Reise nach Rumänien

Einklappen
X
 
  • Zeit
  • Anzeigen
Alles löschen
neue Beiträge
  • devi
    Heerführer


    • 18.02.2008
    • 2373
    • Dresden
    • Tesoro - Silver µMax

    #1

    Reise nach Rumänien

    Ist eine ziemlich lange Geschichte aber für mich immer wieder traurig,schön,erlebnisreich,schockierend und aber faszinierend und ich habe sie selber erleben dürfen.
    Und wie Ihr wisst bin ich ein kleines Schreiberlein und los gehts

    Rumänien,wohl kaum jemand bringt dieses Land mit Biken in Verbindung,dafür gibt es zuviel Vorurteile wie Rumänienbanden oder Autoklau. Ein Land,dreimal so groß wie Österreich und die Gastfreundschaft ist der Hammer.

    Wir schreiben den 01.08.2004
    2 Wochen Abenteuerurlaub nach Rumänien mit den Motorrad.Wir wollten Spenden bringen.
    Zwei Ziele hatten wir. Das Seminarul · Teologic · Liceal´namens Veniamin Costachi. Das Kloster Neamt wo wir Zimmer bekommen haben.Diese Kloster hat eine lange Geschichte und ist auch eine orthodoxe Klosterschule . Die Zimmer dürften wir auch nur beziehen,da die Schüler selber in den Ferien waren. Das Schulgebäude gibt es seid 1803 und das Kloster selber wurde 1497 fertiggestellt.Hier mal noch eine kleine Geschichte dazu:

    Auf dem Weg, der vom Klostereingang zur Kirche führt, markiert ein Stein den Ort, an dem eines Tages ein Mönch festgestellt hat ,daß eine Steinplatte auf unerklärliche Weise angehoben wurde.Archäologen haben darunter die Gebeine eines Mannes gefunden von dem man annimmt ,daß er Paisie Velicikovschi, ein Abt von Neamt, der durch Studien am Berge Athos zum Mönch wurde, war. Durch die alte Weisheit des Heiligen Berges inspiriert, kam Paisie Velikovschi 1763 nach Moldawien und trat einige Jahre später in das Kloster von Neamt ein, wo er viele wichtige religiöse Texte ins Rumänische übersetzte. Er war einer der größten Äbte Rumäniens.

    Unser zweites Ziel war eine Schule in Valcelele die dringend Hilfe benötigt.Wir sammelten im Vorfeld Geldspenden und Sachspenden ein.Der Weg dahin war schwer und ich dachte schon,hier ist die Welt zu ende. Keine festen Straßenbelege mehr sehr viel schönes Land aber immer mehr Armut zu sehen.
    Als wir endlich angekommen sind wurden wir vom ganzen Dorf bestaunt und umlagert.Kinder die das Privileg hatten die Schule besuchen zu dürfen,konnten sich über Bekleidung-Spielzeug und Süßigkeiten freuen.Die übrigen Kinder sollte nix davon sehen,was ich nun aber auch nicht verstand und somit schickte ich meine kleine Hexe mit einer großen Kiste Schokolade an den Zaun um dies zu verteilen. Es war unbeschreiblich und auch unbegreiflich wie sich die kleinen über Schokoladenfiguren freuten.Meine Hexe verstand die Welt nicht mehr und fragte mich,ob die Kinder noch nie Süßes gesehen haben.Nein haben sie nicht.

    Nach dem Zelte aufbauen suchten wir das WC.Wir fanden hinter der schule eine verfaulte Holzhütte vor die im inneren einen verschimmelten Boden hatte mit einem Loch in der Mitte.Oh mein Gott.Hier mußte unbedingt das gespendete Geld einfließen,sonst kann es passieren,ein Kind fällt mal in die Jauchegrube.
    Die Kinder sangen uns Lieder und wir hatten Grillsachen im Vorfeld gekauften, es wurde ein sehr netter Abend.Jugendliche Dorfbewohner schliefen auf dem Boden neben unseren Bikes und den Transporter zwecks Diebstahl.Auch hier eine kleine Extrageschichte dazu:

    Ein Jugendlicher wollte unbedingt sein kleines Land mit Haus gegen ein Motorrad eintauschen und dies meinte er ernst.Der älteste Bewohner war ca. 110 Jahre und zählt die Jahre nun nicht weiter.die Häuser sind meistens immer mit blauer Naturfarbe gestrichen und stammen meist aus den 16-17 Jahrhundert.Na das war was für mich.

    Auf dem Rückweg wieder zum Kloster besuchten wir eine etwas größere Stadt und auch da machten wir unsere Erlebnisse.
    Schon unsere Motorräder waren ein Anziehungspunkt und so gaben wir einem Jugendlichen einen Euro und der bewachte unsere Fahrzeuge wie sein eigenes Leben und wenig später stellte sich die Miliz daneben.
    Als wir in einem (für uns ein einfacher Biergarten)saßen auf ein kühles Bier,wurden wir belagert von vielen Kinder die einfach nur ihre schmutzigen Hände ausstreckten und was zu essen wollten.In diesem Moment wurde unser Tischnachbar richtig böse(ein guter reicher Rumäne) und brüllte sie an sie sollen verschwinden und uns guten Menschen in ruhe lassen.----?????????????
    Er selber hatte eine kleine Tochter mit, die auch gleich an meiner kleinen Hexe gefallen gefunden hatte und schon war die Freundschaft zwischen den Kinder klar,aber ich mit dem Vater nicht-sorry-

    Im Kloster heirateten dann unsere Freundin und ihr Freund und wir hatten die Ehre mit dem großen Priester Bekanntschaft zu schließen.Er konnte über 30 Sprachen und war echt gut drauf.Die Atmosphäre während der Trauung war Atemberaubend.Schon alleine das Alter der Gemäuer und die herrlichen Innenbilder.Nach der langen Zeremonie wurden wir reichlich mit Speisen bedacht.
    Am Abend durften wir auf einen Berg steigen umgeben von sehr viel Wald.Da lebten wie im Mittelalter die Schäfer und Hirten und wir bekamen am Lagerfeuer grusselige Geschichten erzählt und hörten im Wald die Wölfe heulen.Den selbstgebrannten Schnaps habe ich leider nicht vertragen.Kein Wunder,mir wurde hinterher gesagt das er über 70 Prozent hatte.

