Begeisterung für alte, verlassenene Gebäude - WARUM + WOHER ?!

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  • alphonx
    Landesfürst


    • 07.04.2005
    • 615
    • Göttingen

    #1

    Begeisterung für alte, verlassenene Gebäude - WARUM + WOHER ?!

    Hier ´mal eine Frage nach dem Ursprung für unseren "Spleen":
    Warum ist es so spannend, in alten Gebäuden (Häuser, Industrieanlagen, Bunker) herumzukrabbeln ?
    Was sind die Motive ?
    Woher kommen sie ?

    Ich bin selber ca. seit meinem 12. Lebensjahr infiziert, habe dazu auch verschiedene Ansätze und möchte gerne ´mal von Euch wissen, welche Motive ihr in diesem Hobby seht.

    Jetzt bitte keine Antworten wie "weil es Spaß macht" oder "weil alte Sachen toll sind", sondern das ganze einen Schritt tiefer !

    ´bin gespannt auf interessante Beiträge,
    Gruß,
    alphonx
  • Wigbold
    Heerführer

    • 25.11.2000
    • 3670
    • 76829 Landau / Pfalz
    • OGF - L + W

    #2
    Was man dabei empfindet, kann ich Dir sagen.
    Aber das war ja nicht Deine Frage und ich muß Dir das als selbst Betroffener wohl auch nicht erklären.

    Aber die Motive ?

    Ich glaub, da müssen wir ganz tief in unseren Urinstinkten kramen !
    Schließlich haben wir irgendwann mal in Höhlen gewohnt und Beute machen müssen, um zu überleben.
    Es müssen Reste davon sein, denn selbst ich als Betroffener kann Dir nicht erklären WOHER die Faszination kommt, in jedes Loch und jede Ruine reinkrabbeln zu müssen.
    Aber es ist so und ich wehre mich nicht.

    Ich würde es als angenehme, sorgsam gepflegte Zwangshandlung definieren.

    Jemand, der diesen Tick nicht hat, wird ihn wohl auch nicht verstehen oder nachvollziehen können.

    Betroffenerweise, Wigbold
    Trenne dich nie von deinen Illusionen und Träumen.
    Wenn sie verschwunden sind, wirst du weiter existieren, aber aufgehört haben, zu leben.

    Mark Twain



    ... weiter neue Wege gehen !

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    • linux_blAcky
      Heerführer


      • 10.09.2004
      • 4898
      • Köln / NRW
      • Bounty Hunter Tracker 1D

      #3
      hi.....

      die neugier und die faszination der technik vergangener zeiten treibt mich in bunker und andere löcher.
      schon als kleinkind habe ich beim kinderarzt im wartezimmer mit den bauklötzen bunker bauen wollen, zum unverständnis der anderen kinder und eltern, inkl. der meinigen. ;-) ;-)
      frühkindliche prägung durch die reste eines flakbeständelagers, an denen ich mit meinem großvater immer spazieren war?

      mfg,

      blAcky
      Twitter ist eine typische Erscheinung der Generation ADS & SMS. Für einen Brief zu faul, für einen kompletten Satz zu dumm und für korrekte Grammatik zu cool.

      Kommentar

      • Bastler
        Heerführer

        • 15.02.2002
        • 4283
        • Dortmund
        • SC 625 ,B.J. 1944

        #4


        Da erkennt man sich doch irgendwo wieder...

        Da ich jetzt nicht das alles nochmal schreiben will...bei mir ist es etwa so wie Wigbold beschrieben hat+präzisierender Weise die ersten 2/3 von Zeitzeuges Schilderung...

        Kommentar

        • koseng
          Landesfürst


          • 21.01.2004
          • 714
          • Hannover-Nordstadt
          • Mr.T´s kleine Wunderkiste

          #5
          was treibt mich? weil ich mich vor langer Zeit mal gefragt habe, warum eine Autobahn 3-4 Kilometer geradeaus gehen kann. Über diese Aufklärung bin ich über einen ehemaligen Freizeitpark i.d. Nähe von Hannover und Geister-U-Bahnstationen doch mal dazu gelangt, das mir auch örtliche Bunker auffallen können..... und unverständliche Blicke meiner besseren Hälfte begegnen....


          achja... ich vergaß meine Oma.... die mir...... heute wie damals die utopischten Geschichten erzählt hat und ich denen mittlerweile auf den Grund gegangen bin und sie mit den Erkenntnissen konfrontiere..... ich liebe solch "Erzähl"Abende bei Tee und nem halben Hähnchen
          Zuletzt geändert von koseng; 23.01.2006, 16:48.
          gruss Björn

          opelforum.däÄh

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          • Triode
            Landesfürst


            • 08.09.2005
            • 831
            • NRW Essen.Hattingen
            • Leider keine.Entweder Fotos oder sondeln

            #6
            Habe mich schon immer für alte Technik interessiert.
            Dann beruflich in vielen aktiven Chemieanlagen gewesen.
            Auch dort findet man 30 Jahre alte Messgeräte neben neuen.
            So kam eins zum anderen.

