Was genau ist das?

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  • nylon77
    Geselle


    • 07.02.2006
    • 75
    • Dortmund
    • Ace 250, Whites DFX

    #1

    Was genau ist das?

    Hallo, wir waren heute im schönen Sauerland unterwegs und haben dort folgendes Teil gefunden im Wald.
    Es hat hochkant im Boden gesteckt und man konnte sehen das es schon zerstört war.
    Könnt Ihr mir sagen um was es sich handelt ???
    Die Treib bzw Sprengladung ist nicht mehr vorhanden.
    Haben dort noch einige leere Hülsen gefunden an denen auch etwas komisch war.
    Sie sind deformiert und komplett leer aber sie sind nie abgeschossen worden da sie unten keine Abschussspuren aufweisen...
    Wie gesagt es befinden sich auch keine Projektile mehr auf den Hülsen aber wie kann das sein ?
    Was hat die Bezeichnung P S 37 50 auf sich ????
    Was anderes steht nicht auf dem Kranz der Hülsen .
    Hier sind zwei Fotos von dem großen Teil welches ca. 18,5 cm lang ist und einen Durchmesser von ca. 8,5 cm hat.


    Wie gesagt das Teil hat senkrecht im Boden gesteckt und nicht waagerecht gelegen, sonst hätte ich es nach der letzten Aktion nicht angerührt,
    man lernt ja aus seinen Fehlern....
    -----Wo ich bin ist vorne-----
  • Phillip J. Fry
    Moderator

    • 01.02.2007
    • 1930
    • NRW / Düsseldorf

    #2
    Das ist ein Fragment einer 8,8cm Panzersprenggranate.

    Die von dir beschriebene Hülse, ist mit Sicherheit eine 7,92x57mm-Hülse.

    Der Buchstabe "P" steht für den Hersteller "Polte",
    das "S*" steht für den Werkstoff der Hülse (Messing),
    die Zahl "50" ist die Lieferungsnummer,
    die Zahl "37" ist das Herstellungsjahr.


    Das Teil und deine Beschreibung der Hülsen, deuten darauf hin, daß dort ein Sprengplatz, bzw. eine Sprengstelle war.

    Weiteres Suchen an dieser Stelle, solltest du unterlassen,
    da man auch mit nicht vollständig vernichteter Munition rechnen muß.

    Eine Anfrage, ob die Stelle als solche bekannt ist, bzw. eine Meldung an das zuständige Ordnungsamt, wäre angebracht!
    Phillip J. Fry

    Munition ist kein Spielzeug und birgt zu jeder Zeit tödliche Gefahren in sich !

    Kommentar

    • Andi08/15
      Heerführer

      • 26.06.2003
      • 2048
      • Lkr. RT/Baden-Württemberg
      • Garret ACE250

      #3
      Tach!

      Was Fry sagt ist absolut richtig. Vieles geht durch die Vernichtungsladungen nicht hoch und fliegt munter in der Pampa rum. Das Zeuch bleibt intakt, auch wenn es einige 100m herumgeschleudert wurde. Und das herumfliegende intakte macht einen sehr hohen Prozentsatz aus, verteilt bist 2km um so eine Sprengstelle (je nach Gewicht).
      Diese Sprengungen fanden recht hektisch kurz nach Kriegsende statt, weil die Allierten fürchteten, das sich renitente Teile der Bevölkerung mit Waffen und Munition/Sprengstoff eindecken und man vermeiden wollte, das sich auf diesem Wege paramilitärische Einheiten bilden und ausrüsten.
      Somit lief das Ganze recht unorganisiert, alles was in einem Dorf gefunden wurde, flog einfach durcheinander in ein Loch, Sprengladungen rein und gut war, es waren keine zielgerichteten/zielführenden Sprengungen, manchmal haben die auch nur paar 100l Benzin draufgekippt und fein war. Um die Reste und rumgeflogenes Gedöns hatte sich dann keiner mehr gekümmert und so Stellen gerieten gerne in Vergessenheit.
      An solchen Sprengstellen findet man manchmal einen bunten Querschnitt aller möglichen Munitionen und Waffen(resten).
      Ich selber habe mal eine gefunden, wo Reste von Jagdgewehren, alten Vorderladern, Säbeln, Offiziersdolchen, Reste von Wehrmachtswaffen und Munitionen rumlagen, auch ein buntes Sammelsurium aus Beuteresten vom Volkssturm, der dort in der Gegend auch aktiv war. Also ein ziemlich guter Querschnitt von in Europa gängigem Zeuch.
      In den 90gern hatten sich Zeitzeugen daran erinnert und die ganze Sache wurde beseitigt, ich selber habe mir die Stelle vorher schon mal angesehen und dort sah ich halt diese Sachen rumliegen, man mußte eigentlich nur das Laub wegkratzen. Brauchbar und mitnehmenswert war eigentlich gar nichts, weil anscheinend stark verbrannt, vergammelt und deformiert.

      MFG Andi!
      § 307 StGB Herbeiführen einer Explosion durch Kernenergie
      (1) Wer es unternimmt, durch Freisetzen von Kernenergie eine Explosion herbeizuführen und dadurch Leib oder Leben eines anderen Menschen oder fremde Sachen von bedeutendem Wert zu gefährden, wird mit Freiheitsstrafe nicht unter fünf Jahren bestraft.

      ICH MAG KEINE GRÜNE UND ICH MAG FEINSTAUB, WEIL DER WEISS; DAS ER VOR DEM UMWELTZONENSCHILD STEHENBLEIBEN MUSS, AUSSERDEM HAB ICHS GERNE WARM IN MEINEM ÖKOLOGISCH BEDENKLICHEM V8!!!

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