Frage an die selbstständigen Einzelkämpfer hier

[2augen1nase]

Guten Tag ihr alle...

Manche von uns sind ja selbstständig, ich denke die meisten werden Einzelkämpfer sein. Nun muss ich sagen, dass der Bürokram im allgemeinen immer komplexer und zeitraubender und vor allem NERVIGER wird.

Ich hab mittlerweile echt keine Lust mehr für all die Institutionen meinen ganzen Papierkram aufzubereiten und hab mir überlegt, evtl. für ein paar Stunden im Monat eine freiberufliche Sekretärin zu engagieren...

Angebotskram und Rechnungslegungskram würd ich selbst weiter machen wollen, aber alles andere, die Vorbereitungen für Steuerberater und Co. - ich hb echt keine Lust mehr, ich will arbeiten, nicht Papier hin und herschieben...

Was für Erfahrungen habt ihr gemacht oder wie löst ihr das ganze Thema?

Oder gewöhnt man sich irgendwann gar so sehr daran, dass man das gerne macht?

Bin gespannt über euere Erfahrungsberichte - so es welche gibt

Weiß ja auch gar nicht obs sowas hier in Chemnitz gibt, in Düsseldorf hab ich mal eine kennengelernt die das gemacht hat, die arbeitete mit mir in einer Firma...

Bin gespannt...

[Sorgnix]

Angebote weiter SELBST zu bearbeiten wird Dir sicher nicht erspart bleiben.
Denn DU willst ja die Aufträge - und dabei weißt Du bei der Arbeit vor Ort gleich selber, ob Du "richtig" lagst. Der Faktor "Der andere ist Schuld" fällt glücklicherweise weg ...

Rechnungsstellung?
Gibt man auch nicht aus der Hand. Drübergucken mußt Du eh. Und es hängt immer von der Mitschreibung vor Ort ab. Und wer ist vor Ort??
Die "Externe" KANN nicht alles wissen. Technisch nicht - und vor allem nicht das, was man ihr nicht mitteilt ...
Und wer muß Fragen vom Bauherrn dazu beantworten, was denn warum und überhaupt? DU- also müßtest Du Dich trotzdem wieder einarbeiten ...
Da kann man auch gleich selber ...

WO liegt die "große" (Vor)Arbeit für den Steuerberater?
Bei Deiner Betriebsgröße reicht doch wohl ein Schuhkarton, in den alle Belege wandern.
Wenn der den Karton monatlich bekommt, kann er alles auf den aktuellen Stand bringen. Dafür hat der ne Gehilfin ...
Abschreibungen etc. hat der auch im PC. Vier Klicks - fertig für die Abschreibungszeit ...
(was mit entsprechender Software auch selber geht ...)

Versicherungen? Beruf, Sozial etc.? HWK dazu?
Kann man gern delegieren - Die Hauptarbeit geht dabei trotzdem über Deinen Tisch ...

Die Bankgeschäfte?
... willst Du wohl selber lieber den Überblick behalten, als Dich am Monatsende von irgendwelchen Kontoauszügen überraschen zu lassen ...


Und was bleibt übrig?
Du klagst ab und an über wenig Aufträge, dann über zu viel ...
Das IST das Schicksal des Selbständigen ...
Im Normalfall bleibt immer irgendwann genug Zeit, sich darum zu kümmern.
Vor allem: Delegieren an Dritte, das kostet Geld.
Und die Steuererklärung an sich, die kostet eh genug Kohle beim Steuerberater.


... ich würde ihn mal fragen, was die "Zusatzleistung" "Bücher führen" bei ihm kostet.
Unter dem Strich wird das kaum mehr werden ...
Den Rest machst Du weiter selber. Weil Du da eh persönlich gefragt bist.
(die liebe Freundin, die beim Steuerberater arbeitet ist da natürlich die genialste Lösung. Setzt aber Vertrauen voraus ...)


WENIGER wird Dein Streß im Büro dadurch trotzdem nicht, keine Sorge ...


=> Es steht und fällt mit Deiner permanenten oder auch grundsätzlichen Ordnung im Büro!
Wenn man erst alle Belege auf einen Haufen wirft, dann zum Jahresende mal dran geht, dann ist das immer Sch...
Zumindest für jeden Vorgang oder Institution ein eigenes Fach, Register oder sonstwas - und GLEICH einsortieren.
Das dann zum Fachmann geben, oder regelmäßig abarbeiten.

