerführer

                • 11.07.2003
                • 7794
                • Nds.
                • whites 3900 D pro plus

                #8
                Um die Vorbehalte meiner Vorredner (ich halts auch für .....naja) auszuräumen, solltest Du uns noch einige Details servieren (Fotos?), wo befindet sich dieser Bunker, den vor Dir jahrzehntelang noch niemand entdeckt hat?

                Niemand verlangt von Neumitgliedern so auf die Tinte zu hauen, um glaubwürdig zu sein....(meine Einschätzung). Dir wird auch so zugehört!
                bang your head \m/

                Kommentar

                • zirpl
                  Heerführer

                  • 15.09.2002
                  • 1729
                  • Bei den 7 Zwergen
                  • Tesoro Cortez

                  #9
                  Von..

                  einem solchen Vorfall gibts doch Zeitungsartikel o.ä.?

                  Zirpl

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                  • Hecht
                    Ritter

                    • 06.02.2001
                    • 305
                    • Niedersachsen

                    #10
                    Zitat von C-4
                    Ähem..."Lost" und Senfgas" verlieren nach 10 - 20 Jahren ihre Wirkung?
                    Wer erzählt sowas? Die Amis und die Russen haben nach 45 zigtausende Tonnen in der Ostsee versenkt, hauptsächlich verschiedene Lost-Sorten. Ab und an bleiben Klumpen davon in den Fischernetzen hängen...mit ekligen Folgen für denjenigen, der's anfasst. Geht locker durch Kleidung und Leder durch.
                    Genau so sieht es aus. Insbesondere dänische Fischer konnen da ihr Leid klagen. Diese haben seit Jahren Notfallsets an Bord. Ansonsten ist Lost kein Nervengift, wie oben fälschlicherweise geschrieben und von C4 richtig anschaulich geschildert wurde.

                    Kommentar

                    • BOBO
                      Heerführer


                      • 04.07.2001
                      • 4422
                      • Coburg
                      • Nokta SimpleX+

                      #11
                      Schindberg

                      Die Geschichte kommt mir auch bekannt vor im Bezug auf den Schindberg. Ist mal bei Explorate darüber gepostet und drüber gelacht worden.
                      MfG BOBO

                      Das menschliche Haar wächst mit 4,6 Yoctometer pro Femtosekunde

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                      • wolfsmond
                        Heerführer

                        • 19.03.2002
                        • 1111
                        • Kiel

                        #12
                        naja, die bundeswehr hat ja auch tonnenweise alte torpedobatterien in der ostsee versenkt. habe dies aus sicherer quelle. ob es heute auch noch gemacht wird...?
                        einmal abgesehen von den atom-ubooten der russen die so tief auf dem grund der ostsee liegen, das keiner an sie heran kommt...

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                        • Onkel Becher
                          Ratsherr

                          • 31.07.2003
                          • 207
                          • Gräfrath, NRW
                          • Augen und Ohren und X

                          #13
                          Kampfstoff

                          Hallo Andi,

                          Senfgas und Lost sind ein und dasselbe, lediglich die bezeichnung Lost wurde später eingeführt, hat sich dann aber durchgesetzt. Da Gelbkreuz nur die Kennzeichnung für die entsprechende Senfgas-Kartusche war, gehört diese Bezeichnung ebenfalls dazu.

                          Im Zweiten Weltkrieg basieren alle Kampfstoffe der Gelbring-Klasse auf Lost (bis auf die LW die bis 42 Lost unter der Kennung Grün führte), von dem es verschiedene Mischungen gab, D-Lost, S-Lost, Zäh-Lost usw.

                          Lost ist und war nie ein Nervenkampfstoff, es handelt sich um einen kombinierten Haut-Lungen Kampfstoff, der auch bei Verschlucken anschlägt. Ein sogenanntes Trikontaktgift welches in liquider und aerosoler Form angewendet werden kann, wobei die größere Wirkung durch den flüssigen Stoff erziehlt wird. Die lethale Dosis schwankt von Präparat zu Präparat.

                          Zwar zersetzten sich diese Stoffe und werden instabil, allerdings bestimmt nicht nach 10-20 Jahren und selbst im Zersetzungsprozess sind Kampfstoffe immer noch Kampfstoffe. In Granaten hält sich das Zeug eigentlich ganz hervorragend.

                          Die Herren Steinhoff und Lommel würden sich wohl im Grab rumdrehen wenn sie lesen das man "nicht unbedingt" mit dem Krams in Kontakt kommen soll, es wurde für nichts anderes entwickelt. Und es lässt sich garantiert nicht abwischen, was aber nicht am Nervenkampfstoff liegt sondern an den alles anderes als netten Eigenschaften des Dichlordiäthylsulfides.


                          @ Claus: Soweit mir nicht ein ganz böser Fehler unterlaufen ist würde ich behaupten, dass es im IIWK NUR Granaten mit flüssiger Füllung gab. Da lass ich mir aber gerne was beibringen.

                          @Pabo33: Es wäre schön wenn du den Bunker und das Invertar bzw. die dort noch vorhandenen Waffen etwas genauer beschreiben würdest, bzw, wie diese gelagert waren.
                          Fotos wären natürlich noch besser.

                          Gruß
                          Onkel Becher
                          Schlafen...was ist das???

                          Kommentar

                          • ODAS
                            Heerführer

                            • 19.07.2003
                            • 2350
                            • Niedersachsen
                            • Minelab XT70

                            #14
                            In Munster haben die auch Probleme mit dem Zeug... haben nach dem Krieg alles versenkt und nach und nach taucht etwas wieder auf, wenn die Behälter kaputt bzw. durchgerostet sind.

                            Steht öfters(also nicht so oft) bei uns in der Zeitung.

                            Grüsse,
                            ODAS

                            Kommentar

                            • Claus
                              • 24.01.2001
                              • 6219
                              • Bernau bei Berlin
                              • Pulse Star II pro, modifiziert ...und einen guten Freund mit Bergeunternehmen :-)

                              #15
                              @ Onkel

                              du hast natürlich Recht.

                              Mein Fehler, ich hab unter dem Oberbegriff nachgesehen...

                              Ein paar Zeilen weiter steht dann "Anwendung in taktischen Gemischen ausgeschlossen"

                              Blauring (Blaukreuz hiess es nur im WK I) wird zu taktischen Zwecken als dunkelbraunes, flüssiges Rohprodukt verfüllt.

                              Sorry.

                              claus
                              Vertrauen ist eine sehr zerbrechliche Angelegenheit!

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