"Time of my Life"-Neuanfang

[carpkiller]

Da schreibt der Carpkiller schon seit Monaten nicht mehr und dann kommt er mit dieser komischen Überschrift daher.

"Time of my Life" begleitete mich die letzten 2 Jahre fast jede Minute. Nach dieser Musicaltour werde ich wohl mein Leben lang allergisch auf den bekannten Film und dessen Musik reagieren.

Aber wie soll ich diesen Beitrag sonst nennen?!
Alles fing an ja damit, dass sich Unzufriedenheit breit machte, keine nennenswerte Kenntnisse im Bereich Elektrotechnik zu haben.

2012 gab dann die ersten Einblicke in die große Welt der Veranstaltungstechnik Eine Branche, in der fast nur "coole" Menschen arbeiten. Fast schon eine Parallelwelt, in der Alles möglich ist( auch über Nacht).
Ende 2014 kam dann der "Fehler", die verkürzte Ausbildung zur Fachkraft. Irgendwie klappte alles nicht so, wie ich mir das vorgestellt hab, so nebenbei.
Meinem Aufgaben im eigentlichen Job, auf einem großen Reiterhof , kam ich nicht hinterher.
Zeit zum Suchen-nicht vorhanden
Zeit zum Angeln - nicht vorhanden
Zeit für alles andere- weg
Lebensinhalt- weg

Neben dem Lernen von Statik, Spannungsfall, Frequenzgängen, Signalverarbeitung, AESEBU, Dante etc.pp beschäftigte mich vor allem die Frage, was willst du dein Leben lang machen ?(Renteneintritt 2050 )Täglich 9h arbeiten, unbezahlte Überstunden ? -auf keinen Fall. Das Arbeitslos-auf keinen Fall.

Also bleibt wohl nur die Krämerei- von Altmetall leben, ein Gewerbe ins Leben rufen, ein paar Jobs auf eigne Rechnung machen und ein Angelguiding ins Leben rufen und vielleicht ab und zu noch eine Veranstaltung organisieren. Sicherlich eine romantische Vorstellung,die im Alltag verschwimmen wird.
Warum nicht, Leute bezahlen mich dafür, dass ich ihnen im Urlaub einen Fisch an den Haken hänge. Rest der Zeit kann ich noch suchen gehen.

So ist mein Plan...48h vor meiner Abschlussprüfung, einem Konzert mit 2 Bands, einer 25KW Beschallungsanlage und einer OpenAir Bühne. -Wer Bock hat, ist herzlich eingeladen. Samstag, der 30.Mai in meinem Heimatdorf nahe Aachen. Bier wäre gratis.

Warum ich dies schreibe? - weiß ich so genau auch nicht, ich bin fast 10 Jahren in diesem Forum Mitglied, habe viel geholfen und noch mehr ist mir geholfen worden.

Sicherlich wird es Leute, die mich nicht kennen, geben, die diese Zeilen schlecht reden wollen- soll sie machen. Neid und Missgunst muss man sich erarbeiten.

Bleibt gesund, beste Grüße,
Peter

[Harzhorn]

Haste Du toll geschrieben

[Spürhund]

Hallo Peter !
Freut mich von dir zu hören und hoffe das man sich mal irgendwo wieder trifft. Hab gesundheitsbedingt auch eine "kleine" Umstellung machen müssen und wünsche dir alles Gute und viel Erfolg !

Gruß
Hubert

[fleischsalat]

Zuerst: Viel Erfolg bei der Prüfung!

Nach der Prüfung solltest Du wohl besser erstmal einen Gang runterschalten und Deine Pläne genau abwägen, vergleichen, ggf. verändern und:
HANDELN! Wenn man ewig in einem Job rumkraucht, der es eigentlich nicht ist, dann wirds nicht besser...

