Ausflug nach Verdun

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  • Opel Blitz 1993
    Ritter


    • 11.08.2008
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    #1

    Ausflug nach Verdun

    Nachdem ich also Monate lang immer wieder an meiner Franzlehrerin rummgenervt hab,sind wir jetzt endlich mit der kompletten Stufe nach Verdun gefahren.

    Hier die Bilder die ich gemacht habe.

    1.Gedächtnisstäte und Gebeinhaus von Verdun (Innen war fotografieren verboten,hätte zwar wahrscheinlich niemand bemerkt,aber muss ja nich sein.)

    2. u. 3. Gefallene französiche und britische Soldaten.

    4. Altes Stadttor von Verdun.

    5.Meuse und Uferpromenade.

    6.Schiessscharten an einem unterirdischen Fort.

    7.Das Innere des Forts.

    8.Mechanik mit dem das 115mm Geschütz des Forts in Stellung gebracht wurde.

    9.Blick auf den Haupteingang des Forts mit zerschossener Landschaft.

    Alles in allem war der Besuch in Verdun zwar interessant,allerdings fand ich die Museen und das Fort ein wenig lieblos gemacht.Man bekam keinen richtigen Einblick in das Leben der Soldaten die damals im Graben und Fort leben mussten.Es gab zwar in den Museen jedemenge Exponate wie Waffen,Ausrüstung und Gebrauchsgegenstände,aber es war nirgends wirklich erklärt:ich hätte es schön gefunden,wenn zum Beispiel irgendwo Figuren aufgestellt gewesen wären und man die Soldaten mal in Aktion gesehn hätte.
    Dafür dass Verdun DAS Schlachtfeld des 1. Weltkriegs war,finde ich haben die Maginotlinie und andere Forts (z.B. die Zitadelle in Bitsch und Vergleichbares) rein präsentationstechnisch viel mehr zu bieten.
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    Zuletzt geändert von Opel Blitz 1993; 08.05.2009, 16:20.
    mfg Alex

    Ich bin mir ziemlich sicher das es Mahatma Gandhi war der sagte:
    "Ich liebe es,wenn ein Plan funktioniert."
  • Aliakmonas
    Landesfürst


    • 11.09.2005
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    • Kirrweiler/Pfalz

    #2
    @Alex

    Also so kann man das ohne Kommentar nicht stehen lassen.Ich nehme mal an, das das der erste Besuch in Verdun war, denn ohne Hintergrundwissen habt Ihr die üblichen Touristenpfade abgelaufen, schade,

    Ich war das erste mal in den 70ern in Verdun, seitdem bestimmt mehr als ein Dutzend mal,Bei jedem Besuch konnte ich neues entdecken, ein Bericht und Bilder dazu würden den Rahmen sprengen.

    Aber eine kurze Berichtigung darf gestattet sein:

    1 = Das Beinhaus, keine Kirche in Verdun ( Gebeine von Gefallenen aus den Versch. Kampfgebieten, Deutsche UND Franzosen.

    2 = Französischer Friedhof mit Gräbern von Kolonialsoldaten ( Amerikanischer Friedhof bei Montfaucon am Toten Mann )keine Briten, soweit ich weiss.

    Das Fort dürfte wohl der Douaumont sein.

    Das Museum zeigt Waffen,Gerät und Uniformen, sowie ein lebensgrosses Diorama mit Schlachtfeldfunden und hat einen Kinosaal in dem Aufnahmen von der Verdunschlacht gezeigt werden.

    Die Geschichte um das Schlachtfeld ist immens und an einem Tag niemals zu erfassen.Es gibt sehr gute Bücher über das Thema.
    Links:






    Nicht böse sein, soll nur als Anregung gemeint sein,ansonsten hattet Ihr wohl einen schönen und interessanten Tag

    Gruß Gerhard
    ,, Der zweite Stern von rechts - Bis zum Morgengrauen"
    ( James T.Kirk -Star Trek VI - Das unentdeckte Land )

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    • Opel Blitz 1993
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      #3
      Danke für die Hinweise Gerhard =)

