Westwall-Wanderweg

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  • bolitho
    Geselle


    • 06.05.2004
    • 79

    #1

    Westwall-Wanderweg

    Hallo,

    folgendes fand ich in der "Pirmasenser Zeitung"

    Gruß,

    Thomas

    PS:
    leider stand kein passender link zur Verfügung, daher hier der komplette Text:

    Westwall soll Tourismus stärken
    Rundwanderweg bei Erlenbach als Gegenstück zu viel besuchten Stellungen der Maginotlinie geplant
    Von PZ-Redakteur Holger Keller

    Erlenbach. Die Erfolge bei der touristischen Vermarktung der Maginotlinie auf französischer Seite bewegt nun auch die deutsche Seite zum Handeln: Bei Erlenbach soll ein Rundwanderweg angelegt werden, der an mehreren Anlagen des Westwalls vorbeiführt. Mittelfristig ist eine Verbindung der beiden Westwall-Museen in Pirmasens-Niedersimten und Bad Bergzabern über einen an der Befestigungslinie des Zweiten Weltkriegs entlang führenden Weg vorgesehen.


    Über 20 Westwall-Anlagen, oder vielmehr deren Überreste, befinden sich noch auf Erlenbacher Gemarkung, informierte gestern Hans Fuchsgruber, Gründer und Leiter des Bergzaberner Westwall-Museums. Der Bürger aus dem Ortsteil Lauterschwan wird die Realisierung des Projekts mitbetreuen. Elf davon werden über den sieben Kilometer langen Rundwanderweg westlich der Gemeinde künftig miteinander verbunden - neun Bunker sowie ein Panzergraben und eine Panzersperre. Letztere müssen noch hergerichtet werde: Der Graben ist zugewuchert, die Panzersperren abgebaut. Allerdings sind die Fundamente noch vorhanden, die fehlenden Betonhöcker könnten leicht wieder aufgesetzt werden. Ein Bunker (Typ Regelbau 10) wäre sogar noch begehbar. Er hat - im Gegensatz zu den anderen - die Sprengung nach dem Krieg fast unbeschadet überstanden. Bei den anderen (darunter ein seltener Kuppelbunker) zeugen nur noch dicke Betontrümmer von der einstigen Existenz der Sperranlage an der Grenze zum "Erbfeind" Frankreich. Sie sollen neu eingezäunt werden. Auch der verbindende Weg hängt unmittelbar mit dem Westwall zusammen. Es handelt sich dabei auf weiten Strecken um Überreste der Pionierstraße, die eigens zum Bau der Sperren vor fast 70 Jahren in den Wald gebaut wurde.


    Ein "Regelbauwerk 10" im Wald bei Erlenbach hat die überall übliche Sprengung der Westwallbunker nach dem Krieg nahezu unbeschadet überstanden. Es soll, wie weitere neun Bunkerreste, über einen Westwall-Rundwanderweg möglichst noch 2006 der Öffentlichkeit besser präsentiert werden. Ernst Görgen, Geschäftsführer des Naturparks Nordeifel (dort gibt es bereits einen Westwallweg), Hans Fuchsgruber, Gründer und Leiter des Westwall-Museums Bad Bergzabern, und Verbandsbürgermeister Wolfgang Bambey (von links) überzeugten sich gestern bei der Vorstellung des Projekts von dem guten Zustand des Bunkers. (Foto: Keller)
    Inzwischen hat die Natur die Westwallreste zurückerobert. Zwischen den Trümmern sind wertvolle Lebensräume für Moose und Farne, aber auch für Wildkatzen und Fledermäuse entstanden, informierte Verbandsbürgermeister Wolfgang Bambey. Dennoch hätten die Naturschutzverbände bereits ihre Zustimmung zu dem Projekt signalisiert, so Bambey, zumal die Besucher an einigen Stellen über kleine Stichpfade zu den Bunkeranlagen geführt werden sollen. Bislang suchte sich jeder Interessierte selbst seinen Weg zu den Ruinen, wie die zahlreichen Trampelpfade im Wald verdeutlichen.

    Der ökologische Aspekt soll auf den zahlreichen geplanten Schautafeln ebenso Erwähnung finden wie Technik und Bausubstanz der Bunker. Auch die Auswirkungen des Kriegs auf die Region wird thematisiert. Geplant ist ferner ein Rastplatz etwa auf halber Strecke sowie ein dreisprachiges Faltblatt.

    Mit der Unteren Landespflegebehörde laufen derzeit die Abstimmungsgespräche, sagte Elke Dilzer, Geschäftsführerin des Bündnisses Ländlicher Raum, bei dem die EU-Initiative Leader plus angesiedelt ist. Darüber hinaus seien aber noch viele andere Gespräche zu führen, etwa mit dem Bundesvermögensamt als Eigentümer der Bunkeranlagen wegen der Verkehrssicherungspflicht. Ob das Projekt bereits im kommenden Jahr fertiggestellt werden kann, sei daher fraglich. Das EU-Förderprogramm wird das rund 100 000 Euro teure Projekt voraussichtlich mit 80 Prozent unterstützen. 10 000 Euro will die Ortsgemeinde durch Eigenleistungen einsparen. "Den Rest werden wir irgendwie aufbringen", zeigte sich Ortsbürgermeister Bernd Arnold zuversichtlich, dass dieses derzeit einmalige Projekt im Landkreis nicht an den klammen Finanzen der Ortsgemeinde scheitern wird. Er will in der nächsten Gemeinderatssitzung im September über das Projekt informieren.

