Verzwickte Situation in Hallstatt

[Zappo]

...........oder das alte Gerber-Viertel in Straßbourg! ............

Ja, da bin ich öfters und es ist wirklich toll. Allerdings gibts auf der andren Ill-Seite auch ein paar zweifelhafte "nachempfundene" Neubauten. Da hab ich dann doch lieber was deutlich Zeitgenössisches - das kann man ja auch GUT machen.

Gruß Zappo

PS: Für die Nase ist die Umnutzung des Viertels ein Segen.
Aber guck Dir mal bei Gelegenheit in Strasbourg den Rabenhof und die Münsterbauhütte an.

[Septimius]

Danke Daddy Cool, genua so meinte ich es, es gibt aber echt genügend Beispiele, bei denen historische Bausubstanz gnadenlos verschandelt oder gleich vernichtet wurde und ein Stück Beton progressiver Architektur vor mittelalterlicher Originalkulisse aufgezogen wurde, eben mit dieser Begründung, aber Allgemienplätze vergibst Du hier, ich habe nie alle angesprochen, (

Du scheinst Architekten ja jegliche Kompetenz abzuerkennen.

) aber es gibt eine Klientel mit Narrenfreiheit, die alles mögliche durfte und darf, nicht umsonst sollte ja der Denlmalschutz von Gebäuden von der Denkmalbehörde auf die Stadträte etc. übertragen werden, damit die wieder im Dienste der Wirtschaft schalten und walten können. DIe Ausrede ist dann gleich parat, siehe oben, und dann steht man in Schlösseren mit Neonröhreninstallationen, wo man sich nur noch an den Kopf fasst, während der Architektenkollege, der sich auf Jurabauweise, Kalkmörtelbogenmauerwerk etc. spezialisiert hat, das Nachsehen hat, das ärgert mich, geht jetzt aber am Thema vorbei,
drum möchte ich noch sagen, dass mir auch der Flamboyantstil sehr gut gefällt, aber in Duetschland eher selten bis nicht vorkommt.

[Sorgnix]

ähh, Septimus, ... auch ICH bin Architekt ...

Ich gab zwar den Aufhänger für Dein Statement, aber das sollte nicht heißen, daß man alle - egal welche Berufsgruppe - über einen Kamm scheren kann ...

Es gibt halt gelungene Kombinationen von Alt und Neu - und weniger gelungene.
Die einen "entlarvt" man sofort, bei andere stellt es sich erst heraus, wenn ein kurzlebiger Stil vom nächsten abgelöst wurde ...

Gruß
Jörg

[Seareaper]

na ja man muss sich ja als nicht wundern
habt ihr das rosa häuschen auf bild 11 gesehen.. sieht ja grausam aus....

[Septimius]

Drum Sorgnix, wollte ich nicht den Berufsstand in den Dreck ziehen, denn sonst müsste ich wohl unter freiem Himmel schreiben, wenn nicht einer das Haus geplant hätt, wo ich drinsitze, sondern nur die Landschaftsverschandler, die aber oft leider ganze Arbeit leisten, ich kenne da ein paar Fälle, da rollts einem die Zehennägel auf... vielleicht mach ich einmal ein paar Fotos von meinen "Verschandelungshighlights"
Also nochmal, nix gegen Architekten, aber schwarze Schafe gibts überall, und nur die meinte ich, tut mir leid wenns falsch rüberkam.

[DaddyCool]

Das Stadthaus in Bonn. Mittlerweile so marode, dass ernsthaft ein Abriss in Erwägung gezogen wird. Darüber hinaus wurde dafür die ursprüngliche Altstadt vernichtet.



Das sogenannte Altstadt-Center in Bonn-Bad Godesberg... Gaaaaanz toll!
Dafür sind dutzende Fachwerkhäuser platt gemacht worden.

[Zappo]

"Ärzte können ihre Fehler begraben, aber ein Architekt kann seinen Kunden nur raten, Efeu zu pflanzen."
Sand, George

Z.

[erich 1964]

So -nun möchte ich mich mal für eure Beiträge bedanken!!
Um was es mir eigentlich geht ist nun folgendes: Nicht um den Ausverkauf der Gründe an vermögende ausländische Zahler oder um eine Umstrukturierung des gesamten Ortes. Nein - soweit hoffe ich, wirds wohl nie kommen!!!
Hallstatt ist einmalig - ein historischer Ort und obwohl der Mensch langsam alles zerstört - sollte so ein Ort auf ewig bestehen! Da sich jetzt politisches Kurzzeitdenken dazugesellt, werden sie es aber schaffen alles zu zerstören.Ins politische will ich das Thema aber nicht ziehen(@Sorgnix macht dann zu-und das wäre doch schade)
Zurück zum Thema: Es geht nicht immer um große Umbauten! Will ein Bewohner sein Badfenster vergrößern - brauchts dann 10 Mann vom Denkmalamt?? Wenn ja - dann zieht man halt lieber weg, denn jeder lebt halt jetzt mit seiner Familie und will nicht immer Jahrtausende zurückerinnert werden! Ich persönlich lebe ja gottseidank in keinem denkmalgeschützten Haus - aber die Familien die in solche Häuser geboren sind, kann ich schon verstehen.
Man sollte immer alles von zwei Seiten betrachten - oder?
mfg Erich

[schebels]

Bevor hier zu gemacht wird, will ich nochmal kurz für den Denkmalschutz ein gutes Wort einlegen.
Ich selbst habe einige Jahre ein einem denkmalgeschützten Fachwerkhaus gelebt. Wir haben das Haus komplett saniert, und standen deshalb auch des öfteren mit den entsprechenden Stellen in Kontakt.

Als es daran ging das Dach zu erneuern, wurden 43% der Kosten vom Denkmalschutz übernommen !! Wenn die noch genug Geld im Pott haben, wird wirklich ordentlich beigebuttert.

Zwar gabs manchmal auch etwas Streß, wenn es z.B. um Fenster ging. Aber im Großen und Ganzen war das eine vernünftige Zusammenarbeit, die für beide Seiten viele Vorteile hatte. Mittlerweile ist das Haus verkauft, aber es strahlt wieder im alten Glanz, und es werden sich wieder einige Generationen daran erfreuen können.

Und wie schon geschrieben wurde, sind ja meistens nur die Fassaden vom Denkmalschutz betroffen. Was man innen macht, bleibt einem in der Regel selbst überlassen. Zwar kommen da auch manchmal ziemlich schräge Vorschläge vom Amt, aber es sind halt nur Vorschläge, die man nicht befolgen muß.

Beste Grüße,
Sebastian