Neues Waffenrecht

Einklappen
X
 
  • Zeit
  • Anzeigen
Alles löschen
neue Beiträge
  • Rotti
    Heerführer

    • 16.09.2000
    • 1832
    • Im finstren Bayern / M
    • Minelab Relic Hawk, Whites DFX /E , White´s XLT

    #16
    La sola soluzione...

    ...e la rivoluzione...Nur kamen die in Deutschland (wenn überhaupt) dann nur in verordneter Weise von Oben.Da lob ich mir vor allem unsere Ossis.Die haben sich wenigstens ein Quentchen des Geistes von ´89 mit hinübergerettet.Wenigstens einige von ihnen.Aber was wollen wir erwarten? Das irgendwer von unseren sattgefressenen egoistischen duckmäuserischen Spießbürgern für die Schützen auf die Straße geht?Weil er erkennt, daß da auch seine Rechte beschnitten werden (wieher!)
    Und er keinen Bock hat von seinen Dienern (also denen des Staates) gegängelt zu werden (indieEckefortschmeißundlach)?
    Überall auf der Welt.Überall.Aber nicht bei uns.
    Die Leute, die bei uns eine Pistole nichtmal mit spitzen Fingern anfassen würden hab ich nämlich noch nie dagegen protestieren sehen, daß von uns die Waffen hergestellt werden um woanders damit die Leute umzubringen.Die Flüchtlinge nehmen wir aber dann wieder gerne auf und füttern sie durch, anstatt dem ganzen Mumpitz ein für Allemal einen Riegel vorzuschieben.Und wenn hier einer darob Klage führt, daß es auch unsere Rüstungsgüter sind, die im Ausland(z.B. Kurdistan)für Tote Zivilisten sorgen, dann kriegt er nur gesagt,wenn es nicht unsere Teile sind dann werden die Waffen eben woanders gekauft(was ja auch stimmt) und unsere Wirtschaft verdient nix dran.Ein Menschenleben ist billig.Und woanders ist immer weit weg.Lieber heil´ger Florian, verschon mein haus -zünd´ andere an.
    Und wenn der ganze Schnee verbrennt-
    die Asche bleibt uns doch!

    Kommentar

    • Thor
      Ratsherr

      • 10.04.2001
      • 291
      • Herford/NRW
      • MD3009

      #17
      Hallo Rotti,

      ich habe Deine Ausführungen gelesen, auch in dem anderen Artikel.
      Nichtdestotrotz denke ich mußt Du mir zustimmen, wenn ich sage:

      Je weniger Schußwaffen in Menschenhänden sind desto besser!
      Bezogen auf die Illegalen:
      Was würdest Du zur Erreichung dieses Zieles vorschlagen?

      Mein Vorschlag:
      Wenn man dann weniger illegale Waffen haben möchte, muß man die Besitzer härter bestrafen, denn anscheinend reicht eine normale Geldstrafe ja nicht aus. Da bleibt ja nur ein zunächst kurzer Gefängnisaufendhalt als Abschreckung über, der braucht dann ja nicht sofort als Vorstrafe eingestuft zu werden.

      Wenn einem Schützen das Waffenkontingend nicht ausreicht ( ich meine bei Jägern liegt es bei 3lang, 1,2? kurz ) und er sich illegal aufrüstet, tut mir leid, aber dann ist er selbst schuld.

      Und natürlich würde der Schwarzmarkt bei Gaswaffen angekurbelt, aber logischer Weise wird es immer weniger Waffen geben als vorher, da nicht jeder sich sofort eine Waffe auf dem Schwarzmarkt zulegt.

      Knochen endrissen
      aber wieder verloren

      Viele Grüsse
      Thor

      Kommentar

      • Rotti
        Heerführer

        • 16.09.2000
        • 1832
        • Im finstren Bayern / M
        • Minelab Relic Hawk, Whites DFX /E , White´s XLT

