Moin 
Endlich Urlaub - und zum Leidwesen meiner Frau endlich einmal Zeit, die vom "Berliner Unterwelten e.V." angebotenen Führungen mitzumachen, genauergesagt die Führung durch den Flakturm am Humboldthain
Es handelt sich hierbei um die Ruine des Gefechtsturmes, die von den Briten 1948 nicht vollständig gesprengt wurde, da man die direkt vor dem Turm verlaufenden Eisenbahngleise nicht beschädigen wollte.
Der zum Gefechtsturm gehörende Leitturm mit dem dort untergebrachten "Würzburg - Riesen" wurde leider vollständig gesprengt.
Eines direkt vorweg: Leider darf man während der Führungen nicht fotografieren, weswegen ich leider keine Bilder einstellen kann. Ich fasse nun einfach mal die Informationen über den Flakturm in der Reihenfolge zusammen, wie sie während der Führung präsentiert wurden.
Ich denke jedoch, das die Leute von den Unterwelten nichts dagegen haben, wenn ich Links zu den Tourbildern auf Ihrer Homepage in den Text einsetze und dementsprechend kommentiere.
Weitere Bilder und alle Informationen zu den Führungen, die der Verein Berliner Unterwelten e.V. anbietet, findet man auf www.berliner-unterwelten.de Das Copyright der von mir verlinkten Bilder liegt ebenfalls bei den Unterweltlern.
Los gehts auf der Galerie von Turm 3. Nach einer kurzen Einweisung betritt man die Splitterschutzräumlichkeiten für die Bedienmannschaften der 2cm und 3,7 cm Flak. Diese Geschütze waren auf Betonsockeln montiert und sollten den Turm gegen Tiefflieger verteidigen.
Bemerkenswert ist, das diese Räumlichkeiten in der "aktiven" Zeit des Flakturmes keine Türen
hatten, so daß die Bedienmannschaften im schnellstmöglich zu Ihren Geschützen gelangen konnten. Die Eingänge dieser Räume verfügten lediglich über einen Vorhang, der dafür sorgte, das man nachts die Verdunkelungsvroschriften einhalten konnte und der Flakturm für die heranfliegenden Bomber möglichst lange "unsichtbar" blieb.
In den letzten Kriegstagen versuchten die Russen durch gezielten Beschuss der Galerie und der Eingänge den Flakturm sturmreif zu schießen, was jedoch nicht gelang.
Der Turm wurde erst Stunden nach der Kapitulation übergeben. Woran das lag, läßt sich heute allerdings nicht mehr nachvollziehen.
Zum einen vermutet man, das der Turmkommandant den Kampf bis zum letzten Mann befohlen hatte, zum andern wird vermutet, das schlicht und einfach die Nachrichtenverbindungen des Turmes abgeschnitten waren und die Besatzung vom Kriegsende eben erst später erfahren hat.
Die nächste Station ist der Eingang zum Treppenhaus mit der großen Wendeltreppe, die sich vom Erdgeschoß bis zur obersten Etage erstreckte.
Der Eingang zum Treppenhaus war durch eine 6 cm dicke Stahltüre, die leider nicht mehr vorhanden ist, abgesichert. Von dem Dimensionen dieser Tür kann man sich anhand der Türgriffe, die dort ausgestellt sind, ein Bild machen.
Die auf die Eingangstüre folgende Gasschleuse war ebenfalls nicht mehr vorhanden, da die gemauerten Innenräume des Bunkers durch die Sprengungen, die die Briten 1948 durchgeführt haben allesamt durch den bei den Sprengungen entsthenden Luftdruck zerstört wurden.
In der Decke des Raumes ist noch die Kabeldurchführung für die Steuerkabel des Zwillingsgeschützes zu sehen, welches sozusagen direkt über der Wendeltreppe seinen Platz hatte.
Das Treppenhaus bietet für Personen, die schwindelfrei sind sehr schöne Ein- bzw. Durchblicke. Ich habe mich dann jedoch darauf beschränkt lediglich einen kurzen Blick in die Tiefe zu riskieren
- mit meiner Höhenfestigkeit ist es leider nicht allzuweit her, wenn ich nicht einen Klettergurt trage 
Die Wendeltreppen der Flakbunker wurden auch häufig zum Drill der Bunkerbesatzung benutzt, die dann mit vollem Marschgepäck die Treppe hochlaufen "durfte".
