Es hämmert die ganze Nacht in deinem Kopf: Bunker, Bunker, Bunker... immer wieder
Bunker. Nichts anderes geht durch den Kopf als "Bunker".
Das also ist der berüchtigte Bunker. Bisher ein unbedeutendes Wort für mich, aber nun habe
ich ihn am eigenen Leibe spüren müssen.
Ein kahler Raum mit zwei Kameras, die jeden Winkel der Zelle im Blickfeld haben. Ich
erinnere mich an einen Spruch: the big brother is watching you. Hier dürfte er genau
zutreffen. Fenster gibt es hier - mit einem Nachteil: man kann nicht durchsehen. Es ist
erstens Panzerglas, und zweitens ist dahinter noch eine Milchglasscheibe. Natürlich noch
doppelt vergittert. Ganz oben ist ein kleiner Spalt, durch den man den Himmel sehen kann.
Es war aber zu wenig, um zu erkennen, ob es nun Morgen oder Abend ist. Das ist nämlich
eines der Probleme, die man hier drinnen hat: Man hat kein Zeitgefühl mehr. Manchmal
wacht man morgens auf und denkt, daß es schon Nachmittag ist oder Abend. Manchmal bin
ich auch mitten in der Nacht aufgewacht und dachte, es sei schon morgens. Mittags ist es in
deinem Kopf schon Abend, nachts ist es schon Morgen usw. Das Gehirn spielt verrückt.
Welch ein Schock, wenn man glaubt, daß es gleich Abend ist und ein Beamter hereinkommt
und fragt, ob man Mittagessen will. Zur Anmerkung: Mittag gibt es gegen 11.15 Uhr.
In dem Raum ist eine Toilete aus reinem Edelstahl, ohne Brille, und ein Waschbecken,
ebenfalls aus Edelstahl. Es ist äußerst erniedrigend, auf die Toilette zu gehen und zu
wissen, daß man dabei beobachtet wird. Was für Gedanken kreisen einem da im Kopf!
Machen die sich vor der Kamera jetzt lustig über mich? Irgendwelche Äußerungen über
meine Nacktheit? Man weiß es nicht, und das ist das Schlimmste, das Nichtwissen.
Vielleicht schaut auch gerade keiner auf den Monitor. Auch egal! Sollen sie doch denken,
was sie wollen! Sitzt vielleicht gerade eine Frau vorm Monitor? Man wird, solange man die
Toilette benutzt, diesen Gedanken nicht los.
Kein Geräusch kommt hier herein. Es ist eine ungewohnte Stille. Irgendwann bildet man sich
ein, Geräusche zu hören, testet durch ein Summen, ob man noch hören kann. Überlegungen
werden wach, ob man jetzt nicht einfach schreien soll, aber die Angst, daß man genau in
diesem Augenblick beobachtet wird und vielleicht in die PN (Psychiatrisch-Neurologische
Abteilung) verlegt wird, verhindert es, den aufgestauten Schrei herauszulassen. Nein,
verrückt bin ich nicht und will auch nicht als verrückt gelten.
Tag und Nacht ist das Licht an, und die Temperatur ist auch immer dieselbe. Nichts
verändert sich, es ist immer dasselbe Klima, nicht wärmer, nicht kälter. Keine Reize.
Da ich Nahrung und Trinken verweigert habe, fühle ich mich schwach, sehr schwach. Den
Beamten, die ab und zu hereinschauen, ist es egal. Überhaupt ist denen alles egal, aber
dazu komme ich später noch.
Fünf Tage habe ich die Nahrung verweigert. Nichts Besonderes, aber hinzu kam noch, daß
ich drei Tage nichts getrunken hatte. Beides hatte ich abgelehnt. Irgendwo hatte ich gelesen,
daß ein Mensch nach drei Tagen ohne Flüssigkeit stirbt. Aber das war den Beamten auch
egal. Ich bin nicht gestorben: denn ich habe kaum Energie verbraucht. Fast nur im Bett lag
ich, bewegungslos. Aber unter diesem Bett darf man sich nicht ein normales Bett vorstellen.
