Wilde Müllkippen in den 60ern?

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  • Bastler
    Heerführer

    • 15.02.2002
    • 4283
    • Dortmund
    • SC 625 ,B.J. 1944

    #1

    Wilde Müllkippen in den 60ern?

    Wie war das eigendlich früher mit dem "privaten Umweltschutz" ?

    War es in den 60er/70er Jahren überhaupt verboten sein Unrat einfach in den Wald zu kippen ?

    Habe so den Eindruck das muß zu der Zeit Volkssport gewesen sein....hier giebt es im Umkreis von 1km im Wald 3 große Müllabladeplätze,wo mutmaßlich Anwohner zu der Zeit gleich Tonnenweise Unrat jeder Art abgeladen haben.
    Dazu noch unzählige kleinere "Haus-Müllplätze" an Stellen wo Grundstücke direkt an den Wald grenzen,und sich die gleiche wilde Unratmischung zumindest noch Zentnerweise findet.

    Was man da so findet geht von Joghurtbechern,Blechdosen,Plastiktüten,Flaschen,Kl eidungsstücken,über Fernseher,Kühlschränke,Waschmaschinen,Autoreifen,b is hin zur Drehbank,ganzen Autos und Sondermüll.

    Fällt aber auf das diese Wildkipperei wohl nur in den 60er/70er Jahren so extrem betrieben wurde(anhand der vorgefundenen Verpackungen geschätzt)
  • blackcat
    Heerführer


    • 16.02.2008
    • 1474
    • Tecklenburger Land
    • Canon 400d

    #2
    Sowas hab ich mich auch schon immer gefragt, is schlimm was man in einem Waldstück alles findet..
    Denke mit der Datierung liegste wohl ganz richtig, muss hier auch so die Zeit gewesen sein von den Sachen her..
    Was helfen Menschen, die einem zeigen, wie schön die Welt ist, wenn man selber es nicht bemerkt..

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    • duned
      Geselle


      • 12.08.2007
      • 63
      • Bayern

      #3
      Es war damals ebenso verboten wie heutzutage, nur: es hat sich keiner was darum geschert & ES WURDE EBENSO WENIG VERFOLGT. weiterhin war mülltrennung ein fremdwort; es landeten lebensmittel neben alten waschmaschinen oder e-geräte in ner halde, genau so wie farbenbehälter oder spraydosen. wenn das loch voll war wurde zu geschüttet und gut wars

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      • ghostmember77
        Banned
        • 08.08.2007
        • 375
        • oberbergischen nrw
        • C-skope/ ACE250

        #4
        sicher stimmt schon

        aber man sollte beachten ohne schmutz kein umweltschutz
        bei uns wurde ende der 60er anfang der 70er ein kleines tal als müllhalde zugekippt und mit erdreich abgedeckt.
        im herbst 2006 ist das alles in bewegung geraten und abgesackt ein richtiger erdmüllrutsch bis in den angrenzenden fluß.
        schuldige konnten nicht mehr ermittelt werden. die gemeinde mußte die entsorgung und sortierung und renaturierungskosten von mehreren millionen euro tragen
        besser arm drann wie bein ab

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        • Klausie
          Heerführer


          • 15.04.2006
          • 1044
          • Pfalz

          #5
          Also das war auch in den 1960er und 1970er Jahren verboten seinen Müll wild zu entsorgen. Wenn ich heute im Wald unterwegs bin finde ich gelegentlich auch Stellen wo Leute ihren Müll vergraben haben. Dort sind es alte Blechwannen und Eimer oder ein alter Elektrokocher und ich weiß gleich das einer am sondeln ist. Selbst die Landwirte lassen ihren Schrott einfach so stehen und vergammeln so wie diesen Kartoffelernter. Vielleicht war das Umweltbewußtsein damals nicht so ausgeprägt wie heute oder es liegt in der Natur des Menschen seinen Müll gerade da fallen zu lassen wo man sich gerade befindet. Ist eigentlich kein intelligentes verhalten aber wer sagt denn das wir Menschen intelligent sind außer wir selbst.
          Angehängte Dateien
          Zuletzt geändert von Klausie; 21.03.2008, 13:41.
          Patriae inserviendo consumer.


          Gruß

          Klausie

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          • Tim S.
            Bürger


            • 27.03.2005
            • 103
            • Hamm/NRW
            • hab keinen :(

            #6
            auja stahlstollenreifen über asphalt...

            Die Kartoffelschleuder dürfte da stehen, weil viele landwirte den kartofelanbau nurnoch auf einem feld zu privatzwecken berieben haben und warum sollte man dann das gerät immer dahin schleppen, dann hat mans ganz aufgegeben und zack ist das gerät da geblieben, wos ansich schon 10 jahre stand...

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            • Bastler
              Heerführer

              • 15.02.2002
              • 4283
              • Dortmund
              • SC 625 ,B.J. 1944

              #7
              Gab in den 60er 70er Jahren wohl tatsächlich Leute die ihren Müll nicht in den Wald,sondern in die Tonne geschmissen haben...

