Kritik an Westwall-Museum

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    Ritter


    • 05.08.2004
    • 470
    • Sarralbe, FRANKREICH
    • Minelab Musketeer Advantage

    #16
    Zitat von Deistergeist
    Richtig. Auf so begrenztem Raum kann nicht die Vorgeschichte und die Folgen des WK2 komplett mit abgehandelt werden. Da muss dann der Verweis auf ein anderes und grösseres Museum genügen.



    Als Privatmann beginnt man im Normalfall doch entweder mit einer Sammlung...und dann sucht man verzweifelt einen halbwegs passenden Raum.

    Oder man bekommt einen Raum oder ein Gebäude...und versucht diese schöne freie Fläche dann möglichst schnell mit halbwegs passenden Exponaten zu bestücken. Und die Exponate sollen möglichst nix kosten, denn Geld ist knapp.
    Bekommt man z. B. ein Funkgerät gespendet, möchte es der Spender natürlich auch in der Ausstellung sehen. Erhält man von anderen Leuten ein zur Ausstellung passenderes Funkgerät, und lässt das erste Gerät im Depot verschwinden...bekommt man vom Vorbesitzer den hier

    Auch diesen Satz hört man bestimmt oft: "Bevor ich es auf den Müll werfe, schenke ich es ihrem Museum..." Wenn es sich dann tatsächlich nur um Müll handelt, darf man trotzdem nicht ablehnen...sonst wird dem Museum bald nix mehr angeboten.
    Am besten baut der Betreiber dann noch von seinem eigenen Geld (er bekommt ja sowieso keine Unterstützung von höherer Stelle und hat ja noch nicht genug ins Museum reingehangen) noch ein Dokumentationszentrum über die NS- Kriegsverbrechen und den historisch genauen Ablauf des Zweien Weltkrieges neben an. Damit auch ja alles im historischen Kontext miteinander steht....

    Die meisten Besucher interessieren sich wirklich (fast) ausschließlich für den militärischen, technischen und vor allem festungsbaulichen Hintergrund.
    Dem wird durch uns halt Rechnung getragen.
    Niemand verharmlost hier die NS-Zeit und deren Folgen, im Gegenteil, es wird auch bei intensiven Nachfragen zu den Begleitumständen meist sachlich und fundiert diskutiert, doch bleibt dies, den meisten "studierten Kennern" verborgen, da nicht schriftlich bei jedem Besuch niedergelegt oder an die Wand gebracht.

    Ich für meinen Teil habe mich lange vor dem Westwall für die NS- Zeit und den 2. Weltkrieg interessiert und mich belesen, daher scheue ich auch keine Diskussion darüber. Ich kann die Begleitumstände des Baues und die Problematik sehr wohl erläutern und vor allem richtig widergeben.

    Aber lt. gewissen studierten Herrschaften sind wir kleinen "Bunkerbesitzer und Museumsbetreiber" ja eh alle brauner Gesinnung und dumm.

    Soviel mal von der dummen Landbevölkerung zum Thema.

    Gruß

    Markus
    ehrenamtlicher Denkmalbeauftragter für den Westwall im Saarland

    Kommentar

    • BVK
      Heerführer


      • 16.09.2004
      • 1184

      #17
      Tagung der Wissenschaftler in Bonn 2007

      @ Markus, bleib cool.

      Das Thema ist zu komplex, als dass irgendwann eine allseits abgesegnete Fassung bzw. Meinung zustande kommt. Die Diskussion wird nie enden, meiner Einschätzung nach.

      Ehrlich gesagt bin ich etwas überrascht, dass sich - nach der Abtrennung vom Bunkerproblem in Merzig - hier eine rege Diskussion entwickelt hat. Prima.

