Hallo zusammen,
wie jedes Jahr wenn der erste Schnee fällt, zieht es mich hinaus mit dem Rad. Auch dieses Jahr war das so. Ich wollte mir den heutigen Zustand der sogenannten "Gartenstadt Kleefeld" ansehen, die Mitte 1920er/Anfang 1930er Jahre unter Vorsitz des damaligen Stadtbaurats Karl Elkart, entstanden ist.
Beteiligt am Bau und Gewinner des Wettbewerbs (ausgeschrieben durch den Magistrat der Stadt) waren in Hannover gut bekannte Architekten, wie die Brüder Karl und August Liebknecht, Alexander Kölliker und Adolf Springer.
Bis Anfang der 1930er Jahre wurden ca. 150 zweigeschössige Reihenhäuser, die je in 2er, 4er und 6er Blöcke gruppiert wurden, zwischen der Uhlhorn- und der Ebellstraße, erbaut.
Als ich also hier durch die Gegend streifte, dachte ich an die beiden Bunker, die sich ebenfalls in Kleefeld befinden. Also hab ich mich auf den Weg zu den Bauwerken in der Rupstein- und Brentanostraße gemacht. In der Brentanostraße angekommen, musste ich daran denken, das der Stadtteil mehr oder weniger noch von LS Pfeilen und anderen Relikten aus der NS-Zeit gezeichnet ist, die aber heute kaum noch jemand wahrnimmt. Also dachte ich mir.. Knipse raus und Feuer frei.
Ich hab daraufhin damit begonnen, die Straßen mit dem Fahrrad abzufahren und bei schönsten Schneefall und etwa -6°C diverse tolle Neuentdeckungen gemacht. Einen "Schatz" möchte ich Euch nicht vorenthalten, es handelt sich um zwei Wohnblöcke, die sich zwischen Mecklenburger- und Stenhusen Straße befinden. Soweit ich weiß heißt das Viertel auch Mecklenburger Viertel. Aber ich kann mich irren. Die Gegend ist nicht wirklich mein Revier. Einen dieser Wohnblöcke habe ich mir näher angesehen, nachdem ich wusste, das eben dieser Wohnblock erst Ende 1939 / Anfang 1940 fertig gestellt wurde.
Der Block besteht aus 27 (!!!) Häusern, 10 Häuser in der Schweriner, 9 Häuser in der Rostocker und je 4 Häuser in der Mecklenburger und Stenhusenstraße.
Unmittelbar am Schweriner Platz wo sich auch eine alte Grundschule (HWK-Schule, erbaut 1922, Backsteinbau der unter Denkmalschutz steht) etwa aus der Zeit befindet, ging es in die Schweriner Straße. Hier sind die meisten Fotos entstanden. Es ging dann in die Mecklenburger Straße und an der Ecke Rostocker Straße viel mir schon der Durchgang/-fahrt in den Hof auf. Die wenigen Häuser in der Stenhusenstraße sind dagegen eher uninteressant.
Ecke Mecklenburger/Rostocker Str. Portal
GPS: 52°22'42.18" N / 9°47'32.68" O
Mein Interesse wurde aber erst richtig geweckt, nachdem ich mit einem älteren Herren ein Gespräch über den Stadtteil Kleefeld geführt hatte. Er konnte mir nämlich berichten, das der Wohnblock von dem ich schon die ganze Zeit schreibe, erst am Anfang des Krieges fertig wurde, und das noch mehr oder weniger in den Rohbau bereits in jedes Haus Luftschutzkeller mit ein bzw. zwei Notausstiegen integriert worden sind. Spätestens an dieser Stelle war mein persönliches Interesse an diesem Objekt geweckt. Später, so erzählte der Herr weiter, wurden sämtliche Häuser durch Mauerdurchbrüche miteinander verbunden. Für die Kinder war das toll (er selbst sei damals gerade in die Grundschule am Schweriner Platz eingeschult worden), denn man konnte jetzt in den Kellergängen toll toben.
Interessant ist (für mich) auch die eigenwillige Kennzeichnung der Häuser mit dem "LK" für Luftschutzkeller und dann oft gefolgt von 3 (!!!) Pfeilen. Aber auch das "D" für Mauerdurchbruch, das teilweise mit einem Doppelkreis versehen wurde, ist hier in dieser Gegend einzigartig. Und hatte wohl nur wenig mit den damaligen Vorgaben zutun.