        #18
        Markt- Wrtschaft

        Hi!
        Was den Grundtenor betrifft stimme ich Dir in gewisser Weise zu.Je weniger Waffen um so besser, aber unter den Begriff Waffen fallen alle Teile, ob legal oder illegal.Auf die illegalen hat man eh staatlicherseits keinen Zugriff.Deshalb versagen hier sämtliche Lösungsansätze via Strafe.Die Ursache ist´s, die behoben werden muss.Die legalen Waffenbesitzer kollektiv für die Fehltritte Einzelner zu bestrafen ist genauso Quatsch.Keine Waffen ist eine Möglichkeit, dann aber für alle.Dann läuft der Schutzmann wieder nur mit Knüppel rum, und die Dorfjugend haut sich (sofern erstmal angesoffen und in Rage) wieder mit den bloßen Händen auf´s Maul.So wie in den 50er und 60er Jahren.Ja.Das war eine schöne Zeit.Nur leider ist sie vorbei.Die Ostgrenzen sind offen,und die Geister , die man rief wird man nun nicht mehr los.Im Gegensatz zu verschiedenen anderen Vergehen und Verbrechen (Kindes"mißbrauch", Heroinhandel usw....) habe ich für alle legalen (Jäger ausgeschlossen!) und die Mehrzahl der illegalen Waffenbesitzer Verständnis, zumindest in einem gewissen Maße.Solange die Leute nicht anfangen rumzumotzen wenn sie erwischt werden, und die Konsequenzen ihres Tuns genauso selbstverständlich tragen wie sie die Geschichte eingerührt haben- bitteschön.Das gilt wohlbemerkt für den Besitz, nicht für das was man damit alles an Scheiße bauen kann.
        Was die unseligen "Gaser" betrifft: Davon sind zig- Millionen im Umlauf.Und momentan brummt das Geschäft ohne Ende, die Leute "hamstern".Die Leutchen, von denen eine tatsächliche oder latente Bedrohung im Zusammenhang mit diesen Teilen ausgeht, sind eh bereits bestens bestückt.Für viele von ihnen ist der Gaser sowieso nur ein Übergang zwischen "Butterfly" und scharfer Waffe.Und solange die Grundproblematik besteht, wird sich an keinem dieser Umstände was ändern.Leider.Vielleicht hat die Theorie, daß es uns allen nur zu gut geht, will sagen keine wirklich existenzbedrohenden Situationen für uns mehr auftreten und deswegen das soziale Gefüge aus dem Rahmen geht, doch etwas für sich.Das würde uns twar ein Armutszeugnis als Gesellschaft ausstellen, uns aber immer wieder vor Augen führen, was die Allermeisten nicht wahrhaben wollen: Der Mensch ist auch nur ein etwas höher entwickeltes Tier.Es gelten für ihn bestimmte Gesetzmäßigkeiten (u.a und vor Allem Darwin´s),und egal wie kultiviert und zivilisiert er sich nur grad geben möchte, das Tier schlummert oder lauert dicht unter der Oberfläche.Beispiele? Jugoslavien!Deutschland,( vor 60 Jahren).Palästina.Die Liste könnte man beliebig fortsetzen.
        Hoffen wir also, daß die Verantwortlichen in unserem Land weinigstens dieses eine Mal die Kraft haben zu ändern, was möglich ist,und zu akzeptieren was man nicht ändern kann.Und schlau genug sind , den Unterschied zwischen beidem zu erkennen.Man wird mir (hoffentlich) eine gewisse Skepsis in diesem Zusammenhang verzeihen.Auf die Frage, warum in der Schweiz trotz flächendeckender Bewaffnung mit Vollautomaten keine solchen Probleme auftauchen, hab ich immer noch keine Antwort gefunden respektive gehört.Schließlich ist das Land ja zu 95% mit Deutschland vergleichbar.Also, helft doch mal Alle mit guten Ideen aus!
        GugF!
        Und wenn der ganze Schnee verbrennt-
        die Asche bleibt uns doch!

        Kommentar

        • schnuffi
          Ritter

          • 08.12.2000
          • 362
          • bei de Löwensteiner Bersche in BW
          • Ex 10 " + Relic Hawk + andere

          #19
          [QUOTE]Original geschrieben von Thor
          [B]Hallo Wigbold,

          ich entsinne mich, daß ich vor Jahren schon einen Bericht gesehen hatte, wonach im Streit ( oder war es Spiel ?) ein Jugendlicher dem anderen einen Gasrevolver, ich meine es war auch "nur" ein kleines Kaliber, seitlich an den Hals gehalten und abgedrückt hat.
          Das hatte den selben Effekt wie ein Handkantenschlag. War eine hässliche Wunde, überlebt hat es der andere nicht, er war sofort tot.



          ...und dann waren da noch die Härtefälle bei der Bundeswehr... 10 Schuß in der Uzi, legen an, ziehen ab, kein Schuß löst sich, drehen sich mit der Waffe zum Ausbilder um, sagen: " Geht nicht!" und drücken zur Bestätigung noch einmal ab. Wirklich passiert, glücklicher Weise löste sich auch da kein Schuß...


          Ist in meiner Kompanie auch passiert, allerdings mit dem G3 (macht auch keine schlechten Löcher)
          Der Gefreite hatte auch einen Versager und fummelte am Abzug/Rückzieher herum, nach einigen Versuchen wante er sich dem nebenstehenden Stuffz hin, hielt Ihm die Mündung in Richtung Gesicht und sagte "komisch.......geht nicht" (währenddessen ließ er nicht ab, den Abzug und den Rüückzieher zu betätigen...............2
          Der Stuffz wurde seeeeehhhhr bleich und schob den Lauf beiseite, danach schmierte er im eine.
          Glücklicher Ausgang:

          Dieser Gefreite war ein überaus hochintilligenzler Mensch (IQ 5098930,56) , aber er konnte leider mit solchen Dingen überhaubt nicht umgehen (wie so viele andere Menschen auch-sie haben kein Gefühl, bzw keinen Draht dazu), was er auch leider noch des öfteren bewies.Er war klein Einzelfall, aber auch kein Vorwurf, denn jeder kann nicht mit allen Dingen gleich gut umgehen.
          Die ganze Diskussion wird wohl auch wieder nichts nützen, da die "hohen Herren" ja eh machen was Sie wollen, bzw. zu machen haben und jetzt unter Zugzwang stehen, was zu machen.
          Das hausgemachte Grundübel wird aber nicht beseitigt, da werden lieber fadenscheinige Gesetzte erlassen um die eigene Unfähigkeit zu übertünchen und die Medien geben ihren Rest dazu, das die Bürger dumm bleiben.

