Kieswerk und BD

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  • AndiObb
    Heerführer


    • 22.08.2011
    • 2031

    #1

    Kieswerk und BD

    Hallo zusammen,

    dass hier vielerorts Baudenkmäler recht einfach beseitigt werden, lese ich immer wieder. Dass bei Bauarbeiten BDs entdeckt werden und dann überbaut werden, ist auch nichts Neues.

    Nun habe ich aber mal eine -ggf. etwas naive- Frage. Beigefügt zwei Fotos (Quelle: Bayernviewer):
    Nr. 1:
    Siedlung vor- und frühgeschichtlicher Zeitstellung.
    => das Kies- oder Betonwerk ist noch in Betrieb
    Nr. 2:
    Siedlung und Gräber der Bronze- und Urnenfelderzeit sowie der römischen Kaiserzeit.
    => Kiesgrube, die inzwischen ein Badesee ist

    Die Frage: wie kommt das? Wenn dort Kies abgebaut wird und man auf archäologisches Material stösst, kommen die Archis. Damit ist das BD bekannt und bestimmt, die Ausdehnung offensichtlich auch. Warum lässt man dann die weiteren Abbau in diesem Ausmaß zu? Bei Überbauung lasse ich es mir noch eingehen, da das meiste Material idR erhalten bleibt und Baugrund nicht so viel da ist. Kiesgruben kann man bei uns (Münchner Schotterebene) aber grds. auch 100 Meter weiter hinstellen.

    Und das sind nur zwei von mehreren Beispielen.

    Wie gesagt... etwas naiv, aber ich kanns mir gerade nicht erklären. Das soll nun aber kein Aufruf sein, das LDA zu beschimpfen

    VG
    Andi
    Angehängte Dateien
    andi hat das Forum auf eigenen Wunsch Anfang Mai 2015 verlassen.
  • Shakerz
    Moderator

    • 30.09.2005
    • 3750
    • Oberpfalz/Bayern
    • Rutus Optima, Quest Q40 + Cors Strike, Whites TREASURE Pro, XP ADX 150 Pro, Teknetics Delta 4000 u. Omega 8000, Deteknix Xpointer, Garrett ProPointer

    #2
    Ist das eher eine rechtliche od. eine moralische Frage?
    Suche Heiligenanhänger aller Art. Bitte alles anbieten. Danke.

    Kommentar

    • manooo
      Ritter


      • 09.06.2013
      • 421
      • Berlin
      • XP Deus, Golden Mask, Tesoro und weitere

      #3
      Ich denke das ist eine Frage der Interessenabwägung. Die Wirtschaftlichen Interessen der Kieswerke wiegen wohl mehr als die anderen Interessen.
      Gruß
      Micha

      Kommentar

      • Preussengold
        Berufs-Querulant
        • 30.09.2012
        • 3577
        • Preussen

        #4
        Das amtliche Zauberwort heißt "Investitionsvorrang". Dem hat sich in einer kapitalistischen Gesellschaftordnung ALLES unterzuordnen Details dazu in "Das Kapital" Karl Marx
        Der Widerstand gegen Hitler wird von Tag zu Tag größer. Johannes Gross 2014

        Kommentar

        • AndiObb
          Heerführer


          • 22.08.2011
          • 2031

          #5
          Die Frage war "praktisch / interessehalber" gemeint. Ich war einfach verwundert, welches Aufhebens teilweise wegen (in meinen Augen weniger erheblichen) Klein-BD´s gemacht wird wenn eine Privatperson ein Haus baut. Auf der anderen Seite handelt es sich ja hier um grosse Flächen mit (wieder in meinen Augen) doch interessanteren BD´s. Ich dachte -naiv wie ich bin- mir, dass Kies eben auch ein paar Meter weiter liegt und man ja auch da abbauen kann.

          "Investitionsvorrang", das klingt irgendwie gruselig vertraut. Kann man dann davon ausgehen, dass die Fläche während des Abbaus regelmäßig geprüft wird und Funde geborgen werden?

          Ich weiß von einer Grube ganz in meiner Nähe, die an ein BD anschließt: dort wurde der Betrieb vorübergehend eingestellt. Währenddessen wurde die Grube untersucht und man machte Funde. Der Betreiber wollte dann den Betrieb wieder aufnehmen, Betreiber und LDA beharkten sich, Betreiber war das zu viel "hekmek" und zog Antrag zurück.

          Habt Ihr Erfahrungen ob/wie so ein Kiesabbau begleitet oder gelegentlich überprüft wird? Mein Verdacht wäre ja "gar nicht". Aber im Kieswerk sondeln darf ich auch nicht, weil es als BD ausgewiesen ist. Bagger dürfen das Zeug aber schon in die Steinmühle packen. Das "verwundert"
          andi hat das Forum auf eigenen Wunsch Anfang Mai 2015 verlassen.

          Kommentar

          • samson
            Heerführer

            • 03.10.2000
            • 1785
            • Eich bei Worms
            • Whites DFX, XP Deus

            #6
            Zitat von AndiObb
            Habt Ihr Erfahrungen ob/wie so ein Kiesabbau begleitet oder gelegentlich überprüft wird? Mein Verdacht wäre ja "gar nicht". Aber im Kieswerk sondeln darf ich auch nicht, weil es als BD ausgewiesen ist. Bagger dürfen das Zeug aber schon in die Steinmühle packen. Das "verwundert"
            Ich wohne in einem Dorf mit rundherum Kiesgruben.
            Bevor der Abbau beginnt, wird der Mutterboden ca. 50cm abgeschoben. Diese Fläche wird von den Archäologen angesehen und (bei Bedarf) näher überprüft.
            Während des Abbaus ist das nicht mehr so einfach. Große Brocken, welche unten im Filter hängen bleiben sind spannend aber ansonsten nur Belegstücke für die Gegend und machen sich im lokalen Heimatmuseum ganz gut.
            In jedem Kieswerk gibt es eine Sortierstrecke, wo die Korngrößen gefiltert werden. Dort gibt es meist einen großen Haufen "Überkorn". Das ist alles was für normalen Kies zu groß ist. Hier findet man eigentlich immer was. Meist verkieselte Knochen oder Keramikreste. Auch sowas landet dann gern im Heimatmuseum. Allerdings sind die Mitarbeiter auch nicht doof und sammeln meist selber.
            Wenn man in einer "sondlerfreundlichen" Gegend wohnt, sind die Archäologen sicher nicht böse, wenn man mit Rücksprache ab und zu ein Auge auf auf die Häufchen wirft.

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