[Bremen/Blumenthal] Tunnelsystem soll ergründet werden

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  • htim
    Heerführer


    • 13.01.2004
    • 5812
    • Niedersachsen / Region Hannover
    • Xenox MV9

    #1

    [Bremen/Blumenthal] Tunnelsystem soll ergründet werden

    Quelle= http://www.weser-kurier.de/Artikel/B...et+werden.html

    Tunnelsystem soll ergründet werden

    Bremen-Nord. Zehn Meter unter der Schule an der Fresenbergstraße verläuft ein Gang aus der Nazizeit. Einer von vielen. Nach Plänen der früheren Oberfinanzdirektion Bremen zieht sich ein Netz aus Stollen und Bunkergängen unter Blumenthal durch. Jetzt sollen die rostigen Türen in die Vergangenheit für immer verschlossen werden.


    Alte Blumenthaler erinnern sich noch, wie sie im Zweiten Weltkrieg in unterirdischen Gängen Schutz gesucht haben. Nachdem bei einem Bombenangriff 1943 auf Bremen-Nord Hunderte ums Leben gekommen waren, waren die Tunnel von eigens dafür beauftragten Bergbaufachleuten aus dem Ruhrgebiet in die Tiefe gebohrt worden.

    Versackungen auf dem Geestrücken erinnerten in den vergangenen Jahrzehnten immer mal wieder an die alten Stollen. "In der Vergangenheit kam es immer wieder zu unerklärlichen Absenkungen", berichtet die Blumenthaler Beiratspolitikerin der Linken, Anke Krohne. Sie selbst kann von einem großen Loch berichten, das sich Ende der 1990er über Nacht in ihrem Nachbarsgarten an der Mühlenstraße auftat. Hartnäckig hält sich in Blumenthal auch die Geschichte von dem Hund und dem Auto. Beide sollen - unabhängig voneinander - im Erdreich verschwunden sein.

    Die Linke will jetzt Licht in das Dunkel bringen. Krohne hält es mittlerweile für dringend erforderlich, den Verlauf und den Zustand der Gänge zu kennen. Sie fragt sich, wer zuständig ist, wenn tatsächlich ein Haus einstürzen sollte und jemand verletzt würde. Mit einem Antrag wollte Anke Krohne am Montagabend den Blumenthaler Beirat auffordern, sich von den zuständigen Behörden Auskünfte über den genauen Verlauf und den Zustand der Stollen unter dem Ortsamtsgebiet zu beschaffen.

    Es ist nicht das erste Mal, dass das Blumenthaler Ortsamt in Sachen Luftschutzstollen aktiv wird. Cornelia Britt, stellvertretende Ortsamtschefin, hatte auf Wunsch des Beirats bereits im Sommer 2010 versucht, etwas über das unterirdische System herauszubekommen - ohne Ergebnis. Sie sei von Behörde zu Behörde geschickt worden: "Ich bedaure das sehr, aber ich habe letztlich nur die Information bekommen, dass die Gänge verfüllt werden sollen."

    Die Information kam von der Bundesanstalt für Immobilienaufgaben (BImA). Die BImA ist mittlerweile zuständig für die Stollen. Dennoch gab sie am Montag auf Anfrage unserer Zeitung keine Auskünfte. "Wir bearbeiten die Stollen im Auftrag des Bundesfinanzministeriums", hieß es zur Erklärung. Von dort war ebenfalls keine Stellungnahme zu erhalten.

    Es kursieren noch ein paar Kopien von den Plänen der Oberfinanzdirektion Bremen, auf denen die Bunkerstollen-Standorte (BS) grob eingezeichnet sind. Bekannt sind in Blumenthal der sogenannte BS 12 an der Fresenbergstraße und der BS 14 am Dillener Park. Eine alteingesessene Nordbremerin berichtet, dass Ende der 1980er-Jahre Risse in einem Haus an der Straße Leverkenbarg entstanden. Damals sei sie mit der zuständigen Oberfinanzdirektion Bremen in dem Tunnelsystem gewesen: "Wir sind von der Lüder-Clüver-Straße bis zur Bremer Bank gelaufen, von Zeit zu Zeit tauchten Quergänge auf", erinnert sie sich. Die Wände seien verputzt gewesen: "Der Gang war fast trocken."