            Kommentar

            • alphonx
              Landesfürst


              • 07.04.2005
              • 615
              • Göttingen

              #7
              Hm....schade, hatte mir eigentlich mehr Resonanz auf dieses Thema erhofft, aber anscheinend ist die Frage nach den Haustieren populärer.....


              Dank an die ersten drei Autoren - genau in die wieso-weshalb-warum-Richtung wollte ich -
              und Gruß,
              alphonx - für den stundenlange Exkursionen durch leere Gemäuer reinste Entspannung bedeuten - aber warum ?.......
              Spurensuche ?
              Schatzsuche ?
              Erinnerung an alte Zeiten ?
              Verklärung ?
              Abenteuer ?

              Kommentar

              • Ralf
                Banned
                • 09.03.2001
                • 2915
                • Essen/Ruhrgebiet

                #8
                Naja, ob und welche Haustiere man mag ist recht einfach zu beschreiben..

                Aber die niederen Empfindungen offen zu legen ist eine andere Sache

                Ich denke, da kommen alle Faktoren zusammen, Abenteuerlust,Spurensuche,Erinnerung an alte Zeiten, Neugierde...und ein wenig Schatzsuche bestimmt auch.
                Die interessantesten Gebäude sind ja jene, die noch über entsprechenden Inhalt verfügen-Maschinen, Einrichtung, gefüllte Lager etc....
                So läßt sich am besten ein Bild vermitteln, wie was gewesen ist.

                Und hinzu kommt wohl, das man vorher, als zb. der Betrieb noch lief, keine Möglichket hatte (aber auch kein interesse) sich dort umzuschauen.
                Nun aber, wenn dort nichts mehr läuft, es also kurz vor dem Abriss steht, man diese Möglichkeit nutzt, um sich ein Bild zu machen.
                Es ist ja dann auch das Letzte Bild was entsteht....denn dieses Bild von Innen sowie Außen bekommt man ja nie wieder.

                Man sieht ja auch Umstände und Zusammenhänge, die man nicht erahnt hat.

                Wir haben mal in einer Brache eine Werkswhng. begutachtet.
                Das Haus war von 1909 glaube ich.
                Zuletzt hat dort wohl die Witwe jenes Arbeiters gewohnt.Also seit zig Jahren.
                Das diese Dame schlechte Zeiten erlebt hat, liess sich gut nachvollziehen.
                So fanden wir hinter dem Stauraum in der Dachschräge Schnüre gespannt(in Sicherheit vor den Mäusen), wo die kuriosesten Sachen dran hingen - zb. einige paar Perlonstrumpfhosen, eine Tüte wo weitere Plastiktüten drin waren, Seife....
                Also eine Notration

                Naja, kleine Schätze findet man auch....nicht materiell wertvoll, aber dennoch.

                Ich habe in einer Brache die nichts mit Bergbau zu tun hat, einige Pappröhren mit der Aufschrift "Zeche" gefunden.
                Der Inhalt ist schön anzuschauen; so waren es verschiedene Handzeichnungen mit Text- zb.: Ausbau im Streb, Schalholz im Einfallen am Hangenden u. Liegenden Stempelabstand im Einfallen u. Streichenden 1m.Sicherung der Streckenfirste durch Holzstösse.
                Oder die Zeichnung nebst Text: Streckenausbau, Türstockzimmerung, Ausbauabstand 1m, Stempel 7, Kappe 4, Holzstärke 16-18
                Ich finds schön
                Unter anderem war noch enthalten:Verschiedene Seigerrisse, eine Zeichnung zum Bau eines Kohlenförderwagens etc....
                Nun, diese Papiere stehen zwar "blöd" in der Ecke, aber ich habe sie vor dem Bagger in Sicherheit gebracht.....

                Kommentar

                • hohue1976
                  Ritter


                  • 18.03.2004
                  • 511
                  • Mönchengladbach / NRW

                  #9
                  Nun ja, ich denke mal, diesen "Betonschaden" habe ich irgendwie seit frühester Kindheit.

                  Damals habe ich oft meinem Opa zuhören können, wenn er vom Krieg erzählt hat.

                  Das muss irgendwie hängen geblieben sein, zumindest hat das wohl mein Interesse an Bunkern und sowas geweckt.

                  So mit 13 oder 14 gab es dann die "alte Bahn", an der wir hin und wieder mal "rumgehangen" haben. Das war ein Abstellgleis mit ein Paar abgestellten und vergessenen Güterwaggons und einem kleinen Häuschen (ebenfalls verlassen).

