political correctness ... ???

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  • Sorgnix
    Admin

    • 30.05.2000
    • 25923
    • Pöhlde - (=> Süd-Nds.)
    • Große Nase, Augen, Ohren, Merlin, Whites XLT, Tesoro, Nokta Impact, Rutus, Minelab XTerra, OGF-L, UW 720C, Mariscope Spy, Chasing M2 Pro ...

    #1

    political correctness ... ???

    Hallo!

    Im Karten- und Luftbilderforum hat Norbert eine interessante Frage aufgeworfen, die wohl lohnenswert ist, ausdiskutiert zu werden

    Auslöser war die einfache Angabe eines Pfades zu einer Informationsquelle, worauf dann mißverständlicherweise durch einen Teilnehmer hinein interpretiert wurde, daß dies eine Anleitung bzw. ein Aufruf für die Nutzung zu unlauteren Zwecken wäre ...

    Die Frage lautete in leicht abgewandelter Form wie folgt:

    Zählt nur das, was wir wissen wozu Dinge gut sind, oder vielmehr das, was sich die vielen Leute "da draußen" denken, wozu es auch dienen könnte?

    Sprich:

    - Kann ich meinem Hobby nachgehen, ohne auf Befindlichkeiten meines mehr oder minder besorgten Umfeldes Rücksicht nehmen zu müssen?

    - Muß ich eigentlich immer wieder in langen Reden Wert darauf legen, daß ich nicht aus dem „rechten Lager“ komme, nur weil mein Hobby Untertageanlagen aus dem II.WK sind?

    - Muß ich mich permanent dafür rechtfertigen einen Metalldetektor zu besitzen, nur weil andere damit vielleicht Unfug treiben könnten bzw. noch andere behaupten der Besitz sei mit unlauteren Absichten gleichzusetzen?

    - Muß ich vor Scham im Erdreich versinken, wenn Zeitgenossen mich mit einem Fragezeichen im Auge ansehen, nur weil neben den in meinen Regalen stehenden Biographien von Staatsmännern aus der mehr als tausendjährigen Geschichte unseres Landes auch einige Exemplare über Staatsmänner aus den tabuisierten „12 Jahren“ stehen?


    Was soll man nun tun?
    Der blinden Masse immer folgen, und ebenfalls eifrig in die Kerben hauen, weil´s halt zum Teil auch sehr „In“ ist?
    Selbstkritisch das eigene Tun überdenken, und alles tun, damit keiner auf „dumme Gedanken“ kommen kann?
    Überhaupt nicht drum kümmern, da sowieso nichts zu ändern ist?
    Wie bringe ich dem „Gegner“ bei, mal etwas selbstkritischer über seine Äußerungen nachzudenken?


    Scheiß „political correctness“

    Dieser Thread ist gleichzeitig auch im Forum für Sondengänger aufgemacht – diesbezügliche Argumente bitte dort abladen ... Danke.


    Gruß und gut Argument
    Jörg
    Die Berühmtheit mancher Zeitgenossen hat
    zu tun mit der Blödheit ihrer Bewunderer ...

    (Heiner Geißler)
  • Harry

    #2
    Eine diskussionswürdige Frage... schon fast philosophisch zu betrachten. Fangen wir mit dem einfachen an:
    Einige meinen man darf einen Verein/Verband um Himmels Willen nicht Schatzsucher.... nennen. Wegen dem falschen Bild... nur: die die sich angeblich ein falsches Bild machen KÖNNTEN, haben selbst Namen wie Schatzsuche.at, hier das Landesmuseum Kärnten. Gelten also nun andere Richtlinien, weil "man sich kennt"? Kaum. Es kommt in beiden Fällen auf die Inhalte an.

    Das schwierigere: Der Umgang mit der Geschichte. Außer Frage steht, das "wir" eine besondere Verantwortung zum aufpassen haben. Außer Frage steht allerdings auch, das es mir manchmal bis obenhin steht, oft erst mal eingehend zu erklären wieso "ich kein brauner bin" bevor ich einen Plan von einer Anlage bekomme. Wieso? Wieso kann jemand so unverschämt sein ZUERST einmal vorsichtshalber anzunehmen, ich sei ein brauner? Da sind wir aber dann nicht mehr von dem, was wir doch angeblich nie wieder wollen, denn damals wurden auch Leute ausgegrenzt OHNE sich zuerst einmal anzuhören was die denn eigentlich wollen. Vorsichtshalber...