[Lucius]

Machs! Du hast nur dieses eine Leben. Das muß man sich nicht mit der falschen Arbeit versauen! Das Problem ist immer, daß man einen einmal erreichten Standart der (finanziellen) Lebensführung nur ungern aufgibt.
Aber nochmal: TU ES ! Mach, was dich zufrieden macht. Es gibt nichts Schlimmeres, als sich 40 Jahre durch einen ungeliebten Job zu quälen und dann mit 64 mit Herzinfarkt in die Kiste zu steigen.(sozialverträgliches Ableben nennt man das...).
Andere wie ich haben 20 Jahre gebraucht, um zu merken, daß einen der gelernte Beruf nur noch ankotzt und geldgleichwerte Alternativen auch nicht besser sind. Und was Eigenes verdammt viel Zeit und Arbeit kostet, von dem man aber keine Minute bereut.

[Sir Quickly]

Zuerst: Viel Erfolg bei der Prüfung!

Dem schließe ich mich vorbehaltlos an!

Ansonsten eine durchaus auch erheiternde Lektüre! Und - falls es tröstet - es geht sehr Vielen so. Das Gefühl, sich nicht für den richtigen Job entschieden zu haben, Unzufriedenheit und/oder Perspektivlosigkeit, das Schwanken zwischen mehreren Optionen und die damit verbundene (Un-)Sicherheit. Den Kopf voller Sonne und Nebelmaschine...

Irgendwie gehört das auch mit dazu, so man sich nicht tatsächlich in seinem Traumberuf wiederfindet, oder den Job als reines Übel zum Broterwerb begreift, möglichst schonend und emotionslos seine Arbeitszeit absitzt, um das Leben konsequent nach Feierabend stattfinden zu lassen.

[Sorgnix]

Da kommt es wieder durch - das Forum für die aktive Lebensberatung

Das liebe ich hier so. Die PRAXIS

Peter,
zuerst las ich da sowas wie "Midlife-Crisis" raus, wußte nicht ganz, WAS will er denn jetzt ...

Du machst eben das durch, was fast jeden mal ereilt.
Kommt halt nur drauf an, wie man entscheidet.
Die einen heulen 30 Jahre einer verpaßten Chance oder falschen Entscheidung nach,
die anderen nutzen ne Chance einfach. Oder sind auch mal für ein Experiment bereit.

Es ist immer eine Frage des Selbstvertrauens, des Mutes, neue Wege zu gehen.
... ist schwer, keine Frage.
Aber wer es tat, hat IMMER dazugelernt.
Und sei es, wenn er dabei auf die Schnauze gefallen ist.
Aufstehen und weiter - das ist die Grunddevise!
Alle die so leben, kommen grundsätzlich weiter! Und sind zufriedener mit dem Leben

So gesehen: Hau rein!!


... auf Familienfeiern kriegt man es ja ab und an mit: Die einen erzählen grundsätzlich "von früher". Weil ihr Leben "damals" scheinbar irgendwie interessanter war.
Ist auch verständlich, wenn die schwerste Entscheidung fürs Leben mit 15 stattfand, die Wahl des künftigen Berufs. Und den hat man dann ein Leben lang durchgezogen.
Manchmal ist das ja für Außenstehende "langweilig" - muß aber nicht.
Und dann gibt´s die, die wechseln laufend den Job. Da gibt´s immer was zu erzählen.
... das ist aber unter gewissen Umständen auch nicht die gute Wahl fürs Leben ... ( )

Man muß halt zurfieden sein.
Mit sich, seinem Job, seinem Leben.
Und wenn man sich die Flexibilität erhält, dann bereitet man sich halt auch selber die Abwechslung im Leben, kommt keine Langeweile auf. Man lernt dazu, sammelt Erfahrung - und kann andere teilhaben lassen.
Mit Sicherheit angenehmer, als 40 Jahre den Hof der Fabrik zu kehren


