Leider mal wieder

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  • Claus
    • 24.01.2001
    • 6219
    • Bernau bei Berlin
    • Pulse Star II pro, modifiziert ...und einen guten Freund mit Bergeunternehmen :-)

    #1

    Leider mal wieder

    passiert....

    Zwar ein makabrer Anlass um mal wieder auf die Gefährlichkeit auch von klein und niedlich aussehender Munition hinzuweisen.
    Aber ein Anlass! Wir sprechen hier über eine 23 mm Granate!!!

    Vielleicht hilft das ja dem einen oder anderen sich wieder über die Gefahr bewusst zu werden...

    Hier die Vollständige Geschichte: http://morgenpost.berlin1.de/inhalt/...ory679430.html

    claus
    Vertrauen ist eine sehr zerbrechliche Angelegenheit!
  • wolfsmond
    Heerführer

    • 19.03.2002
    • 1111
    • Kiel

    #2
    leider ein gutes beispiel über die gefährlichkeit von kampfmitteln !
    das selbst profis, trotz vorsicht und erfahrung, diesen sachen zum opfer fallen, sollte jedem laien dazu bewegen die finger von solchen - und unbekannten - funden zu lassen.
    @claus:

    ich vermute mal das du die betroffenen kennst...

    Kommentar

    • Claus
      • 24.01.2001
      • 6219
      • Bernau bei Berlin
      • Pulse Star II pro, modifiziert ...und einen guten Freund mit Bergeunternehmen :-)

      #3
      ...leider ja, aber auch wenn nicht, würde es mir nahe gehen.

      claus
      Vertrauen ist eine sehr zerbrechliche Angelegenheit!

      Kommentar

      • Harald999
        Lehnsmann

        • 26.10.2003
        • 31
        • Erzgebirge
        • habe keinen

        #4
        Hallo Claus,

        erst einmal ebenfalls mein Bedauern zu diesem tragischen Unfall.

        Im Artikel wird auch erwähnt, dass seit 1991 "9000 Tonnen Munition" geborgen worden sind. Liegt wirklich noch soviel in der Gegend rum?... das wäre ja eine Fundrate von durchschnittlich einer halben Tonne Munition pro Tag... . (Hoffentlich ist bald mal Schluß mit diesem Teufelszeug)


        Danke im voraus.

        Harald

        Kommentar

        • Claus
          • 24.01.2001
          • 6219
          • Bernau bei Berlin
          • Pulse Star II pro, modifiziert ...und einen guten Freund mit Bergeunternehmen :-)

          #5
          DER Rechnung

          kann ich nicht ganz folgen...

          Ich komm da auf knapp zwei Tonnen pro Tag, aber egal.
          Es liegt noch so viel WK II Muniton rum, dass alle Kampfmittelräumfirmen (privat und staatlich) die nächsten 100 Jahre zu tun haben.
          Da ist die moderne Munition und aufgegebene Truppenübungsplätze gar nicht mitgerechnet.

          Das ist aber ein bundesweiter Schnitt, da stehen die neuen Bundesländer weit an der Spitze.

          claus
          Vertrauen ist eine sehr zerbrechliche Angelegenheit!

          Kommentar

          • Harald999
            Lehnsmann

            • 26.10.2003
            • 31
            • Erzgebirge
            • habe keinen

            #6
            Sorry,

            natürlich hast Du recht.

            ca. 2 Tonnen pro Tag. Für mich einfach unvorstellbar.

            (Wenn ich da an Vietnam denke, dort sollen mehr Bomben abgeworfen worden sein, als im gesamten II WK in allen teilnehmenden Ländern...)

            Nach deiner Aussage jedenfalls ein krisensicherer Job, wenn auch ein gefährlicher.

            Na dann sei immer schön vorsichtig.

            Gruß Harald

            Kommentar

            • Andi08/15
              Heerführer

              • 27.06.2003
              • 2048
              • Lkr. RT/Baden-Württemberg
              • Garret ACE250

              #7
              Tach!