    Stollen gibt es auch in den Stadtteilen Burglesum und Vegesack. Tunnel sollen in Knoops Park zwischen den Häusern Schotteck und Lesmona zu finden sein, die in Kriegszeiten als Lazarette dienten. Und in Vegesack verlaufen angeblich Stollen auf dem ehemaligen Vulkan-Gelände und in der Nähe der ehemaligen Tauwerke in Grohn. In einem militärhistorischen Reiseführer im Internet stehen weitere Standorte: In einem Hangstollen nahe der Strandlust ist demnach Platz für 4810 Menschen.

    Dichtung und Wahrheit liegen dicht beieinander. Anke Krohne will nun herausbekommen, ob die Systeme nach Kriegsende vernetzt worden sind: "Alte Blumenthaler haben mir gesagt, dass noch bis zum ehemaligen Armenhaus an der George-Albrecht-Straße weitergebuddelt worden sei. Offiziell gibt es da keine Gänge mehr."
    Gruß,
    htim
  • el ringo
    Bürger


    • 04.10.2006
    • 109
    • HB

    #2
    Stollenanlage in Bremen Nord

    Moin,

    Nach Plänen der früheren Oberfinanzdirektion Bremen zieht sich ein Netz aus Stollen und Bunkergängen unter Blumenthal durch. Der Eingang des so genannten Bunkerstollen 12 liegt nahe der Schule Fresenbergstraße. Alte Blumenthaler erinnern sich noch, wie sie im Zweiten Weltkrieg in unterirdischen Gängen Schutz gesucht haben. Nachdem bei einem Bombenangriff 1943 auf Bremen-Nord Hunderte ums Leben gekommen waren, waren die Tunnel von eigens dafür beauftragten Bergbaufachleuten aus dem Ruhrgebiet in die Tiefe gebohrt worden:



    Jetzt sollen die rostigen Türen in die Vergangenheit für immer verschlossen werden. Wegen "akuter Gefahren für Leben oder Gesundheit von Menschen" will das Bundesfinanzministerium das gesamte Nordbremer Stollensystem so schnell wie möglich verfüllen.




    Wäre ja vielleicht interessant, das vorher noch mal besichtigen zu können.

    Grüße

    El
    Erfahrung ist eine Errungenschaft, von der man so lange glaubt, genug davon zu haben, bis man mehr davon hat.

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    • Deistergeist
      Moderator

      • 24.11.2002
      • 19529
      • Barsinghausen am Deister

      #3
      Ich habe die Themen hier zusammengeführt!


      Der Weser Kurier bringt mich zum Nachdenken, Zitat aus dem letzten Link:"Pläne werden jedoch aus Gründen der öffentlichen Sicherheit nicht zur Verfügung gestellt", meinte die Sprecherin. Sollten Häuser Risse bekommen, heißt es weiter in der Mitteilung, sind Haus- und Grundstückseigentümer zuständig.


      Keine Pläne, keine Führungen, keine Informationen. Irgendwann kommt der Beton?!


      Glückauf! Deistergeist
      "The Man Who Saved the World" -S. J. Petrow-

      Kommentar

      • el ringo
        Bürger


        • 04.10.2006
        • 109
        • HB

        #4
        Moin,

        Keine Pläne, keine Führungen, keine Informationen. Irgendwann kommt der Beton?!
        Naja, schaun wir mal, wenn das Ding nur halb so groß ist wie da beschrieben (und ich vermute mal aufgrund der Lage eines anderen Eingangsbauwerks eher das Gegenteil), würde das bei den derzeitigen Bremer Kalkulationen für derartige "Tiefbauprojekte" schlichtweg zum Bremer Konkurs führen . Naja, wär ja auch nicht schlecht

        Beispielsweise soll das Buddeln von 20 m Tunnel zwischen dem Finanzamt und einer Tiefgarage (auch ein ex-Atombunker aus kalten Kriegszeiten) inzwischen über 400.000 € kosten.



