Experimentelle Archäologie: Burgenbau

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  • fleischsalat
    Moderator

    • 17.01.2006
    • 7794
    • Niedersachsen

    #1

    Experimentelle Archäologie: Burgenbau

    Wer von Euch mal im Urlaub etwas ganz besonderes tun möchte, dem kann hier geholfen werden:

    In Frankreich entsteht gerade eine Burg, die nicht nur aussehen soll wie aus dem Mittelalter - sondern auch völlig ohne modernes Gerät gebaut wird. Forscher testen an der Anlage, die schon zu einem Drittel fertig ist, ihre Theorien: Wie schlimm war die Plackerei damals wirklich?
    Willen braucht man. Und Zigaretten!
  • aquila
    Heerführer


    • 20.06.2007
    • 4522
    • Büttenwarder

    #2
    Ich beobachte den Bau ja auch schon seit einigen Jahren.

    Allerdings frage ich mich, wo da der wissenschaftliche Ansatz ist. Wie im Artikel beschrieben, wurden ähnliche Burgen vor 700 Jahren innerhalb von 3 Jahren hochgezogen. Hier dauerts 26. Mit einer zu erwartenden Einnahme von, nach unten gerechnet, 20 Millionen Euro.

    Nebenher sind freiwillige Arbeitskräfte willkommen. Klar, kann ich mir gut vorstellen.

    Wenn die Bauleute um 1300 so langsam gearbeitet hätten, wäre die Geschichte aber anders verlaufen.

    Für mich ist es ein Zirkus.


    LG Aquila
    Ich sehe verwirrte Menschen.

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    • Kunstpro
      Banned
      • 05.02.2005
      • 1999
      • Dortmund / Bielefeld
      • Hab ein Detector gebaut

      #3
      ...gibt es Gerüchte, dass nachts, wenn die Touristen verschwunden seien, mit modernem Gerät weitergearbeitet werde. Guyot und Martin bezeichnen das als Neidkampagnen.

      Soweit ich es gelesen habe werden dort auch Langzeitarbeitslose beschäftigt.
      Vielleicht ist es so nur möglich diese Menschen zu beschäftigen.

      Allerdings wäre ich enttäuscht, wenn es nicht mit rechten Dingen zugeht und tatsächlich aufgrund von persönlchen Gewinnstreben jemand nur ein gutes Geschäft macht.
      Wir leben im Zeitalter grenzdebiler Wissenschafts- und Expertengläubigkeit.

      Kommentar

      • Zappo
        Heerführer


        • 28.04.2006
        • 2428
        • Baden

        #4
        Zitat von aquila
        ..........Für mich ist es ein Zirkus........
        Na, so hart wollte ich da mal nicht urteilen.
        Ich war schon zweimal dort. Das erste Mal war ich durchaus begeistert. Immerhin kann man da den Bauleuten über die Schulter sehen, sieht, wie man früher von Hand Steine gebrochen, Balken gebeilt, Kalk gebrannt, Gerüste und Kranen gebaut und benutzt hat. Ein gutes Stück Forschung ist da natürlich auch dabei - es hat wohl 2 Jahre gebraucht, um auf die richtige Mörtelmischung zu kommen. Und das Ziel ist wohl nicht, irgendwann die Burg zu haben, sondern "Baustelle" zu zeigen - da wären die blöd, sie würden mit 100 Mann Gas geben.

        Mein zweiter Besuch ca. 3 Jahre später war dann doch etwas enttäuschender - kaum Handwerker, uninteressierte Bedienstete, Pommes-Imbiss. War aber der letzte offene Sonntag im Jahr, vielleicht lag es daran. Oder die EU-Startgelder (ich glaub 2 Mio) sind verbraucht - ist aber nur eine Mutmaßung.

        Und über die lange Bauzeit setzen natürlich Mauersteine, Gerüste usw. Patina bzw. Moos an - sieht dann auch etwas befremdlich aus.

        Ansonsten mach ich ja was ähnliches



        gruß Zappo

        Kommentar

        • aquila
          Heerführer


          • 20.06.2007
          • 4522
          • Büttenwarder

          #5
          Na, Zirkus ist für mich kein "hartes Wort". Noch lange nicht; da gibt es Steigerungen.

          Und steht Zirkus nicht, für "sich im Kreise drehen"? Also nie fertig werden, wie im Artikel auch vorausgesagt...?

          Es ist alles ganz nett, und Dein Projekt, Zappo, auch. Nur hat das Anliegen der im Artikel beschriebenen Akteure schon lange nichts mehr mit Forschung gemein. Mein ich.


          LG Aquila
          Ich sehe verwirrte Menschen.

          Kommentar

          • Zappo
            Heerführer


            • 28.04.2006
            • 2428
            • Baden

            #6
            Zitat von aquila
            ......Nur hat das Anliegen der im Artikel beschriebenen Akteure schon lange nichts mehr mit Forschung gemein. Mein ich......
            Weiß nicht - kann ich nicht wirklich beurteilen. Irgendwann gabs wohl einen Bericht - ich glaub in Arte- über die Baustelle und die Anfänge. Da gabs sehr wohl Architekten, Archäologen usw, welche Quellen studierten, die zeitgenössischen Darstellungen auf Praktikabilität überprüften usw....und ein paar neue Erkenntnisse kommen wohl schon über die praktische Arbeit. Ob man da aber gezielte Forschung o.ä. dazu sagen kann, weiß ich nicht. Hat ja wohl auch was mit Dokumentation, wissenschaftlichen Veröffentlichungen usw. zu tun - und da habe ich noch nicht wirklich was mitbekommen - sogesehen geb ich Dir recht.

            Und ich weiß auch warum wir bei unserem Projekt nix groß von Forschung erzählen, sondern eher von Unterhaltung und Wissensbildung. Obwohl - ich persönlich lerne immer noch was dazu z.B., daß einen Balken zu bebeilen nicht wirklich kompliziert und endlos langwierig ist oder daß man mit Keil, Hebel usw. durchaus beträchtliche Lasten bewegen kann - zugegeben, das war noch vor hundert Jahren jedem Simpel bekannt..........

            Zappo

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