07.05.05 Sonderausstellung „Waggon von Compiègne“

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    #1

    07.05.05 Sonderausstellung „Waggon von Compiègne“

    07.05.2005 – 10:00Uhr Sonderausstellung „Waggon von Compiègne“

    Die Mitglieder des Jonastalvereins, unterstützt von Geschichtsinteressierten aus Thüringen, möchten Sie hiermit zur Sonderausstellung „Waggon von Compiègne“ am 07.05.2005 einladen. An diesem Tag treffen wir uns zunächst 10:00Uhr am Bahnhof Crawinkel (hinterer Bereich – Kopframpe), werden vor Ort geschichtliche Ereignisse und das Vereinsprojekt kurz erläutern und dann die Ausstellung im Dokumentationszentrum Jonastal in Wölfis eröffnen.

    Gemeinsam ist es unser Ziel, an die Zerstörung des berühmtesten Eisenbahnwaggons der Welt bei Crawinkel im Frühjahr 1945 dauerhaft zu erinnern.
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    Wer die Vergangenheit nicht kennt, ist dazu verurteilt, sie zu wiederholen. (George Santayana)
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    #2
    Zum Hintergrund ein paar Erläuterungen

    Am 11. November 1918 endete mit den Waffenstillstandsverhandlungen im Salonwagen No. 2419 D im Wald von Compiègne der 1. Weltkrieg. Die Waffenstillstandsbedingungen des Versailler Vertrages waren neben dem durch diesen mörderischen Krieg verursachten Elend bestimmend für die weitere politische Entwicklung Europas. Der Eisenbahnwaggon war danach gleichzeitig Symbol für den Sieg auf der einen und das Symbol für die Niederlage und so genannte Schmach auf der anderen Seite zweier europäischer Nachbarn. Am 21. Juni 1940 mussten Regierungsvertreter Frankreichs im gleichen Eisenbahnwaggon die erneuten, dieses Mal entgegengesetzten Waffenstillstandsbedingungen des deutschen Reiches in Empfang nehmen. Der Waggon wurde danach als Kriegsbeute nach Berlin verbracht und ging am Ende des 2. Weltkrieges auf seine letzte Fahrt. Sie endete im Raum Thüringen, der vom nationalsozialistischen Regime als ein letztmögliches Rückzugsgebiet vor den alliierten Armeen angedacht war.

    Zu Beginn des Monats April wurde der Waffenstillstandwaggon, so seine Bezeichnung in vielen Geschichtsbüchern, im Wald zwischen Ohrdruf und Crawinkel zerstört. Zeitzeugen und Sachzeugnisse haben diese Tatsache bestätigt. Zu Recht wird der ursprüngliche Speisewagen No. 2419 D und spätere Salonwagen als der berühmteste Eisenbahnwaggon der Welt bezeichnet. Im April 2005 jährt sich zum 60. Mal der Tag seiner Zerstörung und es ist ebenfalls das 85. Jahr seiner wechselnden Zweckbestimmungen. Die französische Nation sieht im Waggon von Compiègne eines ihrer wichtigsten, historischen Monumente. Zur Gedenkstätte des Waffenstillstandes haben sich mittlerweile enge, freundschaftliche Beziehungen entwickelt. Vor Ort im Wald bei Crawinkel gefundene Sachzeugnisse wurden dem französischen Museum der Gedenkstätte übergeben. Gegenüber dem Denkmal von General Foch im Wald von Compiègne wächst heute mittlerweile eine junge Eiche aus dem Wald von Crawinkel, gepflanzt durch Herrn Gerd Kratsch aus Ohrdruf.

    So wie die jahrelange Partnerschaft zwischen dem Freistaat Thüringen und der französischen Region Picardie unterhalten auch viele Städte und Gemeinden in der Umgebung wie z.B. Crawinkel selbst partnerschaftliche Beziehungen zu französischen Gemeinden. Unter diesem Gesichtspunkt wird das Projekt auch als deutlichen Zeichen der heutigen Freundschaft verstanden und könnte eine weitere Chance für einen sanften Tourismus in dieser Region bilden.

    Die Geschichts- & Technologiegesellschaft Großraum Jonastal e.V. erachtet es daher für richtig und wichtig, diesen bedeutenden, geschichtlichen Sachverhalt der Zerstörung des Waggons, unterstützt von dem genannten Personenkreis und in Zusammenarbeit mit der Gemeindeverwaltung Crawinkel, mit der Errichtung einer Erinnerungsstätte in das Bewusstsein besonders junger Menschen beider Nationen und darüber hinaus zu tragen. Die Gemeinde Crawinkel stellt dazu ein geeignetes Gelände in dem Bereich zur Verfügung, in dessen Nähe der Waggon zum vorletzten Mal stand. Dort soll in einem parkähnlichen Bereich unter anderem ein Stein mit einer Inschrift an die Zerstörung des Waggons erinnern und eine zerstörungssicherere Schautafel die Geschichte des Waggons kurz beschreiben.

    Die Dokumentation der Geschichte des Waggons von Compiègne ist unserer Meinung nach besonders wichtig, da dieser derzeit nachweisbar neben den Stollen im Jonastal und dem Amt 10 als wichtigster, historischer Beleg für die Bedeutung des Gebietes um den Truppenübungsplatz Ohrdruf gegen Ende des 2. Weltkrieges steht. Wir sind uns dabei der besonderen Bedeutung dieses Waggons für die europäische Geschichte bewusst und sehen darin ein Chance, diese noch besser kennen zu lernen, um die Gegenwart begreifen und die Zukunft gestalten zu können.
    Wer die Vergangenheit nicht kennt, ist dazu verurteilt, sie zu wiederholen. (George Santayana)

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