War mir nocht nicht bekannt.
Vielen Dank für den Link!
"Man muss etwas machen, um selbst keine Schuld zu haben. Dazu brauchen wir einen harten Geist und ein weiches Herz. Wir haben alle unsere Maßstäbe in uns selbst, nur suchen wir sie zu wenig." Sophie Scholl/Jacques Maritain
Am Küchengarten wurden ja bereits umfangreiche Baumaßnahmen durchgeführt; ob dieser Tunnel in dieser Form noch so besteht?
Das Gebäude, in dem die über den Schienenverkehr angelieferte Kohle auf das Förderband verladen wurde, steht noch. Auf dem Gelände werden heute falsch geparkte Autos abgestellt.
Also der Tunnel besteht noch, da die Stadtwerke (enercity) sich die Möglichkeit einer wieder in bertriebnahme offenlässt. Auch die Bahnstrecke vom Lindener Hafen zum Heizkraftwerk entlang der Rampenstraße wird nicht rückgebaut, damit man sie eventuell wieder nutzen kann. Zum Tag der Offenen-Tür kann man das ganze auch besichtigen.
Der Tunnel führ von der Rampenstraße (Küchengarten) unter der Fössestraße zur Limmerstraße - unter der Apotheke - unter dem REWE Parkplatz zum Heizkraftwerk Linden.
Aus Kleine Jubiläumsschrift Für die Limmerstraße 3-5 | 1930 - 2005
von Anke Weisbrich
Ende der 50er Jahre wurde beschlossen, ein Heizkraftwerk an der Ihme zur städtischen Strom- und Fernwärmeversorgung zu bauen. Um die zur Wärmeerzeugung benötigte Kohle vom Bahnhof Küchengarten zum Kraftwerk zu transportieren, musste ein unterirdischer Tunnel ausgehoben werden, durch den Förderbänder permanent Kohle zum Kraftwerk transportierten. Durch die enorme Breite des Erdaushubes für den Tunnel mussten die Arkaden auf der Stichstraße zwischen Limmerstraße und Fössestraße weichen. Ein letztes Foto erinnert an diesen Wandelgang.
Foto: Der Abbruch der Arkaden am 09.08.1960 (Quelle: Heizkraftwerk Hannover)
Der aus 30 cm dickem Beton gegossene Tunnel führt vom ehemaligen Bahnhof Küchengarten (dem Wellblechgebäude als Verladestelle) im Zickzack zum Kraftwerk, direkt an den Häusern der Fössestraße und Limmerstraße vorbei. Bis 1990 wurde durch den Tunnel ständig Kohle befördert, dann stellte das Kraftwerk auf Erdgas um. Verglichen mit den fortlaufenden Mietzahlungen wäre ein Abriss unrentabel, daher verbleibt der Tunnel seitdem ungenutzt an Ort und Stelle. Allerdings ergeben sich daraus massive Probleme für den schon lange geplanten Hausbau auf dem Grundstück der Limmerstraße 2 -4: Da der Tunnel nur wenige Meter unter der Erdoberfläche verläuft, kann ein dort geplantes Gebäude keine Unterkellerung haben! Doch ganz offensichtlich ist hierfür eine Lösung gefunden worden.
Skizze: Lageplan des Bekohlungstunnels (Quelle: Heizkraftwerk)
Foto: Der Bekohlungstunnel, noch ohne Förderbänder 1960 (Quelle: Heizkraftwerk)
Foto: Umschlagstation Rampenstraße /Küchengarten (Quelle: Institut für Transport- und Automatisierungstechnik (ITA))
Foto: Gleisanlagen Rampenstraße /Küchengarten (Quelle: Institut für Transport- und Automatisierungstechnik (ITA))
Das Heizkraftwerk Linden
Im August 1962 ging das von den Stadtwerken Hannover betriebene Heizkraftwerk Linden ans Netz. Das Kraftwerk arbeitet nach dem Prinzip der Kraft-Wärme-Kopplung und stellt über die Stromerzeugung hinaus die Ausgangsbasis für das rund 280 Kilometer umfassende Fernwärmenetz Hannovers dar (Stand: 2007). Die als Primärenergie benötigte Kohle wurde bis 1990 per Bahn vom Lindener Hafen bezogen. Ab dem Verladeterminal in der Fössestraße gelangte sie auf unterirdischen Förderbändern in das Kraftwerk. Sporadisch wurde auch Öl verfeuert, das über die Verbindung Mittellandkanal–Leine–Ihme angeliefert wurde. Im Jahr 1990 wurde das Kraftwerk auf Erdgasfeuerung umgestellt. Wegen der drei Kesselhäuser mit den hohen Schornsteinen hat das Werk den Spitznamen "Die drei warmen Brüder von Linden". Nach Abschluss von Entkernungs- und Modernisierungsmaßnahmen wurde im Jahr 1998 eine Gas- und Dampf-(GuD)-Turbinenanlage in Betrieb genommen.
Foto: Heizkraftwerk Linden: Alte Fotografie des Kraftwerks (Quelle: Institut für Transport- und Automatisierungstechnik (ITA))
Moin,
danke für die Zusammenfassung. Falls noch Fotos von den alten Gleisen, etc. gewünscht werden, würde ich losziehen, oder wenn Interesse besteht könnte man sich auch vor Ort zu einer Begehung treffen.
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