Expansionsgeschoß?

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  • Rabbit
    Landesfürst

    • 09.09.2000
    • 754
    • Bayern
    • Garrett GTI 2500

    #1

    Expansionsgeschoß?

    Hallo Leute,

    in einem Gebiet einer Schlacht um 1800 in Bayern fand ich dieses Projektil. Ist es möglich, daß es sich dabei um ein sog. Expansionsgeschoß handelt? Darunter verstehe ich ein in der zweiten Hälfte des 19. Jhd. verwendetes Geschoß, das für Vorderlader mit gezogenen Lauf verwendet wurde. Die Wände des hohlen Bodens wurden durch den Gasdruck aufgeweitet, so daß das Geschoß die Züge nehmen konnte. Kann jemand diese Theorie bestätigen oder verwerfen?

    Gruß Rabbit





  • HHFrank

    #2
    sieht eher normal aus,hartkern mit kupfermantel.

    gruss

    Frank

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    • Cowboy

      #3
      Also ein Expasionsgeschoß ist das nicht,die waren aus Blei
      und auch im Kaliber größer.

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      • Landesfürst

        • 08.11.2000
        • 754

        #4
        Das ist ein normales, neuzeitliches Pistolengeschoß und zwar ein Vollmanteleschoß. Wiege das Ding mal und meße dem Durchmesser. Es sieht aus wie ein .45ACP Geshoß, Standardpistole der US-Streitkräfte bis Anfang der 80iger Jahre. Standardgewicht 14.9gramm.(230grain),

        Das erste Expansionsgeschoß wurde 1828 von dem französischen Capitane Eugene Delvigne entwickelt. Grob gesat folgte dann so ab 1848 Capitäne Claude-Etienne Minie, Ausbilder an der frz. Militärschule Vincennes. Das nach ihm benannte Minie-Geschoß ist das bekannteste Expansionsgeschoß und wurde vor allem im US-Bürgerkrieg von beiden Seiten verwendet. Das Minie-Burton Geschoß im Kaliber .58 durchschlägt, aus 100Meter Entfernung abgefeuert, acht Ein-Zoll-Bretter. Das bedeutet, auf 100 Meter einen Streukreis von ca. 25cm, also immer im Brustbereich eines erwachsenen Mannes gelegen.

        Die Armeen um 1800, also napoleonische Epoche benutzten die Bleirundkugel, bei Jägern und bestimmten Husarenformationen auch für einen Karabiner mit gezogenem Lauf. Da dort mit einem Stoffläppchen geladen wird, auch Pflasterkugel genannt. Das bekannteste Scharfschützengewehr aus dieser Zeit ist die britische Baker-Rifle.

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        • Landesfürst

          • 09.09.2000
          • 754
          • Bayern
          • Garrett GTI 2500

          #5
          Hallo,

          OK, mit Expansionsgeschoß lag ich voll daneben. Aber was soll dieser ausgeprägte Hohlraum im Boden (immerhin 2,5 mm tief)? Gibt es so etwas auch bei modernen Geschossen (bin weder Sportschütze noch Jäger)?

          Der Durchmesser beträgt 8,9 bis 9mm. Also kein .45.

          Eine Waage habe ich leider nicht.

          Übrigens, ich habe unabhängig voneinander zwei derartige Geschosse gefunden und beide haben eine kleine Kerbe auf der Spitze. So, als hätte jemand mit dem Messer dagegen geschlagen. Wurde das gemacht, um, sagen wir, die Wirkung zu erhöhen?

          Gruß Rabbit

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          • Landesfürst

            • 08.11.2000
            • 754

            #6
            Der Kleine Hohlboden ist bei Ogival VM-Geschossen fertigungsbedingt um das Gewicht zu halten. Bei Standard 9mm
            Luger Patronen liegt es zwischen 7,5gramm - 8,0gramm.
            Um bei einem Vollmantelgeschoß, daß ja den Sinn des glatten Durchschlagens eines Körpers hat, ohne dabei große Energie an diesen abzugeben, die Wirkung zu erhöhen müßte schon mehr als nur eine kleine Kerbe angebracht weden.(Nur Verwundete binden Kräfte, Tote bleiben liegen) Wenn die aufgefunden Geschoße abgefeuert sind, könnte die Kerbe beim Aufprall verursacht worden sein.
            Kleine Einkerbungenkenne ich bisher nur von .45ACP Leuchtspurgeschossen, diese dienten als Erkennungszeichen beim Ertasten im Dunkeln.

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            • Landesfürst

              • 09.09.2000
              • 754
              • Bayern
              • Garrett GTI 2500

              #7
              Hallo Husar,

              vielleicht kaufe ich mir wirklich noch einmal eine Briefwaage, sie wäre schon mehrfach von Nutzen gewesen.

              Die besagten Kerben sind sehr flach. Sie können gerade noch gesehen, aber nicht ertastet werden. Sie stammen mit Sicherheit von einer Manipulation der Munition vor dem Abschuß. Für mich sieht das nach einer Sollbruchstelle aus.

              Gruß Rabbit

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              • Landesfürst

                • 08.11.2000
                • 754

                #8
                Hallo Rabbit,

                könntest Du von den Geschossen ein Bild anfertigen?

                Habe so eine Ahnung, um was es sich handeln könnte.

                H.

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                • Landesfürst

                  • 09.09.2000
                  • 754
                  • Bayern
                  • Garrett GTI 2500

                  #9
                  Hallo Husar,

                  ich nehme an, Du wünscht ein Bild der Geschoßspitze mit Kerbe. Bilder des Geschosses von der Seite und von unten wurden ja schon gepostet.

                  Hier ist es:



                  Die Kerbe ist deutlich zu erkennen.

                  (Die beiden hellen Fläche rechts und links sind lediglich Radiergummies, die das Geschoß für das Scannen fixieren.)

                  Gruß Rabbit

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                  • Landesfürst

                    • 08.11.2000
                    • 754

                    #10
                    Komische Sache. Dabei das Geschoß eine Mannstopwirkung überhaupt erzeugen kann,(Vergrößern des Geschoßdurchmessers bei Eindringen in ein Objekt) müßte der Tombakmantel soweit eingekerbt werden, daß der Bleikern frei liegt. (Loch bohren u.ä.)

                    Ob wohl irgendein nicht sonderlich Gebildeter geglaubt hat, die Kerbe würde diese gewünschte Wirkung schon erzeugen?

                    Oder Geschoße gegen Vampire? (Grins!!)

                    Haben am Fundort gegen Kriegsende dort Gefechte stattgefunden?

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                    • Landesfürst

                      • 09.09.2000
                      • 754
                      • Bayern
                      • Garrett GTI 2500

                      #11
                      Hallo Husar,

                      am Fundort wurde *nichts* gefunden (evtl. mit der Ausnahme dieser zwei Geschosse) was aus der Zeit des 2. Weltkriegs stammt. Von Kampfhandlungen am Fundort im 2. WK ist mir auch aus anderen Quellen nichts bekannt. Das schließt natürlich etwas Geballer dort nicht aus.

                      Soviel ich weiß ist 9mm ein Standardkaliber, das auch in der Nachkriegszeit benutzt wurde und wird. Auch sehen die Geschosse jünger als 60 Jahre aus.

                      Wie auch immer, ich finde es nur bemerkenswert, daß von zwei gefundenen Geschossen dieser Art alle beide solche Kerben aufweisen. Vielleicht stammen beide vom gleichen Schützen.

                      Als Vampirgegenmittel können Kerben Silbergeschosse nicht ersetzen.

                      Vielen Dank für Deine Mühe

                      Gruß Rabbit

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