    Thema beispielsweise Nachtsichtgeräte. Nicht der Besitz ist hier das bedenkliche (für unser Hobby Schatzsuche/Sondengehen) sondern die Art und Weise des Einsatzes. Wird es vielleicht benutzt, um frühzeitig die Herren in grün zu sichten? Wenn ja... warum? Das ist doch nur nötig wenn ich mich in einem Areal befinde wo ich nichts zu suchen habe? Wenn doch unser bekannter "Nachtsichtgerätexperte" selbst sagt das diese Teile im Wald nichts nutzen... dann können sie doch nur zum "Schmiere stehen dienen"... und damit sind sie negativ fürs Hobby. Benutzt sie wiederum ein Bunkerfredel, weil er mit wenig Licht viel sehen will... OK, oder?

    Ich denke letztlich muss jeder selber wissen was er tut und was nicht. Und hier ist es natürlich von Vorteil, wenn man sich vorher zumindest ansatzweise mal Gedanken macht, ob ein Verhalten negative Folgen FÜR ALLE haben könnte. Und es ist gut, wenn auch mal Anmerkungen wie "ist der Vorschlag Luftbildauswertung heikel" kommen. Er zeigt nämlich, das es auch Leute gibt die nachdenken. Ob sich dies dann später als zutreffend oder nicht erweist ist relativ unwichtig. Auch hier macht es wieder das "WIE und WER".
    Läuft jemand, der an der UNI Archäologie studiert mit nem Detektor rum kräht kein Hahn. Macht es MüllerMeier mit Hauptschulabschluß, dann schon viel eher...

    Man muss vor allem zu seinen Idealen und Ideen stehen. Das ist das wichtigste. Das merkt auch das Gegenüber.


    ------------------
    Bis dann
    Harry

    Kommentar

    • Mike V

      #3
      Was mir zu dem Theme einfällt:

      Fakt ist doch wohl, daß wir uns mit unserem Hobby doch meistens (auch abhängig vom Bundesland) in einer rechtlichen und moralischen "Grauzone" bewegen!

      Kommen nun weitere heikle Aspekte (Lubis, Nachtsichtgeräte, Verkauf von Bodenfunden, Militaria...)dazu, bedeutet das nicht, daß solche Themen von vorneherein abgeblockt werden dürfen!!!

      Im Gegenteil: Solche Themen sollten möglichst SACHLICH und NEUTRAL behandelt und in den Foren diskutiert werden!

      Will sagen: "Es liegt an uns welches Bild die Sondengänger in der Öffentlichkeit hinterlassen"

      Da ich den meisten Sondengängern hier mal vernünftige Absichten unterstelle, sollte es uns doch nicht schwerfallen, uns dementsprechend in der Öffentlichkeit zu präsentieren!

      Ansonsten sollte jedem der hier öffentlich schreibt bewußt sein, daß er nicht im stillen Kämmerchen vor sich hinbrabbelt, sondern eine Visitenkarte auch für alle anderen Schreiberlinge ausstellt!

      Funktioniert wie man sieht übrigens bis jetzt (nach meiner Meinung) prima hier, oder auf einigen anderen Seiten!
      (Negativbeispiele und die Folgen gibts im Netz ja leider auch wie ihr wisst!)

      G@GF

      Mike

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      • SMaggi49

        #4
        Hallo liebe Leute,

        das sind nun wirklich interessante und auch recht heiße Fragen:

        Was die Zeit zwischen 1933 bis 1945 angeht, habe ich auch schon viele sehr gemischte Erfahrungen gemacht:

        Als ehemaliger Briefmarkensammler, hat man auch solche auf denen das Konterfei von A. H. zu sehen ist (ich schreibe das nicht aus, da es nunmal Leute gibt, die bei der blossen Nennung des Namens Phobien bekommen und darauf möchte ich, wirklich ernst gemeint Rücksicht nehmen). So kamen auch gemischte Fragen, die mich entweder in die rechte Ecke drängten, oder zumindest befremdliche Gefühle beim gegenüber auslösten.
        Ich habe für solche Angstreaktionen absolutes Verständnis: Was da in der Zeit passiert, ist so ziemlich das Schrecklichste, was eine Gruppe von Menschen der Menschheit angetan hat. Ganz ohne Zweifel.
        Hier werden einige auf Geschehnisse unter Stalin, der kommunistischen Revolution in China hinweisen. Das sogar die U.S.A. deutliche nationalistische Züge in der Zeit Martin Luther King erkennen ließen. Aber ich behaupte: Kein Regime hat so generalstabsartig die Vernichtung von Menschen durchgezogen. Da verstehe ich gut das einige bei der blossen Nennung von NS-verwandten Worten zusammenzucken. Für mich nichts verwerfliches.
        So kann ich die Reaktion Wünmann auf das Plakat im Thread "Revolution! Ein neuer..." sehr gut nachvollziehen.
        Ich wiederum sehe das Ganze relativ wertfrei, wie Harry. Es ist ein Teil deutscher Geschichte, ein schlimmer, beschämender Teil. Sie wirkt bis heute nach und wird über Jahre hinweg unser Bild gegenüber der Welt noch beeinflussen, somit bin ich der Meinung darf man nur weil einige Angst vor der Erinnerung haben das Ganze nicht totschweigen. Und istSchuppi auch ganz bestimmt nicht in irgendeine Ecke zu schieben. Er geht relativ gesund, aber vielleicht auch etwas unbedacht damit um. Ich denke da wieder an die etwas schreckhafteren Leute.
        Ich für meinen Teil: Die braune Vergangenheit....es gibt sie, aber ich habe nicht mehr Verpflichtung in dieser Hinsicht, als mich immer wieder daran zu erinnern, um mich als weltoffenen, ausländerfreundlichen und kulturinteressierten Menschen zu manifestieren und nicht um mich für die Taten meiner Großvatergeneration selbst zu geißeln.