          Armes Deutschland



          gruß Schnuffi
          Gruß Schnuffi


          i brech zamm


          a Bayer im Schwobeländle

          Kommentar

          • Echelon
            gesperrt
            • 18.04.2002
            • 41
            • Berlin
            • Whites Eagle II SL

            #20
            Beispiel Schweiz

            Hallo Rotti,

            sehr wohl gab es in der Schweiz vor kurzem einen Amoklauf mit Schusswaffe !
            Ein Schweizer drang (ich glaube im Kanton Bern) in ein Rathaus ein und schoss wild auf eine dort gerade stattfindende Ratsversammlung.
            Es stand auch hierzulande gross in der Presse.
            Kein Schweizer ist nach diesem Vorfall jedoch auf die Idee gekommen, nach einem Verbot von Waffenbesitz in privater Hand zu schreien.
            Hier unterscheiden sich die Schweizer in ihrer gesellschaftlichen sowie politischen Tradition und Struktur ganz erheblich von den Deutschen.
            Wir haben in Deutschland die sog. parlamentarische "Demokratie", d.h. alle 4 Jahre haben wir die Möglichkeit mittels Stimmabgabe unsere "Volksvertreter" zu wählen. Dieses Wahlsystem ist mit einer versteckten Bevormundung zu vergleichen, da wir auf wichtige politische Entscheidungen als Volk keinerlei Enfluss haben (dürfen).

            In der Schweiz wird die Volksdemokratie praktiziert. D.h., alle wichtigen gesellschaftspolitischen Entscheidungen wie z.B. Beibehaltung der Wehrpflicht, Atomkraftwerke ja oder nein, Änderung des Waffenrechts, Anschaffung kostspieliger Rüstungsgüter etc., werden durch VOLKSENTSCHEIDE herbeigeführt.
            Der schweizer Bürger hat somit einen direkten Einfluss auf das politische Geschehen in seinem Land.
            Hierzulande scheuen Politiker aller Coleur Volksentscheide wie der Teufel das Weihwasser !!!!!!!!
            In der Tradition des Wilhelm Tell definieren die Schweizer Bürger ihr Verhältniss zu Waffen, verglichen mit den Deutschen, auch vollkommen unterschiedlich.
            Seit Beginn der Studentenunruhen und Gründung der sog. Rote-Armee-Fraktion Ende der 60er Jahre, hat die Bundesregierung mit Hilfe der Boulevardpresse kontinuierlich an einem Negativimage was Waffen in Volkes Hand betrifft, gearbeitet.
            Erinnern wir uns, bis 1972 war der Erwerb von Langwaffen jeder Art und jeden Kalibers ab 18 Jahren FREI !!!
            Die Vorlage des Personalausweises als Altersnachweis genügte und jeder konnte eine Langwaffe (auch Halbautomaten) erwerben.
            Wer in unserem Land für "so wenig wie Möglich Waffen im Volk"
            plädiert, der stellt die Bürgerinnen und Bürger unseres Landes unter einen Generalverdacht !!!!
            Legale Waffenbesitzer werden inzwischen schon dem Dunstkreis der Psychopaten und Verbrecher zugeordnet.

            Ich bin Realistisch, in absehbarer werden die Deutschen im Rahmen eines totalen Überwachungsstaates vollends entmündigt und daher auch komplett entwaffnet werden !!!!
            Wenn den Politikern die Umsetzung dieser Ziele gelungen ist , haben wir in unserem Staat einen hochgefährliche Situation.

            Unsere Vergangenheit hat gezeigt, was passiert, wenn einzelne die totale Kontrolle über das gesamte Volk haben !!!!!!



            Mit freundlichen Grüssen

            Kommentar

            • Thor
              Ratsherr

              • 10.04.2001
              • 291
              • Herford/NRW
              • MD3009

              #21
              Hallo Rotti,

              ja das ist wirklich ein schwieriges Thema...
              Ich bin schon sehr gespannt, wie es weiter geht.
              Traurig, daß keiner von den Politikern die Ursachen sieht oder eher sehen will.
              Es ist wahr, das Bekämpfen der Ursache wäre die ideale Lösung...

              Zum Thema Schweiz fällt mir nur eins ein:

              Wenn man mit alten Leuten hier redet, bekommt man fast immer die Aussage: Früher war die Arbeit zwar härter, aber der Stress war weniger. Man war zwar auch abends kauputt, aber anders kaputt.

              In der Schweiz geht das Leben eben ruhiger zu. Die Leute dort sind vermutlich ausgeglichener. Das wäre die einzige Erklärung, die ich dafür hätte.

              Viele Grüsse
              Thor

              Kommentar

              • Helvetikus
                Ritter

                • 23.09.2001
                • 599
                • Soladurum
                • bei uns verboten ;-)))

                #22
                Leider nein,

                Auch hier geht's nicht mehr so ruhig zu und her. Hat halt auch hier ein paar Beamte und Politiker zuviel. Wir sollen auch nach und nach entwaffnet werden. Dabei kann man mit fast allem Werkzeug ein Massaker anrichten:saw :saw :saw


                Hier noch ein Link zum Thema aus der Schweiz


                Gruss an Alle
                Helvetikus

                Kommentar

                • Rotti
                  Heerführer

                  • 16.09.2000
                  • 1832
                  • Im finstren Bayern / M
                  • Minelab Relic Hawk, Whites DFX /E , White´s XLT

                  #23
                  Aha!