Wenn Du die MwSt. monatlich abliefern mußt, bleibt Dir eh nix anderes mehr übrig. Selbst quartalsweise zwingt Dich, dranzubleiben.
Jährlich? ... am Anfang der Tätigkeit geht das ja. Ist beinahe genial - aber dafür erwischt es Dich dann halt "zum Termin" ...


Viel Glück!
Jörg

[Shakerz]

Mein Bekannter hatte sich für seinen Laden eine 460 Euro-Kraft geholt. Eine Steuerfachangestellte, die als Hausfrau daheim war. Diese hat für ihn gemacht:

- Vorbereitung für den Steuerberater
- Bearbeitung von Behördenschreiben (z. B. Krankenkasse, Knappschaft usw.)
- Rechnungs- u. Angebotsablage
- Rechnungseingang u. Mahnwesen
- Telefondienst


Viele Grüße

S.

[Donnerstag]

Mein Bekannter hatte sich für seinen Laden eine 460 Euro-Kraft geholt. Eine Steuerfachangestellte, die als Hausfrau daheim war. Diese hat für ihn gemacht:

- Vorbereitung für den Steuerberater
- Bearbeitung von Behördenschreiben (z. B. Krankenkasse, Knappschaft usw.)
- Rechnungs- u. Angebotsablage
- Rechnungseingang u. Mahnwesen
- Telefondienst


Viele Grüße

S.

genauso machte ich es auch - flexible Arbeitszeit für die Bürokraft, kann ihre Arbeit machen wann sie will, Freitag ist aber clean Desktop. Wenn ich mir wirklich mal ne Woche Urlaub gönne, dann muss sie jeden Tag im Büro sein.

Leider ist meine langjährige gute Fee letztes Jahr verunfallt und bei der Nachfolge hatte ich bisher nicht so eine glückliche Hand.

[2augen1nase]

Tja Jörg, hättest du mal richtig gelesen, hättest du dir einen Teil der Antwort auch sparen können...

Wie gesagt mir gings eigentlich eher um den ganzen permanent anfallenden "Scheiß" den man für allerhand Behörden ständig neu zuordnen, kopieren, verschicken und aufbereiten muss.

Wenn es nur um die Steuer gehen würde, wäre es ja einfach. Ich bekomme allerdings ständig Schreiben von Rente, Krankenkasse und anderen Versicherungen wo ich dieses und jenes noch nachweisen muss, dann muss ich wieder alle möglichen Unterlagen durchforsten, stundenlang alles zusammensuchen, termingerewcht hinschicken um am Ende dann wieder nen Brief zu erhalten die Sachen wären nie angekommen und ich soll das nochmal einreichen...

Nä, echt, das ist mir zu doof.

Noch ein Beispiel? Meine zuständige Bearbeiterin beim Steuerberater hatte mal die geniale Idee meine gesamten Unterlagen umzusortieren - nach Bank, nicht nach Datum. Dann forderte Sie noch Belege bzw. Erklärungen zu manchen Positionen die für sie nicht erklärbar waren, einerseits weil Kunden keine Rechnungsnummer angegeben haben oder ähnliches. Ich hatte die von ihr umsortieren Unterlagen nun wieder auf dem Tisch und hab darin gar nix mehr gefunden - bis jetzt aber auch noch nicht die Zeit gehabt das alles wieder in die richtige Reihenfolge zu bringen. Ich dachte das Thema wäre geklärt, habe nen fetten Anschiss Richtung Steuerberater geschickt, es hieß es wird nimmer vorkommen.... gestern dann der Anruf, in dem schon wieder drüber diskutiert werden muss... Da denke ich mir: Hätte ich stundenweise eine FACHkraft da, die eine entsprechende Ordnung kennt, herzustellen weiß und die es nicht stört das umzusortieren, könnt man sich den ganzen Ärger sparen und ich könnte mich auf das konzentrieren was ich kann und womit ich gerne mein Geld verdiene - und da bei mir so viel nicht anfällt, wird eine Kraft die das jeden Monat für mich in ein paar Stunden erledigt ja auch nicht zu teuer sein, so mein Gedanke. Hauptsache ich hab meinen Frieden mit dem Rotz.