In der Mitte des Raumes ist ein Betonklotz, auf dem eine Matratze aus Schaumstoff liegt, die
schon dunkelbraun ist (Ursprungsfarbe war grün), aber ohne Bezüge. Ich möchte nicht
wissen, wie viele da schon drauf lagen, ohne daß die gewaschen wurde. Als Kopfkissen gibt
es eine Wolldecke aus dem Jahre 1973, und zum Zudecken auch, aber wieder ohne Bezug.
Manchmal wache ich auf und merke, daß ich nicht zugedeckt bin, und bin wütend. Bestimmt
gibt es da ein paar schwule Beamte, die sich daran so richtig aufgeilen. Auf Gedanken dieser
Art kommt man immer. Es sind die Kameras, die den Gefangenen so erniedrigen, so sehr,
saß er sich schämt.
Am Tag, wenn man wach ist, oder auch in der Nacht (das Licht ist ja an) betrachtet man
seinen Raum, auch wenn man ihn schon auswendig kennt. Man sucht nach eine visuellen
Ablenkung, die es aber nicht gibt. An den Wänden sind überall Blutspritzer, und ich frage
mich, wo die herkommen; aber ich kann es mir ausmalen. Die Beamten nehmen sich die
Gefangenen gerade hier so richtig zur Brust, denn es gibt hier keine Zeugen, keinen, der
hinterher bezeugen könnte, daß hier gerade ein Gefangener regelrecht
zusammengeschlagen wurde. Keiner hört hier unter im Keller, wo der Bunker sich befindet,
die Schreie des Gefangenen, Das wurde alles gut ausgedacht. Ich kenne die Gewalt der
Beamten, die sie ausüben an den Gefangenen. Ich bin nicht in den Bunker gekommen, weil
ich mich geschlagen oder einen Beamten angegriffen hätte. Sie haben mich geschlagen,
obwohl ich keinen Anlaß dazu gegeben habe. Zwei Türen hat der Bunker. wie praktisch! Bei
mir sind sie durch jede Tür mit drei Beamten reingekommen. Keine Chance, etwas zu tun!
Sofort werden Arme und Füße gegriffen und eingedreht, und dann wird geschlagen. Das mit
Übung - denn bei mir ist kein Blut dadurch geflossen, aber ich hatte gelbe Flecken an Armen
und Beinen, die noch nach einer Woche zu sehen waren. Ich zeigte sie einem
Mitgefangenen, der auch verlegt worden war. Wir beiden wurden verlegt, weil wir als
Anführer eines Hungerstreiks galten. Wir, die wir dafür gesorgt hatten, daß der Streik ohne
Gewalt blieb und es nicht zur Explosion kam, so wie man im Hamburger Santa Fu auf das
Dach stieg, oder in Straubing. Denn so wäre es geworden. Nun werden wir dafür mit Bunker
belohnt und mit Arrest. Verkehrte Welt!
Zurück zum Bunker: Fünf Tage bin ich darin gewesen, und zwar ohne Unterbrechung; auch
in die Freistunde durfte ich nicht . Fünf Tage keine Sonne, nichts. Man kann da nichts
machen, so daß man nur auf dem Bett liegt und wartet, daß die Zeit vergeht. Ich hatte es
noch gut durch meine Nahrungsverweigerung und die Verweigerung des Trinkens, denn
dadurch war ich in einer Art Delirium. Am Ende lag ich nur noch da und starrte in die Luft,
ohne einen Punkt zu haben, an dem sich mein Auge festhalten konnte. Fünfmal 24 Stunden
Nichts.
Man muß sich das mal vorstellen, aber es ist unmöglich, sich das vorzustellen, wenn man
es noch nicht erlebt hat. Das geht nicht.
Wer es will, der gehe in einen Raum, nehme bis auf das Bett alles heraus und schließt sich
dann ein. So, da ist man nun. Am Anfang schaut man sich diese neue Umgebung an und
denkt sich ansonsten nichts weiter, aber nach einiger Zeit, wenn immer dasselbe da ist und
es keine Reize gibt für das Hirn, dann wird man den Versuch abbrechen; denn man kann es
nicht aushalten. Das kennt das Gehirn einfach nicht, das Nichtstun.