                  ...bei Euch also auch schon....war zu erwarten.Naja, wer es liberaler haben möchte muss halt auswandern.Bin ja mal gespannt, wann eine druckreife Version unseres neuesten Machwerks herauskommt!Spätestens am 26. ist die neue DWJ da, da kann man ja sehen, was wird.Als nicht direkt Betroffenem bleibt mir eigentlich nur der rein akademische Aspekt,wie weit man den Leuten hierzulande auf die Füße treten kann, bis sie aufbegehren.Man muss kein Hellseher sein ,um zu wissen was dabei rauskommt.Die Leute ,die sich bisher loyal verhalten haben, werden in die Ecke gedrängt und verärgert, die Illegalen lachen sich ins Fäustchen.Wenn man so weitermacht, kann man irgendwann Prämien für das Abgeben illegaler Waffen ausloben, so wie in Amerikas Großstädten.Da wird der alte verbastelte Schrott abgegeben, und die dafür erhaltene Kohle gleich in Crack oder eine neue Waffe umgesetzt.Das ist eine Zeit lang gängige Praxis gewesen, ob die Amis mittlerweilen schlauer sind weiß ich nicht.Was das Zitat mit den von den Russen "vergessenen" AK´s betrifft, würde ich sagen : Stimmt genau.Na, dann stellt Euch mal vor, alle "bestückten" Leute haben von irgendwas die Faxen dicke.Na Mahlzeit.So wie seinerzeit in Hoyerswerda und Lichtenhagen.Die jugendlichen Molliewerfer und Parolengröler (1500-2000?!)von damals sind die Erwachsenen von heute.Bestimmt viiiiiel vernünftiger und gebildeter als damals.Und bestimmt waren sie auch nicht in der Lage, sich aus diesen "Töpfen " zu bedienen.Bei unsummen von - naja, sagen wir 500 Mark pro Stück?!Über die Mengen braucht man nicht reden, bei den Preisen die seinerzeit für Mil- Material aller couleur geherrscht haben....
                  Kleines Beispiel gefällig?
                  Ural(?) LKW mit Tankaufbau und Tankanhänger,beide gefüllt mit ca. 24.000 liter Diesel 3200 DM,Ersatzweise 1400 US-Dollar.Ist ein verbürgter Fall.Damit das richtig rüberkommt: Der Laster, der Anhänger und der Sprit für 1400 Dollar.Alles zusammen.Die Liste ließe sich beliebig fortsetzen, und irgendwann ist man halt bei den heikleren Punkten.Tja... wer die jetzt wohl in den Händen hat???Da friert´s mich ja gleich bei dem Gedanken....Aber auf die Leute losgehen,die bereits wegen 0,1 Promille zuviel ihre Teile abgeben müssen.Und ewiges Geschiss von wegen Sachkunde und Zuverlässigkeit machen müssen.Tja, da hat Vater Staat wohl grad die Hose aufgemacht, um seinen besten (wirklichen )Freunden kräftig und ungeniert ans Bein zu pinkeln.Wie das in anderen Ländern gehandhabt wird, weiß wohl jeder.Aber wen wundert es, wo wir schließlich in einem Land leben, in dem ein sog. "Parlamentarier" Soldaten als Mörder beschimpfen darf und dafür noch Beifall erntet.Und ein Polizist, der in Notwehr seine Waffe gebraucht, behandelt wird wie ein Schwerverbrecher.Naja.Verkehrte Welt.Wem´s gefällt. Leider hat die Erfahrung nur gezeigt, daß man aus seiner Geschichte (und am Besten auch der der Anderen!!!) lernt, oder sie wiederholt.Ich glaube nicht, daß sich irgendwer ein genaues Bild von dem machen kann, was da möglicherweise ins Haus steht. Es sei denn, er war "damals" z.B. in Bosnien und durfte mit ansehen, wozu scheinbar zivilisierte Europäer fähig sind.Und ich sag´s nicht gerne: WIR hier sind im Zweifelsfalle sehr wahrscheinlich keinen Deut besser.Wahrhaftig, besser man hätte das Schießpulver nie erfunden.Aber nu isses halt doch passiert, und man wird aus der Scheiße Kaffee kochen müssen.Da helfen weder Aktionismus noch pseudopazifistische Ideologien.Schließlich war die Prohibition in Amerika ja auch ein "voller" Erfolg.

                  Freiheit schütz vor Dummheit nicht.

                  PS: @Echi-- Quote:Legale Waffenbesitzer werden inzwischen schon dem Dunstkreis der Psychopaten und Verbrecher zugeordnet.-- Du hast "rechtsradikal" vergessen!Das darf nicht fehlen, wenn ein Negativimage aufgebaut werden soll.
                  Und wenn der ganze Schnee verbrennt-
                  die Asche bleibt uns doch!

                  Kommentar

                  • Echelon
                    gesperrt
                    • 18.04.2002
                    • 41
                    • Berlin
                    • Whites Eagle II SL

                    #24
                    Vergesslichkeit

                    Hallo Rotti,

                    ich möchte mich hiermit in aller Form für meine Vergesslichkeit entschuldigen.
                    Selbstverständlich wird in unserem Land Waffenbesitz auch gerne mit Rechtsradikalismus in Verbindung gebracht.

                    Aber es gibt noch eine weitere üble Variante!

                    Oftmals wird in der Presse von sog. "WAFFENNARREN" gesprochen.