    Wir haben ca. 4000km zurückgelegt und sind mit den Bikes durch die eine oder andere frische Teerstraße gefahren und wurden überall willkommen geheißen und bewirtet mit dem was sie gerade da hatten und wenn es roher Mais war frisch vom Feld und immer wieder dieser Hochprozentige Schnaps.
    Ich könnte hier noch viel erzählen aber dann wird es ja schon fast ein Buch.Meine kleine Tochter war damals erst 4 Jahre und sie weis heute noch alles genau.Ein Erlebnis fürs Leben,aber nicht nur für sie.

    Und nun schaut Euch die Bilder an die bekanntlicher weiße sowieso mehr sagen als Worte.
    Zuletzt geändert von devi; 03.08.2008, 15:50.
    Gruß Manu
    100%ige Gewinnerin Fotowettbewerb März 2010

    Man soll nichts erwarten man soll hoffen,dann geht fast jeder Wunsch in Erfüllung.
  • blackcat
    Heerführer


    • 16.02.2008
    • 1474
    • Tecklenburger Land
    • Canon 400d

    #2
    Ich find das klasse das ihr immer solche Spendenactionen macht, meinen fetten Respekt, auch alleine das ihr persönlich dahin fahrt..
    Ist bestimmt ein bleibendes Erlebniss..
    Was helfen Menschen, die einem zeigen, wie schön die Welt ist, wenn man selber es nicht bemerkt..

    Kommentar

    • clownhoppla
      Heerführer


      • 06.12.2004
      • 1276
      • ...

      #3
      Respekt zu dieser Tour

      Einfach Klasse Aktion die ihr da gemacht habt und das alles mit dem Bike...au die Arsche müssen ja geklüht haben.
      Wenn man so die Bilder anschaut...da geht es uns ja blendend hier im armen Deutschland!
      Danke für das zeigen der Bilder!


      Mike

      Kommentar

      • DFX
        Banned
        • 04.07.2008
        • 2076
        • Taka-Tuka-Land

        #4
        Das Kloster sieht ja genial aus!!
        Wenn Du etwas essbares siehst, leg es um!

        Kommentar

        • Watzmann
          Heerführer

          • 26.11.2003
          • 5014
          • Großherzogtum Baden

          #5
          Mein größter Respekt für die Aktion!!

          Gruß Daniel

          Kommentar

          • Siebken
            Heerführer


            • 12.01.2005
            • 6470
            • Nicht von dieser Welt.
            • XP Deus

            #6
            Hut ab Devi, für diese respektvolle Aktion.
            Ich finde ich super!!!
            Gruß
            "Man muss etwas machen, um selbst keine Schuld zu haben. Dazu brauchen wir einen harten Geist und ein weiches Herz. Wir haben alle unsere Maßstäbe in uns selbst, nur suchen wir sie zu wenig."
            Sophie Scholl/Jacques Maritain

            Kommentar

            • 1_highlander
              Heerführer


              • 13.03.2008
              • 5055
              • L
              • GMP

              #7
              Klasse Geschichte und interessante Fotos! Wir hatten in meinem alten Pflegeheim über die Diakonie auch eine Patenschaft mit einem rumänischen Dorf, in welches jedes Jahr meist im Herbst ein kleinen Lkw mit einem Sammelsurium an Kleidung, Lebensmitteln, Brillen, Spielzeug... fuhr. Unser Hausmeister ist diese Tour meist selbst gefahren und über ihn haben wir auch mitbekommen, wie dankbar die Menschen dort für die kleinste Kleinigkeit waren. Umso leichter fiel es uns manchmal, auf irgendwelche Dinge zu verzichten und sie mitzuschicken!
              Danke für deine Story!
              Gruß Carsten

              "Es irrt der Mensch, solang`er strebt."
              (Goethe Faust I)

              Gewinner Fotowettbewerb Mai 2011/April, Mai, Juli, August 2017, Dezember 2018, Oktober 2019, April 2021
              Mitgewinner Fotowettbewerb März/April 2013/Dezember 2016

              Kommentar

              • Das Hemmert
                Heerführer


                • 12.02.2008
                • 3124
                • 12345

                #8
                Klasse!!!

                Kommentar

                • depechemodee
                  Bürger


                  • 30.10.2006
                  • 194
                  • Wien

                  #9
                  BIN SPRACHLOS UND ECHT GERÜHRT,
                  weiter so und danke !!!!!

                  Kommentar

                  • Garry83
                    Heerführer


                    • 02.02.2008
                    • 2195
                    • NRW Paderborn
                    • Fisher CZ 20, Teknetiks Omega ehemals ACE 150, Tesoro Cibola Se

                    #10
                    Toller Erlebnisbericht Devi!
                    Finde es wirklich super wenn man sich so für andere Einsetzt!

                    weiter so!

                    Gruß Garry
                    Gut Luft und Viele Grüße
                    Garry

                    Genug der Worte, so lasset uns zu Taten schreiten

                    Kommentar

                    Lädt...