In Hannover photographiert. Weiß einer mehr darüber?
Wie schon die Überschrift sagt. Weiß jemand näheres zu diesem Gebäude in Hannover. Zu dumm, jetzt habe ich auch noch den Namen der Bushaltestelle vergessen -
In den Stadtentwicklungs- und Bauausschuss
In den Verwaltungsausschuss
An den Stadtbezirksrat Nord (zur Kenntnis)
Öffentlich-rechtlicher Vertrag zur Sicherung der Erhaltung der künstlichen Burgruine Georgenhof im Zusammenhang mit der Bebauung des Grundstücks Herrenhäuser Kirchweg
Antrag,
dem Abschluss des in der Anlage beigefügten öffentlich-rechtlichen Vertrages mit X , Hamburg zuzustimmen.
Berücksichtigung von Gender-Aspekten Die Erhaltung der Burgruine des Georgenhofes liegt im städtebaulichen, stadthistorischen Interesse. Die Sicherungsmaßnahmen zur Erhaltung der Burgruine berühren keine gender-spezifischen Belange.
Kostentabelle
Es entstehen keine finanziellen Auswirkungen.
Begründung des AntragesDie künstliche Burgruine des Georgenhofes ist Kulturdenkmal gem. § 3.2 des Niedersächsischen Denkmalschutzgesetzes (NDSchG).
Künstliche Ruinen, die in einem bewusst gestalteten, scheinbaren Verfallstadium gehalten werden müssen, sind grundsätzlich ein bautechnischer, bauphysikalischer und statischer Sonderfall. Für eine langfristige, nachhaltige Sicherung der Erhaltung ist zusätzlich die Schaffung einer technischen und räumlichen Infrastruktur erforderlich, die eine wirtschaftlich tragfähige Nutzung des Gebäudes ermöglicht.
Mit dem öffentlich-rechtlichem Vertrag soll sichergestellt werden, dass das geschützte Gebäude auch nach Teilung des Gesamtgrundstücks und erfolgter Neubebauung erhalten werden muss und die Eigentümerin bzw. etwaige Rechtsnachfolgerinnen/Rechtsnachfolger sich nicht auf § 7 NDSchG (wirtschaftliche Unzumutbarkeit der Erhaltung) berufen können.
Im Zuge der Sicherungsarbeiten an der Ruine ist mit der Sanierung der Außenhülle des Turmes begonnen worden.
Der Vertrag ist von der Eigentümerin Frau X bereits unterzeichnet worden.
Nordstadt: Burgruine wird wieder bewohnt, Pofessor zieht ein
Ihre Zukunft war lange ungewiss, aber kürzlich ist die Burgruine am Herrenhäuser Kirchweg verkauft worden. Damit steht das Schicksal dieses Gemäuers fest: Es soll saniert werden und danach als Wohnung dienen.
Der Käufer selbst, ein Professor für Elektrotechnik an der Leibniz Universität, will dort einziehen. Seinen Namen und auch die Summe, die er für das Schmuckstück gezahlt hat, will er aber nicht nennen.
Soviel verrät er aber doch: „Vor dem Winter werden noch weitere Sicherungsarbeiten in Angriff genommen, damit das Gebäude winterfest ist. Im Frühjahr beginnt die Sanierung.“ Der Einzug sei bereits für den Sommer nächsten Jahres geplant. Der frischgebackene Burgbesitzer legt großen Wert darauf, dass alles ordnungsgemäß abläuft: „Zurzeit werden die Planungsunterlagen erarbeitet, damit der Bauantrag gestellt werden kann.“ Außerdem werde selbstverständlich auch die Denkmalschutzbehörde einbezogen.
Die Ruine wurde Ende des 19. Jahrhunderts erbaut. In eine von einem Steinmetz bearbeitete Wandplatte ist die Jahreszahl 1890 eingemeißelt. „In diesem Jahr gehörte dieses Gebiet noch zur Herrenhäuser Feldmark“, sagt Architekt Peter Haferland, der das Gemäuer vor einigen Jahren im Auftrag der vormaligen Besitzerin, Silvia Schröder, teilweise sanierte.
1890 kaufte der jüdische Bankier Moritz Simon das Grundstück. Zwischen dem heutigen Herrenhäuser Kirchweg und der Alleestraße baute er die Burg in einem Baustil, den es nach den Worten des Architekten Haferland „sonst nirgendwo in Hannover gibt.“ Das Besondere an der Burg: „Sie weist an vielen Stellen einen romantisierenden Stil auf und hatte von Anfang an den Charakter einer Ruine.“ Simon nutzte das Gemäuer wohl als eine Art Gartenhaus, denn eine Wohnung hatte er bereits in der Nordstadt bezogen.
Beim Bau achtete Simon auf skurrile Details. „Da sind Grabplatten in ein Stück Mauer eingesetzt, die vom Gartenfriedhof an der Marienstraße stammten“, sagt Haferland. Am Turm der Burg habe Simon auch einen Türrahmen im Renaissancestil eingesetzt, dessen Herkunft allerdings unbekannt ist. In der Decke eines Raumes sind Schienen verbaut, die laut Haferland damals vom Neubau der Straßenbahngleise kamen. Auf der Veranda habe er Lithografieplatten mit Aktiengravuren in den Fußboden gelegt.
Der Bankier müsse in dem Gebäude permanent an die Sterblichkeit des Menschen erinnert worden sein, sinniert Haferland. „Ich stelle mir vor, wie er bei einem Glas Rotwein auf der Terrasse saß und auf alte Grabplatten schaute.“ Eine Außenwand des Turmes zieren Phantasiewappen, eines davon zeigt einen Schwan. „Die Wappen muss sich Moritz Simon selbst ausgedacht haben“, sagt Haferland. Ein Geheimtunnel führte von dem neoromantischen Bau zum ehemaligen Hotel Georgenhof, auf dessen Gelände inzwischen ein Neubau steht. Moritz Simon konnte seine Burg nicht lange nutzen: Er starb am 27. Januar 1905 an den Brandverletzungen, die er bei der Explosion des Badeofens in seinem Haus in der Nordstadt erlitten hatte.
In der Folgezeit diente die Burg als Parkcafé und Weinstube. Pelikan-Fabrikant Kurt Beindorff übernahm das Areal samt Burg in den dreißiger Jahren. Beindorff-Enkelin Silvia Schröder erbte das marode Prachtstück, das nach der Jahrtausendwende zu verfallen drohte. Sie beauftragte Haferland, den Turm zu sanieren und die Decken abzusichern. Trotz der damals lange andauernden Arbeiten bleibt für den neuen Eigentümer noch viel zu tun. Vor allem Heizung und Elektrik müssen eingebaut werden, um die Ruine wieder bewohnbar zu machen.
Hallo Deistergeist, kenne das Gebäude schon ewig ,von aussen. Erinnere mich das es einmal zu einer Gaststätte, Hotel gehörte. War damals zu Wirtschaftswunderzeiten alles sehr vohrnehm und teuer. Irgendein Starkoch war da tätig. Irgendwann war das alles wohl vorbei weil die Gäste wegblieben da der Nachkriegsbarock nicht mehr gefragt war. Schön wenn es wieder genutzt wird, aber eingemauerte Grabsteine wären nicht mein Fall.
Gruss RED
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