      Natürlich kann ich in den wenigen Stunden die ich dort war nicht so viel sehn wie Insider die dort schon mehrmals waren,aber es gehen eben viele Schulklassen und Gruppen nur für eben diese paar Stunden nach Verdun,deshalb ist dieser ganze Krieg in seiner Grausamkeit und Perversion meiner Meinung nach nicht gut genug dargestellt.Es kommt nicht so rüber wie es eigentlich sollte.Es stimmt schon das in diesem (oder diesen?keine ahnung ich war nur in einem) Museum zwar ein Graben zu sehn war,aber wie ich finde viel zu klein und undetailiert,dort sahs ein lumpiger Soldat in Uniform und mit Karabiner in einem winzigen Grabenausschnitt.Und alle Exponate standen fast völlig ohne Bezug einfach nur in den Vitrinen.Es wurde zwar manchmal näher auf Technische Daten und Enstehungsgeschichte eingegangen,aber nähere Informationen über zum Beispiel Verwendungszweck und Verwendung im Graben und welchen Nutzen die Soldaten daraus zogen blieben aus.Kleines Beispiel: Die im Graben von Major Pollack () erfundene Schutzmaske für Sanitäter war zwar ausgestellt und Daten über Material und Enstehung beigelegt,aber es stellt sich mir bis jetzt die Frage wozu brauchte denn ein Sanitäter solch eine Maske und warum wurden die Truppen nich alle damit ausgerüstet,wenn sie doch Schutz boht?Oder wie war denn der Alltag der Soldaten jetzt eigentlich so?
      Was waren ihr Ängste,ihre Sorgen,wie waren die Überlebenschancen wie gingen sie miteinander um,waren sie beeinflusst und verblendet?Es wurde mit keinem Wort erwähnt wie es im Graben war.Dass man starb,wenn man seinen Kopf über den Rand des Grabens streckte,dass man Nachts schlafend in seiner Stellung von feindlicher Artillerie zerissen wurde,dass man auf Befehl des Kommandanten in geschlossener Reihe ins feindliche MG Feuer laufen musste und der Soldat auf der anderen Seite einfach nur von links nach rechts ziehen musste,dass man im Fort langsam verrückt wurde,wenn jeden Tag 1400 Granaten einschlugen.Das sind alles dinge die ich Museum gar nicht rausgekommen sind.Und viel Mühe hat man sich finde ich bei der Inszenierung auch nicht gemacht.Bis auf ein paar alte Betten in einer Kasematte war das Fort gänzlich leer.Und die Betten waren wahrscheinlich auch nur drinn,weil nicht durch die schmale Tür gepasst hätten.Jetzt nur mal als Bespiel die Zitadelle in Bitch,das sind ungefähr 25km von mir aus.Da bekommt man Kopfhörer auf und man hört Schreie,Einschläge,da sitzen Soldaten beim Essen,da verarzten Sanitäter,da reparieren Schmiede,da backen Bäcker,da wird "Kriegsaroma" in jeden Raum gesprüht(in der Küche riechts zum Beispiel nach Kartoffelsuppe,im Lazarett nach Blut und Iod und im Stall nach Pferdemist),da läuft in fast jedem Raum ein Film der Tagebucheinträge und Augenzeugenberichte wiedergibt.Und das in einer vergleichsweise unbedeutenden Zitadelle.

      Aber naja,ich fands trotzdem einigermasen intressant und es war schön das meine 4 Jahre Franz in der Schule sich in der Innenstadt mal revanchiert haben.

      Ach und zu den Gräbern,also ich hab da auf alle Fälle englische Namen gesehn,kann auch sein,dass das Einwanderer waren.Und ja du hast Recht,die Kolonialsodaten hab ich vergessen zu erwähnen.
      Mal so nebenbei war Israel damals eine französiche oder britische Kolonie,dort war nämlich ein Denkmal "pour le voluntaires Israeli qui mort pour la france" oder so ähnlich.

      So jetzt noch ein paar Bilder von dem erwähnten Museum.

      1. Deutscher Soldat mit Waffensammelsorium.
      2.Geschütz(Nationalität und Kaliber mir unbekannt)
      3.Schutzausrütung für Gasangriff sowie Warnglocke.
      4. u. 5. Grabenarbeiten.
      6. - 9. Grabennachbau (viel zu klein geraten und zeigt zu wenig vom Grabenleben.)
      10.Sanitätsausrüstung (der Helm in der Mitte is der von Major Pollack)

      Verdammt,ich werd hier noch zum Redenschreiber.
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      mfg Alex

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      • Siebken
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        • XP Deus

        #4
        Danke für die Bilder und dem Bericht dazu.