Und auch die Anordnung der Notausstiege ist interessant. Befinden sich diese an der fast 160 m langen Front in der Schweriner Straße zur Straße hin, ist an der 160 m Häuserfront der Roststocker Straße nix zu finden. Hier befinden sich diese jedoch (sofern noch vorhanden) im Hof. Ebenso verhält es sich an der etwa 75 m langen Häuserfront der Mecklenburger und Stenhusenstraße.
Insgesamt ist die gesamte Gegend einen Besuch für all die Wert, die an Luftschutz-Relikten interessiert sind.
Anmerkung zu dem angehängten Foto (Kollage)
Foto oben / unten linke Seite
Oben: Schweriner Straße etwa auf Höhe Haus Nr. 18 in Richtung Schweriner Platz;
Unten: Schweriner Straße in Richtung Mecklenburger Straße;
Rechts neben der 18: Haus Nr 18 Schweriner Straße, darunter der Notausstieg, sowie links davon die Detailaufnahme sind ebenfalls hier entstanden.
Oben links vom Luftbildausschnitt
Die beiden Fotos stammen aus der Rostocker Straße (rechts neben dem Durchgang/der Durchfahrt.).
Links vom Luftbild
Oben: Durchgang/-fahrt in den Hof des Wohnblocks.
Unten: Detailaufnahme
Soweit...
Links / Literatur zur Vertiefung
Stadt Hannover
- http://www.hannover.de/
Heinrich-Wilhelm-Kopf (Grund-) Schule
- HWK: http://www.hwkh.de/
Mlynek, Klaus + Röhrbein, Waldemar R.
- Hannover Chronik
- Von den Anfängen bis zur Gegenwart
- 1991, Schlütersche Verlangsanstalt + Druckerei
- ISBN 3-87706-319-5
Mlynek, Klaus + Röhrbein, Waldemar R.
- Geschichte der Stadt Hannover, Band II
- 1994, Schlütersche Verlangsanstalt + Druckerei
- ISBN 3-87706-364-0
Zimmermann, Helmut
- Zwischen Eilenriede und Kronsberg, S. 80 - 97 Kleefeld
- 1987, Verlag Ellen Harenberg
- ISBN 3-89042-022-2
wie jedes Jahr wenn der erste Schnee fällt, zieht es mich hinaus mit dem Rad. Auch dieses Jahr war das so. Ich wollte mir den heutigen Zustand der sogenannten "Gartenstadt Kleefeld" ansehen, die Mitte 1920er/Anfang 1930er Jahre unter Vorsitz des damaligen Stadtbaurats Karl Elkart, entstanden ist.
Beteiligt am Bau und Gewinner des Wettbewerbs (ausgeschrieben durch den Magistrat der Stadt) waren in Hannover gut bekannte Architekten, wie die Brüder Karl und August Liebknecht, Alexander Kölliker und Adolf Springer.
Bis Anfang der 1930er Jahre wurden ca. 150 zweigeschössige Reihenhäuser, die je in 2er, 4er und 6er Blöcke gruppiert wurden, zwischen der Uhlhorn- und der Ebellstraße, erbaut.
Als ich also hier durch die Gegend streifte, dachte ich an die beiden Bunker, die sich ebenfalls in Kleefeld befinden. Also hab ich mich auf den Weg zu den Bauwerken in der Rupstein- und Brentanostraße gemacht. In der Brentanostraße angekommen, musste ich daran denken, das der Stadtteil mehr oder weniger noch von LS Pfeilen und anderen Relikten aus der NS-Zeit gezeichnet ist, die aber heute kaum noch jemand wahrnimmt. Also dachte ich mir.. Knipse raus und Feuer frei.

Ich hab daraufhin damit begonnen, die Straßen mit dem Fahrrad abzufahren und bei schönsten Schneefall und etwa -6°C diverse tolle Neuentdeckungen gemacht. Einen "Schatz" möchte ich Euch nicht vorenthalten, es handelt sich um zwei Wohnblöcke, die sich zwischen Mecklenburger- und Stenhusen Straße befinden. Soweit ich weiß heißt das Viertel auch Mecklenburger Viertel. Aber ich kann mich irren. Die Gegend ist nicht wirklich mein Revier. Einen dieser Wohnblöcke habe ich mir näher angesehen, nachdem ich wusste, das eben dieser Wohnblock erst Ende 1939 / Anfang 1940 fertig gestellt wurde.