                    Hierbei wird gezielt der Eindruck vermittelt, dass es sich um Menschen handelt, die scheinbar zwanghaft und generell gefährlich sind. Die Verbindung der Worte Waffe und Narr ergeben in kombinierter Form den gewünschten verleumderischen Effekt.

                    Es gibt in unserer Gesellschaft leider nur sehr wenige Bürgerinnen und Bürger, die diese gezielte Form der Desinformation und Volksverdummung durchschauen.

                    Es liegt in der Natur des deutschen Michel, nahezu alles zu schlucken, was einem Vater Staat zum Frasse vorwirft.

                    Nahezu unvorstellbar ist es, das es in Deutschland zu einer Art französischen Revolution kommt, um sich des politischen Krebsgeschwulstes zu entledigen (Ausnahme DDR 1989).
                    Schön brav, werden immer CDU oder SPD gewählt.
                    Und das jahrzehntelang. Die politische Klasse ist inzwischen schon längst FETT und FRECH geworden.
                    Eine ernsthafte Konkurenz steht ja auch nicht ins Haus.

                    Somit haben wir nur die WAHL ZWISCHEN PEST UND CHOLERA!!!

                    Wie heisst es doch so schön, jedes Volk bekommt das politische System, das es verdient hat.


                    Darauf eine Flasche Rotwein aus bella Italia

                    ( MONTEPULCIANO d`ABRUZZO - von Aldi, hmmmm lecker)

                    Kommentar

                    • Cowboy

                      #25
                      Weil es gut hier herpasst: Artikel aus 'VISIER'

                      Da wir hier schon etliches zum Thema gesagt resp. geschrieben haben, stelle ich mal einen m.M. nach sehr treffenden Kommentar aus der Waffenzeitschrift 'VISIER', die viele kennen werden, hier rein.

                      Mit freundlicher Genehmigung des Autors, Herrn Dr. David Th. Schiller, Chefredakteur von Visier
                      Da der Beitrag zu lang ist, mach ich halt zwei Teile draus. Hier der Erste:





                      Auch eine Woche nach der Bluttat herrschen Unklarheiten über Ablauf und Hintergründe vor. Manche Politiker aber haben schon die Schuldigen ausgemacht.

                      Von Dr. David Th. Schiller

                      Nach der Tat ist vor der Tat: Schon der Amoklauf eines slowenischen Schützenvereinsmitgliedes im Rathaus der Pariser Vorstadt Nanterre im März hatte dunkle Erinnerungen und Vorahnungen geweckt: Seit Littleton wissen die Experten, eine solche Mordtat kommt selten allein und aus heiterem Himmel. Der gesamte Medienrummel drumherum dient Nachahmungstätern als Inspiration und fördert auch die Trittbrettfahrer.

                      Denn nachdem am 20. April 1999 in Colorado 13 Menschen — Lehrer und Schüler — im Kugelhagel zweier Mitschüler starben, schoß ein 16jähriger in Bad Reichenhall aus seinem Elternhaus wahllos auf Passanten und tötete am Ende seine Schwester und sich. Danach kamen im November ‘99 der Lehrermord von Meißen (mit zwei Küchenmessern) und das in der Planungsphase vereitelte Blutbad dreier Schüler einer Hauptschule im bayrischen Meppen. Im März 2000 erschoß ein 16jähriger seinen Internatsleiter in Brannenburg, und im Februar 2002 ereignete sich der blutige Rachefeldzug von Freising. Einen Monat später schoß ein 16jähriger Berufsschüler in München nach einem Schulverweis mit einer Gaspistole seiner Lehrerin ins Gesicht. Nicht aufgezählt sind hier noch diverse Attentate in den USA, die seit Littleton auch Schlagzeilen machten. Oder anderswo: Selbst in einem so rigiden Obrigkeitsstaat wie China kam es nach Littleton an einer Schule zu einer Nachahmungstat. Nur schoß diesmal kein Schüler, sondern der Hausmeister ...

                      Erfurt und der 26. April aber bilden einen traurigen Höhepunkt: Ein 19jähriger, von der Schule verwiesener Gymnasiast, betritt um 10.55 Uhr seine ehemalige Schule und erschießt systematisch Lehrer und Lehrerinnen nacheinander, Stockwerk für Stockwerk, Klassenraum für Klassenraum. Robert Steinhäuser ermordet seine Opfer aus nächster Nähe, mit einer Glock 17. Die meisten werden von den Neun-Para-Projektilen in den Kopf, ins Gesicht getroffen. Zwei Schüler wurden ebenfalls durch eine Tür durchschlagende Schüsse getötet, als sie versuchten, sich in einem Klassenzimmer zu verbarrikadieren. Der erste gegen viertel nach elf am Tatort eintreffende Beamte wird kurz nach dem Verlassen seines Streifenfahrzeugs vor der Schule von oben in den Kopf geschossen, während er sich gerade die Schutzweste anlegt. Er ist das letzte Opfer des Amokläufers, am Ende richtet dieser sich selbst mit einem Kopfschuß.

