LS-Stollen & -markierungen in Mülheim/Ruhr

Einklappen
X
 
  • Zeit
  • Anzeigen
Alles löschen
neue Beiträge
  • ruine13
    Landesfürst


    • 07.02.2005
    • 780
    • Duisburg

    #1

    LS-Stollen & -markierungen in Mülheim/Ruhr

    Da es ja doch einige Leute aus dem Pott hier zu geben scheint gibt's heute mal etwas aus Mülheim. Im dortigen Freilichttheather existiert ein Stollen, leider vermauert, laut Aussage einer Bekannten war dort wohl ein komplettes Krankenhaus untergebracht. Google gibt wenigstens etwas über die Geschichte her :

    "Am 28. Juni 1936 wurde das städtebauliche Kleinod an der Dimbeck mit Shakespeares "Sommernachtstraum" eröffnet.
    Auf der Brachfläche eines ehemaligen Steinbruchs war in zweijähriger Bauzeit eine der schönsten und größten Naturbühnen Deutschlands entstanden. Die kulturelle Blüte währte jedoch nur kurz. Im Krieg trieb man einen Luftschutzbunker in den Felsen der Arena, die Sitzbänke fanden Verwendung als Brennmaterial."

    Ich habe mir die Ecke heute einmal angesehen, ausser dem vermauerten Eingang und einem Neben(?)eingang ist dort nichts zu sehen, das Ding scheint also komplett verschlossen zu sein (sollte ich mich diesbezüglich irren bitte ich dringenst um PN !).

    Ansonsten finden sich aber noch einige Bauten von 1936, das ganze Gelände ist sehr nett, viele alte Treppen und Mauern.

    Bild 1+2 : der vermauerte Eingang
    Bild 3 : Nebeneingang / Notausgang, ich hatte ja gehofft
    dort hineinzukommen, war aber leider nichts ...
    Bild 4+5 : Ein paar Fotos der alten Anlage
    Angehängte Dateien
    IN GIRUM IMUS NOCTE ET CONSUMIMUR IGNI
  • ruine13
    Landesfürst


    • 07.02.2005
    • 780
    • Duisburg

    #2
    Noch 'ne Frage : am Tag des offenen Denkmals wurde erwähnt, dass die runden Markierungen auf LS-Keller hinweisen, ich habe leider vergessen noch einmal nachzufragen. Ich habe von den Kreisen mittlerweile ca. 20 Stück in Mülheim gefunden, scheint also wirklich weit verbreitet gewesen zu sein. Zusätzlich findet man aber auch die üblichen Pfeile und, um die Verwirrung komplett zu machen, Kombinationen aus beiden. Jemand 'ne Ahnung was das soll ?!? Das letzte Foto zeigt eine Luftschutzhelfer-Sammelstelle, habe ich an Schulen bisher 4 von gefunden, war mir ausserhalb Mülheims auch noch nicht bekannt.
    Angehängte Dateien
    IN GIRUM IMUS NOCTE ET CONSUMIMUR IGNI

    Kommentar

    • Oelfuss
      Heerführer

      • 11.07.2003
      • 7794
      • Nds.
      • whites 3900 D pro plus

      #3
      Hier in der Umgebung gibts keine runden Markierungen - nur Pfeile, die auf den Schutzraum zeigen.

      Von den runden Markierungen habe ich noch nix gehört, in diesem Zusammenhang.
      bang your head \m/

      Kommentar

      • Panzer
        Anwärter


        • 14.05.2004
        • 19
        • NRW

        #4
        LS-Stollen

        Hallo alle zusammen.
        Den LS-Stollen kenne ich von der Geschichte her. Das in der Nähe liegende
        ev. Krankenhaus nutzte diesen Stollen. In der Geschichtsausgabe Chronik
        100 (???) Jahre des Krankenhauses war der Stollen erwähnt und es gibt dazu
        auch Fotos von einen OP-Saal. Frage mal im ev. Krankenhaus nach der Chronik. Gruß Panzer.

        Kommentar

        • Der Flieger
          Ritter

          • 04.11.2003
          • 395
          • Essen

          #5
          Hallo zusammen

          Mit dem Krankenhaus scheint zu stimmen. In den 50er Jahren soll der Stollen als Requisitenlager und Pilzzucht gedient haben. Mitte der 70er Jahre wurden die Eingangsbereiche zugeschüttet...


          Auf die Schnelle,
          Thomas

          Kommentar

          • BVK
            Heerführer


            • 16.09.2004
            • 1184

            #6
            Ebenfalls auf die Schnelle

            Flieger hat recht.
            Aber das ist MEIN REVIER!!!
            Also Finger weg!!!

