Ganz schön heikel (Phosphorgranate)

[maggiauge1974]

Hallo Leute,
habe mal wieder bei uns an einen Waldrand unsicher gemacht.
In einem Hang, ca. 80 m von einem Bahnübergang entfehrnt, hat mein F2 gepiepst ohne ende. Also habe ich gebuddelt und zum Vorschein kam eine 105er Phosphorgranate.

Habe das Teil dann wieder abgedeckt und Makiert. Am selben Tag noch den KMRD angerufen gesagt was ich gefunden habe und Termin für den nächsten Tag gemacht.

Haben uns dann am Ortseingang getroffen und habe denen dann den Weg dahin gezeigt.

Als die guten Leute das Teil dann wieder raus geholt hatten und zum Wagen gebracht haben, kam herraus das es sich dabei um eine Phosphorgranate handelt. Echt übel.....
Die haben die Granate dann in einen Alusack eingerollt damit da kein Sauerstoff mehr dran kommt falls da irgenwie ein riss oder so entsteht weil sonst fängt das sofort an zu Brennen.

Wenn das ding im Wald hoch gegangen wäre, wäre der halbe Wald weg gewesen und die Leute von der Feuerwehr hätten ordentlich was zu tun gehabt weil das Zeug brennt auch unter Wasser.



Aufjeden fall ist jetzt eine kleine Ecke von unserer Stadt sicherer

[Sorgnix]

hüstel ...

... die ersten 6 Bilder stammen aber nicht von der Arbeit des Räumdienstes, oder??
Ein wenig zu viel Gebuddelt, Kollege ...
Andere hören da etwas früher auf

Ansonsten aber sauber gehandelt!

Danke für den Berich!
Jörg

[maggiauge1974]

Hey Sorgnix

nein die ersten 6 Bilder sind von mir. Ich hatte ja eigentlich nicht damit gerechnet das es so ein Ei ist.

Die vom KMRD waren aber froh das ich das Teil so frei gelegt hatte in dem Hang wo das lag....

War wohl besser für die zum Transportieren.

Ausserdem habe ich ein kleines KMRD handbuch im Netz gefunden wo drin steht das man das so frei legen sollte und den Leuten das dann vorab so gut wie es geht beschreibt damit die dann wissen worum es sich handelt und vorab zu Planen was für ein Risiko auf sie wartet. Wenn du magst kann ich dir den Link dazu per email schicken.

Ich meine das ich richtig gehandelt habe aber lieber wäre mir natürlich ein paar Münzen oder Abzeichen oder so was gewesen aber ich kann mir die Fund nun mal nicht aussuchen.

Aber beim nächsen Regen den wir hier immer haben wäre sie sowieso freigespült worden.Also dann finde ich sie lieber und melde das ehe ein Kind ankommt und damit spielt.

gruß
maggiauge1974

[Dirk.R.]

Hey Sorgnix

nein die ersten 6 Bilder sind von mir. Ich hatte ja eigentlich nicht damit gerechnet das es so ein Ei ist.

Die vom KMRD waren aber froh das ich das Teil so frei gelegt hatte in dem Hang wo das lag....

War wohl besser für die zum Transportieren.

Ausserdem habe ich ein kleines KMRD handbuch im Netz gefunden wo drin steht das man das so frei legen sollte und den Leuten das dann vorab so gut wie es geht beschreibt damit die dann wissen worum es sich handelt und vorab zu Planen was für ein Risiko auf sie wartet. Wenn du magst kann ich dir den Link dazu per email schicken.

maggiauge1974

Was ist das für ein Handbuch?


Ist das eine Beschleunigungshilfe für Laien?

[Drusus]

Ausserdem habe ich ein kleines KMRD handbuch im Netz gefunden wo drin steht das man das so frei legen sollte und den Leuten das dann vorab so gut wie es geht beschreibt damit die dann wissen worum es sich handelt und vorab zu Planen was für ein Risiko auf sie wartet.

Freilegen vielleicht, bewegen sicher nicht.

Aber ich mach Dir da keinen Vorwurf, denn mir ist das vor ein paar Jahren selbst passiert. Ich mich kurz gewundert, was da für ein komisches Eisenrohr schräg und hinten gar nicht mal tief im Boden steckt und als ich es dann rauszog und die 33cm lange Sprenggranate in meinen Händen "bewunderte", wurde mir gleich ganz anders (wurde damals natürlich auch gemeldet und professionell entsorgt).

Viele Grüße,
Günter

[maggiauge1974]

Hey
wollte und will ja keinen dazu Inspieriren aber damit man mir glaubt das es so einen Katalog gibt habe ich hier die ersten zwei seiten davon Kopiert und hier reingestellt.



