Selbstzündung

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  • Blindschleichl
    Landesfürst

    • 14.11.2002
    • 632
    • Regensburg
    • Hab nix:-(

    #1

    Selbstzündung

    Hallo Folks,

    was mich irgendwie etwas wundert (glücklicherweise!!!):

    Fundmunition ist gefährlich, das weiß jeder. Sie kann jederzeit losgehen und Schaden anrichten den ich wohl nicht beschreiben muß.

    Aber, warum hört man eigentlich nie was davon, daß irgendwo mal ne alte Mun "von selbst" losgeht?

    Also, ich stell mir das mal so vor: Irgendein Blindgänger liegt ein paar cm unterm Waldboden. Ein Wildschwein kommt, pflügt um, stupst das Ding aus versehen an und ....

    Irgendein Bumsknödel wurde doch dazu gebaut um möglichst sicher Bums zu machen und einem bösen Feind zu sagen "geh heim", oder? Anscheinend ist die Material-Qualität so hoch, daß nach (über) 60 Jahren die Korrosion noch nicht so weit fortgeschritten ist, daß es zu Selbstauslösern kommt, oder?

    ...das soll jetzt auf keinen Fall verharmlosen!
    An dem Tag Deiner Geburt beginnst Du zu sterben.
  • Poritaner
    Heerführer

    • 14.02.2002
    • 2914
    • Saarland

    #2
    Die selbe Frage habe ich mir auch schon öfters gestellt.

    Entweder man bekommt es halt nicht mir oder ?

    Mir ist auch nichts bisher bekannt, das Munition von "selbst" hochgegangen ist.

    Das soll es natürlich NICHT verharmlosen.

    Vom Grundsatz stimme ich Dir da zu.

    Sie muss ja nichtmal von einem Wildschwein gestupst werden. Alleine Erdbewegung, Wetter und Wind machen ja oftmals den Rest oder sollten dazu ausreichen.

    Vielleicht kann ja irgendjemand was hierzu sagen oder Antworten?!

    Gruss Poritaner
    "Wenn Du mit Gott sprichst, bist Du ein Heiliger."
    "Wenn Gott mit Dir spricht, bist Du ein Irrer."

    - Dr. House -

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    • MrSheepy
      Landesfürst

      • 26.06.2003
      • 970
      • Wesel, NRW
      • C Scope 770

      #3
      Stell die Frage doch anders...

      Wenn im Wald ein Baum umfällt und keiner ist da, macht er dann ein Geräusch?

      Ich hab gehöhrt, das nach dem Krieg in den neuen Bundesländern die Feuerwehr in bestimmten Gegenden erst garnicht zu Waldbränden ausgerückt ist. Zu Gefährlich wegen Tonnen von Russischen / Deutschen Blindgängern...

      Es wird mit sicherheit von zeit zu Zeit vorkommen, das sowas noch explodiert und evtl. auch mal ein oder zwei Wildschweine dran glauben müssen... Nur wird das niemand mitbekommen... Die Förster räumen höchstens die Kadaver weg und interessieren sich nicht dafür (zumindest hier). Allerdings werfen die auch gefundene Ami MKII Eier gaaanz weit in den Wald.
      "Wieso, dat war doch eh total rostich... Dat tut schon nichmehr.." - Ja, ne is klar getz...

      Sicherlich verrotten die Sicherungsmechanismen der Kampfmittel, mal abgesehen davon das die bei Blindgängern meist eh zumindest Teilweise entsichert haben, aber ich denke solange da niemand mit der Schaufel druffkloppt sind die Sachen relativ sicher...

      Das soll jetzt aber bitte niemand zu anlass nehmen und gefundene Munition erstmal von Hü nach Hott zu schleppen oder immer schön an die Seite zu werfen! Relativ ist relativ und nich ungefährlich!!! 99mal klappts und Nummer 100 beschert Dir nen neues Musikinstrument!
      Keine Signatur ist auch ne Signatur!

      Kommentar

      • Bofu
        Landesfürst

        • 26.03.2003
        • 726
        • Schleswig-Holstein
        • Tesoro Cibola mit großer DD, C.scope CS1MX

        #4
        Ich glaube bei Waldbänden in Brandenburg sind schon Feuerwehrleute durch Detonierende Munition verletzt worden.
        Habe ich mal so aufgeschnappt!
        Es gab auch einmal eine Doku über nen ehemaligen Truppenübungsplatz der Russen wo mehrmals im Jahr ein Feuer durch sich selbst entzündende Munition ausbricht.