            Vor 5 Jahren habe ich einem Printmedium eine "Befahrung" ermöglicht und Infos über die Anlage gegeben. Beides, Eindrücke der beteiligten Mädels der Zeitung bei der Befahrung, deren eigene Recherchen und die Infos die ich ihnen gab, wurden von der Zeitung veröffentlicht.
            Damit ich jetzt nicht in Urheberrechtliche Konflikte gerate zitiere ich mal was ich verantworten kann. Es sind Auszüge aus drei Artikel die am selben Tag in der Zeitung erschienen sind (wohl Regionalbedingt)

            Stollen stammt von 1940
            .....

            Aus dieser Zeit existiert sogar ein Lageplan, der
            aber sorgsam unter Verschluss gehalten wird.


            Ein paar Daten und Fakten:

            Gebaut wurde der Stollen im Gelände des
            ehemaligen Steinbruchs vermutlich Anfang der
            40er Jahre. Darauf weisen
            Fabrikationsschildchen an einer Filteranlage
            hin, die die Jahreszahl 1940 tragen. Der nicht
            ausgebaute Teil, der noch keine
            Beton-Verkleidung hat, entstand nach
            ingenieurswissenschaftlicher Beurteilung 1942.
            Möglicherweise wegen des Kriegsendes wurde die
            Anlage dann aber nicht mehr fertiggestellt.
            Teile der nicht-ausgebauten Flächen wurden aus
            Sicherheitsgründen in den 70er Jahren verfüllt
            - unter anderem leider auch der ehemalige
            Eingang an der Freilichtbühne.

            .....
            Und wem gehört nun der Stollen? Das ist
            kompliziert. Nach dem Allgemeinen
            Kriegsfolgengesetz kümmert sich der Staat um
            die Gefahrenabwehr. Dabei geht es allein um
            die gesetzlich definierte Gefahr für Leben und
            Gesundheit (von Menschen). Fiele also eine Kuh
            in einen von einem Stollen verursachten
            Tagesbruch, hätte sie Pech gehabt. Der Staat
            wird in diesem Fall vertreten durch die

            Von mir zensiert
            ...
            Als Besitzer - Korrektur von mir: EIGENTÜMER
            des Stollens zeichnen die Eigner der
            Grundstücke darüber. Sie müssen sich um die
            Verkehrssicherheit kümmern, etwa den Eingang
            absperren.

            ....
            Liegt etwas im Argen - wie im Frühjahr, als
            Unbekannte den Stolleneingang aufgebrochen
            hatten - wird zur ersten Hilfe


            Fortsetzung von mir: "Die Polizei", "FW informiert"

            ...
            Im Dunkeln wohnen nur noch Mücken
            Ein Abgang in den Bunker


            [I] Mücken. Viele Mücken. Große Mücken. Mücken,
            aber die der fahle Schein der Taschenlampe
            streicht, die nicht summen, sondern einfach
            nur sitzen an den feuchten Wänden kurz hinter
            dem schweren Eingangstor. Doch was heißt schon
            Tor: Eine kleine Luke ist es höchstens, durch
            die man einsteigt in den Berg, der in den
            letzten Kriegsjahren Bunker war. Hugo Stinnes
            ließ ihn damals in den alten Steinbruch
            treiben, bombensicher, verzweigt, immer
            mindestens sechs Meter unter der Grasnarbe.
            Die Bergleute vom Mülheimer Bergwerksverein
            nannten den öffentlichen Luftschutzstollen
            Glück-auf-Stollen.

            Aber es wird wohl wenig Glück darin gewesen
            sein - schließlich herrschte Krieg, und der
            Bunker war einer nur für Kranke: Das
            Evangelische Krankenhaus schlug bei Angriffen
            hier unten 75 Betten auf, operierte, pflegte -
            einen kompletten OP-Saal hat es gegeben, ein
            Untersuchungszimmer, fließend Wasser. Der
            Chirurgische Chefarzt aus dieser Zeit, Prof.
            Kleinschmidt, wusste noch davon zu erzählen,
            wie er nächtens bei Luftangriffen durch Gärten
            und über Zäune in den Stollen vordrang (wegen
            der Sperrstunde), um bei Notbeleuchtung dort
            zu operieren.

            Vorbei. Die Einrichtung - verschwunden,
            allenfalls verrostet. Eine alte Eisentür hängt
            wie ein Schatten ihrer selbst in den
            rostverkrusteten Angeln, es rieselt, wenn man
            sie berührt. Ein paar Haken ragen ins Gewölbe.
            Vorsicht, dass sich keiner den behelmten
            Kopf stößt.