        Die Frage mit der Sondengeherei und die FRagen der Passanten: Die gehe da vollkommen konform mit den Ansichten von SDE. Ich lasse Passanten manchmal auch selber suchen und hatte das Glück, daß dieser prompt eine Musketenkugel gefunden hat. Was hat der sich gefreut und auch Verständnis entwickelt, daß das Ganze eine Sucht auslöst, sobald man einmal damit angefangen hat. Es werde es weiter so machen und man kennt mich jetzt und hält mich für vollkommen harmlos. Sollen sie halt fragen, von mir bekommen sie auch Antwort, solange sie freundlich gesonnen sind.

        GugF

        Maggi

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        • Lothar

          #5
          obigen Beiträgen ist nichts anzufügen !

          evtl. nur eins:

          diese (vernünftige ! ) Diskussion zeigt, dass es immer wichtiger wird, die immer wieder angesprochenen SDE-Außenstellen in die Tat umzusetzen.
          Unsere Ideen und Vorstellungen müssen unter die Leute.
          Mir begegnen immer wieder genügend vernünftige Sondengänger auf dem Acker, die aber keinen PC (sprich: Internet-Zugang) haben und von all dem was hier abgeht überhaupt nichts wissen. Da sind doch diese Kontakte auf dem Acker.. und dann evtl. mal beim Kaffee an einem Tisch, unglaublich gute Plattformen.

          Oder ??

          Lothar

          Kommentar

          • DieterTD

            #6
            Hallo Leute,

            folgendes architektonisches Kleinod findet sich an einem Berliner Finanzamt.




            Ihr macht Euch hier also schon mehr Gedanken, als mancher höherbezahlte Politiker :-). Aber ansonsten hat Harry recht: Es kommt nicht darauf an, mit was man sich beschäftigt, sondern **wie** man es tut. Und wie man die Ergebnisse dieser Beschäftigung rüberbringt. Man hat mich (bis jetzt) noch nie als Nazi beschimpft, obwohl ich fast ausschließlich zu dieser Zeit forsche.
            Ich habe aber zunehmend Probleme, wenn ich aus irgendwelchen Gründen mal mit einer Sonde losgehe. Selbst wenn ich den Förster kenne, muß ich mir erst mal 15 min anhören, wo wieder neue Löcher entstanden sind (Koralleumfeld). Beim Besuch thüringischer Burgruinen (ohne Gerät) fiel selbst einem Laien wie mir auf, das die Zerstörungen dort erhebliche sind. Tiefe Löcher, nicht wieder verfüllt, Batterien (?), aufgeschlagene Mauerreste. Auch beim Gespräch mit den Heimatforschern dort wird deutlich, das die Zerstörungen an Gräbern und anderen archäologischen Stätten zunehmen, was auch im Landesamt beklagt wird. Ich kann mir beim besten Willen nicht vorstellen, das hier einige wenige zu Gange sind. Es handelt sich hundertprozentig nicht um Profis. Ich habe eher den Eindruck, hier entwickelt sich (vielleicht mangels Aufklärung, eher aber wohl mangels Kontrolle) ein neuer Volkssport. Analogien zu meinem Fachgebiet sind da durchaus zu ziehen. Auch hier reden viele Leute davon, erhalten und nicht zerstören zu wollen. Irgendwie nimmt aber die Zahl der Zerstörungen ständig zu.
            Ich wollte damit keineswegs hier jemanden zu nahe treten. Aber vielleicht ist es eine Überlegung wert.

