Wolframkern

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  • linux_blAcky
    Heerführer


    • 10.09.2004
    • 4898
    • Köln / NRW
    • Bounty Hunter Tracker 1D

    #1

    Wolframkern

    Hallo zusammen !!!

    Ich hätte eine Frage zu panzerbrechenden Granaten (Wehrmacht und franz. Armee) aus dem 2ten Weltkrieg.
    Ein Bekannter erzählte mir letztens, das einige dieser Granaten mit einem Wolframkern zur Vergrößerung der Durchschlagskraft ausgestattet worden seien.. Meine Frage nun: Geht von diesem Kern nicht radioaktive Strahlung aus, und wenn ja, liegt diese im gesundheitlich akzeptablen Bereich?? Und: Woran kann man bei BoFu´s erkennen ob es sich um sowas handelt (falls es die Teile wirklich gab) ??

    mfG,

    blAcky
    Twitter ist eine typische Erscheinung der Generation ADS & SMS. Für einen Brief zu faul, für einen kompletten Satz zu dumm und für korrekte Grammatik zu cool.
  • Hülse
    Heerführer


    • 28.08.2004
    • 2147
    • aus dem tiefen, dunklen Pfälzer-Wald
    • XP Deus, OGF-L, WF-KOG und Wünschelrute

    #2
    Panzerknacker

    Hallo Linux,

    panzerbrechnende Geschosse erkennt man grundsätzlich an einer schwarzen Kennzeichnung, was allerdings bei Bodenfunden schwierig zu identifizieren ist.
    Soweit ich weiß haben oder hatten die Geschosse der Amis einen Urankern. Also Strahlemann und Söhne lassen grüßen.

    Gruß

    Hülse
    Wer einen Misserfolg nur als kleinen Umweg betrachtet, verliert nie sein Ziel aus den Augen.

    Kommentar

    • Husar
      Landesfürst

      • 08.11.2000
      • 754

      #3
      Wolframgeschosse gab es bei der Wehrmacht in den unterschiedlichsten Kalibern, die mir bekannteste bei der 7,5cm Pak 40. Bei der Frage nach Strahlung muß ich allerdings passen.

      Kommentar

      • Compi
        Ratsherr

        • 23.10.2003
        • 235
        • Bayern

        #4
        Hallo blacky,

        erst mal herzlich willkommen bei uns im Forum.

        Ich glaube du verwechselst hier Wolfram mit Uran.

        Hartkerngeschosse mit Wolframkern gab und gibt es schon lange. Hiervon geht im Fundfalle keine Gefahr aus, außer daß die Trachtengruppe bei dir vorbeischaut, da der Besitz solcher Geschosse in Deutschland, wie so vieles, verboten ist.

        Wolfram ist ein extrem hartes und hitzebeständiges Metall, das deshalb auch als Werkzeugstahl in der Industrie häufig zu finden ist.

        Es gibt aber in Munition moderneren Datums auch Geschosse aus abgereichertem Uran.

        Über die Gefährlichkeit der Strahlung gibt es verschiedene Ansichten, sie ist aber gering. Was hier allerdings gefährlich wird, ist Feinststaub, der beim Abschuß und vor allem beim Auftreffen entsteht. Die USA, die mit solchen Geschossen recht großzügig auf ihren Kriegszügen in den Ölländern um sich geworfen hat, sieht sich hier mittlerweile ziemlichem Ärger ausgesetzt.
        Think! It makes the government nervous.

        Optimisten behaupten wir leben in der besten aller Welten. Als Pessimist befürchte ich das könnte wahr sein.