              Auch ich möchte mein Bedauern zu dem tragischen Vorfall zum Ausdruck bringen. Es ist ja nicht nur der Schrott der in Deutschland aus dem WK II rumgammelt. In Frankreich ist es so, das dort die Bauern jedes Jahr tausende Tonnen aus dem WK I auspflügen. Die sammeln das und einmal im Jahr wird abgeholt, wenn die wegen jedem einzelnen Biberdildo den dortigen KMRD rufen wöllten, würde die halbe französische Bevölkerung dort angestellt sein müssen.
              Bei uns liegt das aus nachzuvollziehenden Gründen grade in Ostdeutschland en masse rum, da sich an der Ostfront die heftigsten Kämpfe abgespielt haben. Die Russen hatten an manchen Frontabschnitten 100 Geschütze pro Kilometer rangekarrt, was da rumgeflogen ist, kann sich jeder ausrechnen. Bei der üblichen Vergaserquote kann sich jeder selber denken, was da noch in der Pampa liegt. Auch waren die Russen nach dem Krieg mit der Verteilung von derlei lustigen Sachen im Gelände nicht unbedingt zimperlich, wenn ich dran denke, was ich auf TrÜPl hab sich sonnen sehen, wird mir nicht unbedingt besser.

              MFG Andi!
              § 307 StGB Herbeiführen einer Explosion durch Kernenergie
              (1) Wer es unternimmt, durch Freisetzen von Kernenergie eine Explosion herbeizuführen und dadurch Leib oder Leben eines anderen Menschen oder fremde Sachen von bedeutendem Wert zu gefährden, wird mit Freiheitsstrafe nicht unter fünf Jahren bestraft.

              ICH MAG KEINE GRÜNE UND ICH MAG FEINSTAUB, WEIL DER WEISS; DAS ER VOR DEM UMWELTZONENSCHILD STEHENBLEIBEN MUSS, AUSSERDEM HAB ICHS GERNE WARM IN MEINEM ÖKOLOGISCH BEDENKLICHEM V8!!!

              Kommentar

              • Blindschleichl
                Landesfürst

                • 14.11.2002
                • 632
                • Regensburg
                • Hab nix:-(

                #8
                Profis?

                Also was mich an der Sache stutzig macht ist die Tatsache, daß es sich bei dem bericht hier ja um "Profis" handelt. Das dürfte auf keinen Fall passieren.
                Aber ist es nicht so, daß man seine langjährig getane Arbeit gut kennt und sich dann manchmal eine Art gefährliche Routiene einschleicht? Das macht so einen Job besonders gefährlich.

                Als wir mit unseren Gepard-Panzern in Todendorf und Putlos zum Übungsballern waren gabs einen Rohrkrepierer, eine Boden-Boden Patrone. Er explodierte zwar nicht, aber die gesamte Panzerbesatzung verließ fluchtartig das Gefährt. Dann kam ein Spezialist einer zivilen Firma vom Standort. Er ließ sich mit einem offenen Jeep zum Panzer fahren, holte den Knaller aus dem Rohr, warf sich wieder in den Jeep der zu einem Versagerloch brauste. Dort sprang er heraus und versenkte die Patrone im Boden. Er hat sich leicht die Finger verbrannt, da das Geschoss noch so heiß war.
                Bodenloser Leichtsinn, der sich irgendwann negativ bezahlt machen wird, wenn er so weitermacht. Aaaaaber er ist ja ein "Spezialist".

                Ich hätte als Nicht-Spezialist wenigstens alles abkühlen lassen. Ein Risikofaktor weniger fürs eigene Leben und für das des Jeep-Fahrers.
                An dem Tag Deiner Geburt beginnst Du zu sterben.

                Kommentar

                • Andi08/15
                  Heerführer

                  • 27.06.2003
                  • 2048
                  • Lkr. RT/Baden-Württemberg
                  • Garret ACE250

                  #9
                  Tach @Blindschleichl!

                  Bei den Mengen, die bei den KMRDs "verarbeitet" werden kommt es statistisch gesehen nur im untersten Promillebereich zu Unfällen. Das ist zwar spektakulär aber insgesamt gesehen so selten (wenn auch tragisch) das es insgesamt gesehn nicht ins Gewicht fallen dürfte. Man kommt statistisch gesehen leichter bei einem Meteoriteneinschlag ums Leben als durch Flugzeugabsturz oder Autounfall, am seltensten ist übrigens ein Lottogewinn im Mio-Bereich ! Es klingt komisch, aber es ist rechnerisch wirklich so. Also wenn von mehreren zig Millionen Bums-Körperchen mal einer platzt, ist das immer noch am unteren Ende, auch wenns zynisch klingt.