                      16 Ermordete und der Täter; die Spurensicherung stellt fest, daß in den rund 20 Minuten Tatzeit mehr als 70 Schüsse abgegeben wurden. Der Täter hatte rund 500 Patronen bei sich. Die über die Schulter geschnallte Repetierflinte Mossberg 590 Mariner benutzte er nicht, obwohl er in einer Besenkammer weitere Munition dafür zwischengelagert hatte: Die Polizei fand die Waffe so verklemmt vor, daß die Patronen nur mit Werkzeug aus der Waffe herausgehebelt werden konnten. Bei Redaktionsschluß ermittelten die Spezialisten von LKA und BKA noch immer in alle Richtungen — zuerst auch in Hinsicht auf die Existenz eines zur Tatzeit aufgrund von Zeugenaussagen vermuteten zweiten Täters. Anscheinend aber hatte Steinhäuser doch allein gehandelt.

                      Auch der Polizeieinsatz verlangt noch nach dringlicher Klärung: Das SEK traf um 11.43 Uhr vor der Schule ein. Notärzte und Sanitäter betraten das Gebäude erst gegen zwölf Uhr, weil es ihnen an Schutzwesten mangelte: 45 Minuten nach Ende der Schießerei, und erst nachdem das SEK vorsichtig einzelne Flure gesichert hatte. Schon am 1. Mai aber stand fest: Mindestens drei der Opfer verbluteten in dieser Phase, weil niemand wagte, rechtzeitig zu ihnen vorzudringen. Das SEK, so die Recherchen von VISIER, wurde laut Aussagen eines Beteiligten vom Polizeiführer des Einsatzes zu lange zurückgehalten. Ungenutzt verstrich so die Zeit — in der Notfallmedizin als “goldene Stunde” bezeichnet — für die überlebensnotwendige Erstversorgung der Opfer.

                      Tragische Zufälle

                      Schock und Ratlosigkeit beherrschte die Gesellschaft unmittelbar nach der Tat. Die ersten Äußerungen der Politiker waren noch zurückhaltend. Der Zufall wollte es, daß im Bundestag am gleichen Vormittag die Regierungskoalition mit den Stimmen der CDU/CSU und gegen die FDP und PDS die Waffengesetz-Novelle verabschiedet hatte. Und im nahen Suhl war der 51. Schützentag des DSB gerade richtig angelaufen.

                      Dann aber verdichteten sich die Gerüchte, daß der als sehr ruhig und zurückhaltend geschilderte Täter seit dem Oktober 2000 Mitglied im Erfurter Polizeisportverein gewesen sei und ständig auf den Schießständen Domblick und Kalkreise trainiert habe. Die beiden mitgeführten Waffen, so die Aussagen aus Erfurt am Freitagabend, hätte er legal erworben. Damit war der Super-Gau eingetreten, den jeder in der Szene der Sportschützen, der Jäger und Waffensammler befürchtet hatte.

                      Irgendwann mußte es ja mal kommen: Die zweieinhalb Millionen WBK-Inhaber, darunter die weit über anderthalb Millionen Sportschützen und rund 400 000 Waidleute, stellen einen Querschnitt unserer Gesellschaft dar. Und in einer so großen Zahl findet sich eben auch der eine oder andere “defizitäre” Charakter, wie es Psychologen so schön wertneutral umschreiben. Würde man die gleichen Kriterien der Sippenhaft an unsere Parteien anlegen, wie etwa an die Sportschützen, sähe es etwa um die SPD übel aus: In ihren Reihen gab es unlängst sogar einen Ex-Bauminister, der seine Frau per Auftragskiller aus dem Leben schaffen wollte. Nicht zu reden von den ganzen Spendenskandalen und anderen Affären.


                      Die Waffen des Täters


                      Wie VISIER schon am Dienstag nach der Tat erfahren konnte, hatte Robert Steinhäuser in seiner grünen WBK, die er am 18. Oktober 2001 nach den üblichen Überprüfungen vom Erfurter Ordnungsamt erhalten hatte, zwei Voreinträge: einen für eine “Sportpistole”, den anderen für eine “Flinte”, Kaliber 12, die er für das Trapschießen beantragt hatte. Der Munitionserwerb wurde auch nur für das Kaliber 12/70 befürwortet, nicht für 12/76 — so wie bei DSB-Vereinen üblich. Die primäre Tatwaffe, eine Glock 17, erwarb er von einem Bekannten beim Bürgerschützencorps Erfurt, der den Verkauf ordnungsgemäß der Behörde meldete. Spätestens jetzt hätte man dort schon was merken können.

                      Am 30.10. aber kaufte sich Steinhäuser in einem Erfurter Waffengeschäft die Repetierflinte, eine Mossberg 590 Mariner 12/76. Die Medien stürzten sich auf diese Waffe, obwohl sie entgegen erster Meldungen (Bild, 27.4.: “Im Blutrausch feuerte er seine Pumpgun leer”) gar nicht zum Einsatz gekommen war. Steinhäuser hütete sich auch davor, sich nach Erwerb der Waffen wie vorgeschrieben binnen 14 Tagen bei der Behörde zur Registrierung seiner Waffen und zum Abstempeln der WBK einzufinden.

                      Kommentar

                      • Cowboy

                        #26
                        zweiter Teil

                        und hier ist der zweite Teil:


                        Alles Schlamperei?


                        Dem Ordnungsamt fiel es auch gar nicht auf, daß der eifrige Jungschütze nicht mehr auftauchte. Hätten die Erfurter Sachbearbeiter (wie in anderen Ämtern üblich) die Akte S. auf Wiedervorlage auf dem Tisch behalten, wären sie vielleicht stutzig geworden. Hätten sie regelmäßig Einblick in die Waffenhandelsbücher der vier Fachgeschäfte der Stadt genommen (so wie andernorts auch) und einen Abgleich der Namen durchgeführt — das Fernbleiben von Steinhäuser wäre festgestellt und vielleicht die grausige Bluttat im Vorfeld schon verhindert worden ...