      Nachfolgend lege ich evtl. Diskussionsaspekte dar:

      Ich kann belegen, dass sich einige - allerdings wirklich wenige - der Wissenschaftler, die sich zu dieser Thematik äußern, sich niemals eines der privaten Museen angeschaut haben. Bei diesen habe ich auch den persönlichen Eindruck, dass sie außer einer Höckerlinie noch niemals eine WW-Anlage gesehen haben. Ganz abgesehen davon, auch niemals intesiv Kartenmaterial studiert und ausgewertet haben.
      Was mir in diesem Zusammenhang seitens der Wissenschaftler bislang völlig fehlt, sind Äußerungen zu den Begleitumständen beim Bau des WW.
      Mir scheint, dass sie das Thema WW - aus jeweiliger Sicht - hoch wissenschaftlich - historisch - politisch u.u.u. betrachten.

      Mir erscheint die Veranstaltung am letzten Samstag in Vossenack als "Aufguss" einer Tagung in 2007 in Bonn, allerdings jetzt an einem konkreten Beispiel in der Gemeinde Hürtgenwald.
      Leider habe ich bis heute nicht in Erfahrung gebracht, was das Ziel der Veranstaltung war. Ich kann da nur spekulieren, allerdings fundiert.
      Ich bin gespannt, ob die Ankündigung durch die Wissenschaftler, die Darstellung im örtlichen Museum zu verändern, in naher Zukunft umgesetzt wird.

      Zur wissentschaftlichen Behandlung dieses Themas nachfolgend ein paar Links zu Presseveröffentlichen u.ä.


      Von FA Heinen, 26.08.08, 18:04h
      Kölner Stadt-Anzeiger - Köln,Germany

      Mythos Westwall
      Museen in der Diskussion


      Unter dem gleichen Titel und zum Thema

      Geschichte online
      Mythos Westwall
      (Nachricht vom 07.01.2009)

      Der selbe Text wie bei arte bis zum Absatzende:
      "und als Beispiel herausragender deutscher Ingenieurskunst..."

      In dem Artikel von DAMALS folgen danach 2 weitere Absätze.
      Neu gefasst von der Autorin Dr. Heike Talkenberger (Redaktionsmitglied bei DAMALS).
      Allerdings auch nur von dpa etc. pp. ab- bzw. umgeschrieben.

      Tja, so läuft es halt im Berichtswesen der Medien.


      Bonner Generalanzeiger aus Mai 2007

      Der General-Anzeiger Bonn liefert neueste Nachrichten, Bilder, Videos und Service aus Bonn, Rhein-Sieg-Kreis, Kreis Neuwied, Kreis Ahrweiler.


      Gegen "Enthistorisierung" des Westwalls

      Ist die Anlage aus dem Zweiten Weltkrieg Denkmal oder Ausflugsziel? - Bonner Experten suchen nach Wegen zum "verantwortungsbewussten Umgang"
      Von Axel Vogel
      Bonn. "Hellenthal will fünf Westwall-Bunker kaufen" oder "Westwall soll vermarktet werden" - so lauteten zuletzt Schlagzeilen im Zusammenhang mit einer der größten NS-Festungsbauten.
      630 Kilometer lang ist der Befestigungsgürtel aus geschätzt 17 000 Bunkern sowie 127 Kilometer "Höckerlinien" zwischen Kleve und Basel. Anders als noch vor einigen Jahren stehen in vielen Kommunen die Zeichen auf den Erhalt der Anlagen, die der Bund als Eigentümer lange Zeit systematisch dem Erdboden gleichgemacht hatte. Die Vereinnahmung einzelner Bunker aus Hitlers Beton-Altlast etwa in "Bunkervereinen" stößt aber nicht überall auf Begeisterung.

      Historiker und Museumsleute sagen: Die Geschichte des Westwalls ist zu ambivalent, als dass Laien oft selektiv einzelne Bunker dem unbedarften Touristen ohne Distanz präsentieren sollten. Wie man zu einem "verantwortungsbewussten Umgang" mit den Überresten der NS-Anlage gelangen könnte, diskutierten Experten jetzt auf der Fachtagung "Zukunftsprojekt Westwall" im Universitätsclub Bonn.