Es ist überliefert, das es mitunter auch üblich war, als Bestrafungsmaßnahme einzelne Soldaten mit Ihrem Spind (natürlich ohne diesem vorher auszuräumen) diese Treppe herauf und herabgeschickt hat.
Diese Art der Bestrafung wurde wohl erst eingestellt, nachdem ein Luftwaffenhelfer bei einer solchen Aktion mit seinem Spind zusammen abgestürzt ist.
Über die Wendeltreppe wird man in die 4. Etage des Turmes geführt. Sehr beeindruckend fand ich die nahezu "schlagartige" Temperaturveränderung". War es eine Etage höher noch warm, herrschten in der 4. Etage die bunkertypischen 8-10 Grad.
Es folgte ein Diavortrag über die Geschichte des Flakturmes mit sehr vielen Bildern aus den Kriegstagen (Diavortrag ).
Besonders beeindruckend fand ich die Bilder von der in den Turm strömenden Zivilbevölkerung. Teilweise suchten bei Bombenangriffen bis zu 30.000 Personen Schutz im Flakturm und im dazugehörigen Leitturm.
Eine wirkliche Bereicherung der Luftabwehr stellten die Türme jedoch nicht dar, da das von den pro Flakturmpaar 4 Zwillingsflakgeschützen abgedeckte Luftraumfenster gerade einmal einem Würfel mit einer Kantenlänge von 250 Metern entsprach. Viel wichtiger war die moralische Wirkung dieser Türme.
Mit einer Kantenlänge von knapp 70 Metern und einer Höhe von ca. 42 Metern stellten die Flakbunker doch ein recht massive Trutzburgen dar. Die Deckenstärke betrug am Humboldthain 3,80 Meter, die Wandstärke zwischen 2,30 und 2,80 Meter. Für den G-Turm Humboldthain wurden 80.000 Kubikmeter Beton und 10.000 Tonnen Stahl verbaut.
Allein die Panzerkuppeln, die als Abdeckung der Munitionsaufzüge für die großen Flakgeschütze dineten, hatten ein Gewicht von jeweils 72 Tonnen.
Nach dem Diavortrag wurde die ehemals vorhandene Aufteilung der 4. Etage mit Zwischenwänden und -decken erläutert. Leider wurde durch die Sprengung des Bunkers so viel zerstört, das man die ehemalige Einteilung der Räumlichkeiten nur noch an Betonresten erkennen, die von den gemauerten Zwischenwänden übrig geblieben sind.
Interessant war auch der HInweis, das in den Qaurtieren der Bunkerbesatzung und der Luftwaffenhelfer im Turm stets ein sehr ungesundes Klima herrschte, weswegen im bunkereigenen Luftwaffenhospital Fälle von Lungenentzündung und anderen Atemwegserkrankungen an der Regel waren.
Der nächste Punkt der Führung war die "Besucherplattform" (da hätte eigentlch bei mir schon die ein oder andere Alarmglocke schrillen sollen, aber zuerst sah das Ganze noch sehr unspektakulär aus). Um möglichst viel sehen zu können, suchte ich mir einen Platz mitten auf dieser Plattform, deren Boden aus Eisengittern besteht. Unter folgendem Link kann man Im Bildvordergrund diese Plattform erkennen: Besucherplattform.
Nachdem dann das Licht in der 4. Etage aus- und unter der Besucherplattform eingeschaltet war, war es zu spät, Höhenangst zu entwickeln
Die Plattform befindet sich genau über dem Aufzugsschacht des Materialaufzuges, man hat sozusagen einen ziemlich freien Durchblick durch mehrere Etagen des Flakbunkers.
Im Bunker selber waren neben der Bedienmannschaft für die Geschütze und dem Luftwaffenhospital auch Luftschutzräume für die Zivilbevölkerung und auch Rüstungsproduktion untergebracht. In der dritten Etage waren Labors von AEG und Telefunken untergebracht, in denen an Radartechnik geforscht wurde.
Die wohl am deutlichsten sichtbaren Spuren der britischen Sprengung kann man ein Paar Meter weiter (wieder mit solidem Beton unter den Füßen) betrachten: die Halde .
Auf dem Bild erkennt man die Kante, die entstanden ist, als die Deckenplatte des Bunkers durch die Sprengung abbrach und die unteren Geschosse zertrümmert wurden.
Diese Trümmerhalde zieht sich nahezu durch den gesamten Flakturm, man kann an dieser Stelle sehr gut die dicken Eisenbewehrungen erkennen, die in Verbindung mit dem Beton dem Bunker die Stabilität geben.