        Vor dem Beinhaus ( genau genommen ist das das Zentrale Schlachtfeld) befindet sich ein Friedhof mit 15 000 Gräbern französischer Soldaten. Neben christlichen Kreuzen gibt es ein Feld mit speziellen Grabstellen für muslimische Gefallene, die nach Osten (gen. Mekka) ausgerichtet sind. In dem Beinhaus werden die Knochen von über 130 000 nicht identifizierten Soldaten aller Nationen aufbewahrt, die in der Schlacht um Verdun gefallen sind.

        Das Stadttor, was eigendlich ein Stadtturm ist, heißt „Tour Chaussée“.
        Das Bauwerk mit seiner für Wehranlagen im 14. Jh. typischen Architektur verdankt seinen Namen der Straße, die seit dem 12. Jh. vom rechten Ufer der Maas aus nach Osten führte.

        Gruß
        "Man muss etwas machen, um selbst keine Schuld zu haben. Dazu brauchen wir einen harten Geist und ein weiches Herz. Wir haben alle unsere Maßstäbe in uns selbst, nur suchen wir sie zu wenig."
        Sophie Scholl/Jacques Maritain

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        • Aliakmonas
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          #5
          Israel war zu der Zeit des 1.WK osmanisch, glaube ich, danach unter britischer Verwaltung.

          Ich denke, das man Bitche nicht mit Verdun vergleichen kann, zumindest aus Sicht der Franzosen.
          Bitche war eine Festung , die im 1870/71er Krieg unerobert blieb während sich in Verdun das Schicksal Frankreichs entscheiden sollte.
          In den vielen Jahren seit meinem ersten Besuch hat sich dort nicht wirklich viel getan.Ein bißchen mehr Touristengerecht, aber vielleicht ist das auch gar nicht gewollt.Das Museum ist noch immer so wie in den 70ern.
          Grausam ist aber die Zitadelle in Verdun, da wurde m.E. zuviel des Guten getan.

          Hast aber schöne Bilder gemacht, da bekommt man richtig Lust für einen Tagestrip.

          Gruß Gerhard
          (der schon im Auto vor Kalte Erde übernachtet hat, glaube 1978)
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          • Siebken
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            #6
            Zitat von Opel Blitz 1993
            Mal so nebenbei war Israel damals eine französiche oder britische Kolonie,dort war nämlich ein Denkmal "pour le voluntaires Israeli qui mort pour la france" oder so ähnlich.
            Du meinst damit das Denkmal was unmittelbar östlich neben dem National Friedhof, des Gebeinhauses ist. Das ist das Denkmal für die Gefallenen Soldaten, Jüdischen Glaubens.
            Hier noch eine kleine Geschichte:
            Ein Offizier der Wehrmacht rettete dieses Denkmal während der deutschen Besatzungszeit. Er liess es mit Brettern verkleiden und Material davor lagern. Dadurch war das Denkmal nicht mehr zu sehen. Dieser Offizier soll während des ersten Weltkriegs 1917 am Toten Mann gekämpft haben.

            Durch den Sieg der Briten im Ersten Weltkrieg wird 1917 die osmanische Herrschaft beendet. 1922 überträgt der Völkerbund auf der Friedenskonferenz von Paris Großbritannien das Mandat für Palästina mit dem Gebiet, das heute gemeinsam von Israel und Jordanien eingenommen wird.
            "Man muss etwas machen, um selbst keine Schuld zu haben. Dazu brauchen wir einen harten Geist und ein weiches Herz. Wir haben alle unsere Maßstäbe in uns selbst, nur suchen wir sie zu wenig."
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              #7
              Also ich meinte das auf dem ersten Bild.

              Das auf dem zweiten ist wohl das muslimische Denkmal.Ich weiss nicht genau,habs nur von weitem fotografiert.Und davor sind wohl auch die muslimischen Gräber.
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              Ich bin mir ziemlich sicher das es Mahatma Gandhi war der sagte:
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                #8
                Das erste Bild ist das Denkmal der Jüdischen Gefallenen.

                Und das zweite Bild ist das Denkmal der Kolonialsoldaten muslimischen Glaubens.
                Das Denkmal wurde am 25. Juni 2006 durch den Präsidenten der französischen Republik Jacques Chirac, für die gefallenen Kolonialsoldaten muslimischen Glaubens eingeweiht. Es steht direkt westlich vom Nationalfriedhof und wurde im maurischen Stil errichtet.
                Zuletzt geändert von Siebken; 09.05.2009, 16:24.
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