Archäologen haben weder Geld noch Personal um Ausgrabungen vorzunehmen !!!

Einklappen
X
 
  • Zeit
  • Anzeigen
Alles löschen
neue Beiträge
  • Maulwurf
    Geselle

    • 10.10.2000
    • 99
    • Nähe Köln

    #1

    Archäologen haben weder Geld noch Personal um Ausgrabungen vorzunehmen !!!


    07.10.2000 Geldersheim/Schweinfurt- vorgeschichtliche Siedlung,

    bei Bauarbeiten an der A 71 entdeckt Samstag, 07.10.2000 - Franken und Bayern


    Pfostenlöcher stoppen Bagger

    GELDERSHEIM (RAB)

    Schon in der Vergangenheit war die Region um Geldersheim (Lkr.Schweinfurt) eine Fundgrube für Archäologen. Im Zusammenhang mit dem
    Bau der Autobahn Schweinfurt-Erfurt (A 71) fand nun ein ortsansässiger
    Landwirt an der B 19 Spuren einer vorgeschichtlichen Siedlung. Marion Page,
    die derzeit bei der Gemeinde als Archäologin beschäftigt ist, nahm den Fund
    am Mittwoch in fachkundigen Augenschein.

    Fünf Pfostenlöcher in einer Reihe und zwei größere Gräben konnte sie entdecken. Worauf Bürgermeisterin Ruth-Hanna Gube am Donnerstag einen
    Eilantrag an die zuständige Denkmalschutzbehörde faxte mit der Forderung,
    das Gelände sofort zu untersuchen. Laut Landesamt, so schreibt sie in dem
    Eilantrag, sei eine Bauunterbrechung nicht möglich, "da der Autobahnbau so planfestgestellt wurde."

    Nach Auskunft von Bezirksarchäologe Dr. Michael Hoppe sind die
    Bauarbeiten auf dem betroffenen Areal seit gestern eingestellt; am Montag
    um 10 Uhr ist ein Ortstermin angesetzt, bei dem die Experten die Fundstelle
    unter die Lupe nehmen werden. Doch eine umfangreiche Ausgrabung
    scheint unwahrscheinlich: "Wir haben weder Geld, noch Personal", sagte der
    Bezirksarchäologe.


    Quelle:http://www.volksblatt-wuerzburg.de

    gruß und gut Fund

    DER Maulwurf
  • Isenberg

    #2
    Das Problem ist halt, dass der Denkmalschutz keine Lobby hat. Diese wichtige und einer Kulturnation würdige Arbeit findet jeder so lange toll, wie er nicht selbst betroffen ist. Wenn aber wegen eines Bodendenkmals Verzögerungen und Mehrkosten bei einem Bauvorhaben drohen, dann hört der Spaß schnell auf - ob es nun ein privater Bauherr ist oder ein öffentlicher, das macht keinen Unterschied.

    Ähnlich ist es bei den Baudenkmälern. Wenn die Denkmalpfleger das Disneyland-Fachwerkhaus in einer als Ensemble geschützten Altstadt nicht wollen oder gar den alle Maßstäbe der Umgebung sprengenden Neubau im Waschbeton-Sparkassen-Look ablehnen, dann gibt es halt Stress und Druck ohne Ende.

    Der Egoismus-Trip einzelner Sondengänger (Motto: Nach mir die Sintflut!) ist zwar heute noch asozial, findet aber mit fortschreitender Zeit immer mehr seine Entsprechung in der Gesellschaft, der bald nichts mehr heilig sein wird, was sich nicht zu Geld oder Nutzen machen lässt.

    Die, die mit Ehrfurcht den Hinterlassenschaften der Vorväter begegnen, sollten den Ignoranten entgegentreten, egal ob es mit einer Sonde auf Gräberfeldern herumlaufende Idioten sind oder in Ministerien und Behörden sitzende "Interessenabwäger".

    Mein Wort zum Sonntag.


    ------------------
    Grüße und gut Fund!
    Isenberg

    Kommentar

    Lädt...