        Gruß Jörn
        Der Student studiert, der Arbeiter arbeitet, der Chef scheffelt!

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        • zirpl
          Heerführer

          • 15.09.2002
          • 1729
          • Bei den 7 Zwergen
          • Tesoro Cortez

          #5
          Nu..

          muss man überlegen wie Muntion gezündet werden kann. Bei vorgespannten Zünder (Z.B US Handgranate), bei Phoshorhaltigen Zünd oder Sprengmittel und bei überalteteten Sprengstoffen (Kristallbildung) sind Selbstzündungen zu erwarten. Wir wissen ja nicht wieviel Waldbrände dadurch entstanden sind.
          Nachweisen läßt sich das kaum noch.

          Ergo: Das Zeug ist unberechenbar und sollte in jedem Fall liegenbleiben bis zur Entsorgung. Das ist zwar schon tausendfach gesagt worden aber es schadet wohl kaum wenn es zum 1001 mal gesagt wird.

          Zirpl

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          • astra
            Ratsherr


            • 26.08.2004
            • 238
            • Düsseldorf
            • Whites IDX-PRO-Turbo/ Tesoro Siver Sabre

            #6
            Hallo

            Weiß ja nicht ob ich der richtige bin der antworten sollte (wo ich doch letztens aus Leichtsinn und Ahnungslosigkeit so nem 2cm Geschoss die Spitze abgehackt habe.Aber ich erinnere mich an einen Bericht aus dem Kreis Borken, wo in einem Vorgarten (Gemüsebeet) ein Blindgänger hoch ging und zum Glück außer Glasbruch und einem frisch umgegrabenen Garten nichts passierte.
            Außerdem habe ich einen Bericht aus dem Bereich Hürtgenwald zum 60. Jahrestag der Allerseelenschlacht gelesen, wonach es des Nachts schon mal knallt und es vorwiegend im Sommer zu Waldbränden kommt die durch alte Munition hervorgerufen werden.

            Gruß astra

            Kommentar

            • Andi08/15
              Heerführer

              • 26.06.2003
              • 2048
              • Lkr. RT/Baden-Württemberg
              • Garret ACE250

              #7
              Tach!

              Es kommt gerade und auch auf TrÜPl oft vor, das irgendwelche Relikte unvorbereitet "BAUZ" machen, selber gesehen in Wittstock und Königsbrück (der ja angeblich komplett geräumt sein sollte) (zumindest die frischen Löcher in der geschützten Heidelandschaft). So gesehen, kanns immer vorkommen, aber auch aus den seligen Zeiten des WW2 ists nicht direkt selten. Es gab mal in der Ecke von Kassel, mitten in Düsseldorf und auf nem Acker im tiefsten Bayern in den letzten Jahren mal paar große Löcher, als der chemische Zünder von Luftminen sich entschlossen hat, nach Jahrzehnten mal das zu tun, wozu er eigentlich gebaut wurde. Bei Waldbränden in ehemaligen Kampfgebieten melden sich manchmal auch diverse Knaller zu Wort, besonders in Brandenburg, aber das ist nix wirklich Neues.
              § 307 StGB Herbeiführen einer Explosion durch Kernenergie
              (1) Wer es unternimmt, durch Freisetzen von Kernenergie eine Explosion herbeizuführen und dadurch Leib oder Leben eines anderen Menschen oder fremde Sachen von bedeutendem Wert zu gefährden, wird mit Freiheitsstrafe nicht unter fünf Jahren bestraft.

              ICH MAG KEINE GRÜNE UND ICH MAG FEINSTAUB, WEIL DER WEISS; DAS ER VOR DEM UMWELTZONENSCHILD STEHENBLEIBEN MUSS, AUSSERDEM HAB ICHS GERNE WARM IN MEINEM ÖKOLOGISCH BEDENKLICHEM V8!!!