        Kommentar

        • Harald
          Bürger

          • 04.06.2000
          • 186
          • Pfalz
          • Fisher 1266-XB, Whites XLT, Nokta The Legend

          #5
          Meine Antwort bezieht sich jetzt nur auf die Gesundheitsgefahr durch einen Wolframkern.
          Wolfram ist nicht radioaktiv, sonst wäre ja jede Glühbirne ein potentieller Strahler. Also geht von dieser Seite sicher keine Gefahr von einem Wolframkern aus.
          Was die Gefährlichkeit der Munition an sich, sollte es eine solche geben, angeht, überlasse ich das Wort lieber Claus und den anderen Spezialisten hier, die haben da deutlich mehr Ahnung.


          GuGF

          Harald

          Kommentar

          • Profitaenzer
            Heerführer

            • 12.12.2003
            • 1514
            • Schwabach bei Nuernberg
            • Whites MX 5, Garret PP Pro

            #6
            Hmm...

            Also so viel ich weiss, ist Wolfram eine Legierung, oder ?

            Zu USA:

            Im Spiegel stand neulich eine recht gute Reportage:

            Die USA soll am Balkan sowie Irak hunderte von Tonnen davon verschossen
            haben. Es ist eine sehr sehr billige Art, seinen Atommuell zu entsorgen.
            Die genauen Zahlen habe ich jetzt nicht im Kopf. Aber in Jugoslavien
            sind angeblich ganze Landstriche durch die Streuwirkung der Partikel versuecht.


            Chris
            ...ne Huelse ist auch was wert

            Kommentar

            • linux_blAcky
              Heerführer


              • 10.09.2004
              • 4898
              • Köln / NRW
              • Bounty Hunter Tracker 1D

              #7
              Ok, ich hab in Physik gepennt....

              Wolfram = Glühfaden, deshalb nicht strahlend. Das hatte ich vergessen...

              Die fraglichen Granaten hab ich mal im Elsaß gefunden (NICHT mitgenommen), in der Nähe von Bitche. Da ist ein Maginot-Blockhaus, das wohl ´40 von der Wehrmacht beschossen wurde (habe Messinghülsen gefunden, leichte deutsche Pak und jede Menge MG). Es könnte da aber auch ´44/45 zu Kampfhandlungen mit der US Armee gekommen sein. Hatten die Amis denn auch schon im 2ten Weltkrieg Uranmunition?
              Twitter ist eine typische Erscheinung der Generation ADS & SMS. Für einen Brief zu faul, für einen kompletten Satz zu dumm und für korrekte Grammatik zu cool.

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              • Richtschütze
                Anwärter


                • 12.09.2004
                • 22
                • Bremen
                • MD 5009,Msg75,Förster

                #8
                Die Panzerbrechenden Geschosse des Flakpanzer "Gepard" hatten einen Wolfram-Carbit Kern.Härte 9,7!!!20mm Durchmesser.Die restlichen 15 mm Plastikummantelung lösten sich kurz nach dem Austritt.Vo ca.1800m/s.Von gefährlicher Strahlung keine Spur.Durch 15 cm Panzerstahl wie mit´m Finger durch die Butter.

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                • linux_blAcky
                  Heerführer


                  • 10.09.2004
                  • 4898
                  • Köln / NRW
                  • Bounty Hunter Tracker 1D

                  #9
                  Das fragliche Blockhaus steht auf einem berg. zu erreichen nur per fußmarsch. ein fla-panzer dürfte da kaum raufgekommen sein...
                  ich vermute, das es sich bei den dingern um 7,5er amigranaten gehandelt hat, zumindest waren die treibringe nicht aus alu (oder fließeisen) wie bei deutschen granaten gegen kriegsende (hab zumindest da keine gefunden). soweit ich weiss hatte sich die wehrmacht da in verschiedenen anlagen der maginotlinie verschanzt, zb. im werk simserhof. naja wenn ich mal zeithab werd ich mal die tagebücher der heeresgruppe g durchforsten, ich hab irgendwo noch auszüge davon in kopie rumliegen. falls jemand von euch dort in der nähe wohnt und mal sondeln gehen will - einfach bei mir melden zwecks "adresse"...das interessiert mich schon lange, hab aber kaum zeit da mal hin zu fahren...
                  Zuletzt geändert von linux_blAcky; 14.09.2004, 13:18.
                  Twitter ist eine typische Erscheinung der Generation ADS & SMS. Für einen Brief zu faul, für einen kompletten Satz zu dumm und für korrekte Grammatik zu cool.