        Hier wird von fast 2 km Ausdehnung geschrieben, "mein" Eingangsbauwerk ist auch als Foto drin:




        Dieses Forum beschäftigt sich auch schon damit:





        Grüße aus Filzhausen-Nord

        El
        Zuletzt geändert von el ringo; 16.02.2011, 22:29.
        Erfahrung ist eine Errungenschaft, von der man so lange glaubt, genug davon zu haben, bis man mehr davon hat.

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        • Desoto21
          Ritter


          • 16.10.2006
          • 383
          • Herne, NRW

          #5
          Ist ein Besuch wert? Eure Meinungen ... hab dieses Wochenende evtl. nicht viel vor
          Im Dunkeln is gut...

          Kommentar

          • el ringo
            Bürger


            • 04.10.2006
            • 109
            • HB

            #6
            Moin,

            Ist ein Besuch wert? Eure Meinungen ... hab dieses Wochenende evtl. nicht viel vor
            Na, dann solltest Du Dir für die Zeit danach auch nicht viel vornehmen, dürfte übel für Dich ausgehen. Der Eingang auf dem Schulgrundstückfoto im Weserkurier liegt ebenso auf dem Präsentierteller wie der an der Weser auf dem Foto von Relikte.

            Heute stand auch wieder was im Käseblatt:



            Damit weiß ich dann schon mal, was auf der anderen Seite der Mauer unter der katholischen Kirche ist, die in einem der vorherigen Artikel "hinterfragt" wurde. Oben ist die Eichsfelder Straße

            Schon erschreckend, wenn nach 20 Jahren keiner mehr weiß, daß der LS-Stollen dort nach dem Einbrechen vermauert wurde. Ich frag mich nur, wie die das ganze mit Beton verfüllen wollen, wenn zwischendrin Abschnitte eingebrochen sind und bereits verfüllt worden sind.

            Grüße

            El
            Erfahrung ist eine Errungenschaft, von der man so lange glaubt, genug davon zu haben, bis man mehr davon hat.

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            • el ringo
              Bürger


              • 04.10.2006
              • 109
              • HB

              #7
              Moin,

              die nächste Pressemeldung, alles gar nicht so schlimm, aber verfüllt werden soll:



              Ein Stollen von 1943, der noch in den 70ern als atombombensicher eingestuft und für den weiteren Ausbau vorgesehen wird, ist den bisherigen Berichten zufolge bereits den 90ern im Bereich der Eichsfelder Straße eingestürzt - irgendwie paßt das alles nicht zusammen. Zudem wurde die Anlage erst 1990 vom Bundesamt für Zivilschutz aufgegeben, kann also noch gar nicht so marode sein, oder wie seht ihr das?

              Aber vermutlich sind hier ganz andere, treibende Kräfte für diese Artikelserie am Werk. Die Schule Fresenbergstraße steht seiner einiger Zeit leer und soll verkauft werden. Vermutlich gibt es jetzt einen Interessenten, der sich aber vom Miterwerb der Stollen-Altlast samt Eingangsbauwerk und allen damit verbundenen, künftigen Problemen und Kosten eher abgestoßen fühlt.

              Damit der Bund nun in die Hufe kommt, wird lokal im Käseblatt ordentlich Alarm gemacht.

              Näheres:




              Wer also schon immer seinen eignen Stollen haben wollte....

              Grüße

              El
              Erfahrung ist eine Errungenschaft, von der man so lange glaubt, genug davon zu haben, bis man mehr davon hat.

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