Quelle= http://www.weser-kurier.de/Artikel/B...et+werden.html
Tunnelsystem soll ergründet werden
Bremen-Nord. Zehn Meter unter der Schule an der Fresenbergstraße verläuft ein Gang aus der Nazizeit. Einer von vielen. Nach Plänen der früheren Oberfinanzdirektion Bremen zieht sich ein Netz aus Stollen und Bunkergängen unter Blumenthal durch. Jetzt sollen die rostigen Türen in die Vergangenheit für immer verschlossen werden.
Alte Blumenthaler erinnern sich noch, wie sie im Zweiten Weltkrieg in unterirdischen Gängen Schutz gesucht haben. Nachdem bei einem Bombenangriff 1943 auf Bremen-Nord Hunderte ums Leben gekommen waren, waren die Tunnel von eigens dafür beauftragten Bergbaufachleuten aus dem Ruhrgebiet in die Tiefe gebohrt worden.
Versackungen auf dem Geestrücken erinnerten in den vergangenen Jahrzehnten immer mal wieder an die alten Stollen. "In der Vergangenheit kam es immer wieder zu unerklärlichen Absenkungen", berichtet die Blumenthaler Beiratspolitikerin der Linken, Anke Krohne. Sie selbst kann von einem großen Loch berichten, das sich Ende der 1990er über Nacht in ihrem Nachbarsgarten an der Mühlenstraße auftat. Hartnäckig hält sich in Blumenthal auch die Geschichte von dem Hund und dem Auto. Beide sollen - unabhängig voneinander - im Erdreich verschwunden sein.
Die Linke will jetzt Licht in das Dunkel bringen. Krohne hält es mittlerweile für dringend erforderlich, den Verlauf und den Zustand der Gänge zu kennen. Sie fragt sich, wer zuständig ist, wenn tatsächlich ein Haus einstürzen sollte und jemand verletzt würde. Mit einem Antrag wollte Anke Krohne am Montagabend den Blumenthaler Beirat auffordern, sich von den zuständigen Behörden Auskünfte über den genauen Verlauf und den Zustand der Stollen unter dem Ortsamtsgebiet zu beschaffen.
Es ist nicht das erste Mal, dass das Blumenthaler Ortsamt in Sachen Luftschutzstollen aktiv wird. Cornelia Britt, stellvertretende Ortsamtschefin, hatte auf Wunsch des Beirats bereits im Sommer 2010 versucht, etwas über das unterirdische System herauszubekommen - ohne Ergebnis. Sie sei von Behörde zu Behörde geschickt worden: "Ich bedaure das sehr, aber ich habe letztlich nur die Information bekommen, dass die Gänge verfüllt werden sollen."
Die Information kam von der Bundesanstalt für Immobilienaufgaben (BImA). Die BImA ist mittlerweile zuständig für die Stollen. Dennoch gab sie am Montag auf Anfrage unserer Zeitung keine Auskünfte. "Wir bearbeiten die Stollen im Auftrag des Bundesfinanzministeriums", hieß es zur Erklärung. Von dort war ebenfalls keine Stellungnahme zu erhalten.
Es kursieren noch ein paar Kopien von den Plänen der Oberfinanzdirektion Bremen, auf denen die Bunkerstollen-Standorte (BS) grob eingezeichnet sind. Bekannt sind in Blumenthal der sogenannte BS 12 an der Fresenbergstraße und der BS 14 am Dillener Park. Eine alteingesessene Nordbremerin berichtet, dass Ende der 1980er-Jahre Risse in einem Haus an der Straße Leverkenbarg entstanden. Damals sei sie mit der zuständigen Oberfinanzdirektion Bremen in dem Tunnelsystem gewesen: "Wir sind von der Lüder-Clüver-Straße bis zur Bremer Bank gelaufen, von Zeit zu Zeit tauchten Quergänge auf", erinnert sie sich. Die Wände seien verputzt gewesen: "Der Gang war fast trocken."
Stollen gibt es auch in den Stadtteilen Burglesum und Vegesack. Tunnel sollen in Knoops Park zwischen den Häusern Schotteck und Lesmona zu finden sein, die in Kriegszeiten als Lazarette dienten. Und in Vegesack verlaufen angeblich Stollen auf dem ehemaligen Vulkan-Gelände und in der Nähe der ehemaligen Tauwerke in Grohn. In einem militärhistorischen Reiseführer im Internet stehen weitere Standorte: In einem Hangstollen nahe der Strandlust ist demnach Platz für 4810 Menschen.
Dichtung und Wahrheit liegen dicht beieinander. Anke Krohne will nun herausbekommen, ob die Systeme nach Kriegsende vernetzt worden sind: "Alte Blumenthaler haben mir gesagt, dass noch bis zum ehemaligen Armenhaus an der George-Albrecht-Straße weitergebuddelt worden sei. Offiziell gibt es da keine Gänge mehr."