              Und die landete dann hier:

              In Do. Huckarde ist man seit Jahren dabei die stillgelegte Kippe zu versiegeln und neu zu begrünen.

              An einer Stelle wurde grade eine neue Auffahrt angelegt,dazu musste die alte Lehmschicht unter der der Müll einst begraben wurde aufgerissen werden,und darunter kahm dann zum Vorschein woraus der ganze Berg besteht...der olle Dreck erlaubt tiefe Einblicke in die Konsumgewohnheiten vergangener Jahrzehnte

              Hat mich sehr verwundert wie trocken der Müll in der geringen Tiefe ist,und wie viel organisches Material noch erhalten ist,selbst viele Zeitungen und Zeitschriften(die hier zeigen das die Müllschicht von April 1972 ist )

              Plastiktüten,-flaschen und Joghurtbecher gab es damals wohl schon in Massen,wie heute...
              Alles schön auf einen Haufen...Glas,Abbruchschutt,Autoreifen,Batterien,u ndefinierbare bituminöse Pampe...und durchaus beachtliche Schrottanteile...ganze Küchenherde,Kabelsalat,Werkzeug.

              Wenn man sieht was da so alles schlummert,würde mich garnicht wundern bei fortschreitender Recyclingtechnologie und Rohstoffknappheit wenn der Berg irgendwann wieder verschwinden würde...
              Angehängte Dateien

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              • Aliakmonas
                Landesfürst


                • 11.09.2005
                • 947
                • Kirrweiler/Pfalz

                #8
                Bei uns gab,s zwischen den Ortschaften auch eine Müllkippe die aussah wie ein großer Trichter.Als Junge hab ich mir da alte Landserhefte rausgezogen,aussen standen 50er Jahre Autos, z.t.noch mit Holzteilen.(Lloyd?)in denen wir gespielt haben.
                Man konnte dort sogar noch WH-Helme auf dem Boden finden, da ehem. Rückzugsweg.
                Irgendwann wurde wohl alles zugeschoben und Flurbereinigt,heute ist dort ein Landschaftsschutzgebiet!
                ,, Der zweite Stern von rechts - Bis zum Morgengrauen"
                ( James T.Kirk -Star Trek VI - Das unentdeckte Land )

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                • Andixx
                  Anwärter


                  • 20.06.2008
                  • 18
                  • Bayern

                  #9
                  Die idee mit dem Recyclen alter Deponien finde ich gut. Heutige Sortieranlagen können ja schon nahezu vollautomatisiert alle Stoffe trennen. Man könnte sich heute sogar schon die Mülltrennung Sparen weil es in den Recyclinganlagen ohnehin wieder zusammengekippt wird weil die Anlage die Materialien noch genauer unterscheiden kann als der Mensch.

                  Ich kannte als Kind in den 80er jahren auch so ein paar stellen im Wald wo regelmäßig abgekippt wurde. Ein Bauer hat sogar ein mindestens 2500 Liter großes Jauchefass im Wald vergraben wo nur noch der Deckel rausgeguckt hat.

                  Zu dem Kartoffelernter. Ich kann das bestätigen dass manche Bauern ihre Gerätschaften in der nähe der Nutzfläche stehen lassen. Man konnte zwar auf den bildern nicht erkennen ob der noch funktioniert (fett etc.) aber das alte gelumpe ist ja nicht kaputtzukriegen. Im hintergrund sieht man noch eine Egge stehen und das Feld im hintergrund ist bestellt. Gut möglich das der Ernter noch gebraucht wird.

                  Allerdings bei den heutigen Schrottpreisen würd ich es mir zweimal überlegen ob ich meine Maschinen draussen stehen lasse. Das Teil landet schnell auf der Ladefläche eines Osteuropäischen kleintransporters (wo schon die Kupferkabel aus dem Rohbau und vieles andere liegt)

                  mfg
                  andixx
                  $ wine '/media/windows/WINDOWS/system32/format.com c:'

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                  • Schrecker
                    Heerführer


                    • 21.05.2006
                    • 1221
                    • Köln

                    #10
                    Bis in die 60er Jahre war es völlig normal, dass jedes Dorf seine eigene Müllhalde hatte. Bei uns in der Gegend waren dass in der Regel kleine Täler im Wald, wo alles ungeordnet reingeschmissen wurde und wo dann nach und nach Erdrecih drüber kam. In meinem Heimatort lag beispielsweise noch Anfang/Mitte der 90er eine Taunus Badewanne halb verschüttet. Als die Kippe dann völlig übererdet werden sollte, hat man versucht den Ford zu bergen. Aufgrund einer Blätterteig Konsistenz des Bleches hat der Unimog ihn aber nur in der Mitte durchgerissen . Auf jeden Fall gab es da schöne Sachen zu finden. Bei meinen Oldies hängt z.B. noch ein toperhaltenes Emailschild aus 1950, was ich da gefunden hatte.
                    Aber um noch einmal auf den Anfang des Threads zurückzukommen. Erst ab 1972 legt das Abfallgesetzt fest, wie eine Regeldeponie auszusehen hat. Davor waren die sogenannten wilden Müllkippen normal.
                    Suche alles vom Luftschutz!!!