    Verbandsbürgermeister Bambey gab gestern bei der Vorstellung des Projekts im Erlenbacher Bürgerhaus zu, dass er in der Vergangenheit die touristische Vermarktung des Westwalls unterschätzt habe. Aber von vielen Gästen habe er eine entsprechende Rückmeldung bekommen, zumal dies auf französischer Seite mit den Artilleriewerken der Maginotlinie in Lembach, Schoenenburg und Simserhof (Bitsch) seit Jahren erfolgreich betrieben wird. Auch Ernst Görgen vom Naturpark Nordeifel - dort besteht bereits ein Westwallweg - berichtete von großem Interesse sowohl bei den Einheimischen als auch bei Touristen. Befürchtungen, solche Anlagen könnten auch Neonazis anziehen, hätten sich nicht bestätigt, sagte er.

    Stichwort
    Westwall
    Der Westwall (von den Alliierten auch "Siegfried-Linie" genannt) wurde zwischen 1938 und 1940 entlang der deutschen Westgrenze gebaut. Auf über 600 Kilometern entstand zwischen der Schweiz und dem Niederrhein ein Verteidigungssystem aus über 18 000 Bunkern, Stollen und Panzersperren als Gegenstück zur Maginotlinie, die als Folge des Ersten Weltkriegs seit 1926 an den französischen Außengrenzen umgesetzt wurde. Zwischen Erlenbach und Pirmasens war im Rahmen des so genannten Limesprogramms (1938) der Westwall gleich zweireihig vorgesehen: zum einen über Niederschlettenbach, Bundenthal, Fischbach und Eppenbrunn ("Fischbach-Linie"); zum andern über Busenberg, Dahn und Hinterweidenthal. (hll)

    Pirmasenser Zeitung vom 30.08.05
  • Sliver28
    Ratsherr


    • 17.05.2004
    • 254
    • Pfalz
    • Kein Detektor

    #2
    Sehr Interessant....

    hallo bolitho.....

    genau das hatte ich heute morgen am kaffetisch mir reingehauen...lach.
    Ist ein sehr Interesannter Bericht auch das was dort gemacht wird finde ich echt klasse.Es gibt immer wieder noch Leute die keine Verborten und engstirnigen Köpfe haben....

    Gruß
    Sliver28
    "Hey, du hast da ´nen roten Punkt auf der Stirn!"

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    • Hülse
      Heerführer


      • 28.08.2004
      • 2147
      • aus dem tiefen, dunklen Pfälzer-Wald
      • XP Deus, OGF-L, WF-KOG und Wünschelrute

      #3
      Der Regelbau 10 ist einen Besuch auf alle Fälle wert .
      Er ist zwar angesprengt, aber dennoch recht gut erhalten. Man kann sogar noch etwas von der Wandbeschriftung erkennen. Der Bunker hat einen gedeckten Eingang und einen angehängten Kampfraum.
      ( Wenn ich doch nur wüßte, wo ich die Bilder hingesteckt habe )Übrigens ist das komplette Gebiet der Fischbachstellung sehr interessant.


      Gruß
      die Hülse
      Wer einen Misserfolg nur als kleinen Umweg betrachtet, verliert nie sein Ziel aus den Augen.

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      • Sams
        Bürger


        • 02.11.2004
        • 181
        • Lörrach

        #4
        Mein Senf dazu

        Endlich scheinen die Leute zu kapieren, daß es eine gute Idee sein kann an manchen Stellen (im Wald,...) die Bunkerreste stehen zu lassen. In meinem Heimatlandkreis kommt diese Erkenntnis leider mehrere Jahre zu spät - so gut wie alle Westwallrelikte wurden mit Stumpf und Stiel entfernt.
        Tja, wenn die Leute Geld riechen (Tourismus) geht plötzlich einiges, dumm halt nur wenn ausser Schanzarbeiten von 1944 nichts mehr in Wald und Wiese vorhanden ist...

        Grüsse, Sams
        Was niemand sucht, wird selten gefunden.
        Johann Heinrich Pestalozzi, (1746 - 1827) Schweizer Pädagoge und Sozialreformer

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        • faba
          Lehnsmann


          • 08.01.2005
          • 32
          • Hannover

          #5
          Irgendwie bin ich neidisch auf die Leute, die an den deutschen Grenzen leben, da gibts soviel zu sehen.
          "Leider" war hier nicht so viel los.
          Obwohl ich früher was "schönes" vor der Haustür hatte. Das war die Eibia Anlage "Karl", aber da kriegt man ja keine richtigen Infos und kommt net legal rein.
          Damals war ich mal drin, wir dachten das wäre verlassen, aber als wir da Autos gesehn haben, haben wir uns ganz schnell aus dem Staub gemacht.

          kurze Amerkung: Wir waren uns damals nicht über eventuelle Konsequenzen in klaren, ich glaub wir waren 13 oder so, also noch nicht Strafmündig.

          greetz faba

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          • Hülse
            Heerführer


            • 28.08.2004
            • 2147
            • aus dem tiefen, dunklen Pfälzer-Wald
            • XP Deus, OGF-L, WF-KOG und Wünschelrute

            #6
            Hier mal ein paar Bilder des Regelbau 10.
            Ich kann´s nur bestätigen, für unsere Region in wirklich gutem Zustand.



            Gruß
            Hülse
            Angehängte Dateien
            Wer einen Misserfolg nur als kleinen Umweg betrachtet, verliert nie sein Ziel aus den Augen.

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