Dorsten, Muna-Anlage. Wer weiss mehr darüber?

Einklappen
Dieses Thema ist geschlossen.
X
X
 
  • Zeit
  • Anzeigen
Alles löschen
neue Beiträge
  • Trismegistos

    #1

    Dorsten, Muna-Anlage. Wer weiss mehr darüber?

    Hallo,
    gleich seltsammes passiert mir ist
    Sitz mit ner Bekannten beim Frühstück und kommen auf Bombenfunde zu sprechen. Sagt sie, ja als damals in Dorsten geschachtet wurde habe sie auch ein dickes Ding gefunden.
    Sagt sie weiter, die haben Dorsten deshalb so heftig bombardierd weil die dort eine riesige unterirdische Anlage gebaut hatten. Nannte sich Muna. Als die Engländer kamen, haben sie die Einwohner mit Waffengewalt dazu gezwungen die Eingänge zu zeigen (hat ihre Mutter erzählt.)
    Bis vor kurzem wurden Teile der Anlage wohl von Engländern genutzt.

    Kennt jemand mehr von der Anlage?
  • Chewie
    Ratsherr

    • 03.07.2000
    • 206
    • Duisburg, NRW

    #2
    Hallo T.,

    nach dem letzten Ausbau wird die MUNA seit 1999 durch die Bundeswehr offiziell als Munitions-Hauptdepot in genutzt.

    Viele "ehemaligen" Standorte werden/wurden von der BW / Allierten weitergenutzt, Dorsten ist hierfür ein gutes Beispiel.

    Die MUNA in Wulfen-Deuten (Dorsten) gilt als das modernste
    Munitionsdepot in Europa (u.a. wurde hier uranhaltige Munition für den Einsatz im Golfkrieg für die Allierten "zwischengelagert" (?)).

    Auf Wunsch kann ich eine Karte aus NRW mit einigen Standorten von BW genutzten Anlagen (einige "ehemalige" dabei) mit jetziger Verwendung (nichts geheimes, Publikationen öffentlich zugänglich) als PM zukommen lassen.

    cu Christian

    PS: Das mit dem sondeln müssen wir noch bereden...bin ab heute aus dem Urlaub zurück (...auch auf Mallorca gibt es was zu sehen...)

    Kommentar

    • AufderSuche
      Einwanderer

      • 16.03.2002
      • 5
      • Da wo's den Grimme Preis gibt

      #3
      Wie sieht das denn da aus?? Kann man die Anlage mittlerweile betreten, da die Anlage ja geschlossen wurde (sagte mein Geschichtslehrer) Obwohl ich nur einige Kilometer davon wegwohne, hatte ich bisher keine Chance festzustellen wo die Anlage liegt. Ausser einem Bahnhof mitten im Wald, von dem mein Vater sagte, das der zur Muna gehört habe ich davon bis jetzt nur wenig gehört und gesehen.
      Zuletzt geändert von AufderSuche; 31.05.2002, 10:16.

      Kommentar

      • therapist
        Ritter

        • 13.07.2000
        • 355
        • BRD, Recklinghausen

        #4
        Muna Wulfen

        Hallöle!

        Also, das Munitionshauptdepot Wulfen, die ehemalige Muna Dorsten-Wulfen, wird immernoch durch die Bundeswehr genutzt. Nach der Übernahme von den Briten wurde das Depot an die heutigen Sicherheitsstandards angepaßt. Obwohl in der näheren Umgebung noch andere MunDepots sind (z.B. Olfen), ist Wulfen bis unter das Dach vollgepackt.

        Ein Betreten ist nur BW-Angehörigen möglich (und auch das nur eingeschränkt). Der ehemalige Gleisanschluß mit Ringbahn wird noch immer genutzt.

        In der Nähe des Depots, im sogenannten Gleisdreieck, finden sich übrigens noch Reste einer ehemaligen Flak-Stellung (war zum Schutz der Chemischen-Werke-Hüls in Marl).

        Gruß an das Vest!

        Björn
        Unsere Särge halten nicht nur zehn oder zwanzig Jahre, sondern ein ganzes Leben!

        Kommentar

        • Trismegistos

          #5
          Besuchen?!

          Man kann es ja mal mit dem Heimatverein versuchen.
          Mit Hilfe von Google habe ich folgenden Termin gefunden


          Anmeldung bis 19.6.
          Weiss allerdings nicht ob es für Nichtmitglieder gilt.

          Wer sich anmelden konnte, bitte mal kurz hier posten.

          Kommentar

          • Das Hemmert
            Heerführer


            • 12.02.2008
            • 3124
            • 12345

            #6
            Moin Allerseits,
            dieser Thread ist zwar schon etwas älter, aber ich möchte hier gerne einiges richtigstellen:
            Die ehemalige Heeresmunitionsanstalt Wulfen wurde nach dem Krieg von den Engländern übernommen und wird jetzt von der Bundeswehr (nach kompletter Umgestaltung des Geländes) weiter benutzt.
            Führungen und andere Aktivitäten finden immer wieder statt (bei Interesse gebe ich gerne hier die Termine bekannt (aus der Dorstener Zeitung).