                  Kommentar

                  • BernddasBrot
                    Banned
                    • 29.08.2004
                    • 24

                    #10
                    Zitat von linux_blAcky
                    Das fragliche Blockhaus steht auf einem berg. zu erreichen nur per fußmarsch. ein fla-panzer dürfte da kaum raufgekommen sein...
                    ich vermute, das es sich bei den dingern um 7,5er amigranaten gehandelt hat, zumindest waren die treibringe nicht aus alu wie bei deutschen granaten gegen kriegsende (hab zumindest da keine gefunden). soweit ich weiss hatte sich die wehrmacht da in verschiedenen anlagen der maginotlinie verschanzt, zb. im werk simserhof. naja wenn ich mal zeithab werd ich mal die tagebücher der heeresgruppe g durchforsten, ich hab irgendwo noch auszüge davon in kopie rumliegen. falls jemand von euch dort in der nähe wohnt und mal sondeln gehen will - einfach bei mir melden zwecks "adresse"...das interessiert mich schon lange, hab aber kaum zeit da mal hin zu fahren...

                    Schreibst du etwa vom Terrain de militaire? Bist du dir sicher, das es WK.2 Mun. ist? Auf dem Übungsplatz und im gesamten Ost Elsaß fand die Operation Nordwind statt

                    Kommentar

                    • linux_blAcky
                      Heerführer


                      • 10.09.2004
                      • 4898
                      • Köln / NRW
                      • Bounty Hunter Tracker 1D

                      #11
                      pas de camp militaire.....*gg*

                      ...ich bin nicht auf dem camp gewesen. bin doch nit lebensmüde. mit französischen militärbullen hatte ich meine erfahrungen, und die will ich BESTIMMT nit vertiefen !!!!!
                      nein, liegt ausserhalb, aber knapp dran. das mit nordwind kannste übrigens auch bei j. schreiber seinem buch nachlesen (6te **-geb. div. nord). ich hab einiges aus dem ktb der heeresgruppeg "g" rausgefunden. deshalb meinte ich ja es könnten auch amigranaten sein. wobei man die meissten "nordwind" reste eher in philipsbourg bzw. bei dambach-neunhoffen finden konnte. (bevor wer nachfragt: wir haben vor ca. 8 jahren da alles abgegrast, die mun abgegeben und den rest der "alma" geschenkt). trotzdem meine frage, rein interessenhalber: haben die damals auch schon radioaktiv geschossen ??? die atomenergie steckte da ja noch fast in den kinderschuhen.....

                      mfg,

                      blAcky
                      Twitter ist eine typische Erscheinung der Generation ADS & SMS. Für einen Brief zu faul, für einen kompletten Satz zu dumm und für korrekte Grammatik zu cool.

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                      • MrSheepy
                        Landesfürst

                        • 26.06.2003
                        • 970
                        • Wesel, NRW
                        • C Scope 770

                        #12
                        Nö...

                        hat man nicht. Man war ja grade erst dabei zu entdecken WAS man an Uran/Plutonium hatte. Ausserdem war die Herstellung von Uran damals noch zu Aufwendig.. Grade von desaktivem Uran. Das Uran wird ja nicht wegen der Strahlung sondern wegen seines Gewichts und Härte in die panzerbrechende Munition gepackt
                        Keine Signatur ist auch ne Signatur!