                  MFG Andi!
                  § 307 StGB Herbeiführen einer Explosion durch Kernenergie
                  (1) Wer es unternimmt, durch Freisetzen von Kernenergie eine Explosion herbeizuführen und dadurch Leib oder Leben eines anderen Menschen oder fremde Sachen von bedeutendem Wert zu gefährden, wird mit Freiheitsstrafe nicht unter fünf Jahren bestraft.

                  ICH MAG KEINE GRÜNE UND ICH MAG FEINSTAUB, WEIL DER WEISS; DAS ER VOR DEM UMWELTZONENSCHILD STEHENBLEIBEN MUSS, AUSSERDEM HAB ICHS GERNE WARM IN MEINEM ÖKOLOGISCH BEDENKLICHEM V8!!!

                  Kommentar

                  • MrSheepy
                    Landesfürst

                    • 26.06.2003
                    • 970
                    • Wesel, NRW
                    • C Scope 770

                    #10
                    Wie wird man eigentlich Kampfmittelräumer? Man kann ja wohl kaum hingehen und sagen lass mich ma nen T2 Schein machen und zeig ma wie ich die Mumpel da fettich mach... Und als Ausbildungsberuf schließ ich das wohl auch aus
                    Keine Signatur ist auch ne Signatur!

                    Kommentar

                    • Incognitus
                      Bürger


                      • 03.03.2004
                      • 194
                      • Niedersachsen

                      #11
                      Munitionsmengen

                      Moin,

                      mir fiel gerade ein, daß zu den riesigen Munitionsmengen, die noch aus dem WK 2 herumliegen, neulich ein Artikel im Spiegel war. Hab eben noch mal gesucht und gefunden:
                      Im Spiegel Nr. 19 vom 3.05.04 steht auf S. 129 ein Artikel zu den Munitions-Hinterlassenschaften der Wehrmacht im Gebiet Königsberg (es geht genauer gesagt darum, daß Putin & Co Geld für die Beseitigung wollen). Dort ist die Rede davon, daß einschließlich einer Menge von 100.000 Tonnen Munition der Sowjetarmee aus der Nachkriegszeit insgesamt bis zu 650.000 Tonnen im Gebiet Königsberg liegen sollen (allein dort, wenn ich das richtig verstanden habe!), offenbar alles von der Wehrmacht.

                      Wie kann es sein, daß die Wehrmacht solche Mengen Munition gehortet hat, die dann nicht verschossen wurde? Man liest doch vielmehr ständig, Munition sei rationiert gewesen etc. - galt das am Ende des Krieges nicht mehr, hatte man da wieder so reichlich davon?

                      Gruß,
                      Matthias

                      Kommentar

                      • wolfsmond
                        Heerführer

                        • 19.03.2002
                        • 1111
                        • Kiel

                        #12
                        Zitat von Incognitus
                        Wie kann es sein, daß die Wehrmacht solche Mengen Munition gehortet hat, die dann nicht verschossen wurde? Man liest doch vielmehr ständig, Munition sei rationiert gewesen etc. - galt das am Ende des Krieges nicht mehr, hatte man da wieder so reichlich davon?

                        Matthias
                        wenn man bedenkt, das beim rückzug der deutschen truppen der kraftstoff nur noch in ganz geringen mengen verfügbar war, kann man darauf schließen, das diverse mengen an munition liegen gelassen wurde. die mehrzahl der truppen flüchtete ja zu fuß vor dem nahenden feind. da wurde alles stehen und liegen gelassen was nicht mehr fahrtauglich oder brauchbar war. alleine die unmengen an munition die von den vernichteten einheiten übrig geblieben ist, kann man sich vorstellen was da noch alles herum liegt...

                        Kommentar

                        • Andi08/15
                          Heerführer

                          • 27.06.2003
                          • 2048
                          • Lkr. RT/Baden-Württemberg
                          • Garret ACE250

                          #13
                          Tach!