Wer im Delirium ist, hat keine Langeweile, jedenfalls meiner Meinung nach. Der Körper oder
das Hirn fängt wohl an, alles abzuschalten, auch die Langeweile. Es ist so leichter zu
ertragen, im Bunker zu sein, als bei vollem Bewußtsein.
Ich war bereit, bis zum Ende zu gehen, das heißt zu sterben, und ließ auch meine Cousine
durch den Pastor davon unterrichten. Aber der Pastor, der dies auch meine Cousine
ausrichtete, überzeugte mich, dies nicht zu tun. Den Beamten war es egal, die taten nichts,
aber auch gar nichts, nicht den kleinsten Versuch, mich umzustimmen.
Nach fünf Tagen verließ ich dann den Bunker und kam in den normalen Arrest, und später,
weil dies eine Forderung der Streikenden war, kam ich wieder in das normale Haus zurück.
Alles in allem war Bunker für mich der Beweis, daß die Anstaltsleitung dem Gefangenen
nicht Gewalt abgewöhnen will, sondern sie ihm noch beibringt. Sollte es noch einmal zu
einem Streik kommen, aber zu einem richtigen, bekommt die Anstalt das zu spüren, was ich
zu spüren bekam, nämlich Gewalt!
Eine Anzeige gegen die Beamten ist unmöglich, denn, wie gesagt: es gilt kein Zeugen, die es
hätten beobachten können, wie man im Bunker drangenommen wurde. Weiterhin wird man
der Aussage der Beamten, zumal von sechs Beamten, mehr glauben als einem einzelnen
Gefangenen. Die Beamten brauchen nur zu behaupten, daß der Gefangene sich heftig
gewehrt habe oder daß er sich selbst verwundet habe. Nein, die Gerechtigkeit hört im Bunker
auf jeden Fall auf.
Diese Machtlosigkeit ist es, die Gefangene auf die Dächer steigen läßt. Wie heißt es noch:
Gewalt erzeugt Gegengewalt! Hier muß angesetzt werden, etwas dagegen zu unternehmen.
Bunker. Nichts anderes geht durch den Kopf als "Bunker".
Das also ist der berüchtigte Bunker. Bisher ein unbedeutendes Wort für mich, aber nun habe
ich ihn am eigenen Leibe spüren müssen.
Ein kahler Raum mit zwei Kameras, die jeden Winkel der Zelle im Blickfeld haben. Ich
erinnere mich an einen Spruch: the big brother is watching you. Hier dürfte er genau
zutreffen. Fenster gibt es hier - mit einem Nachteil: man kann nicht durchsehen. Es ist
erstens Panzerglas, und zweitens ist dahinter noch eine Milchglasscheibe. Natürlich noch
doppelt vergittert. Ganz oben ist ein kleiner Spalt, durch den man den Himmel sehen kann.
Es war aber zu wenig, um zu erkennen, ob es nun Morgen oder Abend ist. Das ist nämlich
eines der Probleme, die man hier drinnen hat: Man hat kein Zeitgefühl mehr. Manchmal
wacht man morgens auf und denkt, daß es schon Nachmittag ist oder Abend. Manchmal bin
ich auch mitten in der Nacht aufgewacht und dachte, es sei schon morgens. Mittags ist es in
deinem Kopf schon Abend, nachts ist es schon Morgen usw. Das Gehirn spielt verrückt.
Welch ein Schock, wenn man glaubt, daß es gleich Abend ist und ein Beamter hereinkommt
und fragt, ob man Mittagessen will. Zur Anmerkung: Mittag gibt es gegen 11.15 Uhr.
In dem Raum ist eine Toilete aus reinem Edelstahl, ohne Brille, und ein Waschbecken,
ebenfalls aus Edelstahl. Es ist äußerst erniedrigend, auf die Toilette zu gehen und zu
wissen, daß man dabei beobachtet wird. Was für Gedanken kreisen einem da im Kopf!
Machen die sich vor der Kamera jetzt lustig über mich? Irgendwelche Äußerungen über
meine Nacktheit? Man weiß es nicht, und das ist das Schlimmste, das Nichtwissen.