Identifizierungskatalog

für Munition und Kampfmittel
beider Weltkriege und Neuzeit
des Kampfmittelbeseitigungsdienstes des Landes Baden-Württemberg
Dieser Katalog gehört in den Alarmordner
Ausgabe November 2006


Inhaltsverzeichnis
Seite
Vorwort 2
Erreichbarkeit des Kampfmittelbeseitigungsdienstes 4
Verhaltensweise bei Kampfmitteln 4
Muster - Fundmunitionsmeldung 6
Begriffsbestimmungen 7
Munition für Handfeuerwaffen und MG 11
Munition für Maschinenwaffen und Panzerkanonen 12
Munition für Artilleriewaffen 14
Wurfgranaten 15
Handgranaten 16
Gewehr- und Panzerfaustgranaten 18
Munition für Brandzwecke und Pyrotechnische Munition 19
Sprengkörper 20
Wurfkörper und Raketen 21
Landminen 22
Bomben 23
Merkblatt LKA Baden-Württemberg 27

gruß

maggiauge1974

[Phillip J. Fry]

Dieser Ordner und dessen Inhalt, ist eigentlich für Polizeidienststellen und Ordnungsämter gedacht, um diesen bei Munitionsfunden, eine Hilfestellung zu geben.

[DEFA]

Wenn du den Katalog schon hast, warum hast du ihn dann nicht gelesen?
Es steht doch ausdrücklich drin das keine Lageveränderung vorgenommen werden darf.

4. Länge und Durchmesser des Kampfmittels mit Hilfe des Meterstabs messen, dabei keine Lageveränderung vornehmen .

[Profitaenzer]

...

Er meint wohl den hier:

http://www.rp.baden-wuerttemberg.de/servlet/PB/show/1203247/rps-ref62-kmb-ident.pdf

Verstehe ich eh nicht, dass die sowas ins Netz fuer Jedermann stellen.


/Chris

[maggiauge1974]

Wenn du den Katalog schon hast, warum hast du ihn dann nicht gelesen?
Es steht doch ausdrücklich drin das keine Lageveränderung vorgenommen werden darf.

4. Länge und Durchmesser des Kampfmittels mit Hilfe des Meterstabs messen, dabei keine Lageveränderung vornehmen .

Wenn dann man 4. richtig lesen und ganz Kopieren siehe hier

4. Länge und Durchmesser des Kampfmittels mit Hilfe des Meterstabs messen, dabei
keine Lageveränderung vornehmen (ein Kampfmittel, das schon Jahrzehnte
liegt, detoniert nicht von selbst. Es besteht also kein Risiko, an das
Kampfmittel heranzugehen).

[Sorgnix]

(ein Kampfmittel, das schon Jahrzehnte
liegt, detoniert nicht von selbst. Es besteht also kein Risiko, an das
Kampfmittel heranzugehen).

... Hauptsache, das Kampfmittel weiß das auch!!

Wir brauchen hier jetzt nicht mit Links aus der Vergangenheit zu div. Explosionsunglücken um uns zu werfen. Du wirst sicher auch von allein erkennen, daß DIE Aussage mit absoluter Vorsicht zu werten ist.
Bei ner Neuauflage würde ich den Satz mal lieber massiv überarbeiten - bzw. gleich ganz streichen ...

So die Betonung auf "heranzugehen" liegt, und es wirklich nur meint, auf einen Meter NÄHERN, nicht gegentreten o.ä. dann mag es stehen bleiben. Aber auch nur mit dieser erklärenden Ergänzung ...

Gruß
Jörg

[DEFA]

Du wirst sicher auch von allein erkennen, daß DIE Aussage mit absoluter Vorsicht zu werten ist.
Bei ner Neuauflage würde ich den Satz mal lieber massiv überarbeiten - bzw. gleich ganz streichen ...

Genau aus diesem Grund habe ich diesen Satz aus dem Zitat gestrichen.

[DFX]

...

http://www.spiegel.de/panorama/gesellschaft/0,1518,698178,00.html

[bgnahm]

Da dieser Text offenbar im Zusammenhang mit Kampfmitteln steht, ist für klar was es bedeutet. Gehen ist hier eindeutig als sich dem Objekt nähern aufzufassen und nicht die "Sache" angehen.

Das man Kampfmittel so wenig wie nur irgendwie möglich verlagern sollte zeigen schon die vielen Unfälle, von denen ich mittlerweile gelesen habe...

Das eigentlich Problem ist immer noch die Identifizierung und die menschliche Neugier.

Sei froh, dass dir nix passiert ist. Mir ging es genauso. Ich würde das an deiner Stelle nicht wieder so machen. Soll kein Vorwurf sein, ich habe den gleichen Fehler schließlich auch schon gemacht. Bei mir bleibt es aber sicher bei diesem einen Mal.

Gruß,
Ben

[Drusus]

Wichtig ist doch einfach der Satz "keine Lageveränderung vornehmen". Also nicht hochheben, nicht drehen, nicht dran rumrütteln oder draufschlagen. Also die Munition am besten gar nicht berühren. Dann sollte die Wahrscheinlichkeit, dass sie von selbst hochgeht, wirklich vernachlässigbar sein.

Der Nachsatz "ein Kampfmittel, das schon Jahrzehnte
liegt, detoniert nicht von selbst. Es besteht also kein Risiko, an das
Kampfmittel heranzugehen" ist wohl an die Beamten gerichtet und bezieht sich auf bereits freigelegte Munition also z.B. Oberflächenfunde oder bei Bauarbeiten freigelegte Objekte.

Viele Grüße,
Günter