Ende der zivilen Schutzanlagen?

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  • Belegthondio
    Geselle


    • 24.09.2004
    • 70
    • Gießen

    #1

    Ende der zivilen Schutzanlagen?

    Hallo,

    so, nach langer Zeit habe ich auch mal wieder was zum Posten auch wenn ich nicht 100% sicher bin, ob das hier so völlig ins Forum passt aber... versuchen wirs einfach mal

    Bei einer Recherche zu einer vermuteten Mehrzweckanlage (leider erfolglos) hatte ich Kontakt zu einem Verantwortlichen für Zivilschutzanlagen. Auf mehrere Nachfragen meinerseits, auch ob man sich von der Stadt aus evtl ein Dokumentationsprojekt über Zivilschutzanlagen (ähnglich www.srbd.de) vorstellen könnte kam als Antwort

    "... der Bund ist derzeit mit Überlegungen beschäftigt, sich aus dem Schutzraumprogramm zurückzuziehen.

    Wir sind daher der Meinung, dieses Thema zum jetzigen Zeitpunkt nicht zu vertiefen. ..."

    Kann das jemand bestätigen oder wollte der gute Mann nur seine Ruhe haben? Ich denke für viele Anlagen, die derzeit noch in der Zivilschutzbindung sind, wäre das aufgrund der doch recht hohen Instanthaltungskosten über kurz oder lang das Todesurteil.

    Gruß
    Simon
  • derlub
    Lehnsmann


    • 17.02.2005
    • 42
    • Aachen / Köln / Bergisches Land

    #2
    Hi!
    Genau diese Antwort bekam ich auch auf meine Frage nach den Standorten der Düsseldorfer MZAs.
    Soweit mir bekannt ist, hat der Bund die Gelder für die turnusmäßige Wartung der Zivilschutzanlagen eingefrohren. Sie werden also nicht mehr regelmäßig gewartet. Momentan gibt es wohl nur noch Geld für dringend nötige Reperaturen, da man sich ja noch nicht ganz vom baulichen Zivilschutz verabschiedet hat. Ob auch das bald geschieht muss man wohl abwarten.
    Dazu noch ein Artikel aus der Hamburger MOPO:


    Darf ich fragen um welche von Dir vermutete MZA es sich handelt?
    Grüsse,
    Christoph

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    • Belegthondio
      Geselle


      • 24.09.2004
      • 70
      • Gießen

      #3
      Es geht um eine Tiefgarage in einer Stadt in der Nähe von meinem Wohnort...

      Hier finden sich Drucktüren die mich zu den Nachforschungen animiert haben. Jedoch konnte der neue Besitzer (Bank) bzw der zuständige Sachbearbeiter nicht weiter helfen und hat auch die Aufnahme und Veröffentlichung von Fotos explizit untersagt (der Kontakt war aber ansonsten ganz nett).

      Der Sachbearbeiter bei der zuständigen Behörde war leider wenig Auskunftsfreudig, sagte nur, daß es sich bei der Tiefgarage nicht um ein Schutzbauwerk in Zivilschutzbindung handelt. Ob die Drucktüren dem Zugang zu einem Schutzbauwerk in einem Nachbargebäude dienen (wäre aufgrund der Nutzung der Nachbargebäude möglich) oder ob die Tiefgarage früher als Schutzraum genutzt wurde/dazu gedacht war... diese Fragen wurden (zusammen mit der Anfrage über ein Dokumentationsprojekt) mit der oben genannten Antwort "abgebügelt"

      Schade...

      Gruß
      Simon

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      • Bastler
        Heerführer

        • 15.02.2002
        • 4283
        • Dortmund
        • SC 625 ,B.J. 1944

        #4
        Stellt sich die Frage wozu man heute überhaupt noch solche Bauten braucht,und da weiter Millionen reinbuttern sollte

        Der kalte Krieg ist ja gottseidank Geschichte,und ein neuer,wirklich bedrohlicher Feind nicht in Sicht...dafür haben wir andere,dringendere Probleme die viel Geld kosten

        Wenn es wirklich nochmal um Leben oder Tod gehen sollte wird Deutschland die Milliarden schon flüssig machen können um die bis dahin verrotteten jetzigen Anlagen wieder instandzusetzen,und neue zu bauen...soeine Bedrohungslage würde ja sicher eine gewisse Vorlaufzeit haben...