      Kontrovers war bereits der erste Beitrag: Vor einer "Enthistorisierung" des Westwalls warnte Frank Möller von der Gesellschaft für interdisziplinäre Praxis in Köln. Möller gehört zu den schärfsten Kritikern jener Westwall-Geschichte, wie sie etwa das Museum Gerstfeldhöhe aufbereitet: Dort seien Waffensammlungen in einer einzelnen Bunkeranlage ohne Einordnung in den ambivalenten Gesamtkontext zu sehen.

      Solche Museen schüfen mit isolierten, festungstechnischen Details beim Betrachter "eher Identifikation als Distanz", monierte der Journalist auf der bestens besuchten Tagung, zu welcher der Arbeitskreis für historische Kulturlandforschung in Mitteleuropa (ARKUM) eingeladen hatte. Auch einigen "Festungsforschern", sprach Möller die Fähigkeit zur seriösen Aufbereitung ab, was er mit Buchzitaten belegte.

      Der Faschismus tauge eben nicht als "Erlebnisangebot". Vielmehr komme es bei der musealen Aufbereitung darauf an, "die Westwallfaszination zu brechen". Einen interessante Erklärung für den Westwall-Mythos bot der Psychologe Hermann-Josef Berk an.

      Ausschlaggebend für die bei manchen Menschen bis heute nachwirkende Faszination des Bauwerks sei die NS-Ideologie: Die habe es vermocht, ein "aggressiv manisches Lebensgefühl" zu fördern, zu dem die individuelle Teilhabe an den als "gigantisch" apostrophierten Bauprojekten gehörte. So hätten selbst Durchschnittsbürger geglaubt: "Ich bin der Westwall!".

      Ob es sich bei dem Bollwerk nur um ein militärisch überschätztes "Propagandainstrument" gehandelt habe (Berk nennt es die "größte je in Beton gegossene Zeitungsente"), hinterfragte der Historiker Christoph Rass von der RWTH Aachen. Es sei eine Ironie der Weltkriegs-Geschichte, dass gerade das im europäischen Vergleich "am wenigsten ausgebaute Befestigungssystem am längsten gehalten wurde".

      Sein Fazit: Der Westwall als "Korsettstange der Front" habe dem Hitler-Regime gegen Kriegsende eine "Verlängerung der Agonie erlaubt". Überhaupt war eine Erkenntnis der Tagung: Es fehlt an "einer umfassenden wissenschaftlichen Kontextisierung" (sagt Professor Winfried Schenk von ARKUM) ebenso wie an einer Bestandsaufnahme der Westwallüberreste.

      Warum die bislang so dürftig geraten ist, erklärte Wolfgang Wegener vom Amt für Bodendenkmalpflege in Bonn. Der schwierige denkmalpflegerischen Umgang mit dem NS-Relikt sei "keineswegs aus einem Guss" gewesen. Vielmehr bestand die Geschichte des Westwalls nach 1945 zunächst meist aus Sprengungen und Zerstörungen - erst durch die Siegermächte, dann aus Gründen der Verkehrssicherheit durch den Bund.

      Als Ergebnis seien in Nordrhein-Westfalen von einst 3 300 noch etwa 400 Bunker übrig, meist als Ruine. Wegener ließ keinen Zweifel am "Denkmalwert des Unerfreulichen": "Jeder Bunker ist ein unverzichtbares Denkmal." Um einem Wildwuchs bei Denkmalpflege und Musealisierung vorzubeugen, schlug er die Einrichtung einer zentralen Dokumentationsstelle vor, etwa in der ehemaligen NS-"Ordensburg" Vogelsang.

      Auch Karola Fings vom Arbeitskreis der NS-Gedenkstätten in NRW fordert: "Die Deutungshoheit muss in öffentlicher Hand bleiben." Voraussetzung für die Musealisierungsdebatte ist jedoch eine Bestandssicherung, sagt Thomas Otten vom Ministerium für Bauen und Verkehr NRW. Abgerissen sei ein Geschützstand schnell.

      Keine Dokumentation und kein Museum aber könne den "Denkmalverlust" dann wettmachen. Es sei "dringend geboten, mit weiteren Abrissgenehmigungen sparsam umzugehen", sagte Otten mit Blick auf das jüngst in NRW ausgelaufene Abriss-Moratorium: Konkret stehen rund 40 "Sicherungen durch Totalabriss" an, berichtet Wegener.

