Erdwärme ???

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  • Bastler
    Heerführer

    • 15.02.2002
    • 4283
    • Dortmund
    • SC 625 ,B.J. 1944

    #1

    Erdwärme ???

    Hy,

    Auf einem Dortmunder Industriegelände ist ´96 ein riesen Krater verfüllt worden,letzten Sebtember ist da ein Loch gebohrt worden aus dem heißer Dampf stieg.Ich dachte bei dem Anblick erst die hätten eine Fernwärmeleitung erwischt.
    Gestern bin ich da wieder mal vorbeigekommen,aus dem Loch dampft es immernoch !Ich hatte gestern eine Lampe mit und habe mal reingeleuchtet,das Bohrloch hat etwa 25cm Durchmesser und ist etwa 5-7m tief (der Krater war an der Stelle etwa 15m tief,ein Rohr kann da also nicht angebohrt worden sein.),der Dampf riecht wie nasser Bauschutt,nicht faulig und auch nicht nach chemie.Das Zeug mit dem der Krater zugeschüttet wurde sieht aus wie Lehm mit kleinen Steinstückchen.

    Was könnte da soviel Wärme erzeugen ???
  • Wigbold
    Heerführer

    • 25.11.2000
    • 3670
    • 76829 Landau / Pfalz
    • OGF - L + W

    #2
    Hallo Bastler,

    wenn es Dich wirklich interessiert, frag doch mal bei Eurem regionalen Stromversorger oder schau im Branchenbuch unter Erdwärme. Es könnte tatsächlich eine starke örtliche Wärmequelle aus der Erde sein.

    Dann ist diese allerdings bekannt und ein Geheimnis wäre es auch nicht.
    Landau hat solche Stellen auch, aber nicht dermaßen heiß, daß Dampf offen zutage tritt.

    Ansonsten fällt mir dazu auch nichts ein. Ein Leck in einer Fernwärmeleitung hätten die mit Sicherheit wieder gestopft. Und ein unterirdisches Feuer in einer Sohle würde qualmen.

    Hmmm. :

    Sag mal Bescheid, wenn Du was Näheres weißt.

    Interessierterweise, Wigbold
    Trenne dich nie von deinen Illusionen und Träumen.
    Wenn sie verschwunden sind, wirst du weiter existieren, aber aufgehört haben, zu leben.

    Mark Twain



    ... weiter neue Wege gehen !

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    • Azid
      Geselle

      • 05.02.2002
      • 83
      • Zwickau

      #3
      Bei niedrigen Aussentemperaturen ist selbst bei geringer Wärmebildung mit kondensierendem Wasserdampf zu rechnen

      Also allzu geheimnisvoll klingt es nicht....

      Kommentar

      • Bastler
        Heerführer

        • 15.02.2002
        • 4283
        • Dortmund
        • SC 625 ,B.J. 1944

        #4
        "Echte" Erdwärme glaub ich nicht,etwa 100m entfernt liegt eine Anlage die bis 20m unter die Erde reicht,und da unten herrscht ganz normale Temperatur.Und wenn da tatsächlich irgendwie Erdwärme Punktuell bis so knapp unter die Erdoberfläche gestiegen wäre hätte man schon längst in der Bild gelesen "Drohender Vulkanausbruch in Do. Hörde!" oder so ähnlich.

        Fernwärmeleitung habe ich nur gedacht bis ich in das Loch geleuchtet hatte,ist etwa 1/3 so tief wie vor ´96 der Krater an der selben Stelle.
        Dann hätte ich eigendlich angenommen das in dem Verfüllmaterial organische Stoffe sind die jetzt verfaulen oder verschwelen,das müßte man aber eigendlich riechen.Und brennbar ist das was da aus der Erde kommt auch nicht.

