Panzersprenggranate gefunden

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  • Buddelbär
    Bürger

    • 31.10.2001
    • 170
    • Südhessen
    • Whites, Tesoro

    #1

    Panzersprenggranate gefunden

    Hallöle,

    gestern Abend beim sondeln im hessischen Ried ein schönes Signal, welches sich als abgeschossenes Projektil entpuppte. Polizei gerufen, die waren sehr nett und interessiert (Römer ? hier ?) und haben das Teil mitgenommen. Leider haben sie meine Meinung zum Thema "Gefahr von Fundmunition" nicht so ganz geteilt ("ist doch nur ein Geschoß") und ab ins Auto.

    Heute morgen Anruf bei der Polizei: War eine Panzersprenggranate, KMRD hat sie eingesammelt.

    Jetzt meine (unbedarfte) Frage: Welche Gefahr geht von einem solchen Projektil aus (Sprengranate hört sich ja nicht friedliebend an) ?

    Grüße, Buddelbär
  • Phillip J. Fry
    Moderator

    • 01.02.2007
    • 1930
    • NRW / Düsseldorf

    #2
    Die Fachkundigen vom KMRD können vor Ort, anhand bestimmter Merkmale,
    die gefundene Granate und den verwendeten Zünder genau bestimmen
    und dann aufgrund des Zustandes entscheiden, ob die Granate transportfähig ist, oder vor Ort gesprengt werden muss!

    Es gab z.B. deutsche 8,8cm Panzergranaten mit dem Bodenzünder 5127, dieser hatte eine vorgespannte Schlagbolzenfeder, die den Schlagbolzen auf das Zündhütchen treiben sollte.

    Bei einem Blindgänger hat das aus irgend einem Grund nicht funktioniert,
    es kann, bedingt durch z.B. eindringen in weiches Erdreich, der Auslösevorgang nicht ganz abgeschlossen sein.

    Da kann dann jegliches Verlagern oder Manipulieren an der Granate, den Auslösevorgang beenden.

    Das gleiche gilt z.B. für vergrabene Granaten, da nach der langen Liegezeit
    im Erdreich, die Sicherungselemente durch Korrosion geschwächt, oder gar nicht mehr vorhanden sein können.

    Durch nicht gelungene Sprengungen, können die Sicherungselemente des Zünders, auch nicht mehr an ihrer ursprünglichen Stelle sein.

    Weiterhin kann der verwendete Sprengstoff, bedingt durch Stoffunverträglichkeiten, extrem empfindlicher sein, als bei seiner Herstellung.

    Die Gefahr besteht darin, daß beim Hantieren oder Manipulieren an der Granate, diese ihren ursprünglichen Zweck erfüllen kann und detoniert.

    Dabei werden mit sehr hoher Wahrscheinlichkeit, alle umstehenden Personen getötet, bzw. schwerst verletzt!!!

    Auf dem Bild ist eine kontrollierte Sprengung einer Granate zu sehen, wäre da ein Mensch an der Stelle gewesen, würden sich nur noch die Krähen über eine Mahlzeit freuen!!!

    Der letzte Satz ist zwar ein wenig derb, aber so ist es!
    Angehängte Dateien
    Phillip J. Fry

    Munition ist kein Spielzeug und birgt zu jeder Zeit tödliche Gefahren in sich !

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    • Buddelbär
      Bürger

      • 31.10.2001
      • 170
      • Südhessen
      • Whites, Tesoro

      #3
      Uiuiuiui, heiße Kiste !

      ist ja wie bei Futurama, einer der Polizisten hat die Granate im Streifenwagen deponiert und mit zur Wache genommen, dort wurde sie dann heute morgen vom KMRD abgeholt. Der ältere der beiden Polizisten sah das Teil auch eher als gefährlichen Gegenstand an, der jüngere hatte es in der Hand, gedreht und gewendet und als unspektatkulären Fund betrachtet.

      Möglicherweise würde ja ein allgemeines Info-Faltblatt mit dem Tenor "Fundstelle sichern - Fachmann holen" die Polizei entsprechend sensibilisieren und ein standardisiertes Vorgehen ermöglichen, schließlich wird die Pol. öfter mit solchen Meldungen konfrontiert.

      Ich werde beim nächsten Mal direkt beim KMRD anrufen, die Lage darstellen und das weitere notwendige Vorgehen besprechen.

      Grüße und vielen Dank für Deine ausführliche Darstellung !

      Buddelbär

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      • ODAS
        Heerführer

        • 19.07.2003
        • 2350
        • Niedersachsen
        • Minelab XT70

        #4
        Die sollten sich mal diesen Link anschauen die Polizisten.


        Zitat aus dem Link:

        Nur die Feuerwerker als Fachkundige können verantwortlich für die Fundmunitionsbeseitigung eingesetzt werden. Aufgrund des großen Zuständigkeitsbereiches und der Fundhäufigkeit von Kampfmitteln sind zeitliche Verzögerungen bei der Beseitigung leider nicht immer zu vermeiden. Dies gilt besonders für die Wochenenden und außerhalb der normalen Dienstzeiten, da in dieser Zeit nur 1 Feuerwerker für dringende Notfälle als Bereitschaftsdienst eingesetzt werden kann.
        Die Polizeidienststellen müssen daher oftmals Kampfmittel vorläufig absichern, um sie vor unbefugtem Zugriff zu schützen. Sie sind verantwortlich für die Sicherung bis zum Eintreffen des KMBD und für die Stellung eines Führers zur Fundstelle.

        Bei der vorläufigen Absicherung von Kampfmitteln treten häufig Schwierigkeiten auf, da Polizeibeamte nicht an Kampfmitteln ausgebildet werden können und somit oftmals Unsicherheiten bestehen, welche Maßnahmen einzuleiten sind.