      Otten erinnerte daran, dass neben den Denkmalpflegern auch Naturschützer zu Verbündeten geworden sind, seit sich der Westwall zum Refugium bedrohter Tier- und Pflanzenarten entwickelt hat: So verfolgt der Bund Umwelt- und Naturschutz (BUND) ein Projekt "Grüner Wall im Westen".

      Für Frank Möller ist dieser Ansatz völlig inakzeptabel: "Ihr Naturbegriff ist in der Romantik begründet und lässt den Krieg als Wunde erscheinen, die Natur als etwas Heilendes", sagte er in Richtung des NRW-BUND-Vorsitzenden Paul Kröfges.

      So werde historisch "alles zerfleddert, was widersprüchlich ist". Kritik an der Kritik ließ da nicht auf sich warten: Ohne die gescholtenen Naturschützer, Bunkerforscher und Hobbymuseen wären etliche Anlagen längst vom Erdboden getilgt, sagte ein Zuhörer im Anschluss an die Diskussion.
      (22.05.2007)

      "Wirbel um den Westwall",
      gesendet beim Deutschlandfunk am 18.12.08 im Rahmen des Höhrfunkprogramms "DLF-Magazin - Kultur".
      Angehängte Datei
      dlf_20081218_1953_9b5694d2.mp3‎

      Ups: ungültige Datei die hier nicht hochgeladen werden kann.
      Leider gibt es beim DLF keinen LINK, schade, ist ein interessanter Hörfunkbeitrag.
      Zuletzt geändert von BVK; 13.05.2009, 11:03.

      Kommentar

      • Deistergeist
        Moderator

        • 24.11.2002
        • 19529
        • Barsinghausen am Deister

        #18
        Interessant. Besonders gefällt mir dieser Zitatausschnitt:Auch Karola Fings vom Arbeitskreis der NS-Gedenkstätten in NRW fordert: "Die Deutungshoheit muss in öffentlicher Hand bleiben." Voraussetzung für die Musealisierungsdebatte ist jedoch eine Bestandssicherung, sagt Thomas Otten vom Ministerium für Bauen und Verkehr NRW. Abgerissen sei ein Geschützstand schnell.


        Wer als Verein oder Privatperson Geld und Zeit in den Erhalt einer Anlage steckt, will auch selbst Entscheidungen treffen. Das sollte selbstverständlich sein. Auf starken Druck von "Oben", hin zur vermeintlich richtigen Vorgehensweise beim Aufbau eines Privatmuseums, wird dann bestimmt die Arbeit der Ehrenamtlichen eingestellt...und der Staat hat kein Geld zur Sicherung der Anlagen vor weiterem Verfall.
        Da sollten die studierten Fachkräfte besser mit Augenmass vorgehen, "Ehrenamt" ist sehr sensibel... Was für Druckmittel hat der Staat bei Menschen oder Vereinen, die selbst die Finanzierung ihrer Anlage übernehmen?

        Kompetente Beratungsangebote werden bestimmt nicht auf Ablehnung bei den Museumsbetreibern treffen. Wobei viele Hobbyfestungstechniker selbst über ein erstaunlich hohes Fachwissen verfügen, aber das ist in anderen Bereichen ja nicht anders...

        Ich hoffe auf ein diplomatisches Vorgehen von allen Beteiligten. Wenn ich dieses Zitat aus dem Link von BVK (Damals.de) lese, hört sich das ja schon nicht schlecht an:Wichtig für die Einrichtung künftiger Museen ist die Zusammenarbeit mit Historikern, um so die Einbettung des Westwalls in die Gesamtkonzeption des nationalsozialistischen Angriffskriegs zu leisten. Dazu gehört auch, dass Objekte nicht aus dem Zusammenhang gerissen, sondern ihre Funktionen und Wirkungen erklärt werden. Außerdem sollten Themen wie der Widerstand bei den Bauarbeitern, Konflikte zwischen ihnen und den Ortsansässigen oder Verluste unter der Zivilbevölkerung Berücksichtigung finden.