Wär ja mal was für ne Umfrage, wer noch alles in dem Job arbeitet, den er "damals" mal für seinen Lebensweg auserkoren hat.
Natürlich unterschieden, zwischen denen, die grad erst Anfang 30 sind - und denen, die die Rente schon erreicht haben ...
Für mich darf ich sagen, daß ich die Arbeit öfters wechsle - Haupttenor ist und bleibt aber der Bau - nur hab ich bis heute noch NIE wirklich in dem Job gearbeitet, den ich eigentlich studiert habe: Architekt
also nix mit Entwerfen, zeichnen etc., das, was allgmein drunter verstanden wird.
... aber das Diplom war die Eintrittskarte in das, was ich mache.
Ohne das wäre es nicht gegangen.
so gesehen auch ein Grund, etwas mal ne zeitlang "durchzuziehen", auch wenn´s (fast) keinen Spaß macht - um am Horizont die Ziellinie zu überschreiten, die gleichzeitig die Startlinie für was ganz anderes ist.

so gesehen Peter:
Mach et - die Fähigkeit zu solchen Entscheidungen, neue Dinge durchzuziehen, das ist die Eintrittskarte in ein abwechslungsreiches Leben


Gruß
und viel Erfolg
(und Gehörschutz ... )
Jörg

[Eisenknicker]

Wie ein Kollege mir mal erzählte, der mit dem klassischen Burnout zu Kämpfen hatte.

Sein Arzt sagte Ihm:

Du hast im Leben drei Beine! Arbeit, Familie und Interessen
Wenn eines wegfällt kannst du stehen aber wenn zwei wegfallen kippst du um.

Wie war... ich sehe zu, seit dem ich das weiß, dass ich immer auf zwei Beinen stehe - die drei zu erreichen ist manchmal echt schwer

[ogrikaze]

Ich drück Dir auf jeden Fall die Daumen Peter, in Kurzform schließe ich mich Sir Quickly an.
Für lange Ausführungen wie Jörg hab ich gerade keinen Nerv
Hab selber seid 1,5 Jahren irgendwie das Pech gepachtet....inklusive der Überlegung ob ich mir den täglichen Arbeitsscheiß weiter antun mag..manchmal frag ich mich für was
Ich könnt ruhiger leben, andererseits bin ich mein eigener Chef....Na gut..Finanz und Gewerbeamt steht über mir
Es gibt halt Höhen und Tiefen im Leben......
Aber die Freiheit ist unbezahlbar..

[ghostwriter]

wünsch' auch viel erfolg!!
geh' deinen weg ...

gruß

[2augen1nase]

@Sven: du wärst ein mieser Angestellter... Bleib mal bei dem was du machst, das machste schon alles richtig so.

@Peter:

Weißt du, ich war jahrelang auf der Überholspur unterwegs, Lehre gemacht, direkt danach das Meisterjahr, die Meisterprüfung, kurze Zeit tatsächlich mal Arbeiten und dann rein ins Studium. Bis ich das mit 1,6 absolviert hatte und sich kein Schwein für mich interessiert hat. Resutlierend daraus 1,25 Jahre Hartz4 und dann der langüberlegte Schritt in die "richtige" Selbstständigkeit. (war vorher nur nebenberuflich selbstständig).

Seitdem bin ich wieder als Steinmetz tätig, mache meine Arbeit aber größtenteils ganz gerne. Die Freiheit die man erlebt ist aber gleichzeitig auch ein Zwang - und zwar nicht nur gegenüber der Ämter, sondenr vor allem auch gegenüber der Kunden. Das sollte dir bewusst sein. Druck, Stress und Verantwortung nehmen zu, dafür aber auch die Erfolgserlebnisse - und die kann man dann richtig fett und mit Stolz und zurecht genießen. Ich leiste weit mehr Arbeitsstunden als ich das als Angestellter machen würde, bin aber größtenteils sehr glücklich damit. Es ist aber auch ein anderer Druck und Stress, meist selbstgemacht und aus eigenem Ansporn und daher eigentlich auch gar nicht so schlimm.

Mach das, geh den Schritt, probiere es aus. Ich glaube das würde voll gut zu dir passen!

Liebe Grüße!

[seewolf]

Peter mach was dich glücklich macht,irgendwie scheint die Zeit im Laufe des Lebens immer schneller zu werden.