Volkshandgranate 45

[bunkerbob]

Waffelung vs. Rippen

Ich bin nach wie vor davon überzeugt, dass die zwei unterschiedlichen Versionen des Körpers lediglich auf Unkenntnis zurückzuführen sind:
entweder hat einer die Fertigungszeichnung nicht richtig gelesen (und die Riffel statt nach außen nach innen in die Form gearbeitet) oder der Konstrukteur hat sonst nur mit Stahlhandgranatenkörpern zu tun und dachte an Sollbruchstellen. Das bring bei Glas aber gar nichts, da es bei der Detonation völlig zerstäubt!

Sinn machen also nur die Rippen nach außen, um auch mit klammer, angstschweißnasser Hand die Handgranate nicht im eigenen Graben zu verlieren ...
Ich sage immer: wenn man anfängt mit Handgranaten aus Beton und Glas Krieg zu führen, sollte man besser aufhören. Das haben sie dann ja auch

Gruß
Bob

[Andi08/15]

Danke Claus!

Sowas hatte ich gesucht! Aber ich fahre sowieso in 2 Wochen nach Dresden!

NFG Andi!

[zirpl]

Volkshandgrate 45

Ich weiß nicht ob es noch einen interessiert aber ich hätte noch einige Informationen zur Glas- bzw. Volkshandgranate!

Die Glashandgranaten wurden als Ei oder Flaschengranate gefertigt. Die Eiform hatte eine Splitterriffelung ähnlich der US-Splitterhandgranate. Die Flaschenform gab es aus dunklem und klarem Glas mit und ohne Riffelung. Oft war das Glas grünlich und matt angeraut.
Die meisten Modelle wurden mit dem Brennzünder 39 ( 4,5 sek) ausgestattet, welcher von der Eihandgranate 39 stammt. Der Sprengstoff war ausschließlich Donarit I oder II. Die Füllungen schwanketen zwischen 123g und 150 g. Außerdem wurden einige Varianten noch zusätzlich mit Splitterfüllungen im Sprengstoff versehen. Einige Glashandgranten ähneln eher alten Laborflaschen als Waffen. Da die Glashandgranaten hauptsächlich durch Ostsächsiche Glasbetriebe hergestellt worden sind, sind die Modelle auch hauptsächlich in den Regionen der Ostfront zum Einsatz gekommen.

Die Volkshandgranate (V-HGR-45) wurde hauptsächlich als Bechergranate gefertigt. Dafür wurde Beton (oft als Splitterbeton mit Metallsplittern) in Papphülsen gegossen. Allerdings gab es auch Eihandgranaten aus Beton. Diese wurden im Zementwerk Preussag/Rüdersdorf gegossen.
Fertigungsbedingt gab es bei der Becherversion einige Unterschiede. Der Zünder ist ein Brennzünder 40 in Verbindung mit der Sprengkapsel Nr.8 (ist auch bei anderen Zündern zu finden). Der Sprengstoff ist Nipolit.. Die V-HGR-45 wurde Ende 1944 eingeführt in Ermangelung von Kriegswichtigen Rohstoffen. Sie sollte Grundausstattung des Volkssturmes werden. 1945 wurden 784200 ausgeliefert.

Auch wurden 1945 Handgranaten aus reinem Nipolit gefertigt. Dieser Sprengstoff läßt sich mechanisch und thermisch bearbeiten. Die Becherförmigen Granaten hatten oft eine Textilummantelung und einen Splitterring. Die Splitterwirkung war immens, ca. 100m.
Es kam bis zu 285 g Nipolit zum Einsatz. Als Zünder wurden Brennzünder 39 verwendet.

Gruß Zirpl

[BOBO]

Was ist denn Nipolit? Davon habe ich noch nie gehört?

[Claus]

vielleicht

ein Sprengstoff

Nipolit ist, wie so vieles eine Erfindung aus dem Krieg...

Aus Materialmangel kam man auf die Idee Sprengstoff (auf Nitrobasis) mit Zellulose zu mischen und erhielt so einen festen Sprengstoff, den man in Formen giessen und sogar thermisch bearbeiten konnte.
Somit hatte man sich die Hülle für eine Handgranate zum Beispiel gespart.

Es soll auch Pläne gegeben haben diesen Sprengstoff in Scheiben, mit einem seitlichen Abreisszünder versehen, zu produzieren um diese Scheiben dann in die Sehhschlitze von feindl. Panzern zu schieben.
Es gibt aber keine gesicherte Literatur, dass das wirklich produziert und angewendet wurde.

claus

[linux_blAcky]

endlich !!!!!

Sinn machen also nur die Rippen nach außen, um auch mit klammer, angstschweißnasser Hand die Handgranate nicht im eigenen Graben zu verlieren ...
Ich sage immer: wenn man anfängt mit Handgranaten aus Beton und Glas Krieg zu führen, sollte man besser aufhören. Das haben sie dann ja auch

Gruß
Bob

.....
hat jemand mal meine meinung hier geschrieben: "DER EINZIGE SINN AM KRIEG IST DER UNSINN" !!!!!!

andererseits kurbelt nix die wirtschaft so gut an, und von den technischen innovationen her gesehen (wem verdanken wir die teflon-pfanne..*gg*)....

mfg,

blAcky

[Andi08/15]

Mist, das Militärhistorische Museum in DD ist total umgepflügt und kaum was in der Ausstellung in dieser bekloppten Ausweichhalle!