Mitten in der Halde befindet sich auch das, was vom zentralen Treppenhaus übrig geblieben ist. Ebenso hat man einen Einblick in das Treppenhaus des Turmes 2.
Die ehemals dort eingebaute Wendeltreppe ist sher stark zerstört.
Auf dieser Treppe verunglückte Ende der 80er Jahre ein Student, der einen Zugang zum Bunker gefunden hatte und nur mit einem Feuerzeug bewaffnet übersehen hat, das die Wendeltreppe leider in Höhe der vierten Etage im Nichts aufhört. Leider ist der Student bei dem Absturz über ca. 20 Meter tödlich verunglückt, was dann dazu geführt hat, das die Stadt Berlin sämtliche Eingänge und Zugangsmöglichkeiten zum Bunker versiegelt hat.
Im Zuge dieser Arbeiten wurden auch die Galerien und Plattformen für die schwere Flak zu Aussichtsplattformen umgebaut.
Nächster Programmpunkt waren die vom Verein Berliner Unterwelten geschaffenen Fledermausquartiere. Die Fledermäuse fühlen sich im Flakturm wohl, weswegen die Besichtigungstouren auch nur im Sommer möglich sind.
Eine durch die Sprengung hervorgerufene Besonderheit gab es auf dem Weg zum Ausgang noch zu besichtigen (Srengschäden ).
Wie man am oberen Bildrand erkennen kann, fehlen in den Stahlbetonverstrebungen ein Paar Zentimeter.
An dieser Stelle wurde die mit den Sreben verbundene Aussenwand durch den bei der Sprengung entstandenen Druck einfach ca. 80 Zentimeter nach außen verschoben.
Man verläßt den Flakturm durch eine vom Verein wieder freigegrabene Treppe (siehe Bild ).
Mein Fazit: Diese Führung lohnt sich auf jeden Fall. Es gibt zwar keine technischen Einbauten zu sehen, aber allein schon die Dimensionen der Räume im Flakturm und der Trümmerhalde sind auf jeden Fall sehenswert.
Auch die Erklärungen der Unterweltler zum Flakturm und zu den Lebensbedingungen der Besatzung und der Zivilbevölkerung während der Bombenangriffe fand ich sehr gut.
Alles in allem ein perfekter Sonntagmorgen
Gruß
Holger

Endlich Urlaub - und zum Leidwesen meiner Frau endlich einmal Zeit, die vom "Berliner Unterwelten e.V." angebotenen Führungen mitzumachen, genauergesagt die Führung durch den Flakturm am Humboldthain
Es handelt sich hierbei um die Ruine des Gefechtsturmes, die von den Briten 1948 nicht vollständig gesprengt wurde, da man die direkt vor dem Turm verlaufenden Eisenbahngleise nicht beschädigen wollte.
Der zum Gefechtsturm gehörende Leitturm mit dem dort untergebrachten "Würzburg - Riesen" wurde leider vollständig gesprengt.
Eines direkt vorweg: Leider darf man während der Führungen nicht fotografieren, weswegen ich leider keine Bilder einstellen kann. Ich fasse nun einfach mal die Informationen über den Flakturm in der Reihenfolge zusammen, wie sie während der Führung präsentiert wurden.
Ich denke jedoch, das die Leute von den Unterwelten nichts dagegen haben, wenn ich Links zu den Tourbildern auf Ihrer Homepage in den Text einsetze und dementsprechend kommentiere.
Weitere Bilder und alle Informationen zu den Führungen, die der Verein Berliner Unterwelten e.V. anbietet, findet man auf www.berliner-unterwelten.de Das Copyright der von mir verlinkten Bilder liegt ebenfalls bei den Unterweltlern.
Los gehts auf der Galerie von Turm 3. Nach einer kurzen Einweisung betritt man die Splitterschutzräumlichkeiten für die Bedienmannschaften der 2cm und 3,7 cm Flak. Diese Geschütze waren auf Betonsockeln montiert und sollten den Turm gegen Tiefflieger verteidigen.
Bemerkenswert ist, das diese Räumlichkeiten in der "aktiven" Zeit des Flakturmes keine Türen
hatten, so daß die Bedienmannschaften im schnellstmöglich zu Ihren Geschützen gelangen konnten. Die Eingänge dieser Räume verfügten lediglich über einen Vorhang, der dafür sorgte, das man nachts die Verdunkelungsvroschriften einhalten konnte und der Flakturm für die heranfliegenden Bomber möglichst lange "unsichtbar" blieb.