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        • derlub
          Lehnsmann


          • 17.02.2005
          • 42
          • Aachen / Köln / Bergisches Land

          #5
          Die Tiefgarage kann ja auch immer noch als Schutzraum dienen. Wenn es sich um eine privat errichtete MZA handelt muss ja auch keine ZS-Bindung vorliegen. Banken verfügen häufiger über Schutzräume.
          Grüsse,
          Christoph

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          • Belegthondio
            Geselle


            • 24.09.2004
            • 70
            • Gießen

            #6
            Hi,

            @Bastler:
            Hier stellen sich dann einige Fragen, die man abwägen muß. Wie hoch ist das Risiko, daß wir eine solche Anlage noch einmal brauchen? An einen großen, internationalen Konflikt denke ich hier zwar nicht aber es zeichnet sich ja ab, dass auch Deutschland Ziel von Angriffen aller Art werden könnte. Stellt sich die Frage ob man dafür nicht zumindest ein minimum an Schutz haben sollte. Dagegen muß man dann abwiegen ob es billiger kommt, die Anlagen verrotten zu lassen um sie dann im Bedarfsfall aufwändig und vor allem langwierig sanieren zu müssen oder oder man sie weiter pflegt. Außerdem ist das Problem, daß bei manchen Anlagen ein "einfach vergessen" nicht geht weil auf dauer evtl. Einsturzgefahr o.Ä. besteht. Die Anlagen müßten also sachgerecht verfüllt/verschlossen werden.
            Allerdings fehlt mir auch ein bißchen die Vorstellungskraft, welche Summen hier "verschlungen" werden. Hat da jemand Infos zu?

            Ich tippe im Moment eher drauf, daß es sich um einen Zugang ins Nachbargebäude handelt und dieses einen (warscheinlich dann nicht öffentlichen) Schutzraum ausweißt. Liegt bei der Nutzung des Gebäudes recht nahe.
            Das die Tiefgarage Schutzraum ist glaub ich inzwischen nicht mehr außer es sind auch Schutztore in der Zufahrt rückgebaut worden, aber hier finden sich keine Luken o.Ä. wo sowas mal montiert gewesen sein könnte.

            Gruß
            Simon

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            • derlub
              Lehnsmann


              • 17.02.2005
              • 42
              • Aachen / Köln / Bergisches Land

              #7
              Ich habe schon von dem ein oder anderen Behördenschutzraum gehört bzw auch gesehen, wo der Zugang zum Bunker über die Tiefgarage erfolgte. Also möglicherweise der Zugang zu einem "normalen" Schutzraum an/in der Tiefgarage. Das könnte also hier natürlich auch der Fall sein.

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              • Belegthondio
                Geselle


                • 24.09.2004
                • 70
                • Gießen

                #8
                Jupp, auf sowas tippe ich auch hier...

                Gruß
                Simon

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                • nikolaj
                  Ratsherr


                  • 29.08.2006
                  • 214
                  • stuttgart

                  #9
                  hallo zusammen !

                  ich denke, daß die mza s ihre berechtigung haben.
                  natürlich ist gott sei dank der kalte krieg zu ende, der jahrzehnte lang die balance des schrecken aufrecht erhalten hatte.
                  friedensforscher sehen aber keinesfalls eine senkung des gefahrenpotenzials. standen sich früher die nato und der warschauer pakt gegenüber und drohten mit der totale vernichtung, so kommt die heute das gefahrenpotenzial aus anderen ecken des globuses. zudem schützt eine mza ja auch vor terroranschlägen oder katastrophen ( chemieunfall...).