            Gruß

            Dieter

            Kommentar

            • SMaggi49

              #7
              Hallo Leute,

              was eine Aussenstelle von SDE angeht, ich bin, sofern man mich für würdig hält, gerne bereit den Bereich Düsseldorf/Neuss zu bedienen. Hier wären auch Leute wie Wünmann gefragt, die doch recht vernünfiges Zeug von sich geben.
              Sofern konkrete Gedanken in dieser Richtung sind, einfach bescheid sagen.


              Gruß


              Maggi

              Kommentar

              • Heerführer

                • 19.07.2000
                • 1004
                • Österreich, 1210 Wien
                • Fisher 1266XB, Fisher 1235, Fisher 1210

                #8
                <BLOCKQUOTE><font size="1" face="Verdana, Arial">Zitat:</font><HR>Original erstellt von DieterTD:
                Selbst wenn ich den Förster kenne, muß ich mir erst mal 15 min anhören, wo wieder neue Löcher entstanden sind. Beim Besuch thüringischer Burgruinen (ohne Gerät) fiel selbst einem Laien wie mir auf, das die Zerstörungen dort erhebliche sind. Tiefe Löcher, nicht wieder verfüllt, Batterien (?), aufgeschlagene Mauerreste.
                Es handelt sich hundertprozentig nicht um Profis. Ich habe eher den Eindruck, hier entwickelt sich (vielleicht mangels Aufklärung, eher aber wohl mangels K O N T R O L L E) ein neuer Volkssport. Analogien zu meinem Fachgebiet sind da durchaus zu ziehen. Auch hier reden viele Leute davon, erhalten und nicht zerstören zu wollen. Irgendwie nimmt aber die Zahl der Zerstörungen ständig zu.
                Ich wollte damit keineswegs hier jemanden zu nahe treten. Aber vielleicht ist es eine Überlegung wert.

                Gruß

                Dieter
                <HR></BLOCKQUOTE>

                Hallo Dieter!

                Ich habe die für mich interessanten Stellen zitiert. Im grunde gebe ich Dir schon recht. Mich persönlich stört nur das Wort Kontrolle.
                Du brauchst Dich lediglich 10-12 Stunden in einen Flieger zu setzen, und Du wirst sehen, wohin zuviel staatliche Kontrolle führen kann. Ich meine hier konkret die USA. Einst der Traum von Freiheit, heute ein überkontrollierter Staat. Dort will ich nicht hin. Ich denke, gerade eine Plattform wie SDE und deren Mitglieder sind in der Lage, einen gewissen Ehrenkodex unter die Mehrheit der Sondengeher zu bringen. Weggeworfene Batterien (habe ich gottseidank auf meinen Fundstellen noch nicht gefunden) und offene Löcher (sehe ich leider auch immer wieder) sind auch mir ein Dorn im Auge.
                Hier ist sicher noch Aufklärungsbedarf. Lieber einmal zu oft, als einmal zu wenig.



                ------------------
                Gruß & Gut Fund

                Robin
                Gruß & Gut Fund

                Robin

                "Sunt lacrimae rerum."
                Die Dinge haben ihre Tränen.
                (Vergil)

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                • DieterTD

                  #9
                  <BLOCKQUOTE><font size="1" face="Verdana, Arial">Zitat:</font><HR>Original erstellt von Robin aus dem Wald:

                  ...Mich persönlich stört nur das Wort Kontrolle....

                  <HR></BLOCKQUOTE>

                  Moin Robin,

                  das Wort Kontrolle bezog sich nicht auf die Kontrolle der Sondengänger, sondern aufs Kulturdenkmal, die Grabung etc. Wenn jemand per Gesetz verantwortlich für den Schutz des Kulturdenkmales ist, gehört es für mich einfach mit dazu, sich auch mal regelmäßig dort blicken zu lassen. Sprich, für den „harten“ Kern – wo keine Aufklärungsarbeit mehr fruchtet – muß zumindest die Möglichkeit in reale Nähe rücken, dort erwischt zu werden und eine empfindliche Strafe zu kassieren.

                  Gruß

                  Dieter


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                  • Heerführer

                    • 19.07.2000
                    • 1004
                    • Österreich, 1210 Wien
                    • Fisher 1266XB, Fisher 1235, Fisher 1210

                    #10
                    Hallo DieterTD!

                    Diese Art von Kontrolle ist auch für mich okay. Hab das wohl ein wenig mißverstanden.