Vielleicht schaut auch gerade keiner auf den Monitor. Auch egal! Sollen sie doch denken,
was sie wollen! Sitzt vielleicht gerade eine Frau vorm Monitor? Man wird, solange man die
Toilette benutzt, diesen Gedanken nicht los.
Kein Geräusch kommt hier herein. Es ist eine ungewohnte Stille. Irgendwann bildet man sich
ein, Geräusche zu hören, testet durch ein Summen, ob man noch hören kann. Überlegungen
werden wach, ob man jetzt nicht einfach schreien soll, aber die Angst, daß man genau in
diesem Augenblick beobachtet wird und vielleicht in die PN (Psychiatrisch-Neurologische
Abteilung) verlegt wird, verhindert es, den aufgestauten Schrei herauszulassen. Nein,
verrückt bin ich nicht und will auch nicht als verrückt gelten.
Tag und Nacht ist das Licht an, und die Temperatur ist auch immer dieselbe. Nichts
verändert sich, es ist immer dasselbe Klima, nicht wärmer, nicht kälter. Keine Reize.
Da ich Nahrung und Trinken verweigert habe, fühle ich mich schwach, sehr schwach. Den
Beamten, die ab und zu hereinschauen, ist es egal. Überhaupt ist denen alles egal, aber
dazu komme ich später noch.
Fünf Tage habe ich die Nahrung verweigert. Nichts Besonderes, aber hinzu kam noch, daß
ich drei Tage nichts getrunken hatte. Beides hatte ich abgelehnt. Irgendwo hatte ich gelesen,
daß ein Mensch nach drei Tagen ohne Flüssigkeit stirbt. Aber das war den Beamten auch
egal. Ich bin nicht gestorben: denn ich habe kaum Energie verbraucht. Fast nur im Bett lag
ich, bewegungslos. Aber unter diesem Bett darf man sich nicht ein normales Bett vorstellen.
In der Mitte des Raumes ist ein Betonklotz, auf dem eine Matratze aus Schaumstoff liegt, die
schon dunkelbraun ist (Ursprungsfarbe war grün), aber ohne Bezüge. Ich möchte nicht
wissen, wie viele da schon drauf lagen, ohne daß die gewaschen wurde. Als Kopfkissen gibt
es eine Wolldecke aus dem Jahre 1973, und zum Zudecken auch, aber wieder ohne Bezug.
Manchmal wache ich auf und merke, daß ich nicht zugedeckt bin, und bin wütend. Bestimmt
gibt es da ein paar schwule Beamte, die sich daran so richtig aufgeilen. Auf Gedanken dieser
Art kommt man immer. Es sind die Kameras, die den Gefangenen so erniedrigen, so sehr,
saß er sich schämt.
Am Tag, wenn man wach ist, oder auch in der Nacht (das Licht ist ja an) betrachtet man
seinen Raum, auch wenn man ihn schon auswendig kennt. Man sucht nach eine visuellen
Ablenkung, die es aber nicht gibt. An den Wänden sind überall Blutspritzer, und ich frage
mich, wo die herkommen; aber ich kann es mir ausmalen. Die Beamten nehmen sich die
Gefangenen gerade hier so richtig zur Brust, denn es gibt hier keine Zeugen, keinen, der
hinterher bezeugen könnte, daß hier gerade ein Gefangener regelrecht
zusammengeschlagen wurde. Keiner hört hier unter im Keller, wo der Bunker sich befindet,
die Schreie des Gefangenen, Das wurde alles gut ausgedacht. Ich kenne die Gewalt der
Beamten, die sie ausüben an den Gefangenen. Ich bin nicht in den Bunker gekommen, weil
ich mich geschlagen oder einen Beamten angegriffen hätte. Sie haben mich geschlagen,
obwohl ich keinen Anlaß dazu gegeben habe. Zwei Türen hat der Bunker. wie praktisch! Bei
mir sind sie durch jede Tür mit drei Beamten reingekommen. Keine Chance, etwas zu tun!