Bremen-Nord. Zehn Meter unter der Schule an der Fresenbergstraße verläuft ein Gang aus der Nazizeit. Einer von vielen. Nach Plänen der früheren Oberfinanzdirektion Bremen zieht sich ein Netz aus Stollen und Bunkergängen unter Blumenthal durch. Jetzt sollen die rostigen Türen in die Vergangenheit für immer verschlossen werden.
Alte Blumenthaler erinnern sich noch, wie sie im Zweiten Weltkrieg in unterirdischen Gängen Schutz gesucht haben. Nachdem bei einem Bombenangriff 1943 auf Bremen-Nord Hunderte ums Leben gekommen waren, waren die Tunnel von eigens dafür beauftragten Bergbaufachleuten aus dem Ruhrgebiet in die Tiefe gebohrt worden.
Versackungen auf dem Geestrücken erinnerten in den vergangenen Jahrzehnten immer mal wieder an die alten Stollen. "In der Vergangenheit kam es immer wieder zu unerklärlichen Absenkungen", berichtet die Blumenthaler Beiratspolitikerin der Linken, Anke Krohne. Sie selbst kann von einem großen Loch berichten, das sich Ende der 1990er über Nacht in ihrem Nachbarsgarten an der Mühlenstraße auftat. Hartnäckig hält sich in Blumenthal auch die Geschichte von dem Hund und dem Auto. Beide sollen - unabhängig voneinander - im Erdreich verschwunden sein.
Die Linke will jetzt Licht in das Dunkel bringen. Krohne hält es mittlerweile für dringend erforderlich, den Verlauf und den Zustand der Gänge zu kennen. Sie fragt sich, wer zuständig ist, wenn tatsächlich ein Haus einstürzen sollte und jemand verletzt würde. Mit einem Antrag wollte Anke Krohne am Montagabend den Blumenthaler Beirat auffordern, sich von den zuständigen Behörden Auskünfte über den genauen Verlauf und den Zustand der Stollen unter dem Ortsamtsgebiet zu beschaffen.
Es ist nicht das erste Mal, dass das Blumenthaler Ortsamt in Sachen Luftschutzstollen aktiv wird. Cornelia Britt, stellvertretende Ortsamtschefin, hatte auf Wunsch des Beirats bereits im Sommer 2010 versucht, etwas über das unterirdische System herauszubekommen - ohne Ergebnis. Sie sei von Behörde zu Behörde geschickt worden: "Ich bedaure das sehr, aber ich habe letztlich nur die Information bekommen, dass die Gänge verfüllt werden sollen."
Die Information kam von der Bundesanstalt für Immobilienaufgaben (BImA). Die BImA ist mittlerweile zuständig für die Stollen. Dennoch gab sie am Montag auf Anfrage unserer Zeitung keine Auskünfte. "Wir bearbeiten die Stollen im Auftrag des Bundesfinanzministeriums", hieß es zur Erklärung. Von dort war ebenfalls keine Stellungnahme zu erhalten.
Es kursieren noch ein paar Kopien von den Plänen der Oberfinanzdirektion Bremen, auf denen die Bunkerstollen-Standorte (BS) grob eingezeichnet sind. Bekannt sind in Blumenthal der sogenannte BS 12 an der Fresenbergstraße und der BS 14 am Dillener Park. Eine alteingesessene Nordbremerin berichtet, dass Ende der 1980er-Jahre Risse in einem Haus an der Straße Leverkenbarg entstanden. Damals sei sie mit der zuständigen Oberfinanzdirektion Bremen in dem Tunnelsystem gewesen: "Wir sind von der Lüder-Clüver-Straße bis zur Bremer Bank gelaufen, von Zeit zu Zeit tauchten Quergänge auf", erinnert sie sich. Die Wände seien verputzt gewesen: "Der Gang war fast trocken."
Stollen gibt es auch in den Stadtteilen Burglesum und Vegesack. Tunnel sollen in Knoops Park zwischen den Häusern Schotteck und Lesmona zu finden sein, die in Kriegszeiten als Lazarette dienten. Und in Vegesack verlaufen angeblich Stollen auf dem ehemaligen Vulkan-Gelände und in der Nähe der ehemaligen Tauwerke in Grohn. In einem militärhistorischen Reiseführer im Internet stehen weitere Standorte: In einem Hangstollen nahe der Strandlust ist demnach Platz für 4810 Menschen.
Dichtung und Wahrheit liegen dicht beieinander. Anke Krohne will nun herausbekommen, ob die Systeme nach Kriegsende vernetzt worden sind: "Alte Blumenthaler haben mir gesagt, dass noch bis zum ehemaligen Armenhaus an der George-Albrecht-Straße weitergebuddelt worden sei. Offiziell gibt es da keine Gänge mehr."



. Naja, wär ja auch nicht schlecht 



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