        Glückauf!
        "The Man Who Saved the World" -S. J. Petrow-

        Kommentar

        • Deistergeist
          Moderator

          • 24.11.2002
          • 19529
          • Barsinghausen am Deister

          #19
          Zitat aus dem ersten Link:Dahingehend bringt gerade Fings in ihrem Tagungsbeitrag überaus kritische Hinweise, insbesondere auch zu den „Botschaften“, die die „wilde Musealisierung“ derzeit vermittelt. Demnach werde der Westwall „als Gedenkort für die Tätergesellschaft in Szene gesetzt“. Bunkereinrichtungen, Waffen, Bilder und nachgestellte Schlachtenszenen würden so inszeniert, dass sie zu fasziniertem Staunen einlüden. Kritische Distanz komme schon wegen der Art der Präsentation nicht zustande.
          Quelle: http://www.ksta.de/html/artikel/1218660433127.shtml

          Kritik in der Art wird meiner Meinung nach eher wenig förderlich sein.
          "The Man Who Saved the World" -S. J. Petrow-

          Kommentar

          • wasserbüffel
            Einwanderer


            • 07.05.2009
            • 10
            • Schleswig-Holstein

            #20
            Hallo,
            erstmal Hut ab vor jedem der seine gesamte Freizeit und auch noch viel eigenes Geld in ein privates Museum steckt, ohne diese Menschen hätten wir viel weniger zu Bestaunen und viel mehr würde, als Müll, entsorgt werden. Da dem Staat gerade das Geld ausgeht und die großen Museen vom Staat abhängen, sind es die kleinen Privaten die weiterhin den Leuten die Möglichkeit geben Geschichte zu erleben!

            Gruß wasserbüffel

            Kommentar

            • BVK
              Heerführer


              • 16.09.2004
              • 1184

              #21
              off-topic: Der Deistergeist mausert sich zum Museums (Westwall)-Geist



              Stichworte: Augenmaß der Verantwortlichen

              Mir scheint, dass es bei allen Verantwortlichen mitunter daran fehlt, bzw. nicht richtig herüber gebracht wird.

              Stichwort: Ehrenamt
              Ich gebe zu, dass ich noch nicht eines der "fragwürdigen" Museen (Waffenstarrende Darstellung) besucht habe.
              Aber aus diversen Quellen habe ich mich informiert. Insofern vermag ich nur eingeschränkt ein Urteil abzugeben, wie die Ehrenamtlichen WW-Museale präsentieren. Ich stehe manchen Projekten durchaus kritisch gegenüber.
              Allerdings muss auch festgestellt werden, dass diese Ehrenamtliche nicht über einen Kamm geschert werden dürfen.

              Medienberichterstattung:
              Ich erinnere mich an einen Ortstermin, den ich mit einer Reporterin des DLF zu einer Zeit vor dem vielzitierten Moratorium in NRW hatte, gemeinsam mit dem damaligen Projektleiter des BUND i.S. "Grüner Wall im Westen".
              Ein Kompliment an die Redakteurin! Nichts von dem was sie sprachlich aufgezeichnet hatte, war in einer späteren Hörfunksendung zu hören. Vielmehr hat sie sich ernsthaft mit dem Thema und vor allem auch der musealen Darstellung (anhand eines Besuchs in einem WW-Museum und Anhörung mit Wortbeitrag des ehrenamtlichen Initiator , dessen Darstellung (Motivation( zum Zweck und den Ergebnissen, dem Problemen mit sog. Kaffeefahrten) auseinandergesetzt.

              Zu Carola Frings' Ansichten äußere ich mich nicht, ebenso nicht zu den, nicht nur auf genannter Tagung in Bonn, von Frank Möller geäußerten Worten.
              Nach meinem Eindruck mischt auch A.K. auf unterschiedlichste Weise in dieser Theamtik mit; sicherlich auch mit journalistischer Sorgfaltspflicht, aber manchmal kommen mir Zweifel (Interesse der Konejung-Stiftung) und "publizistische Effekte auf wissenschaftlichen Niveau".
              Zweifelsohne sind er, Frank Möller u.a. wissentschaftlich gebildet, ob sie ihren wissenschaftlichen Anspruch und Auftrag erfüllen? Ich gegenwärtig der Meinung, dass sie noch viel an Grundlagenarbeit in dieser Hinsicht leisten müssen.