        Um Polizeibeamten diese Entscheidungen zu erleichtern, wurde der vorliegende Identifizierungskatalog erstellt. Er soll die notwendige Zusammenarbeit zwischen dem Kampfmittelbeseitigungsdienst und den Polizeidienststellen erleichtern.
        Gruß,
        ODAS

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        • Phillip J. Fry
          Moderator

          • 01.02.2007
          • 1930
          • NRW / Düsseldorf

          #5
          Die Polizisten werden schon die richtige Ansage von dem Fachkundigen des KMRD bekommen haben, bei solchen Sachen sind die nicht zimperlich!

          Die werden in Zukunft keine Fundmunition mehr aufnehmen, ins Auto packen und mitnehmen, da bin ich mir sicher!
          Phillip J. Fry

          Munition ist kein Spielzeug und birgt zu jeder Zeit tödliche Gefahren in sich !

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          • Immelmann
            Heerführer


            • 23.12.2004
            • 5638
            • Hessen

            #6
            so ähnlich wars bei mir auch.
            die polizei hat das gefundene 2cm minengeschoss auch mitgenommen.
            Meine Rechtschreibfehler sind mein Eigentum, unanfechtbar, natürlich immer gewollt, und einfach knorke
            "Semper Fi - you rat, you fry!"

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            • Spürhund
              Heerführer


              • 18.09.2006
              • 3167
              • Howitown, NRW
              • MD 3009, Minelab Musketeer XS Pro,Quattro MP, Nase

              #7
              Bei solchen verdächtigen Sachen besser das Ordnungsamt oder direkt den KMRD benachrichtigen !

              Gruß Hubert
              Gruß
              Hubertus

              "Ich habe keine besondere Begabung, sondern bin nur leidenschaftlich neugierig."
              Albert Einstein

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              • Buddelbär
                Bürger

                • 31.10.2001
                • 170
                • Südhessen
                • Whites, Tesoro

                #8
                Hallo Odas,

                vielen Dank für den Literaturhinweis !

                Grüße, Buddelbär

                Kommentar

                • fwwalker
                  Geselle


                  • 18.07.2007
                  • 62
                  • Rheinland-Pfalz

                  #9
                  @ODAS: Danke für den netten Link, echt interessant.

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                  • Weide87
                    Lehnsmann


                    • 09.01.2006
                    • 29
                    • Niedersachsen

                    #10
                    So zimperlich im Umgang mit Panzersprenggranaten 8,8 ist der KmRd auch nicht.
                    Siehe Foto
                    Angehängte Dateien

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                    • Phillip J. Fry
                      Moderator

                      • 01.02.2007
                      • 1930
                      • NRW / Düsseldorf

                      #11
                      Zitat von Weide87
                      So zimperlich im Umgang mit Panzersprenggranaten 8,8 ist der KmRd auch nicht.
                      Siehe Foto

                      Ich sehe auf dem Foto nur Granaten, die offensichtlich vergraben wurden
                      und von einem Fachkundigem des KMRD aus dem Loch geborgen werden!

                      Wo siehst du da unzimperlichen Umgang mit der Fundmunition?

                      Die wissen, im Gegensatz zu manchen anderen genau, waß sie machen können und was nicht!!!
                      Phillip J. Fry

                      Munition ist kein Spielzeug und birgt zu jeder Zeit tödliche Gefahren in sich !

                      Kommentar

                      • waldschrat01
                        Landesfürst


                        • 23.02.2006
                        • 706
                        • Meck-Pomm
                        • keinen, Augen aufmachen

                        #12
                        Zitat von Phillip J. Fry
                        Ich sehe auf dem Foto nur Granaten, die offensichtlich vergraben wurden
                        und von einem Fachkundigem des KMRD aus dem Loch geborgen werden!

                        Wo siehst du da unzimperlichen Umgang mit der Fundmunition?

                        Die wissen, im Gegensatz zu manchen anderen genau, waß sie machen können und was nicht!!!
                        ------------------------------------------------------------------------------
                        Da war der Phillip schneller mit seiner Antwort,
                        so ähnlich wollte ich es auch formulieren.
                        Manchmal habe ich den Eindruck, daß hier ganz viele sehr gut um die Dinge Bescheid wissen, fast mehr noch, als diejenigen, die sich da nun wirklich auskennen. Ich finde, daß man bei so einem wichtigen und vor allem ernsten Thema nicht immer noch einen draufsetzen sollte. Es gibt nun mal eine Fachkunde dafür und Leute, die sich damit auskennen. Mein Respekt gilt eben diesen Menschen, die dieses böse Zeugs für die Allgemeinheit fachgerecht entsorgen. So, meine Meinung.
                        Gute Nacht und beste Grüße vom waldschrat01
                        Es ist besser zu schweigen und alle glauben zu lassen, man sei ein Trottel, als den Mund aufzumachen und alle Zweifel zu beseitigen.

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                        • Weide87
                          Lehnsmann


                          • 09.01.2006
                          • 29
                          • Niedersachsen

                          #13
                          Gebe ich Euch vollkommen Recht.
                          Ich habe großen Respekt vor solchen Funden und würde mir nicht anmaßen die gefährlichkeit beurteilen zu können.
                          Es ist nur etwas verwirrend wenn man soetwas findet, sich kaum traut fest auf den Boden zu treten, dann die Fachleute verständigt und die dann mit dem Spaten im Boden rumstochern und mit dem Hammer Rost von den Granaten schlagen um Beschriftungen zu erkennen.
                          Das meine ich mit AUS MEINER SICHT unzimperlichen Umgang.

                          Gruß Michael

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