Hallo zusammen,
ich habe jetzt seit langem mal wieder Zeit gehabt, um mich ein bißchen durchs Forum zu graben. Dabei fiel mir auf, daß hier gar kein Bericht über die Raketenstellung in Wegberg-Arsbeck zu finden ist.
Zur kurzen Erklärung:
Stationiert war dort das Flugkörpergeschwader-2, bewaffnet mit anfangs Pershing I, später mit Pershing IA (nach meiner Kenntnis)
Seit 1976 war das Geschwader in einem dafür neu errichteten Komplex beheimatet, bestehend aus drei Raketenabschußplätzen inclusive der dazugehörigen Sicherungseinrichtungen.
Das Gelände war dreifach umzäunt, zwischen den einzelnen SIcherheitsgebieten war Kies gestreut, um ein lautloses Anschleichen bei Nacht zu verhindern (Habs bei meinem letzten Besuch dort probiert, klappt wirklich nicht, klingt wie eine Wildsau bei der Futtersuche in der Kiesgrube!)
Desweiteren waren die Umzäunungen elektronisch durch Drähte gesichert, die beim Überklettern Alarm auslösten.
Zum guten Schluß waren ringsrum noch Ultraschall - Detektoren verteilt.
Die Alarmaufschaltung erfolgte in die (noch vorhandenen) gepanzerten Wachtürme, gleichzeitig aber auch ins Hauptgebäude (ebenfalls eine Art Über - Tage - Bunker)
Alle Systeme waren redundant, d.h. völlig unabhängig voneinander funktionstüchtig.
Im NOvember 1986 wurde die Stellung geräumt, damit 1987 der Herr Kohl seine Stimme zum INF - Abkommen abgeben konnte.
Die offizielle Außerdienststellung erfolgte am 04.10.1990, am 31.12.1991 fand die offizielle Auflösung des Flugkörpergeschwaders statt.
Ganz interessant ist die Tatsache, daß in der Nähe der (mittlerweile abgerissene) Militärflugplatz in Wildenrath lag. Von dort aus wurden nach meiner Kenntnis teilweise die Atomsprengköpfe nach Arsbeck verlagert, zeitweise befanden sich dort bis zu 12 Raketen, oftmals aber auch nur Atrappen, um zu verbergen, wieviele Raketen wirklich in Arsbeck waren.
Man kann das Gelände besichtigen, in den ehemaligen Kasernen dort sind mittlerweile Asylanten untergebracht. Von dort aus geht man durch das Ex - Haupttor (ist schon ein Loch im Zaun) auf das Gelände der Stellungen.
Das Hauptgebäude ist auch zugänglich, keinerlei Graffiti, kein Vandalismus, Kommunikationsgeräte alle noch vorhanden, teilweise Unterlagen über die Sicherung des Geländes und alte Dienstpläne.
Auch die Wachtürme sind zu begehen.
Ich hoffe, ihr findet ein wenig Gefallen an meinem Bericht, ich versuche, demnächst Fotos zu machen, stecke allerdings gerade mitten im Umzug, also ein wenig Geduld
Bis dann
Hottenhorst
ich habe jetzt seit langem mal wieder Zeit gehabt, um mich ein bißchen durchs Forum zu graben. Dabei fiel mir auf, daß hier gar kein Bericht über die Raketenstellung in Wegberg-Arsbeck zu finden ist.
Zur kurzen Erklärung:
Stationiert war dort das Flugkörpergeschwader-2, bewaffnet mit anfangs Pershing I, später mit Pershing IA (nach meiner Kenntnis)
Seit 1976 war das Geschwader in einem dafür neu errichteten Komplex beheimatet, bestehend aus drei Raketenabschußplätzen inclusive der dazugehörigen Sicherungseinrichtungen.
Das Gelände war dreifach umzäunt, zwischen den einzelnen SIcherheitsgebieten war Kies gestreut, um ein lautloses Anschleichen bei Nacht zu verhindern (Habs bei meinem letzten Besuch dort probiert, klappt wirklich nicht, klingt wie eine Wildsau bei der Futtersuche in der Kiesgrube!)
Desweiteren waren die Umzäunungen elektronisch durch Drähte gesichert, die beim Überklettern Alarm auslösten.
Zum guten Schluß waren ringsrum noch Ultraschall - Detektoren verteilt.
Die Alarmaufschaltung erfolgte in die (noch vorhandenen) gepanzerten Wachtürme, gleichzeitig aber auch ins Hauptgebäude (ebenfalls eine Art Über - Tage - Bunker)
Alle Systeme waren redundant, d.h. völlig unabhängig voneinander funktionstüchtig.
Im NOvember 1986 wurde die Stellung geräumt, damit 1987 der Herr Kohl seine Stimme zum INF - Abkommen abgeben konnte.
Die offizielle Außerdienststellung erfolgte am 04.10.1990, am 31.12.1991 fand die offizielle Auflösung des Flugkörpergeschwaders statt.
Ganz interessant ist die Tatsache, daß in der Nähe der (mittlerweile abgerissene) Militärflugplatz in Wildenrath lag. Von dort aus wurden nach meiner Kenntnis teilweise die Atomsprengköpfe nach Arsbeck verlagert, zeitweise befanden sich dort bis zu 12 Raketen, oftmals aber auch nur Atrappen, um zu verbergen, wieviele Raketen wirklich in Arsbeck waren.
Man kann das Gelände besichtigen, in den ehemaligen Kasernen dort sind mittlerweile Asylanten untergebracht. Von dort aus geht man durch das Ex - Haupttor (ist schon ein Loch im Zaun) auf das Gelände der Stellungen.
Das Hauptgebäude ist auch zugänglich, keinerlei Graffiti, kein Vandalismus, Kommunikationsgeräte alle noch vorhanden, teilweise Unterlagen über die Sicherung des Geländes und alte Dienstpläne.
Auch die Wachtürme sind zu begehen.
Ich hoffe, ihr findet ein wenig Gefallen an meinem Bericht, ich versuche, demnächst Fotos zu machen, stecke allerdings gerade mitten im Umzug, also ein wenig Geduld
Bis dann
Hottenhorst
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