              Kommentar

              • mistermethan
                Heerführer

                • 31.07.2003
                • 2961
                • Sachsen, Dresden
                • Tesoro Euro Sabre, Garrett AT Pro, Garrett Pro-Pointer, Teknetics Omega 8000, abgelegt: MD 3009 (der ging nur 2 Mal), Bounty Hunter Quick Draw, Minelab Musketeer Advantage

                #8
                jo,

                unbekannt dürfte das nun wahrlich nicht sein! Ob im Oderbruch, Hürtgenwald, der Heide oder sonstwo, es passiert jedes Jahr (besonders bei absoluter Trockenheit) wieder. Meist berichtet auch nur die regionale Presse darüber, wenn überhaupt. Und das die Feuerwehr in "spezielle" Gebiete nur unter besonderem Schutz ausrückt, kann ich auch bestätigen. Das hat natürlich nicht zur Folge das ein Landstrich endlich mal frei von Mun gemacht wird (die Kosten), zieht aber immer kurzzeitiges regionales Interesse auf sich, natürlich nur bis die Pilze wachsen.....

                Marco
                Klar das Auge, stark die Hand, treu dir selbst, dem Vaterland, lieber brechen als sich schmiegen, so muß Recht und Rechtes siegen.

                Adolf Pichler

                Kommentar

                • bunkerbob
                  Lehnsmann


                  • 26.04.2004
                  • 44
                  • Mäc-Pomm
                  • ich lasse suchen

                  #9
                  Selbstdetonationen

                  Im langjährigen Mittel haben wir in Deutschlan ungefähr eine Bomben-Selbstdetonation pro Jahr.
                  Spektakulär waren in den letzten Jahren eine Detonation in Osnabrück (Verletzte in einem Bus, der zufällig gerade dort langfuhr), auf einem Erdbeerfeld in Hessen und auf einem Flugplatz in Nordrhein-Westfalen. Letzteres hat ein bischen mehr Wirbel gemacht, da genau auf diesem Flugplatz zwei Tage später die dänische (oder belgische?!, niederländische?) Königin landen sollte.
                  Selbstdetonationen von Bomben machen natürlich ziemlichen Krach, so dass sie eigentlich immer wahrgenommen werden.
                  Wenn natürlich kleinere Kampfmittel von selbst zur Wirkung kommen, muss es ja so nahe an Menschen sein, dass diese das mitbekommen:
                  Schleswig-Holstein, Detonation einer Riegelmine 43 in der Nähe eines Bauernhofes, Rheinland-Pfalz: Selbstdetonation von einer 3 cm Granate (jedenfalls lagen in dem sprengtrichter dann noch weitere) in der Nähe einer Picknickgruppe.

                  Es bleibt also spannend...

                  Gruß
                  Bob

                  Kommentar

                  • hopfenhof
                    Heerführer

                    • 16.03.2003
                    • 2906
                    • sa
                    • Xlt,Deus,Sea Hunter,Aquanaut,Förster-Ferrex&Sensys-Magneto,Propointer

                    #10
                    also in der nähe von baruth radeland steht ein denkmal für feuerwehrleute die durch explodierte muni ums leben gekommen sind bei nem waldbrand dort
                    Belächle niemanden der einen Schritt zurück macht denn er könnte nur Anlauf nehmen wollen.

                    Kommentar

                    • sepp
                      Ritter

                      • 13.09.2002
                      • 416
                      • Hagen-Haspe

                      #11
                      auffi!
                      in nrw ging ne bombe mitten auf dem flugplatz in siegen hoch.zum glück keine verletzten.
                      es kann aber auch völlig anders kommen.
                      um 1978:urlauber wurden zum teil erheblich verletzt,nachdem sie auf usedom vermeintliche "bernsteine" zur magnetprobe an ihrer kleidung gerieben haben.
                      dabei handelte es sich um die reste von benzin-kautschukbomben mit phosphorzusatz,die im wasser aushärten und an den strand gespült werden.
                      beetpott.de

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                      • crille
                        Geselle


                        • 16.12.2004
                        • 76
                        • süd-berlin
                        • tesoro deleon+md3009

                        #12
                        wichtiges thema und nicht zu unterschätzen ! trotzdem fast unmöglich , das es uns sondengänger trifft ! crille

                        Kommentar

                        • Matthias45
                          Heerführer


                          • 28.10.2004
                          • 4300
                          • Damme, Niedersachsen
                          • MD3009, Der Schrottfinder..