                        Aber offensichtlich, so auch die Meinung der Thüringer Allgemeinen Zeitung, nahm man es in Erfurt mit dem WaffG und seinen Bestimmungen nicht so genau: Zwar beteuerten das Ordnungsamt und der Bürgermeister seit dem verhängnisvollen Freitag, “es sei alles rechtens gewesen”. Erst hieß es aus dem Rathaus, die Ordnungsbehörde hätte gar keinen Zugriff auf die Waffenhandelsbücher. Dann hieß es einen halben Tag später, “man führe nur Stichproben durch”. Das mit der regelmäßigen Kontrolle, so meinte der Bürgermeister zu wissen, wäre “eine Kann-, keine Mußvorschrift”. Schließlich meinte man, doch im August erst die Bücher geprüft zu haben, und das nächste Mal wäre die “Stichprobe” erst im August 2002 fällig gewesen. Seltsam — mitten in der besten Urlaubszeit und nicht etwa nach der Jahreswende und der Inventur (so wie andernorts), dann, wenn das auch im Waffenhandel wichtige Herbst-Quartal die Bücher gefüllt hat? Die Pumpgun mit 51-cm-Lauf hätte der Erfurter Amokschütze sowieso nach seinem Bedürfnisantrag als DSB-Schütze nicht haben dürfen. Sie eignet sich nicht zum Trapschießen. Auch die Gewerkschaft der Polizei kritisierte das Ausstellen der WBK für den Schüler in scharfer Form in einer Presse-Erklärung am Dienstag, den 30. April. Der Münchener Staranwalt Michael Witti verklagt nun die Stadt wegen der schlampigen Handhabung des Gesetzes auf Schadenersatzforderungen im Namen der Hinterbliebenen. Auch der Schützenverein könnte noch ins Visier rücken, denn der PSV Domblick, bei dem der Amokläufer Mitglied war, hatte ihn nicht an den Thüringer Schützenbund weitergemeldet.

                        Damit war nach Aussage des Schützenbundes Steinhäuser auch nicht ordentlich versichert. Der tauchte auch nach dem Oktober 2001 kaum noch in seinem Verein auf. Mit der Pumpgun soll er aber auf einem Stand in Wandersleben geschossen haben. Wieder einmal aber zeigt sich — wie auch in Nanterre und im schweizerischen Zug:
                        Die bestehenden Waffengesetze hätten eigentlich völlig ausgereicht, wären sie nur angewandt worden — und wären sie richtig verstanden worden:



                        Allem Anschein nach fehlte es den Sachbearbeitern und dem Ordnungsamtsleiter an der nötigen Fachkompetenz und Ausbildung. Nicht nur die GdP, auch das Forum Waffenrecht und die Schützenverbände haben immer wieder den sachkundigen und ausgebildeten Sachbearbeiter gefordert. Aber dafür fehlt das Geld, wie die Polizeigewerkschaft attestiert.


                        Feindbilder & Patentrezepte


                        Obwohl gerade erst ein verschärftes Waffengesetz durch das Parlament gelangt war, wurde sofort der Ruf nach einer neuen und weitergehenden Verschärfung laut. Der Sender n-tv titulierte das neue Gesetz sogar als “Waffenschein light”. Wie beim Pawlowschen Reflex reagierten viele Politiker unter dem Mediensturm bald auch mit Rufen nach einem noch schärferen Waffengesetz.

                        Thüringens Ministerpräsident Vogel meinte zwar gegenüber der “Bild am Sonntag”, man dürfte jetzt nicht Schützenvereine unter Generalverdacht stellen. “Aber die Vereine müssten der Gefahr widerstehen, Mitglieder ungewollt zu hochgerüsteten Kämpfern auszubilden”.

                        Volker Beck, der rechtspolitische Sprecher der Grünen: “Die Tragödie von Erfurt hat Grundannahmen, die Basis des bisherigen Waffenrechtes waren, erschüttert. Man muß fragen: Soll man Jugendlichen und Heranwachsenden schon Waffen frei verfügbar in die Hand geben?” Daß 19jährige auch beim Bund schon mit viel Gefährlicherem als mit einer Pistole oder Flinte hantieren, entging dabei den Mahnern.

                        Kanzler Schröder machte das Thema “Waffengesetzverschärfung” dann auch schnell zur Chefsache und lud die Länder-Regierungschefs zu einer Beratung ins Kanzleramt ein, um über den Bundesrat noch durchgreifende Maßnahmen beim laufenden Gesetzgebungsverfahren zu ermöglichen. Denn am 31. Mai soll das WaffG in der Länderkammer verabschiedet werden. Die SPD-Innenminister der Länder kündigten bereits an, das Mindestalter für den Erwerb einer Schußwaffe von 18 auf 21 Jahre anzuheben. Selbst Bayern will nun laut Innenminister Günther Beckstein die Erhöhung der Altersgrenze zum Erwerb großkalibriger Waffen “auf 21 bis 25 Jahre” hochfahren, ähnlich den Motorrad-Führerscheinzulassungen.