In den letzten Kriegstagen versuchten die Russen durch gezielten Beschuss der Galerie und der Eingänge den Flakturm sturmreif zu schießen, was jedoch nicht gelang.
Der Turm wurde erst Stunden nach der Kapitulation übergeben. Woran das lag, läßt sich heute allerdings nicht mehr nachvollziehen.
Zum einen vermutet man, das der Turmkommandant den Kampf bis zum letzten Mann befohlen hatte, zum andern wird vermutet, das schlicht und einfach die Nachrichtenverbindungen des Turmes abgeschnitten waren und die Besatzung vom Kriegsende eben erst später erfahren hat.
Die nächste Station ist der Eingang zum Treppenhaus mit der großen Wendeltreppe, die sich vom Erdgeschoß bis zur obersten Etage erstreckte.
Der Eingang zum Treppenhaus war durch eine 6 cm dicke Stahltüre, die leider nicht mehr vorhanden ist, abgesichert. Von dem Dimensionen dieser Tür kann man sich anhand der Türgriffe, die dort ausgestellt sind, ein Bild machen.
Die auf die Eingangstüre folgende Gasschleuse war ebenfalls nicht mehr vorhanden, da die gemauerten Innenräume des Bunkers durch die Sprengungen, die die Briten 1948 durchgeführt haben allesamt durch den bei den Sprengungen entsthenden Luftdruck zerstört wurden.
In der Decke des Raumes ist noch die Kabeldurchführung für die Steuerkabel des Zwillingsgeschützes zu sehen, welches sozusagen direkt über der Wendeltreppe seinen Platz hatte.
Das Treppenhaus bietet für Personen, die schwindelfrei sind sehr schöne Ein- bzw. Durchblicke. Ich habe mich dann jedoch darauf beschränkt lediglich einen kurzen Blick in die Tiefe zu riskieren


Die Wendeltreppen der Flakbunker wurden auch häufig zum Drill der Bunkerbesatzung benutzt, die dann mit vollem Marschgepäck die Treppe hochlaufen "durfte".
Es ist überliefert, das es mitunter auch üblich war, als Bestrafungsmaßnahme einzelne Soldaten mit Ihrem Spind (natürlich ohne diesem vorher auszuräumen) diese Treppe herauf und herabgeschickt hat.
Diese Art der Bestrafung wurde wohl erst eingestellt, nachdem ein Luftwaffenhelfer bei einer solchen Aktion mit seinem Spind zusammen abgestürzt ist.
Über die Wendeltreppe wird man in die 4. Etage des Turmes geführt. Sehr beeindruckend fand ich die nahezu "schlagartige" Temperaturveränderung". War es eine Etage höher noch warm, herrschten in der 4. Etage die bunkertypischen 8-10 Grad.
Es folgte ein Diavortrag über die Geschichte des Flakturmes mit sehr vielen Bildern aus den Kriegstagen (Diavortrag ).
Besonders beeindruckend fand ich die Bilder von der in den Turm strömenden Zivilbevölkerung. Teilweise suchten bei Bombenangriffen bis zu 30.000 Personen Schutz im Flakturm und im dazugehörigen Leitturm.
Eine wirkliche Bereicherung der Luftabwehr stellten die Türme jedoch nicht dar, da das von den pro Flakturmpaar 4 Zwillingsflakgeschützen abgedeckte Luftraumfenster gerade einmal einem Würfel mit einer Kantenlänge von 250 Metern entsprach. Viel wichtiger war die moralische Wirkung dieser Türme.
Mit einer Kantenlänge von knapp 70 Metern und einer Höhe von ca. 42 Metern stellten die Flakbunker doch ein recht massive Trutzburgen dar. Die Deckenstärke betrug am Humboldthain 3,80 Meter, die Wandstärke zwischen 2,30 und 2,80 Meter. Für den G-Turm Humboldthain wurden 80.000 Kubikmeter Beton und 10.000 Tonnen Stahl verbaut.
Allein die Panzerkuppeln, die als Abdeckung der Munitionsaufzüge für die großen Flakgeschütze dineten, hatten ein Gewicht von jeweils 72 Tonnen.
Nach dem Diavortrag wurde die ehemals vorhandene Aufteilung der 4. Etage mit Zwischenwänden und -decken erläutert. Leider wurde durch die Sprengung des Bunkers so viel zerstört, das man die ehemalige Einteilung der Räumlichkeiten nur noch an Betonresten erkennen, die von den gemauerten Zwischenwänden übrig geblieben sind.