                          #13
                          Zitat von bunkerbob
                          , auf eineIm langjährigen Mittel haben wir in Deutschlan ungefähr eine Bomben-Selbstdetonation pro Jahr.
                          Spektakulär waren in den letzten Jahren eine Detonation in Osnabrück (Verletzte in einem Bus, der zufällig gerade dort langfuhr) (Rest gekürzt...)
                          Bob
                          Hab mal irgendwo gelesen das Osnabrück geschätzte 650 000 Bomben aufs Dach bekommen haben soll..
                          Und woanders stand zu lesen das von 12 Bomben eine ein Blindgänger war..
                          Demnach müssten in Osnabrück runde 50000 Blindgänger gelegen haben..
                          Da stellt sich mir die Frage wieviele sind davon geräumt??

                          rechnenderweise
                          Matthias
                          Glück Auf!
                          Matthias

                          Kommentar

                          • bunkerbob
                            Lehnsmann


                            • 26.04.2004
                            • 44
                            • Mäc-Pomm
                            • ich lasse suchen

                            #14
                            Wie sagte schon Churchill: "ich glaube keiner Statistik, die ich nicht selbst gefälscht habe" (oder so ähnlich)
                            Zitat von Matthias45
                            Hab mal irgendwo gelesen das Osnabrück geschätzte 650 000 Bomben aufs Dach bekommen haben soll..
                            Matthias
                            Man kann Statistiken so oder so aufstellen. Wenn man bei Bombenangriffen jede 4 lb Stabbrandbombe einzeln zählt, kommt man auf derart exorbitante Werte. Wenn es um Sprengbomben geht, geht es ja erst bei 20 lbs (ca. 10 kg) Splitterbomben los, und die wurden überwiegend auf Bahnhofsanlagen etc. geworfen. Und die größeren Sprengbomben auf Wohngebiete wogen ab 100 lbs (50 kg) bis hin zu den HC 4000 lbs Blockbustern (Wohnblockknacker, 1.800 kg Gewicht, davon 1.300 kg Sprengstoff). Die wiederum sind gar nicht so tief eingedrungen, so dass sie üblicherweise noch unmittelbar nach dem Angriff entdeckt, entschärft und geborgen wurden.

                            Zitat von sepp
                            um 1978:urlauber wurden zum teil erheblich verletzt,nachdem sie auf usedom vermeintliche "bernsteine" zur magnetprobe an ihrer kleidung gerieben haben.
                            dabei handelte es sich um die reste von benzin-kautschukbomben mit phosphorzusatz,die im wasser aushärten und an den strand gespült werden.
                            Da brauchst Du gar nicht soweit zurückgehen, 1996, 1997, 1999 und auch in diesem Frühjahr kam es zu Verletzungen mit Phosphor am Strand von Usedom, als Spaziergänger dachten, sie haben Bernstein gefunden und ihn in die Tasche steckten. Wenn er dann dort trocknet, entzündet er sich mit dem Luftsauerstoff von selbst und macht ganz fiese Brandwunden, die schwer heilen. Allerdings warnen an allen Strandaufgängen Schilder davor und raten, die Funde in einer Metalldose zu sammeln.

                            Gruß
                            Bunkerbob

                            Kommentar

                            • Blindschleichl
                              Landesfürst

                              • 14.11.2002
                              • 632
                              • Regensburg
                              • Hab nix:-(

                              #15
                              Also, normalerweise denk ich, macht so ein Selbstzünder schon ordentlich "Wumms". Aaaaaber: Das Wirkprinzip basiert doch auf der hohen Kompression und der damit entstehenden Splitterwirkung sowie Druckwelle.

                              Mal angenommen, so ein Ei liegt etwas unter der Erde - vielleicht 30cm - und ist total verrostet. Dann fehlt die Kompressionswirkung und es macht höchstens noch etwas "Wuff" - noch dazu gedämmt von der darüberliegenden Erde. Dann machts nur noch "Mpffh". Ob es dann zu einem Brand kommt oder nicht ist fraglich. Somit wäre es evtl. erklärbar, daß nicht alle Selbstbumser als solche wahrgenommen werden. Aber grad diese Tatsache ängstigt mich etwas, wenn man evtl. mit einer kleinen Schaufel beim Sondeln das Ding anregt. Dann ist nämlich die Erdschicht weg und die Granate hat freie Bahn in mein Gesicht - und wenns nur der Hitzeschwall ist.

                              MfG
                              Blindschleichl
                              An dem Tag Deiner Geburt beginnst Du zu sterben.

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