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                        • bunkerbob
                          Lehnsmann


                          • 26.04.2004
                          • 44
                          • Mäc-Pomm
                          • ich lasse suchen

                          #13
                          Um einmal auf die eigentliche Frage zurückzukommen:
                          Zitat von linux_blAcky
                          Hallo zusammen !!!
                          Ich hätte eine Frage zu panzerbrechenden Granaten (Wehrmacht und franz. Armee) aus dem 2ten Weltkrieg.
                          Ein Bekannter erzählte mir letztens, das einige dieser Granaten mit einem Wolframkern zur Vergrößerung der Durchschlagskraft ausgestattet worden seien.. Meine Frage nun: Geht von diesem Kern nicht radioaktive Strahlung aus, und wenn ja, liegt diese im gesundheitlich akzeptablen Bereich?? Und: Woran kann man bei BoFu´s erkennen ob es sich um sowas handelt (falls es die Teile wirklich gab) ??
                          blAcky
                          1. es gab die Teile auf Seiten der Wehrmacht (z.B. in den panzerbrechenden Geschossen der Waffen mit konischen Läufen:
                          - schwere Panzerbüchse 41
                          - 4,2 cm Panzerjägerkanone 41
                          - 7,5 cm Panzerabwehrkanone 41
                          (wer aufmerksam gelesen hat, stellt fest, daß alle Waffen die Nummer "41" tragen). Allerdings stand die deutsche Führung vor der Entscheidung: "Wolfram für Hartkerne oder für Werkzeugmaschinen?", und man hat sich gegen die Hartkerne entschieden (später gab es dann ja auch die Hohlladungen)
                          Ob die alliierten auch im Krieg schon Wolfram Hartkerne eingesetzt haben, weiß ich nicht, aber auf jeden Fall wurde diese Entwicklung nach dem Krieg sowohl von westlicher Seite als auch von sowjetischer Seite übernommen.

                          2. der Kern als solcher ist nicht allzu gefährlich (Du solltest aber nicht unbedingt daran lutschen.) Gleiches gilt übrigens für das abgereicherten Uran der neuzeitlichen Hartkerne. Solange der Kern intakt ist, ist er relativ ungefährlich, Scharping wollte ja sogar einmal welche mit in den Bundestag mitbringen (hat er dann aber doch nicht, der Feigling). Die alpha-Strahlung wird bereits durch ein Blatt Papier abgeschirmt. Was gerade das DU ("Depleted Uranium", abgereichertes Uran) so gefährlich macht, ist die Tatsache, daß es beim Aufschlag von DU-Granaten zu einer Feinzerstäubung des Uran kommt , einer Entzündung des Feinstaubes und damit zu einer Freisetzung von Uranoxid in der Umwelt. Und gerade das Zeug lauert nach dem Verschuß überall und wird leider vom Körper aufgenommen.

                          3. Und was richtig giftig ist (und keiner weiß): die sowjetischen Hartkerne (45mm, 57mm, 76mm und 85mm) sind mit Quecksilber(II)chlorid (HgCl2) festgelegt. Das Zeug ist richtig heftig!!!

                          Grüße
                          Bob

                          Kommentar

                          • sepp
                            Ritter

                            • 13.09.2002
                            • 416
                            • Hagen-Haspe

                            #14
                            wow,fast alles gesagt.
                            die ke vom leo ist übrigens auch eine wolfram-legierung,zu brd-zeiten war dieser mangel wohl behoben.
                            im übrigen steht nicht so sehr die härte des metalls im vordergrund,sondern seine hohe schmelztemperatur und das gewicht.aber das hatten wir hier schon mal irgendwo!
                            beetpott.de

                            Kommentar

                            • Toxic91
                              Ratsherr


                              • 11.10.2004
                              • 294
                              • Rathenow (bei Brandenburg an der Havel)
                              • hab noch keinen

                              #15
                              Hatten die beiden 3,7cm Kanonen (BK 3,7?) der Ju 87 G1 (Panzerjägerversion) nicht auch Wolframkerne?Nur son spontaner einfall beim lesen.
                              Zuletzt geändert von Toxic91; 16.10.2004, 18:13.
                              MfG und Greetz Toxic91

                              Kommentar

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