                    ------------------
                    Gruß & Gut Fund

                    Robin
                    Gruß & Gut Fund

                    Robin

                    "Sunt lacrimae rerum."
                    Die Dinge haben ihre Tränen.
                    (Vergil)

                    Kommentar

                    • Joe

                      #11
                      Hallo zusammen,
                      ein Mitglied einer jüdischen Gemeinde meinte mal zu mir, die 12 dunklen Jahre der deutschen Geschichte muß man auch immer im Zusammenhang mit den restlichen 1000 Jahren der deutschen- und der Weltgeschichte sehen. Das heißt, daß man, und jetzt bitte ich Euch, das nicht misszuverstehen, auch diese Jahre nicht überbewerten darf. Es wird Zeit, das wir als Deutsche uns nicht mehr auf die Nazizeit komprimieren lassen, sondern ein "gesundes" Verhältnis und eine reflektierte Distanz zu dieser Zeit entwickeln.

                      Es geht mir häufig genauso, daß ich erst erklären muß, daß ich nicht der rechten Szene angehöre, obwohl ich mich mit dem 2. Weltkrieg befasse. Einmal liegt das daran, daß (wenigstens)ein Teil der Bevölkerung mittlerweile sensibilisiert auf Rechte reagiert, zum anderen aber liegt es an mir: Ich will nichts und gar nichts mit der rechten Szene zu tun haben, und reagiere auf aufkeimendes Mißtrauen. Zuletzt wurde mir dieses übrigens bei der Lokalsuche für ein Treffen von Bunkerbekloppten bewußt. Die damaligen Wirtsleute hatten schlechte Erfahrungen hinter sich und fragten nach.

                      Ansonsten habe ich gelernt, daß Aufklärung, also die Flucht nach vorn, meist das beste Mittel ist, egal bei welchem Thema.
                      1. Der Mensch ist von Natur aus neugierig.
                      2. Die ewig währende Frage eines Deutschen: "Darf der das?"
                      Also erkläre ich jedem der mich anspricht genau, was ich mache, weshalb ich es tue, und das es erlaubt ist. Nur so kann ich Pluspunkte bei Themen wie Sondengehen und WK II - Forschung erzielen. Zugegeben, es ist manchmal nervig, wieder die gleichen Fragen zu beantworten. Aber es ist für alle wichtig, daß man auch bei aufgebrachten Zeitgenossen die Ruhe bewahrt.
                      Das Problem sehe ich vor allem in den "wenigen ?" Leuten, die gedankenlos mit dem Detektor in der Gegend herumlaufen und so "toll" sind, daß sie sich um nichts und niemanden kümmern. Das erlebe ich leider immer wieder. Zuletzt bei einer größeren Gruppe im Jonastal. Allerdings habe ich dann auch keine Lust, mich mit solchen ....... großartig auseinanderzusetzen.

                      Fazit für mich: Aufklärung, auch bei einzelnen, ist absolut notwendig. Selbstkritisch zu sein hat auch noch nicht geschadet und schon mal über ein Thema nachgedacht zu haben bringt gute Argumente wenn man sie braucht. So ist es auch möglich, Selbstkritik bei anderen zu fördern. Das geht aber nur, wenn man einen Weg zu dem Anderen findet. Aber manchmal ist das Niveau einfach zu niedrig, um sich darauf herunterlassen zu können.

                      Soweit ein Auszug aus meinen Gedanken zu diesem Thema.
                      Joe

                      Kommentar

                      • Isenberg

                        #12
                        Also gut, dann will ich auch noch meinen Senf dazugeben.

                        [QUOTE]Original erstellt von Sorgnix:

                        Sprich:

                        - Kann ich meinem Hobby nachgehen, ohne auf Befindlichkeiten meines mehr oder minder besorgten Umfeldes Rücksicht nehmen zu müssen?


                        Das kommt darauf an, in welchem Maße Du von Deinem Umfeld abhängig bist. Wenn Du auf Wohlwollen oder gar Gestattungen angewiesen bist, ist ein gewisses Maß an Rücksicht sicher auch Ausweis von Klugheit. Das gilt für viele andere Hobbys genauso. Wenn ich die Antennenanlage auf meinem Dach erweitern will, muss ich auch gut Wetter bei den Nachbarn machen. Und wenn ich mir ein neues Objektiv für meine Kamera kaufen will, muss ich gut Wetter bei meiner Frau machen. So ist das Leben...


                        - Muß ich eigentlich immer wieder in langen Reden Wert darauf legen, daß ich nicht aus dem „rechten Lager“ komme, nur weil mein Hobby Untertageanlagen aus dem II.WK sind?


                        Das ist doch wohl eher eine rhetorische Frage - oder? Diesen Zusammenhang stellen doch wohl nur Schwachköpfe her. Legionen von Historikern haben sich mit dem Dritten Reich beschäftigt, ohne infiziert zu sein und ohne sich zu infizieren.


