Heutige Exkursion Berlin-Kaulsdorf/-Biesdorf

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  • corsa
    Heerführer


    • 21.06.2004
    • 1310
    • Berlin

    #16
    Zitat von Bogumil
    In einem Beitrag las ich die Einlassung, dass es sich bei der Bunkeranlage Am Baltenring gar nicht um eine solche handeln soll. Aus Erzählungen o.ä.
    war für uns als Kinder der Bunker in seiner Funktion stets präsent.
    Doch, das war schon ein Bunker, ich hab nie was anderes gehoert.

    Zitat von Bogumil
    Über den Einmarsch der Rote Armee wurde hingegen relativ wenig gesprochen.
    Das kann man nachvollziehen, die russische Truppe hat sich in den oestlichen Stadtrandgemeinden Berlins uebel ausgetobt.

    "Nach Schätzungen sollen in Ost-Deutschland ca. 1,9 Millionen Frauen und Mädchen durch russische Soldaten vergewaltigt worden sein, eine Filmdokumentation von Helke Sanders und Barbara Johr ("BeFreier und Befreite") kommt zu dem Schluß, daß es in Berlin 100.000 Vergewaltigungen gegeben hat. Zahlreiche der Opfer kamen durch die erlittenen Verletzungen ums Leben oder suchten in Folge den Freitod. Ein von der ARD/RBB in Auftrag gegebener Bericht sagt folgendes "In Berlin starben etwa 10.000 Frauen infolge der Vergewaltigungen. Die meisten von ihnen begingen Selbstmord, doch es kam auch zu Morden."
    aus http://www.labeto.de/lab/bersarin.htm

    Wenn man mal die damalige Bevoelkerungszahl ins Verhaeltnis setzt, kommt da ein recht gruseliges Bild raus und man braucht sich nicht wundern, wenn da nicht gerne ueber diese Zeit gesprochen wird.

    Zitat von Bogumil
    Nachdenklich und zugleich bestürzt machte mich die Erzählung meines Vaters.
    Diesem erzählte seine Oma, dass eine andere Bomberbesatzung oder auch die
    eines Jabos, ihr Flugzeug genau in den ersten Kaulsdorfer (Butzer) See gelenkt
    hat. Viele Bauern beteilgten sich an der anschließenden Suche nach Überlebenden.
    Der Mob machte sich über die Briten mit Hacken Spaten o.ä. her und töteten
    alle Piloten.
    Nach dem Einmarsch der Russen wurde diese unwürdige und schreckliche Tat
    im " kurzen Prozess " gesühnt.
    Solche Faelle von Selbstjustiz sind leider damals nicht selten gewesen, wurden teilweise sogar durch die Partei gefördert bzw. angestachelt (bzw. durch Straflosigkeit wurden Bürger zu so etwas ermuntert), von einem solchen Vorgang in Kaulsdorf hab ich aber noch nichts gehört.

    Was aber auch ein bisschen seltsam klingt, ist die Sache mit dem "kurzen Prozess" durch die Russen (das ist sehr ungewoehnlich, in der Regel haben die Alliierten - in der Regel dann die von der Tat betroffene Nation - solche Verbrechen dann relativ aufwendig ermittelt, Prozesse gefuehrt und die Schuldigen dann oeffentlichkeitswirksam bestraft).
    Gibt es irgendwelche weiteren Infos / vielleicht eine Jahreszahl zu dem Thema?

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    • wolfi
      Heerführer


      • 02.01.2006
      • 2054
      • bayern

      #17
      Das es zu Fällen von Lynchjustiz gekommen ist,ist natürlich zu verurteilen.Ganz außer Acht lassen darf man dabei aber nicht,das gerade die Jabos ganz gezielt Menschenjagden auf Zivilisten, wie Bauern auf dem Feld,spielende Kinder usw. veranstaltet haben.Und dabei handelte es sich mit Sicherheit nicht um "bedauerliche Einzelfälle" oder "Verwechslungen"

      Meine Oma hat sowas auch erlebt.

