es gibt hier sehr viel zu entdecken...
...im Münsterland!
Muß den Thread doch mal wieder auffrischen - für all die Kundigen aus dem Raum Münster:
In Handorf gibt es noch einen kleinen unscheinbaren Bunker, der auch noch nicht bei 7grad.org online ist. Die Geschichte dieses Bunkers ist aus meiner Sicht bisher ungeklärt (vielleicht weiß jemand mehr und klärt mich auf
), daher poste ich ihn hier einfach mal:
Er liegt an der Werse in einer Flußbiegung. (Falls Du die Gegend kennst: Die Brücke gabs damals noch nicht
).
Auf dem Grundstück stand ein sehr,sehr schönes Herrenhaus im Stil einer Villa der Neorenaissaince -erbaut ca. im späten 19. Jahrhundert vom Reichsgrafen Bonifatius von Hatzfeld-Trachenberg (er erweiterte auch die nahegelegene Dykburg u.a. die Kapelle) und seiner schwerreichen russischen Gemahlin (Zarendynastie??). 1924 wurde die Immobilie lt. Staatsarchiv verkauft an die Stadt Münster, dann wurde daraus ein Ausflugsmagnet ("Kurheim"=Biergarten) für das "gutbürgerliche" Publikum der Provinzialhauptstadt. Bis zu Beginn der 40er Jahre wurde dort auch normaler Kaffeehaus-/Schankbetrieb durchgeführt- so berichten Zeitzeuginnen des angrenzenden Mädcheninternats. Es war auch Ausflugsziel zahlreicher studentischer Burschenschaften von der Uni Münster zum Umtrunk (Gelage).
Anbei eine Abbildung einer Original-Postkarte von 1940 des "Schloß Boniburg"
Auf der Abbildung quasi beginnend am linken Rand weiter nach links befindet sich der Bunker.
Gegen Ende des Krieges - im Zuge der totalen Bombardierung Westfalens und des imaginären Westfalenwalls- wurde auch die Boniburg schwer durch Luftminen und Direkttreffer zerstört. Nach dem Krieg interessierte sich über Jahrzehnte niemand für dieses Kleinod.
Heute sieht es dort leider anders aus. Ein gewisser Landrat Dr. Pottebaum kam 1969/70 auf die Idee, durch eine Sprengung der Ruine in einer "Nacht- und Nebelaktion" die "Gefährdung der Allgemeinheit" durch das Bauwerk endgültig zu beenden.
Daher findet man/frau heutzutage nur noch den (kürzlich mit über 210.000 Euro Landesmitteln) umgebauten Landschaftspark Boniburg im Rahmen des Projekts "An der Ems" zur Regionale 2004 ( Toll, ein Flußufer! btw. da gibts schützenswertere Ecken der Werse) . Erwähnenswert, dass nur ein Kies-Seitenweg und 'ne neue Metallbrücke bei raussprangen. Ein paar Landschaftspfleger haben noch Hecken rausgerissen.
Leider wurde das Denkmal an sich in keinster Weise gewürdigt ! (Klingt das jetzt vorwurfsvoll?
) Boh Leute ! Wenigstens ein kleines Schild mit Hinweis auf dies gesellschaftlich wie auch architektonisch bedeutsame Gebäude... who cares ?
Man hat zwar das gemauerte Metall-Eingangstor ( schon vorher aus anderen Haushaltsmitteln restauriert) nochmal kurz seitens des Landschaftsverbandes zum Denkmal des Monats erhoben, aber mehr auch nicht...
Die Bilder zeigen:
1. Boniburg anno 1940 / Kaffeehaus-/ Schankbetrieb mit Bootsverleih
2. Vermutliche Reste der Biergartenterrasse mit Aufgang (hoch und links ist der erste Bunkereingang)
3. Blick von oben auf die Rundmauerung (Auf dem ersten Eingang stehend fotografiert
...im Münsterland!
Muß den Thread doch mal wieder auffrischen - für all die Kundigen aus dem Raum Münster:
In Handorf gibt es noch einen kleinen unscheinbaren Bunker, der auch noch nicht bei 7grad.org online ist. Die Geschichte dieses Bunkers ist aus meiner Sicht bisher ungeklärt (vielleicht weiß jemand mehr und klärt mich auf

Er liegt an der Werse in einer Flußbiegung. (Falls Du die Gegend kennst: Die Brücke gabs damals noch nicht

Auf dem Grundstück stand ein sehr,sehr schönes Herrenhaus im Stil einer Villa der Neorenaissaince -erbaut ca. im späten 19. Jahrhundert vom Reichsgrafen Bonifatius von Hatzfeld-Trachenberg (er erweiterte auch die nahegelegene Dykburg u.a. die Kapelle) und seiner schwerreichen russischen Gemahlin (Zarendynastie??). 1924 wurde die Immobilie lt. Staatsarchiv verkauft an die Stadt Münster, dann wurde daraus ein Ausflugsmagnet ("Kurheim"=Biergarten) für das "gutbürgerliche" Publikum der Provinzialhauptstadt. Bis zu Beginn der 40er Jahre wurde dort auch normaler Kaffeehaus-/Schankbetrieb durchgeführt- so berichten Zeitzeuginnen des angrenzenden Mädcheninternats. Es war auch Ausflugsziel zahlreicher studentischer Burschenschaften von der Uni Münster zum Umtrunk (Gelage).
Anbei eine Abbildung einer Original-Postkarte von 1940 des "Schloß Boniburg"
Auf der Abbildung quasi beginnend am linken Rand weiter nach links befindet sich der Bunker.
Gegen Ende des Krieges - im Zuge der totalen Bombardierung Westfalens und des imaginären Westfalenwalls- wurde auch die Boniburg schwer durch Luftminen und Direkttreffer zerstört. Nach dem Krieg interessierte sich über Jahrzehnte niemand für dieses Kleinod.
Heute sieht es dort leider anders aus. Ein gewisser Landrat Dr. Pottebaum kam 1969/70 auf die Idee, durch eine Sprengung der Ruine in einer "Nacht- und Nebelaktion" die "Gefährdung der Allgemeinheit" durch das Bauwerk endgültig zu beenden.
Daher findet man/frau heutzutage nur noch den (kürzlich mit über 210.000 Euro Landesmitteln) umgebauten Landschaftspark Boniburg im Rahmen des Projekts "An der Ems" zur Regionale 2004 ( Toll, ein Flußufer! btw. da gibts schützenswertere Ecken der Werse) . Erwähnenswert, dass nur ein Kies-Seitenweg und 'ne neue Metallbrücke bei raussprangen. Ein paar Landschaftspfleger haben noch Hecken rausgerissen.
Leider wurde das Denkmal an sich in keinster Weise gewürdigt ! (Klingt das jetzt vorwurfsvoll?

Man hat zwar das gemauerte Metall-Eingangstor ( schon vorher aus anderen Haushaltsmitteln restauriert) nochmal kurz seitens des Landschaftsverbandes zum Denkmal des Monats erhoben, aber mehr auch nicht...
Die Bilder zeigen:
1. Boniburg anno 1940 / Kaffeehaus-/ Schankbetrieb mit Bootsverleih
2. Vermutliche Reste der Biergartenterrasse mit Aufgang (hoch und links ist der erste Bunkereingang)
3. Blick von oben auf die Rundmauerung (Auf dem ersten Eingang stehend fotografiert
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