                  Mit 17 hatte ich dann eine Freundin, deren Eltern mit Ihrem Haus auch gleichzeitig einen Luftschutzbunker mitgekauft hatten.....

                  So kam dann irgendwie eins zum andern und seit knapp 2 Jahren beschäftige ich mich intensiver mit der Materie

                  Der ganz normale Wahnsinn halt eben

                  Gruß

                  Holger
                  "NUKULAR, das Wort ist NUKULAR"

                  Kommentar

                  • Deistergeist
                    Moderator

                    • 24.11.2002
                    • 19519
                    • Barsinghausen am Deister

                    #10
                    Tja, warum krabbelt man in alten, verlassenen Gebäuden rum? Hoffnung auf einen Schatzfund? Klar, das hat in den Fernsehfilmen für Kinder ja auch immer geklappt. Neugier? Aber ja doch!
                    Und Altbergbau? Das ist einfach erklärt-da rennen (noch) nicht sooo viele Leute rum, und das führt bei mir zu einem Gefühl der FREIHEIT. Ausserdem hat eine unterirdische Welt, von deren Existenz die meisten Mensch noch nicht mal etwas ahnen, eine unglaublich anziehende Wirkung.

                    Glückauf!
                    "The Man Who Saved the World" -S. J. Petrow-

                    Kommentar

                    • Triode
                      Landesfürst


                      • 08.09.2005
                      • 831
                      • NRW Essen.Hattingen
                      • Leider keine.Entweder Fotos oder sondeln

                      #11
                      Und was würde ein Psychologe hineininterpretieren?
                      Wäre mal interessant.

                      Kommentar

                      • Wigbold
                        Heerführer

                        • 25.11.2000
                        • 3670
                        • 76829 Landau / Pfalz
                        • OGF - L + W

                        #12
                        Ich will das gar nicht wissen.

                        Des Dachschadens, den ich habe, bin ich mir auch ohne Pschyschologe bewußt, und den Rest seiner Vermutungen geb ich mir lieber nicht, zum Schluß heilt der mich noch...

                        Sobleibenderweise, Wigbold
                        Trenne dich nie von deinen Illusionen und Träumen.
                        Wenn sie verschwunden sind, wirst du weiter existieren, aber aufgehört haben, zu leben.

                        Mark Twain



                        ... weiter neue Wege gehen !

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                        • dragon_66
                          Heerführer


                          • 06.09.2005
                          • 1642
                          • Duisburg

                          #13
                          Man(n) möchte gerne der erste sein, der ein verlassenes Gebäude betritt, in der Hoffnung, Dinge zu finden, die andere vergessen haben. Also etwa so, wie "Indiana Jones" in diversen Situationen.

                          Vielleicht liegt es auch daran, dass man in unserem Hobbyumfeld Gelände betritt, die in ihrer aktiven Zeit für die Öffentlichkeit nicht zugänglich waren (Industrie, Militär). Nachdem diese Gelände aufgegeben wurden, entsteht ja oft ein "Schwebezustand". Keine Instanz hat ein wirkliches Interesse an diesen Geländen und trotzdem ist es verboten sich zu "informieren".

                          Also lieber aus Angst sterben als aus Neugierde - oder umgekehrt.
                          Grüße aus dem POTT
                          Glückauf - der Andre

                          Kommentar

                          • Regina
                            Ritter


                            • 03.05.2005
                            • 391
                            • Österreich/Wien

                            #14
                            Ich kann das überhaupt nur aus der Sicht eines Fotografen beantworten.

                            Es ist das Motiv, das etwas hergibt.
                            Je älter und geschichtsträchtiger umso faszinierender ist es für mich.

                            Ein schön, renoviertes Gebäude, oder eine toll wiederhergestellte Anlage hat für mich nicht den Reiz, wie z.B. eine Jahrhunderte alte Festung....

                            Meine Recherchen sind dann eher ein bisserl dürftig, weil mir das einfach nicht so liegt, dafür machen das dann aber die Fotos wieder wett.
                            lg
                            Regina

                            ....ich gebe mich bloss dem Motivzauber hin....

                            Kommentar

                            • alphonx
                              Landesfürst


                              • 07.04.2005
                              • 615
                              • Göttingen

                              #15
                              @Twiggy:

                              Kannst du auch erklären, warum etwas altes + geschichtsträchtiges für dich reizvoller und faszinierender ist ?!

                              ...ab dem Punkt wird die Sache nämlich interessant !


                              Gruß,
                              alphonx, der am liebsten alles altes vor dem Abbruchbagger retten möchte, aber nur begrenzt Zeit und Lager hat.......

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