Um ganz ehrlich zu sein: Bei vielen Dingen weiß ich auch gar nicht wirklich wo ich die hinsortieren soll, da es da mehrere Möglichkeiten gäbe, so gesehen ein richtiges professionelles System existiert da auch gar nicht.

Tja, und dann gibts noch den ganzen anderen Kram wo man immer hinterher sein muss... nun soll ich noch irgendwelche Bestätigungen von meinen gezahlten Versichrungsbeiträgen anbringen wegen der Steuererklärung. Angeblich werden die automatisch von den Versicherungen geschickt - bei mir kam sowas allerdings noch nicht an. Jetzt darf ich also jede Scheiß- Verischerung anrufen und bei jeder so eine Bescheinigung beantragen, was das bei den üblicherweise gut besetzten und automatisierten Service Hotlines bedeutet, dürfte ja jeder wissen...

Ne, das nervt mich einfach, daher die Frage nach den Erfahrungen mit freiberuflichen Sekretärinnen...

Bin übrigens überrascht über so viele Antworten bis jetzt und gespannt auf das was da noch so kommt...

[ogrikaze]

Mhh, ich hab ein DATAC-Büro, die machen meine Buchführung und bereiten den Jahresabschluß vor...zuarbeiten mußt Du trotzdem alles... Mit Ihr zusammen gehe ich dann zum Jahresabschluß bei der Steuerberaterin.
Kostet mich im Quartal 250 Euro zuzüglich dann noch die Gebühr vom Jahresabschluß

Musst halt mal fragen was es für Dich kostet...ich hab ja bestimmt bedeutend mehr Papierkram an der Backe...



DATAC Buchführungsbüro
Frau Anett Zohlen
Kirchfeld 5
09111 Chemnitz / Hartmannsdorf

[Sorgnix]

wobei sicherlich eins zu bedenken ist:

Es gibt Ein-Mann-Betriebe und Ein-Mann-Betriebe ...


Der eine ist Handwerker und bearbeitet im Jahr 203 Kleinprojekte
... der andere ist Handwerker und bearbeitet zwei Großprojekte im Jahr ...

Soll heißen:
Allein die Zahl der Rechnungsanschriften bereitet da natürlich einen ganz anderen Bearbeitungsaufwand ...

Was macht/braucht der Till??

Gruß
Jörg

[ogrikaze]

wobei sicherlich eins zu bedenken ist:

Es gibt Ein-Mann-Betriebe und Ein-Mann-Betriebe ...


Der eine ist Handwerker und bearbeitet im Jahr 203 Kleinprojekte
... der andere ist Handwerker und bearbeitet zwei Großprojekte im Jahr ...

Soll heißen:
Allein die Zahl der Rechnungsanschriften bereitet da natürlich einen ganz anderen Bearbeitungsaufwand ...

Was macht/braucht der Till??

Gruß
Jörg

So ist es..hab ich ja oben schon ergänzt...Außerdem macht sie ja noch die Lohnbuchhaltung für mich..

[Sorgnix]

Till,
ich kann lesen.
... auch zwischen den Zeilen



... aufeinmal schreiben alle binnen einer Minute

Till, ich glaub, Dein Problem liegt z.T. auch woanders ...

Wenn man mal an den Falschen gerät, dann gehört das einfach dazu!
Wo soll sonst die Erfahrung herkommen ...
Das haben wir alle schon hinter uns ...

Ansonsten geht es hier wohl um einen Lernprozeß ...

Während der eine Bürohengst die Dinge so abglegt, wie sie für seine Belange erforderlich sind, sind für andere Belange halt andere Ablagebedingungen nötig.
Dafür gibt es Kopierer ... - doppelte und dreifache Buchhaltung bzw. Belegerfassung ...


Und für einen Ein-Mann-Bunker sollte das nicht das große Problem sein.
Du stehst am Anfang.
... da mußt Du durch

In zwei Jahren lächelst Du ... (vielleicht) ...


Gruß
Jörg

[Donnerstag]

In zwei Jahren lächelst Du ... (vielleicht) ...

Hähä mich graults gerade. Wenn ich mich richtig erinnere kam nach 2 Jahren, also im dritten der Hammer.