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      • corsa
        Heerführer


        • 21.06.2004
        • 1310
        • Berlin

        #18
        Zitat von wolfi
        Das es zu Fällen von Lynchjustiz gekommen ist,ist natürlich zu verurteilen.Ganz außer Acht lassen darf man dabei aber nicht,das gerade die Jabos ganz gezielt Menschenjagden auf Zivilisten, wie Bauern auf dem Feld,spielende Kinder usw. veranstaltet haben.Und dabei handelte es sich mit Sicherheit nicht um "bedauerliche Einzelfälle" oder "Verwechslungen"
        Klar, daß es auch von dieser Seite Kriegsverbrechen gab. Auch Bomberpiloten, die zuvor die Stadt bombardiert haben, hatten sich ja ganz sicher nicht beliebt gemacht, und auch da gabs keine Verwechslung.
        Auf jeden Fall bleibts aber ein Verbrechen.

        Britische Jabo Besatzung scheidet in diesem speziellen Fall - Kaulsdorf bei Berlin - aber meines Erachtens aus, wenn dann tipp ich eher auf normale Bomberbesatzung.

        Zitat von wolfi
        Meine Oma hat sowas auch erlebt.
        Ziemlich gruselig, wie oft man sowas aus Augenzeugenberichten hoert, da scheints neben den bekannten Fliegerlynchmorden noch eine hohe Zahl an Dunkelziffer gegeben zu haben.

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        • Mc Coy
          Heerführer


          • 22.02.2006
          • 1289
          • Berlin

          #19
          Ich suche in der Gegend 5 Flakstellungen- gibt es dazu Erkenntnisse?
          Mit Gruß
          MC

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          • corsa
            Heerführer


            • 21.06.2004
            • 1310
            • Berlin

            #20
            Zitat von Mc Coy
            Ich suche in der Gegend 5 Flakstellungen- gibt es dazu Erkenntnisse?
            Mit Gruß
            MC
            Ja, klar. Die Standorte in Marzahn und Biesdorf (bei denen ist aber nichts mehr zu finden):

            zwischen Bahnhof Marzahn und Dorf Marzahn, neu bebaut (Strassenbahntrasse- und Wendestelle, die ersten Neu-Marzahner kennen noch die Betonplatten von dem Ding, bis in die 80er stand der dazugehoerige Scheinwerferturm noch (Landsberger Allee zwischen H+W und Siedlung), fiel dann leider einer "wilden" Schrottsammelaktion der FDJ zum Opfer

            Grossstellung Biesdorf (am Wuhleknick, jetzt Neubaugebiet) mit mehreren Geschuetzen, kann daher sein, dass das als mehrere Stellungen gezaehlt wird (die wird derzeit archaeologisch erforscht, so richtig mit Grabungen etc., danach erfolgt dort Wohnungsbau bzw. ist zu Teilen schon erfolgt)

            eine Stellung war im heutigen Erholungspark - genau da wo jetzt der Chinesische See ist, dazu gehoerte auch ein Scheinwerfer, der stand etwa da, wo heute die Boxhalle ist.

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            • Mc Coy
              Heerführer


              • 22.02.2006
              • 1289
              • Berlin

              #21
              In einer Chronik ist von 5 Flakstellungen im Umkreis von 5 km um die Fortunaallee in Biesdorf die Rede. Da fällt der Wuhleknick mit drunter, den kannte ich. Erholungspark Marzahn mit gutem Willen aber der Rest ist zu weit weg. Trotzdem danke für die Info. Möglicherweise ist ja etwas südlich bzw. südwestlich noch was. Wo das Mun- Lager der Kaserne im Karlshorst war stand mal ein kleiner Bunker ( jetzt spurlos verschwunden), da heisst es, war auch mal eine Flak. Fällt aber auch nicht in die 5 km.
              Also weitersuchen, vielleicht findet man ja noch was.
              Mit Gruß
              MC

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              • Sven2
                Bürger


                • 01.05.2005
                • 110
                • Berlin- Bohnsdorf

                #22
                Die Flakstellung "Chinesischer Garten" kommt bin etwas komisch vor, weil dort eine Müllkippe zu DDR-Zeiten war und 1945 bereits der "Lange Kienberg" im wege war. Gibt es stichhaltige Beweise?

                Gruß Sven!

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                • Mc Coy
                  Heerführer


                  • 22.02.2006
                  • 1289
                  • Berlin

                  #23
                  Also ich könnte mir eine Flakstellung auf dem Kienberg schon vorstellen. Nur der Scheinwerfer dann unten im Tal- ick weeß nich.
                  Mit Gruß
                  MC

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