                  zu dem link von belegthondio ( schutzbauten stuttgart ) :

                  dies ist ein privater verein der sich um ein paar anlagen kümmert bzw. führungen zu einigen veranstaltet.
                  der verein dokumentiert zwar, ist aber bei anfragen höchst zugenöpft bzw. antwortet nicht einmal.
                  also keine dokumentationsplattform (schade).
                  die preise für die führungen empfinde ich als zu teuer, zumal der verein anlagen zeigt, für dessen unterhaltung immer noch der bund aufkommt.
                  was soll das denn mit dem sektempfang in einer anlage, in der menschen um ihr leben bangten.
                  finde das etwas kommerziell.

                  ich bin seit 1990 in der aalma ( schoenenbourg).
                  wir haben bestimmt höhere kosten für aufbau, restauration, erhalt. material, verkehrssicherung...
                  wer unser werk kenn weiß auch wie groß es ist und wie umfangreich insere ausstellungen sind.
                  zudem geben wir freudiger auskunft, da wir auch auf auskünfte anderer angewiesen sind und uns freuen informationen auszu tauschen.

                  könnte mir ja was denken...

                  enttäuschte grüße nikolaj
                  Zuletzt geändert von nikolaj; 15.03.2007, 15:50.

                  Kommentar

                  • Belegthondio
                    Geselle


                    • 24.09.2004
                    • 70
                    • Gießen

                    #10
                    Hi,

                    Stimmt, inzwischen ist die srbd-Seite von nem Verein übernommen worde. Wenn ich mich aber richtig entsinne, wurde die früher von dem srbd, also den Jungs, die freiwillig zusammen mit der Feuerwehr die Bauwerke unterhalten, betrieben. Zumindest hatte ich den Eindruck. "Damals" gabe es auch deutlich mehr Fotos aus den einzelnen Bauwerken und auch deutlich mehr Informationen.
                    Ich hatte den Sachbearbeiter damals nur auf die Seite hingewiesen um zu zeigen, daß es Städte gibt, die mit Vereinen zur Dokumentation zusammenarbeiten. Die srbd-Seite deshalb weil mir keine andere Seite bekannt ist, auf der eine Stadt (bzw mit Unterstützung der Stadt) über die öffentlichen Schutzräume berichtet wird. Kennt jemand was vergleichbares?
                    Leider ist der Sachbearbeiter trotzdem recht zugeknöpft. Vielleicht sollte ich mich nochmal an den Pressesprecher der Stadt wenden... Momentan würde mir aber eh die Zeit für ein Dokumentations-Projekt fehlen.

                    Aber was meintest du denn mit
                    "könnte mir ja was denken...
                    enttäuschte grüße nikolaj"

                    Gruß
                    Simon
                    Zuletzt geändert von Belegthondio; 15.03.2007, 16:16.

                    Kommentar

                    • Frischling
                      Ritter

                      • 17.12.2000
                      • 582
                      • Stuttgart

                      #11
                      Zitat von nikolaj
                      zu dem link von belegthondio ( schutzbauten stuttgart ) :

                      dies ist ein privater verein der sich um ein paar anlagen kümmert bzw. führungen zu einigen veranstaltet.
                      der verein dokumentiert zwar, ist aber bei anfragen höchst zugenöpft bzw. antwortet nicht einmal.
                      also keine dokumentationsplattform (schade).
                      die preise für die führungen empfinde ich als zu teuer, zumal der verein anlagen zeigt, für dessen unterhaltung immer noch der bund aufkommt.
                      was soll das denn mit dem sektempfang in einer anlage, in der menschen um ihr leben bangten.
                      finde das etwas kommerziell.
                      Ich weis, schmutzige Wäsche wäscht man nicht in der Öffentlichkeit - aber nach einer Schlammschlacht in der Presse kann ich es mir nicht verkneifen...

                      Die Schmutzbauten - tschuldigung, ich meine Schutzbauten sind zwar als privater Verein eingetragen, der Vorstand arbeitet aber beim Schutzraumbetriebsdienst in Stuttgart und hat dadurch die Möglichkeit alle Anlagen nach eigenem gutdünken zu benutzen.

                      "Vetterleswirtschaft" sagen die Schwaben...

                      Und wie nikolaj schon geschrieben hat - der Unterhalt der Anlagen wird von Steuergeldern gezahlt, die überteuerten Eintrittspreise fließen in der Verein.