            Unterirdische Anlagen gab es hier nie! Alle Munitionsbunker waren oberirdisch und existieren heute nicht mehr.
            Dorsten wurde nie wegen der Muna angegriffen, weil sie genauso wie der Flugplatz "Schwarze Heide" bis zum Ende des Krieges nicht von den Alliierten entdeckt wurde. Dorsten wurde nur deswegen so stark bombardiert, weil:
            1: Dorsten ein "Wendepunkt" für Flugzeuge ist und war. Hier entscheidet man sich, ob man (aus Richtung Holland) ins Ruhrgebiet oder nach Berlin fliegt.
            2: Im Zuge der Rheinüberquerung der Alliierten sowieso jede Stadt/Dorf in Schutt und Asche gelegt wurde um den deutschen Wiederstand zu brechen.

            Richtig ist, dass die Bewohner von Wulfen, mit Waffengewalt, von den Alliierten aus ihren Häusern geholt wurden. Nicht aber damit sie versteckte Eingänge preisgaben, sondern weil man in Deuten (zwischen Dorsten und Wulfen) eine durch den hiesigen Volkssturm gelynchte amerikanische Bomberbesatzung gefunden hatte. Nur um Haaresbreite entkam die wulfener Bevölkerung einem Racheakt.

            Die Flakstellung im Gleisdreieck (direkt südlich unterhalb der Muna) war die größte in ganz Dorsten. Die Anlage wurde nach dem Krieg komplett geräumt und eingeebnet.

            Meine Quellen beziehen sich auf Zeitzeugen und dem Lembecker Heimatkalender.

            Kommentar

            • Jürgen Zapf
              Ratsherr


              • 27.01.2005
              • 244

              #7
              Zitat von Das Hemmert
              Dorsten wurde nie wegen der Muna angegriffen, weil sie genauso wie der Flugplatz "Schwarze Heide" bis zum Ende des Krieges nicht von den Alliierten entdeckt wurde.
              Wieder einer der Wunschträume der Zeitzeugen: Der Feldflugplatz Kirchhellen (auf der Schwarzen Heide) wurde bereits 1940 von den Briten entdeckt. Mir liegt eine Beschreibung aus dem Jahr 1941 vor, die auch die Bemerkung enthält: Fotos: die letzten vom 24.12.1940.
              Der Platz wurde kontinuierlich beobachtet und fotografiert.

              Die erwähnte Muna war übrigens auch keine, sondern es handelt sich hier um die Munitionsausgabestelle 10/VI der Luftwaffe. Aufgabe dieser Stelle war die Abgabe der von einer Muna angelieferten Munition an die zu versorgenden Einheiten. Hier im Falle Kirchhellen dürfte in der Hauptsache Flak-Munition an die Flak-Batterien abgegeben worden sein.

              Quellen: Dokumente The National Archives/PRO und BA/MA.

              MfG
              Zf

              Kommentar

              • Das Hemmert
                Heerführer


                • 12.02.2008
                • 3124
                • 12345

                #8
                Hallo Jürgen Zapf,

                Zitat von Jürgen Zapf
                Wieder einer der Wunschträume der Zeitzeugen: Der Feldflugplatz Kirchhellen (auf der Schwarzen Heide) wurde bereits 1940 von den Briten entdeckt. Mir liegt eine Beschreibung aus dem Jahr 1941 vor, die auch die Bemerkung enthält: Fotos: die letzten vom 24.12.1940.
                Der Platz wurde kontinuierlich beobachtet und fotografiert.

                Aber nach meinen Unterlagen, nie direkt angegriffen. Was eigentlich merkwürdig ist, da dieser Flugplatz zum Anfang und Ende des Weltkrieges für die deutsche Militärführung sehr wichtig war.

                Die erwähnte Muna war übrigens auch keine, sondern es handelt sich hier um die Munitionsausgabestelle 10/VI der Luftwaffe. Aufgabe dieser Stelle war die Abgabe der von einer Muna angelieferten Munition an die zu versorgenden Einheiten. Hier im Falle Kirchhellen dürfte in der Hauptsache Flak-Munition an die Flak-Batterien abgegeben worden sein.

                Die Hauptaufgabe dieser Muna war natürlich die Verteilung der Munition. Im Lembecker Heimatkalender (bei Bedarf suche ich die Nr. gerne heraus) steht aber, dass hier auch Munition im geringen Maße hergestellt wurde.


                Quellen: Dokumente The National Archives/PRO und BA/MA.

                MfG
                Zf

                Kommentar

                Lädt...