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                    • Aliakmonas
                      Landesfürst


                      • 11.09.2005
                      • 947
                      • Kirrweiler/Pfalz

                      #11
                      Gerade erinnere ich mich an den Geruch, der diesen Mülldeponien eigen war,nicht gammelig oder faul sondern eher Brandartig oder wie in alten, verlassenen Gebäuden, morbide sozusagen.
                      ,, Der zweite Stern von rechts - Bis zum Morgengrauen"
                      ( James T.Kirk -Star Trek VI - Das unentdeckte Land )

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                      • Dackelfreund
                        Heerführer


                        • 25.11.2006
                        • 4708
                        • .........
                        • -------------

                        #12
                        als wi nch in bochum gewohnt haben bis in die 70er,wurde in den ländlichen bereichen der lästige müll einfach neben den bahnschienen entsorgt oder im wald abgekippt.
                        es wurde alles einfach abgekippt.
                        ich sage nur gelbe Nummerschilder

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                        • Bastler
                          Heerführer

                          • 15.02.2002
                          • 4283
                          • Dortmund
                          • SC 625 ,B.J. 1944

                          #13
                          Der Müll von 1972 hat sogar noch gestunken !!
                          Warscheinlich nur weil der an der Schnittkante vom Regen wieder nass geworden ist...

                          Wenn der ganze Berg von innen so aussieht,und die Zersetzung in dem Tempo weitergeht,wird das Modergaskraftwerk(immerhin eine Gasturbine und 2 große Kolbenmotoren) wohl noch 100 Jahre laufen

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                          • Dyke
                            Einwanderer


                            • 14.06.2005
                            • 1
                            • NRW

                            #14
                            Bei uns in der Nähe in Ostwestfalen gab es Anfang der 70er eine Kuhle, die hauptsächlich von den LKW eines nahen Betonwerkes genutzt wurde. Die kippten überzähligen Beton und das, was beim Saubermachen anfiel, einfach da rein. Auch komplette Autos wurden da rein geworfen, ich weiß z.B. noch, daß ein NSU Prinz da drin liegt.
                            Dann wurde die Kuhle aufgefüllt und begrünt, und heute ist nix mehr davon zu sehen.
                            Etwa 1,5 Kilometer weiter gab es auch eine kleine Müllkippe, die aber heutzutage ebenfalls nicht mehr auszumachen ist.


                            Zitat von Andixx
                            Die idee mit dem Recyclen alter Deponien finde ich gut.
                            Das wird auch so kommen, Überlegungen dazu sind schon im Gange...

                            Zitat von Andixx
                            Heutige Sortieranlagen können ja schon nahezu vollautomatisiert alle Stoffe trennen. Man könnte sich heute sogar schon die Mülltrennung Sparen weil es in den Recyclinganlagen ohnehin wieder zusammengekippt wird weil die Anlage die Materialien noch genauer unterscheiden kann als der Mensch.
                            Falsch. Ich weiss nicht, wo das herkommt, aber dieses "wird doch eh alles zusammengekippt" stimmt einfach nicht. Ich bin seit fast 10 Jahren im Sortier- und Aufbereitungsanlagenbau, und dieses Behauptung ist schlichtweg Blödsinn.

                            Gruß, D.

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                            • dragon_66
                              Heerführer


                              • 07.09.2005
                              • 1642
                              • Duisburg

                              #15
                              Zitat von Dyke
                              Falsch. Ich weiss nicht, wo das herkommt, aber dieses "wird doch eh alles zusammengekippt" stimmt einfach nicht. Ich bin seit fast 10 Jahren im Sortier- und Aufbereitungsanlagenbau, und dieses Behauptung ist schlichtweg Blödsinn.

                              Gruß, D.
                              @Dyke - Hallo Dyke, erst einmal willkommen hier im Forum. Ich fände es toll, wenn Du das Thema Sortieren und Aufbereiten etwas näher erläutern könntest.

                              Vielleicht kannst Du auch weiterführende Links zum Thema hier einstellen.

                              Ich kenne nämlich auch diese Äusserung, dass durch Mülltrennung der Müll in der Müllverbrennung nicht mehr brennt, weil z.B. Plastik vorher raussortiert wurde. Deshalb muss man Heizöl einspritzen, damit überhaupt eine Verbrennung stattfindet.

                              Und aus alten Plastikverpackungen macht man dann Parkbänke, weil die Sortenreinheit nicht herzustellen sei, weil man nie so richtig weiß, ob der Quarkbecher aus PU oder was auch immer (meistens mit ´nem P vorne weg) hergestellt wurde.
                              Grüße aus dem POTT
                              Glückauf - der Andre

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