Der Block besteht aus 27 (!!!) Häusern, 10 Häuser in der Schweriner, 9 Häuser in der Rostocker und je 4 Häuser in der Mecklenburger und Stenhusenstraße.
Unmittelbar am Schweriner Platz wo sich auch eine alte Grundschule (HWK-Schule, erbaut 1922, Backsteinbau der unter Denkmalschutz steht) etwa aus der Zeit befindet, ging es in die Schweriner Straße. Hier sind die meisten Fotos entstanden. Es ging dann in die Mecklenburger Straße und an der Ecke Rostocker Straße viel mir schon der Durchgang/-fahrt in den Hof auf. Die wenigen Häuser in der Stenhusenstraße sind dagegen eher uninteressant.
Ecke Mecklenburger/Rostocker Str. Portal
GPS: 52°22'42.18" N / 9°47'32.68" O
Mein Interesse wurde aber erst richtig geweckt, nachdem ich mit einem älteren Herren ein Gespräch über den Stadtteil Kleefeld geführt hatte. Er konnte mir nämlich berichten, das der Wohnblock von dem ich schon die ganze Zeit schreibe, erst am Anfang des Krieges fertig wurde, und das noch mehr oder weniger in den Rohbau bereits in jedes Haus Luftschutzkeller mit ein bzw. zwei Notausstiegen integriert worden sind. Spätestens an dieser Stelle war mein persönliches Interesse an diesem Objekt geweckt. Später, so erzählte der Herr weiter, wurden sämtliche Häuser durch Mauerdurchbrüche miteinander verbunden. Für die Kinder war das toll (er selbst sei damals gerade in die Grundschule am Schweriner Platz eingeschult worden), denn man konnte jetzt in den Kellergängen toll toben.
Interessant ist (für mich) auch die eigenwillige Kennzeichnung der Häuser mit dem "LK" für Luftschutzkeller und dann oft gefolgt von 3 (!!!) Pfeilen. Aber auch das "D" für Mauerdurchbruch, das teilweise mit einem Doppelkreis versehen wurde, ist hier in dieser Gegend einzigartig. Und hatte wohl nur wenig mit den damaligen Vorgaben zutun.
Und auch die Anordnung der Notausstiege ist interessant. Befinden sich diese an der fast 160 m langen Front in der Schweriner Straße zur Straße hin, ist an der 160 m Häuserfront der Roststocker Straße nix zu finden. Hier befinden sich diese jedoch (sofern noch vorhanden) im Hof. Ebenso verhält es sich an der etwa 75 m langen Häuserfront der Mecklenburger und Stenhusenstraße.
Insgesamt ist die gesamte Gegend einen Besuch für all die Wert, die an Luftschutz-Relikten interessiert sind.
Anmerkung zu dem angehängten Foto (Kollage)
Foto oben / unten linke Seite
Oben: Schweriner Straße etwa auf Höhe Haus Nr. 18 in Richtung Schweriner Platz;
Unten: Schweriner Straße in Richtung Mecklenburger Straße;
Rechts neben der 18: Haus Nr 18 Schweriner Straße, darunter der Notausstieg, sowie links davon die Detailaufnahme sind ebenfalls hier entstanden.
Oben links vom Luftbildausschnitt
Die beiden Fotos stammen aus der Rostocker Straße (rechts neben dem Durchgang/der Durchfahrt.).
Links vom Luftbild
Oben: Durchgang/-fahrt in den Hof des Wohnblocks.
Unten: Detailaufnahme
Soweit...
Links / Literatur zur Vertiefung
Stadt Hannover
- http://www.hannover.de/
Heinrich-Wilhelm-Kopf (Grund-) Schule
- HWK: http://www.hwkh.de/
Mlynek, Klaus + Röhrbein, Waldemar R.
- Hannover Chronik
- Von den Anfängen bis zur Gegenwart
- 1991, Schlütersche Verlangsanstalt + Druckerei
- ISBN 3-87706-319-5
Mlynek, Klaus + Röhrbein, Waldemar R.
- Geschichte der Stadt Hannover, Band II
- 1994, Schlütersche Verlangsanstalt + Druckerei
- ISBN 3-87706-364-0
Zimmermann, Helmut
- Zwischen Eilenriede und Kronsberg, S. 80 - 97 Kleefeld
- 1987, Verlag Ellen Harenberg
- ISBN 3-89042-022-2
Kommentar