                      Auch das hat ein "Gschmäckle" - in meinen Augen kein Verein, sondern ein Wirtschaftsunternehmen.

                      Ohne Frage, die Ausstellungen in Winkelturm und Tiefbunker sind sehenswert und klasse gemacht - an einer Dokumentationsplattform ist allerdings vom Platzhirsch niemand interessiert.
                      Da wird das Hobby halt zum Beruf...
                      Zuletzt geändert von Frischling; 15.03.2007, 16:30.
                      Der macht nix - der will nur spielen!

                      Kommentar

                      • bbastler
                        Ritter


                        • 20.09.2005
                        • 581
                        • stuttgart

                        #12
                        Bei den Vorwarnzeiten, die sich der Bund "vorstellt" kann man bis zum Ernstfall immernoch die ganze Technik rausreisen und erneuern.
                        (So stellt sichs der Bund vor)
                        Manche Anlagen müssen ja in Stand gehalten werden.
                        z.B. MZAs, wo die Lüftung auch im Friedensfall arbeitet.


                        Wenn man nun Wartung und Probeläufe weglässt fallen einem auch nicht so viele Mängel auf:-)(-:

                        Aber jetzt mal ehrlich: Wenn Städte Geld für Reinigung von Bunkern ausgiebt, dann sind die doch selber Schuld.
                        Ist doch egal, wenns da dreckig ist. Hauptsache die Technik läuft.
                        Zuletzt geändert von bbastler; 15.03.2007, 17:51.
                        Wenn jeder jedem was mopst, dann kommt niemanden was weg.
                        Is klar ne!

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                        • nikolaj
                          Ratsherr


                          • 29.08.2006
                          • 214
                          • stuttgart

                          #13
                          hallo zusammen !

                          @ simon antwort auf " könnt man ja denken " siehe frischling .wollts halt nich so direkt ausdrücken. entäuscht, deshalb, weil ich schon drei mal ne e-mail geschickt habe und auf keine eine antwort kam.
                          entäscht, weil ich einen teil des vorstands bzw. der mitglieder kennengelernt habe und ihr verhalten gegenüber den besuchern bzw. interessenten mit meinen vorstellungen im umgang mit anderen nicht übereinstimmt.
                          finds zum beispiel überflüssig beim ersten kontakt über einen anderen angeblich " bösen / fast kriminellen" verein aufgeklärt zu werden nur weil der halt auch in stuttgart ist und scheins eine bedrohung bzw. konkurenz darstellt ( kenne die jungs vom anderen verein , sind echt ok, machen halt touren ohne eintrittsgelderzu kassieren , warscheinlich deshalb...) .
                          außerdem find ichs nicht richtig nach ner führung die gäste bzw. pot. interessenten einfach stehen zu lassen.

                          @ frischling dito grüße nach bayern

                          übrigens die mza unterm hauptbahnhof ist dem projekt stuttgart21 ( umbau/erweiterung des bahnhofs ) im weg. die bauvorhaben mußten um einige meter verlegt werden wie in der planung vorgesehen war, da ein teil der mza abgerissen werden müßte und per gesetz der verursacher ersatz sprich neuen schutzraumplätze schaffen müßte.
                          also schließe ich daraus, daß die schutzräume weiterhin ihren zweck erfüllen sollen.

                          gruß nikolaj
                          Zuletzt geändert von nikolaj; 16.03.2007, 14:18.

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                          • bbastler
                            Ritter


                            • 20.09.2005
                            • 581
                            • stuttgart

                            #14
                            Zumal des mit den "Konkurenzvereinen" ja eh egal ist, wenn die Besucher zum "wahren Verein" schon gefunden haben.
                            Wenn jeder jedem was mopst, dann kommt niemanden was weg.
                            Is klar ne!

                            Kommentar

                            • bbastler
                              Ritter


                              • 20.09.2005
                              • 581
                              • stuttgart

                              #15
                              @nikolaj
                              Was hast du denn die vom Verein gefragt?
                              Wenn jeder jedem was mopst, dann kommt niemanden was weg.
                              Is klar ne!

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