Interessant war auch der HInweis, das in den Qaurtieren der Bunkerbesatzung und der Luftwaffenhelfer im Turm stets ein sehr ungesundes Klima herrschte, weswegen im bunkereigenen Luftwaffenhospital Fälle von Lungenentzündung und anderen Atemwegserkrankungen an der Regel waren.
Der nächste Punkt der Führung war die "Besucherplattform" (da hätte eigentlch bei mir schon die ein oder andere Alarmglocke schrillen sollen, aber zuerst sah das Ganze noch sehr unspektakulär aus). Um möglichst viel sehen zu können, suchte ich mir einen Platz mitten auf dieser Plattform, deren Boden aus Eisengittern besteht. Unter folgendem Link kann man Im Bildvordergrund diese Plattform erkennen: Besucherplattform.
Nachdem dann das Licht in der 4. Etage aus- und unter der Besucherplattform eingeschaltet war, war es zu spät, Höhenangst zu entwickeln

Die Plattform befindet sich genau über dem Aufzugsschacht des Materialaufzuges, man hat sozusagen einen ziemlich freien Durchblick durch mehrere Etagen des Flakbunkers.
Im Bunker selber waren neben der Bedienmannschaft für die Geschütze und dem Luftwaffenhospital auch Luftschutzräume für die Zivilbevölkerung und auch Rüstungsproduktion untergebracht. In der dritten Etage waren Labors von AEG und Telefunken untergebracht, in denen an Radartechnik geforscht wurde.
Die wohl am deutlichsten sichtbaren Spuren der britischen Sprengung kann man ein Paar Meter weiter (wieder mit solidem Beton unter den Füßen) betrachten: die Halde .
Auf dem Bild erkennt man die Kante, die entstanden ist, als die Deckenplatte des Bunkers durch die Sprengung abbrach und die unteren Geschosse zertrümmert wurden.
Diese Trümmerhalde zieht sich nahezu durch den gesamten Flakturm, man kann an dieser Stelle sehr gut die dicken Eisenbewehrungen erkennen, die in Verbindung mit dem Beton dem Bunker die Stabilität geben.
Mitten in der Halde befindet sich auch das, was vom zentralen Treppenhaus übrig geblieben ist. Ebenso hat man einen Einblick in das Treppenhaus des Turmes 2.
Die ehemals dort eingebaute Wendeltreppe ist sher stark zerstört.
Auf dieser Treppe verunglückte Ende der 80er Jahre ein Student, der einen Zugang zum Bunker gefunden hatte und nur mit einem Feuerzeug bewaffnet übersehen hat, das die Wendeltreppe leider in Höhe der vierten Etage im Nichts aufhört. Leider ist der Student bei dem Absturz über ca. 20 Meter tödlich verunglückt, was dann dazu geführt hat, das die Stadt Berlin sämtliche Eingänge und Zugangsmöglichkeiten zum Bunker versiegelt hat.
Im Zuge dieser Arbeiten wurden auch die Galerien und Plattformen für die schwere Flak zu Aussichtsplattformen umgebaut.
Nächster Programmpunkt waren die vom Verein Berliner Unterwelten geschaffenen Fledermausquartiere. Die Fledermäuse fühlen sich im Flakturm wohl, weswegen die Besichtigungstouren auch nur im Sommer möglich sind.
Eine durch die Sprengung hervorgerufene Besonderheit gab es auf dem Weg zum Ausgang noch zu besichtigen (Srengschäden ).
Wie man am oberen Bildrand erkennen kann, fehlen in den Stahlbetonverstrebungen ein Paar Zentimeter.
An dieser Stelle wurde die mit den Sreben verbundene Aussenwand durch den bei der Sprengung entstandenen Druck einfach ca. 80 Zentimeter nach außen verschoben.
Man verläßt den Flakturm durch eine vom Verein wieder freigegrabene Treppe (siehe Bild ).
Mein Fazit: Diese Führung lohnt sich auf jeden Fall. Es gibt zwar keine technischen Einbauten zu sehen, aber allein schon die Dimensionen der Räume im Flakturm und der Trümmerhalde sind auf jeden Fall sehenswert.
Auch die Erklärungen der Unterweltler zum Flakturm und zu den Lebensbedingungen der Besatzung und der Zivilbevölkerung während der Bombenangriffe fand ich sehr gut.
Alles in allem ein perfekter Sonntagmorgen

Gruß
Holger
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