            Dunkel ist es hier, so dunkel. Hier und da
            hängen noch Reste alter Leitungen aus der
            Decke, doch sie sind so tot wie die Ratte, die
            in einer Nische vertrocknet. Oder der Vogel,
            dessen Federn in einem Hinterzimmer von einem
            Marderfrühstück künden. Einzig ergraute,
            gekachelte Wandelemente lassen noch ahnen,
            dass hier Kranke gepflegt wurden, dass es
            einmal hell und licht war, dass gar Kinder
            geboren wurden in den Katakomben.
            Dunkel ist es hier, so dunkel. Hier und da
            hängen noch Reste alter Leitungen aus der
            Decke, doch sie sind so tot wie die Ratte, die
            in einer Nische vertrocknet. Oder der Vogel,
            dessen Federn in einem Hinterzimmer von einem
            Marderfrühstück künden.
            Im sorgfältig gelegten Estrich klaffen
            Stolperfallen, von Abflüssen vielleicht.
            Irgendjemand hat irgendwann Dachpfannen für
            Fledermäuse an die Wand gepappt. Die gilt es
            schließlich zu schützen, doch gesehen hat man
            sie hier noch nie.
            ....

            Ein Messgerät misst ständig den
            Sauerstoffgehalt der Moderluft. An einer
            schmalen Stollenstelle fängt es herzzerreißend
            an zu piepen. 19 Prozent Sauerstoff in der
            Luft - bei 17 segnen Sie das Zeitliche.
            ...
            Das Ding muss irgendwo undicht sein. Vereinzelt hängen gar
            kleine Stalaktiten von der Decke. Allerdings:
            Mücken gibt es weiter hinten nicht mehr. Acht
            Grad werden auch ihnen vielleicht zu kalt sein.

            Und was wäre nun, wenn die Freilichtbühne..
            Sofort, rutschte es[/]N.N. "zensiert": von der
            ....spontan heraus.
            ....ein neuer Besitzer - und schon wäre der Staat eine
            Menge Sorgen los. Schließlich wurden die Räume
            in den 50er Jahren schon einmal für die
            Requisite der Bühne genutzt (nachdem ein
            Pilzzüchter 1951 ausgezogen war). Gebraucht
            wird der Bunker nicht mehr, denn mit dem
            Feindbild ist auch der Bedarf für Zivilschutz
            dahin. Das Ding, sagt .
            N.N ruht vor sich hin,
            ist einfach nur da. Und zugeschüttet werden
            könne es - schon wegen der Kosten - nur, wenn
            die Standsicherheit nicht mehr gewährleistet
            wäre.

            Und hier genau liegt der Haken: Weil es
            gefährlich wurde im Eingangsbereich an der
            Dimbeck, wurde dieser Teil, zusammen mit
            anderen nicht ausgebauten Gängen, 1977
            zugeschüttet. Kein Zugang mehr also von der
            Freilichtbühne aus. Aus der Traum. Aber
            ohnehin: Besonders einladend war es sowieso
            nicht dort unten. Schon wegen der Mücken.


            Also,
            KEINE MUCKEN
            Dieser Beitrag mag als Info genügen.

            LG
            BVK
            Zuletzt geändert von BVK; 27.10.2005, 23:28.

            Kommentar

            • ruine13
              Landesfürst


              • 07.02.2005
              • 780
              • Duisburg

              #7
              Ruhig, Brauner, ruhig ... !

              Genügt völlig ! Danke für die ausführliche Info ! Wenn der Stollen zu ist, ist er halt zu, mit Gewalt irgendwo einzudringen käme sowieso niemals in Frage. Daher habe ich auch das Gelände des Altenheimes nicht betreten. Aber es hätte ja sein können, dass da noch irgendwo etwas offen ist ... soll ja schon mal vorkommen ...

              Gruß aus DU

              Markus

              Zu den LS-Punkten weisst du aber nicht zufällig etwas ? Weder hier noch bei Igel hat da bisher jemand etwas von gehört ...
              Zuletzt geändert von ruine13; 28.10.2005, 00:08.
              IN GIRUM IMUS NOCTE ET CONSUMIMUR IGNI

              Kommentar

              • BVK
                Heerführer


                • 16.09.2004
                • 1184

                #8
                Ruhig, Brauner, ruhig ... !

                Na, bist du farbenblind???
                Ich bin der Amtsschimmel!!!!
                Und immer ruhig.

                Zitat von ruine13
                Zu den LS-Punkten weisst du aber nicht zufällig etwas ? Weder hier noch bei Igel hat da bisher jemand etwas von gehört ...
                Bei Igel nix?
                Auch nicht beim Thread "Luftschutzpfeile"? Schaun 'mehr mal.

                Gruß
                BVK

                Kommentar

                Lädt...