        @Azid:Ist schon klar,aber das ist richtig heiß !


        mfg,
        Jens

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        • Speedy [† 2007)
          .
          • 04.12.2000
          • 1427
          • Mainz, Rhoiland-Palz

          #5
          Erdwärme

          Moin Bastler,
          ich habe bei uns hier einen Kasematteneingang bei dem auch kürzlich bei großer Kälte Dampf raus kam das liegt meiner Meinung nach an den unterschiedlich Temperaturen in den Kasematten u. außerhalb. Kaltluft strömt runter u. Warmlft steigt auf u. kondensiert an der Oberfläsche, vieleicht haben die einen Hohlraum angebohrt.
          MfG
          Kai
          Speedy hat uns am 8.12.2007
          nach schwerer Krankheit für immer verlassen.
          In stillem Gedenken,
          das SDE-Team

          Kommentar

          • GammaRayBrst
            Ritter

            • 18.12.2002
            • 593
            • Absurdistan

            #6
            ich nehme an es ist eine alte Bergwerksanlage darunter, Luftfeuchtigkeit 100% je nach Tiefe ab 8° aufwärts. Falls das Gestein Markasit enthällt
            FeS2 kommt es zur Selbstentzündung des Gesteines mit der Kohle. Dies kann zu wesentlich höheren Temperaturen fuhren.
            Durch den Temperaturunterschied Grube - Übertage
            tritt dan der Kaminefekt auf>warme Luft steigt nach oben weil leichter.

            GRB

            Kommentar

            • Bastler
              Heerführer

              • 15.02.2002
              • 4283
              • Dortmund
              • SC 625 ,B.J. 1944

              #7
              Muß ich bei nächster Gelegenheit mal ein Thermometer runterlassen...
              Da giebt es richtige Hitzeentwicklung,nicht nur normal bodenwarme,feuchte Luft die in dem Bohrloch aufsteigt und in der kalten Außenluft mit einer Dunstwolke auskondensiert.
              Im September kam da bei über 20 Grad auch schon eine Dunstwolke raus.

              Wie läuft die Reaktion mit FES2+C eigendlich ab ???
              Eisenverbindungen und Koks könnte es da von dem benachbarten Stahlwerk schon geben.

              In einer großen Hombrucher Abraumhalde soll es 80 Jahre lang (!!!) gekokelt haben,da ist zwar Kohle bei,aber nichts was ich als Chemie Halbleie als Sauerstoffträger bezeichnen würde.
              Kann sowas sein ???
              Wie funktioniert das ???

              mfg,
              Jens

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              • Wimmi
                Heerführer

                • 17.01.2002
                • 1456
                • 51°36'39" N ..... 10°12'55" O

                #8
                Hab Euch mal einen alten Artikel von mir rausgewühlt.


                Sach(s)en gibt es ...

                Steinkohlenbergbau vermutet man zuerst im Ruhrgebiet, jedoch finden sich noch andere Abbaubereiche. Bereits im 16ten Jahrhundert wurde im Bereich Lugau / Oelsnitz Steinkohlenbergbau betrieben. Flöze mit einer Mächtigkeit von ca. 100m machten das Gebiet abbauwürdig. Der letzte Schacht, der Schacht der Gewerkschaft Deutschland wurde 1966 stillgelegt, die Schachtröhre verfüllt. Einziges Relikt der regen Bergbautätigkeit ist das Bergbaumuseum im Oelsnitz, sowie die Menge an verbliebenen Halden.

                Im Gegensatz zu Halden im Harz, deren Betreten mit Schildern wie Lebensgefahr und sonstigem gesperrt sind, baute man auf die Halde des Schachtes Deutschland einfach einen Aussichtsturm der ein schönes Panorama vom Fichtelberg bis hin zu den Wismuthalden bei Ronneburg bietet.