                        - Muß ich mich permanent dafür rechtfertigen einen Metalldetektor zu besitzen, nur weil andere damit vielleicht Unfug treiben könnten bzw. noch andere behaupten der Besitz sei mit unlauteren Absichten gleichzusetzen?


                        Juristisch rechtfertigen musst du dich natürlich nicht; ich nehme mal an, dass Du das weißt Je nachdem, in welchem gesellschaftlichen Umfeld Du Dich sonst bewegst, darfst Du Dich aber auch nicht wundern, wenn mancher angesichts Deines MD meint, Du hättest eine "Meise".


                        - Muß ich vor Scham im Erdreich versinken, wenn Zeitgenossen mich mit einem Fragezeichen im Auge ansehen, nur weil neben den in meinen Regalen stehenden Biographien von Staatsmännern aus der mehr als tausendjährigen Geschichte unseres Landes auch einige Exemplare über Staatsmänner aus den tabuisierten „12 Jahren“ stehen?


                        That depends... Wenn da Gitta Serenys Albert-Speer-Biografie steht, bist Du noch im grünen Bereich, wenn da aber nur M.K. oder "Spaten und Ähre - Das Handbuch der deutschen Jugend im Reichsarbeitsdienst" (Letzteres steht z.B. bei mir, ohne dass ich die Absicht hätte, mich dafür zu rechtfertigen) dann wird es bedenklich In diesem Fall tarnst Du die Werke am besten hinter Jerry-Cotton- und Mickey-Maus-Bändchen, die werden allgemein toleriert, ohne dass sich dann jemand ernsthafte Gedanken über Deine Geisteshaltung macht. So ist das halt...

                        Was soll man nun tun?
                        Der blinden Masse immer folgen, und ebenfalls eifrig in die Kerben hauen, weil´s halt zum Teil auch sehr „In“ ist?
                        Selbstkritisch das eigene Tun überdenken, und alles tun, damit keiner auf „dumme Gedanken“ kommen kann?
                        Überhaupt nicht drum kümmern, da sowieso nichts zu ändern ist?
                        Wie bringe ich dem „Gegner“ bei, mal etwas selbstkritischer über seine Äußerungen nachzudenken?


                        Du bist sicher, dass es jetzt nicht ein bisschen dick aufgetragen ist? Aber guter Rat ist nicht weit: Wenn man nicht weiß, was man tun soll, tut man am besten nichts.


                        ------------------
                        Grüße und gut Fund!
                        Isenberg

                        Kommentar

                        • Admin

                          • 30.05.2000
                          • 25923
                          • Pöhlde - (=> Süd-Nds.)
                          • Große Nase, Augen, Ohren, Merlin, Whites XLT, Tesoro, Nokta Impact, Rutus, Minelab XTerra, OGF-L, UW 720C, Mariscope Spy, Chasing M2 Pro ...

                          #13
                          Moin Isenberg

                          Schade, ich werd das Gefühl nicht los, daß Du leider dem Trugschluß erlegen bist, ich hätte hier um Lösung meiner persönlichen Probleme angehalten.

                          Sorry, das ich jetzt „meine Leiden“ anhand Deiner Argumente vertiefend darlege – dadurch soll keine „Einladung“ zur Austragung eines Disputs zwischen uns beiden ausgesprochen werden; soll vielmehr nur meinen Standpunkt verdeutlichen und die allgemeine Diskussion ein wenig „anheizen“.


                          Also, auf geht´s:

                          Das ist doch wohl eher eine rhetorische Frage - oder? Diesen Zusammenhang stellen doch wohl nur Schwachköpfe her.[/b]

                          Keine rhetorische Frage. Wenn ich alle die, die dies bisher taten – wohl immer aus vorurteilsbehafteter Unkenntnis – als Schwachköpfe titulieren würde, würde sicher einiges an blauen Augen, „Messern im Rücken“, abgebrochenen Kontakten und Verfahren wg. Beleidigung meinen Weg zeichnen ...

                          Mich interessiert hierbei eher, WAS, WER oder WIE diese denn zu ihren Denk- und Verhaltensweisen gebracht wurden bzw. kamen. Hierzu trägt doch sicher die dauernde Tabuisierung des Themas bei. Es wird zwar permanent darüber reißerisch berichtet, aber echte Information gibt´s eher wenig. Wenn der breiten Masse der Gesellschaft dieser Teil unserer Geschichte immer nur auf Basis von Holocaust, Schindlers Liste, Save Private Ryan, U 571, Wehrmachtsausstellung und gar selbst Guido Knopp´s Sendungen vorgeführt wird, so mag das vielleicht ein Grund sein.