Sofort werden Arme und Füße gegriffen und eingedreht, und dann wird geschlagen. Das mit
Übung - denn bei mir ist kein Blut dadurch geflossen, aber ich hatte gelbe Flecken an Armen
und Beinen, die noch nach einer Woche zu sehen waren. Ich zeigte sie einem
Mitgefangenen, der auch verlegt worden war. Wir beiden wurden verlegt, weil wir als
Anführer eines Hungerstreiks galten. Wir, die wir dafür gesorgt hatten, daß der Streik ohne
Gewalt blieb und es nicht zur Explosion kam, so wie man im Hamburger Santa Fu auf das
Dach stieg, oder in Straubing. Denn so wäre es geworden. Nun werden wir dafür mit Bunker
belohnt und mit Arrest. Verkehrte Welt!
Zurück zum Bunker: Fünf Tage bin ich darin gewesen, und zwar ohne Unterbrechung; auch
in die Freistunde durfte ich nicht . Fünf Tage keine Sonne, nichts. Man kann da nichts
machen, so daß man nur auf dem Bett liegt und wartet, daß die Zeit vergeht. Ich hatte es
noch gut durch meine Nahrungsverweigerung und die Verweigerung des Trinkens, denn
dadurch war ich in einer Art Delirium. Am Ende lag ich nur noch da und starrte in die Luft,
ohne einen Punkt zu haben, an dem sich mein Auge festhalten konnte. Fünfmal 24 Stunden
Nichts.
Man muß sich das mal vorstellen, aber es ist unmöglich, sich das vorzustellen, wenn man
es noch nicht erlebt hat. Das geht nicht.
Wer es will, der gehe in einen Raum, nehme bis auf das Bett alles heraus und schließt sich
dann ein. So, da ist man nun. Am Anfang schaut man sich diese neue Umgebung an und
denkt sich ansonsten nichts weiter, aber nach einiger Zeit, wenn immer dasselbe da ist und
es keine Reize gibt für das Hirn, dann wird man den Versuch abbrechen; denn man kann es
nicht aushalten. Das kennt das Gehirn einfach nicht, das Nichtstun.
Wer im Delirium ist, hat keine Langeweile, jedenfalls meiner Meinung nach. Der Körper oder
das Hirn fängt wohl an, alles abzuschalten, auch die Langeweile. Es ist so leichter zu
ertragen, im Bunker zu sein, als bei vollem Bewußtsein.
Ich war bereit, bis zum Ende zu gehen, das heißt zu sterben, und ließ auch meine Cousine
durch den Pastor davon unterrichten. Aber der Pastor, der dies auch meine Cousine
ausrichtete, überzeugte mich, dies nicht zu tun. Den Beamten war es egal, die taten nichts,
aber auch gar nichts, nicht den kleinsten Versuch, mich umzustimmen.
Nach fünf Tagen verließ ich dann den Bunker und kam in den normalen Arrest, und später,
weil dies eine Forderung der Streikenden war, kam ich wieder in das normale Haus zurück.
Alles in allem war Bunker für mich der Beweis, daß die Anstaltsleitung dem Gefangenen
nicht Gewalt abgewöhnen will, sondern sie ihm noch beibringt. Sollte es noch einmal zu
einem Streik kommen, aber zu einem richtigen, bekommt die Anstalt das zu spüren, was ich
zu spüren bekam, nämlich Gewalt!
Eine Anzeige gegen die Beamten ist unmöglich, denn, wie gesagt: es gilt kein Zeugen, die es
hätten beobachten können, wie man im Bunker drangenommen wurde. Weiterhin wird man
der Aussage der Beamten, zumal von sechs Beamten, mehr glauben als einem einzelnen
Gefangenen. Die Beamten brauchen nur zu behaupten, daß der Gefangene sich heftig
gewehrt habe oder daß er sich selbst verwundet habe. Nein, die Gerechtigkeit hört im Bunker
auf jeden Fall auf.
Diese Machtlosigkeit ist es, die Gefangene auf die Dächer steigen läßt. Wie heißt es noch:
Gewalt erzeugt Gegengewalt! Hier muß angesetzt werden, etwas dagegen zu unternehmen.
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