                Zu erwähnen ist allerdings, dass diese Halde erst 1966 stillgelegt wurde. Betrieben wurde sie von 1935-1966, zuletzt mittels Transportband. Die Höhe beträgt ca. 492m ü.N.N. Das Cirka hat einen wesentlichen Grund, denn die Halde ist aktiv. Die Hauptmassen der Halde sind graue Schiefertone und grauer, feingeschichteter kristalliner Schiefer - Phyllit. Vorhandene Restkohlebestandteile in Verbindung mit Sauerstoff bewirken örtliche Schwelungen. Durch Versinterung entstehen hier Salmiak, Gips, Schwefel und Schlacke.




                Gruß
                Euer
                Der Wimmi

                Litterarum radices amaras esse, fructus iucundiores

                Das Wissen hat bittere Wurzeln, aber seine Früchte sind umso süßer

                (Diomedes 1, 310, 3.K.)

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                • GammaRayBrst
                  Ritter

                  • 18.12.2002
                  • 593
                  • Absurdistan

                  #9
                  @ Bastler,

                  Sauerstofflieferant ist zirkulierende Luft und Wasser!!

                  Wie jetzt die reaktionen im einzelnen ablaufen, kann ich dir nicht sagen. Auf jedenfall zersetzt sich der Markasit in Eisenoxide,Eisensulfat, und Schwefelsäure. Dabei entsteht Wärme.
                  Kohlenstoff+Wärme+Wasser(+O2)=CO,CO2+ nochmehr Wärme und das ganze beginnt von Neuen. Nebenbei entstehen je nach Zusammensetzung des Nebengesteines jede Menge neue "Mineralien".
                  Siehe auch die Selbstentzündung von nasser Kohle z.B. Waggongs.

                  @Wimmi

                  Als die alten Schweden im !7. dort ein "Manöver" abhielten liesen sie da, ausversehen natürlich, Fackeln in die Schächte fallen. Das Ergebnis war das bis ins 19 Jh aus Spalten Wärme aufstieg mit denen Gewächshäuser betrieben wurden. Da gab es schon eher Annanas und Bananen als im Pott.

                  GRB

                  Kommentar

                  • Wimmi
                    Heerführer

                    • 17.01.2002
                    • 1456
                    • 51°36'39" N ..... 10°12'55" O

                    #10
                    Hallo GRB,

                    soweit ich weiß, gibt es in Lugau noch ein Wohnhaus welches mit "Erdwärme" des letzten Schwelbrandes geheizt wird.

                    Das nächste mal, wenn ich in Lugau bin, frage ich mal meinen Bekannten.

                    Soll irgendwo dort stehen, wo das Kohleflöz an die Oberflache ausstreicht.

                    GA
                    Der Wimmi

                    Litterarum radices amaras esse, fructus iucundiores

                    Das Wissen hat bittere Wurzeln, aber seine Früchte sind umso süßer

                    (Diomedes 1, 310, 3.K.)

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                    • GammaRayBrst
                      Ritter

                      • 18.12.2002
                      • 593
                      • Absurdistan

                      #11
                      Hallo Wimmi,

                      Ich kannte einen aufschluß an der mulde, wenn ich mich recht erinnere bei Planitz. ist schon ein paar tage her als ich mal da war.

                      Der aufschluß steht denke ich sogar unter Naturschutz und soll in die Liste der UNESCO Welterbe mit aufgenommen werden.

                      Bei interesse schau ich mal nach.

                      GRB

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                      • ClausBremen
                        Ratsherr

                        • 21.07.2001
                        • 206
                        • Bremen
                        • Bounty-Hunter

                        #12
                        Brände in aufgelassenen Gruben, die über Jahre oder Jahrzehnte mehr oder weniger unbemerkt schwelen, kommen wohl hier und da vor.
                        In den USA gibt es m.W. mehrere davon.

                        Hier ein Beispiel aus der Gegend von Pittsburgh:




                        ClausBremen :BUMM
                        Viele sind hartnäckig in Bezug auf den einmal eingeschlagenen Weg,
                        wenige in Bezug auf das Ziel.
                        Friedrich Nietzsche (1844-1900)

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