                          Hatte mich da auch beworben, da ich mich schon ewig dafür interessiere. Ich habe mich damals bei der Landespolizei Sachsen in Dresden dafür beworben (wurde leiter nicht angenommen ) Es genügt zunächst erst mal eine abgeschlossene Berufsausbildung, so weit ich noch weiß, andere Vorraussetzungen waren nicht notwendig. Die wollten keine Intelligenz meines Kalibers


                          MFG Andi!
                          § 307 StGB Herbeiführen einer Explosion durch Kernenergie
                          (1) Wer es unternimmt, durch Freisetzen von Kernenergie eine Explosion herbeizuführen und dadurch Leib oder Leben eines anderen Menschen oder fremde Sachen von bedeutendem Wert zu gefährden, wird mit Freiheitsstrafe nicht unter fünf Jahren bestraft.

                          ICH MAG KEINE GRÜNE UND ICH MAG FEINSTAUB, WEIL DER WEISS; DAS ER VOR DEM UMWELTZONENSCHILD STEHENBLEIBEN MUSS, AUSSERDEM HAB ICHS GERNE WARM IN MEINEM ÖKOLOGISCH BEDENKLICHEM V8!!!

                          Kommentar

                          • Claus
                            • 24.01.2001
                            • 6219
                            • Bernau bei Berlin
                            • Pulse Star II pro, modifiziert ...und einen guten Freund mit Bergeunternehmen :-)

                            #14
                            Na ja

                            @ Andi, ein wenig mehr gehört schon noch dazu

                            - über 18
                            - körperliche Unversehrtheit
                            - und keine Konflikte mit dem Gesetz ( bei mir haben die einen Autounfall aus meinen Jugendjahren aus der Schweiz ausgegraben. War zum Glück unschuldig
                            - Für die Feuerwerkerprüfung (jetzt heisst es ja FAP) sind dann noch fünf Jahre Tätigkeit in der Kampfmittelräumung und die Sachkundeprüfung "Umgang mit Sprengmitteln, ohne Verwenden" erforderlich.

                            claus
                            Vertrauen ist eine sehr zerbrechliche Angelegenheit!

                            Kommentar

                            • Eifelgeist
                              Ehren-Moderator
                              Heerführer

                              • 13.03.2001
                              • 2593
                              • Beute-„Rheinland-Pfälzer“

                              #15
                              Zitat von Incognitus
                              ... Wie kann es sein, daß die Wehrmacht solche Mengen Munition gehortet hat, die dann nicht verschossen wurde? Man liest doch vielmehr ständig, Munition sei rationiert gewesen etc. - galt das am Ende des Krieges nicht mehr, hatte man da wieder so reichlich davon?
                              Mit dem nahenden Kriegsende gab es zunehmend Schlampigkeit, Defätismus, Sabotage und ein heilloses Durcheinander der Befehlsgewalten. Dazu berufene und unberufene Personen (Offiziere, Goldfasane, Nachkriegsplaner, Durchhalter und Abrüster), die „ihr eigenes Süppchen kochten“ ...

                              Mein Vater war 1945 im Oderbruch eingesetzt. Östlich der Oder eingegrabene 8,8-Fla-Geschütze zur Panzerabwehr, die wochenlang unter Munitionsmangel litten. Angeblich gab es nichts! Der spärliche Nachschub kam ein oder mehrmals in Form von nicht passender frz. Ari-Munition, die man wohl 1940 erbeutet hatte.

                              Beim fluchtartigen Rückzug gen Westen „durfte“ er dann Wälder passieren, die „voll“ waren mit den an der Front fehlenden Granaten ...

                              Diese und ähnliche Aussagen findet man haufenweise in zeitgenössischen Berichten und Erinnerungen.

                              Eifelgeist, vom Thema abschweifend
                              Inschrift auf einem sächsisch-preußischen Grenzstein

                              Wer hier vorüber geht, verweile!
                              Hier läuft ein unsichtbarer Wall.
                              Deutschland zerfällt in viele Teile.
                              Das Substantivum heißt: Zerfall.

                              Was wir hier stehn gelassen haben,
                              das ist ein Grabstein, dass ihr's wisst!
                              Hier liegt ein Teil des Hunds begraben,
                              auf den ein Volk gekommen ist.


                              Erich Kästner: Gesang zwischen den Stühlen (1932)

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