Depot von Alfred Rosenberg

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  • BOBO
    Heerführer


    • 04.07.2001
    • 4422
    • Coburg
    • Nokta SimpleX+

    #1

    Depot von Alfred Rosenberg

    Auszüge aus dem Buch von Henry Hatt - "Ignorierte Geheimobjekte Hitler´s"
    Nach einer Meldung von Alfred Rosenberg an die Reichskanzlei 1941, wären alleine für den in Osteuropa erfassten Kunstgegenstände rund 1,5 Millionen Eisenbahnwagons benötigt worden.
    Für den Einsatzstab Rosenberg wurde ein Depot im Westerzgebierge in Aussicht gestellt, das ihm dann aber nicht zugesprochen wurde.
    Aus welcher Quelle stammt denn diese Aussage von den Eisenbahnwagon´s?

    Ist was dazu bekannt, um welches Depot/Anlage es sich gehandelt haben könnte und aus welchen Grund er den Zuschlag nicht bekam? Welche Depot´s wurden ihm dann zugeteilt und von wem?
    MfG BOBO

    Das menschliche Haar wächst mit 4,6 Yoctometer pro Femtosekunde
  • Eifelgeist
    Ehren-Moderator
    Heerführer

    • 13.03.2001
    • 2593
    • Beute-„Rheinland-Pfälzer“

    #2
    1,5 Millionen Güterwagen für Kunst?

    Ohne die „Quelle“ zu kennen, versetzen mich diese Zahlenspiele über das 3. Reich und den 2. Weltkrieg immer wieder in Erstaunen (besser: Entsetzen).

    Um die absurde Größe dieses „aufgenullten“ Zahlenwertes zu demonstrieren, hier ein paar Vergleichswerte, die ich auf die Schnelle aus meinem Literaturbestand entnommen habe:

    Die Deutsche Reichsbahn besaß bei Ausbruch des Krieges 605.000 Güterwagen. Darin sind bereits die übernommenen Güterwagen der früheren BBÖ und der sudetendeutsche Anteil des vormaligen tschechoslowakischen Wagenparks enthalten.

    Für den Bau des sog. „Westwalls“ (650 km Länge) wurden die Baustoffe in insgesamt 1.011.500 Güterwagen angefahren (täglich 8.000 Wagen). Für das gesamte Jahr 1938 wurden 550.000 Güterwagen gestellt (10.000.000 t Baustoffe).

    Für den größten Truppenaufmarsch der Geschichte, dem „Unternehmen Barbarossa“, wurden vom 15. Februar bis zum 19. Juni 1941 befördert: 200.000 Wagen in 11.784 Zügen.

    Gruß
    Eifelgeist
    Inschrift auf einem sächsisch-preußischen Grenzstein

    Wer hier vorüber geht, verweile!
    Hier läuft ein unsichtbarer Wall.
    Deutschland zerfällt in viele Teile.
    Das Substantivum heißt: Zerfall.

    Was wir hier stehn gelassen haben,
    das ist ein Grabstein, dass ihr's wisst!
    Hier liegt ein Teil des Hunds begraben,
    auf den ein Volk gekommen ist.


    Erich Kästner: Gesang zwischen den Stühlen (1932)

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    • Henry Hatt
      Bürger

      • 21.06.2003
      • 151
      • Bayern
      • PI, Magnetometer, SideScanSonar, GPR

      #3
      Hi Bobo,

      diese Zahlenangabe ist eine der "Fehler" in meiner ersten Auflage, welcher bei der nächsten nicht mehr vorhanden sein wird...die Quelle stammt von einem anderen Autor... (sie ist natuerlich vollkommen uebertrieben, aber die Mengen waren dennoch gewaltig...)

      Bei dem Depot im Westerzgebirge handelte es sich um eine Burg, deren Räume einem anderen zur Einlagerung überlassen wurde.

      Welcher Bergungsort schliesslich dem Einsatzstab Rosenberg zugesprochen wurde, ist leider nicht bekannt. (aber er hatte mehrere...)

      Gruss
      Henry
      KAKTUS e. V. - Kunstraubforschung in Thüringen und Sachsen

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      • jlandgr
        Landesfürst

        • 06.09.2002
        • 992
        • Mainz,RLP+Göttingen,NDS
        • Archivsuche, Detektor=Augen

        #4
        Heute habe ich bei meinen Recherchen am Rande mal wieder etwas zu "Rosenberg" gefunden. Ein (unvollständiger, aber dennoch beeindruckender und erschreckender) Überblick wird am 6.2.1946 , genau vor 58 Jahren, in Nürnberg gegeben, siehe http://www.nizkor.org/hweb/imt/tgmwc...-06-52-04.html
        Jérôme

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        • jlandgr
          Landesfürst

          • 06.09.2002
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          • Archivsuche, Detektor=Augen

          #5
          Hallo,
          so, nachdem ich gerade im "Banditenschatz" von Julius Mader schmökere (ja, das mit der Stasi ist mir bekannt, ich habe das im Hinterkopf und lese das Buch entsprechend ), habe ich auch eine Quelle für o.a. Zahlen gefunden.
          Auf S. 40 nennt Mader die Zahl von 1418000 Waggons und 427000 t Güter auf dem Wasserweg. Als Quelle nennt Mader "zitiert nach Max und Ruth Seydewitz, Die Dame mit dem Hermelin, S. 175, Berlin 1963"

          Hier liegt allerdings ein "kleiner" Fehler Maders vor, ich lasse mal aussen vor, ob Absicht oder nicht ...
          Henry unterstelle ich natürlich hiermit ausdrücklich keine Absicht, bei Mader wäre ich mir wegen seines Hintergrundes nicht so sicher
          Laut http://www.berlinonline.de/berliner-...reporter/0003/ (interessanter Artikel: "Zweifach gerettet oder einfach geraubt?
          Stalin plante ein gigantisches Weltmuseum der Kunst - zwei Historiker widerlegen die Legende vom selbstlosen Schutz deutscher Gemälde") handelte es sich um 1418 Eisenbahnwaggons. Die 427000 t auf dem Wasserweg scheinen zu stimmen.
          Laut o.a. Seite war die Meldung vom 17. Oktober 1944
          Jérôme
          Zuletzt geändert von jlandgr; 07.12.2004, 01:55.

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          • BOBO
            Heerführer


            • 04.07.2001
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            • Nokta SimpleX+

            #6
            Danke jlandgr. Auf Dich ist immer wieder Verlaß.

            Werde mal an der Sache dranbleiben.
            MfG BOBO

            Das menschliche Haar wächst mit 4,6 Yoctometer pro Femtosekunde

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            • jlandgr
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              #7
              Keine Ursache, BOBO.
              Und solltest Du "Der Banditenschatz" von Julius Mader noch nicht kennen, so empfehle ich auf jeden Fall die Anschaffung, antiquarisch ist das über www.sfb.at ja oft nicht allzu teuer. Sicher mit kritischem Geist zu lesen, dennoch äusserst interessant.

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