Ziviler Luftschutz im Kalten Krieg

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  • raw-fan
    Landesfürst


    • 27.06.2005
    • 725
    • Göttingen

    #1

    Ziviler Luftschutz im Kalten Krieg

    Zufällig ist mir das Buch "Der kluge Mann baut tief" untergekommen. Es ist aus dem Jahr 1963 und befasst sich, unter dem Hintergrund des kalten Krieges, mit dem Bau von zivilen Luftschutzanlagen im privaten Bereich. Aus heutiger Sicht teilweise recht naiv geschrieben, stellt es aber recht gut die damalige Zeit und Denkweise dar.

    Neben allgemeinen Hinweisen zu ABC-Waffen und Schutzanlagen im Ausland werden hauptsächlich diverse Typen-Schutzbauten beschrieben, deren Kosten und Ausstattung, und wie man sich im Ernstfalle (und danach) zu verhalten hat. Insgesamt recht interessant zu lesen.

    Interessant finde ich den sogenannten "Schutzbau G", ein runder Bunker der ausserhalb des Gebäudes im Garten eingegraben wird. Zugang erfolgt durch den Hauskeller oder einen separaten Eingang. Wurden solche Konstruktionen wirklich verbaut? Hat jemand Infos?

    Gruss,
    raw-fan

    Zitat aus dem Buch:

    Der Schutzbau G ist eine Kugel mit einem Durchmesser von 3 Metern, für 12 Personen gedacht. Eingangstür und Notausstieg liegen sich gegenüber. Unter dem Fußboden, der mit 5 Zentimetern Abstand von den Wänden eingezogen wird, damit Kondenswasser in den unteren Kugelabschnitt abfließt, kann der Wasserbehälter untergebracht werden. Der obere Kugelteil kann für die Gepäckaufbewahrung ausgenützt werden. Vorrichtungen für schwingungsfreies Aufhängen der Sitz- und Liegegelegenheiten sind vorgesehen. Im Schutzraum selbst befinden sich ein Abort und eine Waschgelegenheit. Ein Notabort kann zusätzlich in einer Nische des Zugangs, also außerhalb des Schutzraums untergebracht werden.
    Angehängte Dateien
  • herr auer
    Geselle


    • 06.03.2007
    • 83
    • Hamburg

    #2
    Kugelbunker

    Moin !
    Das Ding erinnert irgendwie an diese gelben
    "ich-bin-zwei-öltanks"-Öltanks ....
    Wir hatten früher so einen Öltank an der Autobahn nach Lübeck stehen .
    Wie die Werbeexperten auf Plattdeutsch sagen - ein Eyecatcher !
    Ob davon welche in Hamburg verbaut wurden kann ich leider nicht sagen ,
    habe noch keinen davon gesehen
    Gruß aus HH
    Hamburg von unten : unter-hamburg e.V.

    Kommentar

    • TimoL
      Einwanderer


      • 10.05.2004
      • 13

      #3
      Die Dinger wurden hauptsächlich von der DBP für kleine OVSt's als Schutzraum verwendet...

      Kommentar

      • Immelmann
        Heerführer


        • 23.12.2004
        • 5638
        • Hessen

        #4
        So interessant Bunker und Schutzräume sind, aber im Ernstfall würd ich in so ein kleines Ding nicht wollen.
        Man kann sich nicht bewegen, man ist fast alleine bzw. mit 12 Mann in einer 3m Kugel , und wenn man verschüttet wird, wird man nie gefunden.
        Würde nur in große Bunker und Schutzanlagen gehen.
        Zuletzt geändert von Immelmann; 01.11.2008, 00:19.
        Meine Rechtschreibfehler sind mein Eigentum, unanfechtbar, natürlich immer gewollt, und einfach knorke
        "Semper Fi - you rat, you fry!"

        Kommentar

        • TimoL
          Einwanderer


          • 10.05.2004
          • 13

          #5
          Ja, ja... der Kugelschutzraum ist schon ein sehr skurriles Teil...
          "Eng" ist schon gar kein Ausdruck mehr für die räumlichen Verhältnisse...
          Wann das Teil vollausgestattet ist, kann man eigentlich nur im Eingangsbereich noch wirklich aufrecht stehen, und wenn der Schutzraum auch schon mit nur drei bis fünf Personen belegt ist, bekommt der Schutzraumlüfter Leistungsprobleme, von den sanitären Gegebenheiten mal ganz zu schweigen...

          Wenn Du Dir einen großen Gymnastikball aufschneidest und Dich da rein setzt, bekommst Du eine ungefähre Ahnung wie die Verhältnisse in einem Kugenschutzraum sind...

          Kommentar

          • Mc Coy
            Heerführer


            • 22.02.2006
            • 1289
            • Berlin

            #6
            Und nun stellt Euch noch vor, das Teil wird aus seinem Loch gesprengt und rollt den Berg runter
            ok., sollte ´n joke sein.
            Aber im Ernst, steht in dem Buch auch was über Bauten in der ehem. DDR ?
            Mit Gruß
            MC
            Zuletzt geändert von Mc Coy; 07.11.2008, 19:38.

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            • TimoL
              Einwanderer


              • 10.05.2004
              • 13

              #7
              Nein, dass ist ein Buch aus West-Deutschland...
              Das Buch ist im Jahre 1963 erschiehnen... Da kann auch nichts über DDR-Bunker drinnen stehen...

              Ach ja, wenn Ihr mal wissen wollt wie es sich so in einem Hausschutzraum für 50 Personen (25 Sitz- und 25 Liegeplätze) anfühlt, solltet Ihr Euch mal hier anmelden... :
              Der Verein "unter hamburg" dokumentiert die Geschichte unterirdischer Bauten in Hamburg und bietet Führungen durch Bauwerke an.
              Zuletzt geändert von TimoL; 09.11.2008, 22:05.

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