                          Wie wird denn der „normale“ Deutsche hier meist dargestellt?
                          Verblendet, blind, fanatisch, verdrängend, nicht wissen wollend?
                          Darin erkenne ich zumindest meine Großeltern nicht wieder, und einen Großteil anderer Zeitzeugen auch nicht, mit denen ich hierüber Gespräche führen durfte (!).

                          Wie soll sich eigentlich eine komplette Generation verhalten, fühlen und handeln, wenn sie für den Rest ihres Daseins pauschal immer wieder als verbrecherisch hingestellt wird?
                          (Abgesehen von dem immer wieder erwähnten „Vorzeige-Widerstand“)
                          (Mir wäre die häufigere Erwähnung von Männern wie Johann-Georg Elser oder „Die weiße Rose“ da viel lieber)
                          Wie sollten denn die nachfolgenden Generationen sich gegenüber ihren Eltern bzw. Großeltern verhalten – und umgekehrt? Kann man einerseits einer Generation die Verbrechen anlasten, und sie andererseits als nächste Verwandte verehren? Paradox.
                          Ist das einer der Gründe für diesen dauernden „Eiertanz“?

                          Wir sollten dazu kommen, den wahren Ursachen auf den Grund zu gehen, weshalb Menschen – und zwar alle, unabhängig von der Nationalität – zu solchen Taten fähig sind.
                          (Siehe Katyn, Shatila, Srebrenica, ...)

                          Uns wurde nunmehr über Generationen ein derart schlechtes Gewissen eingebleut, daß wir wohl auch in weiterer Zukunft kein „normales“ Verhältnis zu unserer eigenen Geschichte entwickeln werden.
                          Das heißt jetzt nicht, daß wir das in Zukunft so normal sehen sollten wie z.B. die Spanier, welche ja komplette Weltkulturen vernichtet haben, wie die Amerikaner, die sich des „Problems“ der Indianer entledigten, der Briten, die ihr Weltreich nicht gerade auf Diplomatie gründeten.

                          Nein vergessen dürfen wir unsere Verfehlungen nie.
                          Wie die anderen Länder mit ihrer Geschichte umgehen ist deren Sache.
                          Ich lege allerdings keinen Wert auf wohlmeinende Hinweise, Ratschläge, Forderungen oder anderem aus diesen Ländern, solange diese nicht selbst die dunklen Seiten ihrer Geschichte ähnlich im Gedächtnis halten, wie wir die unseren.


                          Legionen von Historikern haben sich mit dem Dritten Reich beschäftigt, ohne infiziert zu sein und ohne sich zu infizieren.

                          Infiziert? Krank? Ansteckend???
                          Solange einem Teil unserer Bevölkerung immer wieder erzählt wird, daß er wg. seiner politischen Ansichten mit einem braunen Virus infiziert, krank, nicht zurechnungsfähig oder nicht ernst zu nehmen sei, solange wird dieser Teil in seinen Auffassungen nur bestärkt.

                          Solange „etablierte“ Pateien sich ihr eigenes Unvermögen in dieser Richtung durch derartige Argumente schön reden und ihr Gewissen beruhigen, wird niemand eines besseren überzeugt.

                          Solange man vor einer direkten Diskussion ausweicht, diesen ja durch demokratische Wahlen teilw. in Parlamente eingezogenen rechten Gruppierungen die Legitimation zu entziehen versucht und sie keines Dialogs würdigt, wird deren Zulauf eher noch größer.

                          Leiden eigentlich Wähler der etablierten Parteien auch unter schwarzen, roten, gelben, grünen Viren oder Infektionen? Was stellt diese Menschen über (?) die vermeintlich tumben, ungebildeten Braunen?

                          Solange es hier verboten ist, dieses kleine, uralte, antike Sonnenaufgangssymbol, genannt Swastica, für ca. 20 Jahre von einer Ideologie als Erkennungssymbol verwendet, offen z.B. auf einem vollkommen vergammelten Orden zeigen/sehen zu dürfen, wird die „Ansteckungsgefahr“ wohl eher größer werden ...
                          (Was verboten ist, wird für manche ja gerade erst dadurch interessant ...)

                          Und nun wieder zur „Rechtfertigung“: Gegen braune und schwarze Viren bin ich geimpft !!


                          ... Wenn da Gitta Serenys Albert-Speer-Biografie steht, bist Du noch im grünen Bereich, wenn da aber nur M.K. oder "Spaten und Ähre" ... dann wird es bedenklich ...

                          (Vorab: Ich habe das „... wenn da aber NUR ...“ gelesen ...!)