              Mein Traum: Allerseitiger Konsenz und A.K. verarbeitet das Ergebnis in einem seiner Karabetts bei dem alle Wissenschaftler, sonstige Verantwortliche und Ehrenamtliche im Zuhörerraum sitzen...
              und anschließend standig-ov....


              Weihnachten und Ostern sind noch niemals auf einen Tag gefallen...

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              • borsto
                Ratsherr


                • 15.03.2008
                • 269
                • RLP

                #22
                Zitat von BVK
                Möller gehört zu den schärfsten Kritikern jener Westwall-Geschichte, wie sie etwa das Museum Gerstfeldhöhe aufbereitet: Dort seien Waffensammlungen in einer einzelnen Bunkeranlage ohne Einordnung in den ambivalenten Gesamtkontext zu sehen.

                Solche Museen schüfen mit isolierten, festungstechnischen Details beim Betrachter "eher Identifikation als Distanz", monierte der Journalist auf der bestens besuchten Tagung, zu welcher der Arbeitskreis für historische Kulturlandforschung in Mitteleuropa (ARKUM) eingeladen hatte. Auch einigen "Festungsforschern", sprach Möller die Fähigkeit zur seriösen Aufbereitung ab, was er mit Buchzitaten belegte.

                Der Faschismus tauge eben nicht als "Erlebnisangebot". Vielmehr komme es bei der musealen Aufbereitung darauf an, "die Westwallfaszination zu brechen".
                In Frankreich (Normandie) und in Belgien und Luxembuorg (Ardennenoffensive) haben diejenigen Museen, die sich mit dieser für die Region prägenden WK II Ereignisse beschäftigen, die gleiche Art, ihre Sammlungen auch einem interessierten internationalen und touristisch-orientierten Publikum zu präsentieren.

                Die Museen sind dabei erfolgreich und werden von den lokalen Administrationen in einem gewissen, leistbaren Rahmen auch unterstützt.

                Nur brauch man dort keine "Einordnung in den ambivalenten Gesamtkontext" zu erstreben, was bei uns schaudernd mit erhobenem Zeigefinger eingefordert wird.

                Diese, mit demokratischen Grundordnungen versehenen Nationen, erfreuen sich ihrer Existenz, sind weder von Gesellschaftsänderungen bedroht und lassen ihre Museums-Betreiber mit Sorge über vermeintliche un"seriöse Aufbereitung" in Ruhe.

                borsto

                Kommentar

                • Deistergeist
                  Moderator

                  • 24.11.2002
                  • 19529
                  • Barsinghausen am Deister

                  #23
                  Zitat: Der Faschismus tauge eben nicht als "Erlebnisangebot". Vielmehr komme es bei der musealen Aufbereitung darauf an, "die Westwallfaszination zu brechen".
                  ------------------------------------------------------------------------

                  Faschismusmuseum oder Bunkermuseum? Westwallfaszination?

                  Auch das kleinste Museum kann(!) zum Nachdenken anregen. Erzwingen kann man das nicht.
                  Wer allerdings in jedem Betonbrocken einen potentiellen Wallfahrtsort für Rechtsradikale vermutet, ist mit solchen Privatbunkermuseen eher unglücklich.

                  Ich kenne keine völlig "falschen" oder absolut "ungeeigneten" Museen-ich kenne nur Stellen, wo ich mir ein Museum wünschen würde.


                  Zugegeben, zu verbessern findet sich immer etwas. Aber das ist in den grossen und mit enormen Staatsmitteln geförderten Anlagen auch der Fall.

                  MfG Auchgerninsmuseumgehendergeist
                  "The Man Who Saved the World" -S. J. Petrow-

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