                        Natürlich durfte im Reigen der Patentrezepte ebenfalls nicht die Stimme von NRWs Innenminister Fritz Behrens fehlen: “Es ist außerdem ein falsches Signal, daß Sportschützen die sogenannten Pump-Guns legal in unbegrenzter Zahl kaufen können. Der unkontrollierten Waffenvermehrung in unserer Gesellschaft muß Einhalt geboten werden. Es darf auch nicht sein, daß sich Sportschützen legal unbeschränkt mit Munition eindecken können. Wir müssen nach dem schrecklichen Ereignis von Erfurt jetzt schnell handeln. Es darf keine Schießsportarten geben, die Angriffe auf Menschen simulieren!”

                        Damit griff er das Thema IPSC auf, denn einmal mehr hatte der durch seine antisemitischen und rechtsradikalen Äußerungen schon ‘93 aufgefallene (VISIER 7 bis 10/93) und bald danach geschaßte Ex-Vorsitzende des BDS, Otto Obermeyer, wieder von sich reden gemacht. Von den ARD-Tagesthemen fälschlicherweise als vom “Saulus zum Paulus bekehrt” bezeichnet, hatte er behauptet, in “vielen Schützenvereinen finde ein Killertraining” statt (siehe dazu auch den Bericht in VISIER-Online vor der IPSC-Europameisterschaft 2001). Die dynamischen Disziplinen gerieten so ins Fadenkreuz, obwohl der Amokläufer kein BDS-Mitglied war oder irgendwie damit zu tun hatte.

                        Bei Redaktionsschluß Anfang Mai war noch nicht abzusehen, welche Folgen und Konsequenzen das Massaker von Erfurt für die über 1,5 Millionen Sportschützen in ihren über 15 000 Vereinen haben würde. Eine weitere Verschärfung des gerade verabschiedeten Waffengesetzes ist schon abzusehen.


                        Feindbilder und einfache Antworten


                        Die Fakten scheinen wenig zu interessieren, dafür schnelle und einfache Antworten auf die komplexe Frage, wie ein junger Mensch so viel Haß und kriminelle Energie gegen seine Schule und am Ende sich selbst richten kann.

                        Schuldzuweisungen gab es bald. Allen voran klagten die Grünen “die Waffenlobby” an, jahrzehntelang die Verschärfung des Waffengesetzes torpediert zu haben. Auch die SPD zierte sich nicht, FDP und CDU/CSU an den Pranger zu stellen — so, als hätte es nie die Anhörung im Innenausschuß gegeben, so, als hätten sich nie die MdBs auch der Regierungskoalition einsichtig über viele der bürokratischen und sinnlosen Konstrukte gegeben.


                        Es ist eben Wahlkampf,


                        und — der Gedanke verbietet sich fast — angesichts der auch von keiner Sachkenntnis getrübten Vorstöße einiger “Parteisoldaten” an der Medienfront drängt sich fast der Verdacht auf, das Thema Erfurt kam der rotgrünen Koalition nach der Wahlschlappe in Sachsen-Anhalt wie gerufen, um CDU/CSU und FDP in die Defensive zu drängen. Was auch trefflich gelang ...

                        Daß weder eine Anhebung des Zugangsalters noch eine zentrale Aufbewahrung von Waffen und Munition in den Schützenhäusern die Innere Sicherheit verbessert, wissen die Praktiker, nicht aber Parteigeneräle wie der Fraktionsvorsitzende Peter Struck, SPD. Der äußerte beim Sender n-tv seine Verwunderung darüber, daß “jeder Schütze nach Verlassen des Schießstandes seine Waffe einfach unter dem Arm nach Hause tragen kann!” Grünen-Vorsitzender Fritz Kuhn zeigte sich vor laufender Kamera entsetzt, daß junge Menschen ohne Überprüfung der persönlichen Eignung solche gefährlichen Waffen “einfach so kaufen” könnten. Ganz klar, keiner dieser Politiker hatte das alte Waffengesetz je gelesen, vom neuen Entwurf ganz zu schweigen.

                        Natürlich beeilen sich Politiker wie Günther Beckstein und Rezzo Schlauch aber auch in Talkshows sofort zuzugeben, daß wohl kaum ein Gesetz einen solch entschlossenen Täter mit so hoher krimineller Energie wie Robert Steinhäuser hätte stoppen können. Was also soll der ganze Aktionismus? Es ist die Reaktion der Politik auf die Medien. Aber Lösungen oder gar mehr Sicherheit bringen solche Gesetze nicht. Denn jetzt schon steht fest: Die nächste Bluttat, der nächste Amoklauf kommt bestimmt. Wahrscheinlich sitzt jetzt schon die eine oder andere verbogene Seele — ein gekränkter Einzelgänger, ein introvertierter Looser — im Kämmerchen und malt sich aus, wie die Bluttat von Erfurt noch zu übertreffen wäre. Der Täter wird jünger oder älter sein, wahrscheinlich wird wie im Fall des Mordzugs von Freising die Waffe dann aus dem illegalen Milieu kommen.


                        Und was dann?


                        Dann beginnt wieder die Diskussion um das Waffengesetz, und wieder einmal wird der Ruf nach Verschärfungen laut erklingen. Man kennt das aus den Tagen der Baader-Meinhof-Hysterie. Die nächste Runde der Talkshows und Betroffenheitsrituale ist schon vorprogrammiert. Am eigentlichen Problem ändert sich nichts.

                        Kommentar

                        Lädt...