Einkommenssteuer fürs erste Jahr, Vorauszahlung für das komplette 2. Jahr, Vorauszahlung für die ersten beiden Quartale des 3. Jahres. Rechnung vom Steuerberater, die Wegelagerer der IHK haben auch gleich mal freundlich ihre Ansprüche angemeldet und noch so ein paar Sachen - war ne harte Zeit, da hatte ich echt zu kauen. Gott sei Dank hatte ich da mit der Mehrwertsteuer noch nichts zu tun.

[ogrikaze]

Hähä mich graults gerade. Wenn ich mich richtig erinnere kam nach 2 Jahren, also im dritten der Hammer.

Einkommenssteuer fürs erste Jahr, Vorauszahlung für das komplette 2. Jahr, Vorauszahlung für die ersten beiden Quartale des 3. Jahres. Rechnung vom Steuerberater, die Wegelagerer der IHK haben auch gleich mal freundlich ihre Ansprüche angemeldet und noch so ein paar Sachen - war ne harte Zeit, da hatte ich echt zu kauen. Gott sei Dank hatte ich da mit der Mehrwertsteuer noch nichts zu tun.

Daaas kenne ich auch...aktuell wieder weil 2013 zu gut war
Manchmal hab ich echt Lust wieder kleinere Kuchen zu backen..zumal ich da am Ende nicht weniger in der Tasche hatte..

[Sorgnix]

... seit ich kleinere Kuchen backe, geht´s mir (meistens) besser ...
Die Abteilung Streß, 16 h/Tag etc., die liegt zumindest hinter mir.


Das gehört eben zu den Erfahrungen ...

Till - lies genau mit ...
(und zieh Dein Ding trotzdem durch!! )


Gruß
Jörg

[upalatinater]

Mein erster Chef in jungen Jahren, im gestaltendem Bereich recht erfolgreich selbstständig, hat für die Bureauarbeit, Steuer seine Ehefrau eingesetzt. Ihr gutes Gehalt zuzüglich dessem steuerlichen Abschreibungseffekt blieb in der Sippe. Auch die Winkelzüge.
Nicht das ungeschickteste Vorgehen.

[Mabalu]

Hallo!

Ich habe eine Steuerfachgehilfin geheiratet die sich mit Lust und Laune auf die "Bürosachen" stürzt.
Aber nicht Nur deswegen habe ich Sie geheiratet!!

Und zu der Arbeit, "Manchmal ist weniger mehr"!
Das beherzige ich jetzt schon seit einigen Jahren und fahre ganz gut damit.
Denn wenn Du mehr Umsatz hast, dann hast Du nicht automatisch mehr Gewinn!
Gerade in der jetzigen Zeit wollen alle ein Stück vom Kuchen.
Und es halten viele Behörden usw. noch einmal die Hand auf.

Mit Freude suche ich mir meine Kunden aus und habe so manchen tollen Auftrag abgelehnt. - Und das ist Gut so!

LG

Matthias

[U.R.]

Mein erster Chef in jungen Jahren, im gestaltendem Bereich recht erfolgreich selbstständig, hat für die Bureauarbeit, Steuer seine Ehefrau eingesetzt. Ihr gutes Gehalt zuzüglich dessem steuerlichen Abschreibungseffekt blieb in der Sippe. Auch die Winkelzüge.
Nicht das ungeschickteste Vorgehen.

Würde ich mir zweimal überlegen! Sekretärin kann man entlassen wenn sie mit den Mitarbeitern nicht auskommt oder permanent Mist baut, mach das mal mit deiner Frau! Ein Taifun ist dagegen ein schwaches Lüftchen.
Aber auch mit einer Sekretärin ist das nicht Problemlos.

Mehr Mitarbeiter(wem sage ich das) bedeutet nicht mehr Gewinn, eher mehr Stress, deshalb gebe ich Jörg recht, alles überschaubar halten und mit Ruhe an den Job rangehen.
Wenn man ein gutes Auskommen hat ist doch alles gut, ist eh alles nur geliehen, wenn das letzte Stündlein schlägt,kann man nichts mitnehmen.

Hatte einen Bekannten 52J. (Meister und Firmeninhaber), nur geflitzt der Junge, nebenbei noch Haus bauen, nun ruht er sich am Friedhof aus.
Seine Frau(2 Kinder) war mit der Hinterlassenschaft völlig überfordert.
Hat die Familie völlig zerrissen.

Du wolltest ja Meinungen hören, dass ist meine dazu.
Gruß U.R.