                          Genau das ist auch eines meiner Probleme.
                          Wer legt eigentlich fest, welche Bücher man besitzen darf, und welche nicht, – warum ich beim Besitz des einen Buches schief angesehen werde, während das andere als genehmigt gilt?
                          Kommt da wieder dieses unausgesprochene „schlechte Gewissen“ durch?
                          Bevor man in eine wie auch immer geartete Diskussion gerät, kennt oder besitzt man von diesen Dingen am besten nichts?
                          Wie soll man sich denn tiefergehend über das Dritte Reich informieren, wenn man nicht auch das „Alltagsleben“ dieser Zeit in Ruhe erforschen kann? Dazu gehört in meinen Augen auch die Lektüre der damaligen „Alltagsliteratur“, wie z.B. „sein Krampf“ oder anderes heute verbotenes.

                          Warum liegt derartiges nicht in Bibliotheken aus?? Aus Rücksicht auf junge, unwissende, leicht zu beeinflussende Menschen? Das Interesse von Teilen dieser Altersgruppe rührt meines Erachtens aus der Tabuisierung bzw. schlechten Vermittlung in Schulen her.
                          Wie soll man denn die damaligen Menschen verstehen lernen, wenn man ihre Informationsmöglichkeiten nicht nachvollziehen kann???

                          Alles nur aus heutiger Sicht mit heutigem Kenntnisstand zu be- und verurteilen wird den damaligen Menschen nur wenig gerecht.
                          (Den selben Fehler machen wir (Wessis) heute schon wieder, siehe „Neufünfland“.)


                          ... Aber guter Rat ist nicht weit: Wenn man nicht weiß, was man tun soll, tut man am besten nichts.

                          Das ist nun allerdings das letzte, was ich in dieser Situation tun würde.
                          Nichts tun heißt Stillstand, Bewahrung des momentanen Status Quo. Damit finde ich mich nicht ab. Denn, auch eine falsche Entscheidung ist immer noch besser als gar keine.
                          Ich stelle weiterhin meine „Bibliothek“ zur Verfügung und rede mir an den „Unwissenden“ den Mund „fusselig“ ...

                          So, das war´s erst mal.
                          Zerreißt mich nicht – ich kann nicht anders.


                          Jörg Ohnesorge
                          (Vielschreibix)

                          Ach so, worum gings hier eigentlich?
                          Ich möchte diesem Hobby genauso unbehelligt, unbelächelt und unbedrängt fröhnen, wie es beim Angeln, Freischach, Hallenhalma und Hürdenwürfeln auch gang und gebe ist ...

                          Für die vom Sondengänger-Virus befallenen war hier jetzt leider nichts an Argumenten enthalten ...
                          Die Berühmtheit mancher Zeitgenossen hat
                          zu tun mit der Blödheit ihrer Bewunderer ...

                          (Heiner Geißler)

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                          • unter Dauerbeobachtung
                            • 12.10.2000
                            • 1492
                            • In der Neumark
                            • ogf l und w,vallonsonde,white 6000 pro sl,Fisher UW

                            #14
                            Also ich sag euch folgendes: Ich schau mir "Schindlers Liste" an und habe Tränen in den Augen.Ich besuche Buchenwald und bin schockiert und betroffen.
                            Ich finde die Arroganz alter Nazis zum Kotzen
                            die alles schön reden.
                            Ich find Michel Friedmann zum Kotzen weil er mit seiner "Ich bin ein armer geknechteter Jude" Attitüde Antisemitismus schürt.
                            Mir läuft aber auch ein kalter schauer über den Rücken wenn ich ein Koppelschloss mit Hakenkreuz finde und wenn ich Relikte aus dieser Zeit in Händen halte.Ich bestaune die gefunden Waffe oder Patrone weil sie ein Stück Geschichte sind.Ich setze mich damit auseinander das diese Verbrecher von heute auch nicht besser wären würden sie in dier Zeit gelebt haben.Mich ärgert auch dieses Geseier und Betroffenheits Syndrom.Wir sind alle Böse.Was dein Opa wurde von Nazis geohrfeigt?Wieviel Mille willst du denn??
                            Wir müssen einfach aufhören zu versuchen dem Hollywood-Klische vom Deutschen gerecht werden zu wollen.
                            damit Tschüß

                            Axel
                            Der Mensch ist immer gefährlich. Wenn nicht durch seine Bosheit, dann durch seine Dummheit. (Henri de Montherlant)

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                            • -Tarsinion-

                              #15
                              Ich bin zwar ein Greenhorn in Sachen Sondengehen, aber wie wäre es mit einem "Do´s and Don´ts" Link auf der SDE HP?
                              Dann würde jeder beim Betrachten der HP darüber stolpern. Nur so´n Vorschlag.

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